whyona : Fühl dich mal gedrückt. So ein Erlebnis kann einen schon wirklich tief erschüttern. Mühsam aufgebautes Vertrauen uns Sicherheit sind mit einem mal komplett in Frage gestellt und man hat das Gefühl, man beginnt von Null an.
Andere schütteln sowas vl auch einfach ab und buchen es unter dumm gelaufen ein. Ich kann das nicht
im moment fühlt es sich an an wäre ich in meinen grundfesten der Hundehaltung erschüttert worden. Ein richtig beschissenes Gefühl ...
Mir ging es mal wie dir. Mein Hund hat nie einen anderen verletzt, aber sich früher häufig und sehr gern geprügelt. Meist hat sie was dabei abbekommen und der andere nicht. Trotzdem war die Angst immer da, dass etwas passieren könnte, weil sie in diesen Kämpfen immer völlig "drüber" wirkte. Oft ist es in Situationen passiert, die ich einfach nicht habe kommen sehen. Ich war zu naiv, weil ich niemals damit gerechnet hätte, das ausgerechnet JETZT was passieren würde. Irgendwer hat provoziert und sie hat die Ärmel hochgekrempelt und ist voll darauf eingestiegen. Dabei hat sie schon mal zwei Schafzäune übersprungen ohne mit der Wimper zu zucken...kannste dir eigentlich nicht ausdenken. 
Mir ging es tatsächlich irgendwann besser, als ich einen festen Fahrplan für uns zwei entwickelt habe, der eigentlich so gut wie keinen Spielraum für Eventualitäten lässt. Man mag mich heute übervorsichtig nennen (mancher nennt mich vielleicht auch paranoid...is mir wumpe
), aber seitdem ist halt auch nichts mehr passiert. Wir sind seit vielen Jahren Vorfallsfrei und in dieser Zeit konnte sich ganz viel Sicherheit und Vertrauen wieder neu aufbauen.
Und noch ein Punkt ist wichtig: Den Hund wirklich mal als den anzusehen, der er WIRKLICH ist. Nicht beschönigen, nicht dramatisieren. Einfach mal wirklich objektiv schauen "Was für ein Typ bist du denn eigentlich?". Dabei kann ein Trainer helfen, der sich mit Aggressionsverhalten auskennt (wirklich...das ist hier der Schlüsselpunkt. So war es bei mir.). Wenn man seinen Hund versteht, seine Trigger versteht, seine Bereitschaft zu handeln (!) richtig einschätzen kann, kann man mit allem besser uns verantwortungsvoller umgehen.
Ich finde, wenn man seinen Hund einmal richtig "erkannt" hat, dann ist das schon die halbe Miete, eine gewisse Leichtigkeit zurückzugewinnen, Dinge auch mal von sich abgleiten und hinter sich lassen zu können. Und auch, wenn es dann immer noch kein Zuckerschlecken ist, so einen Hund zu führen, weil man eben nicht mehr völlig losgelassen in der Gegend rumpimmeln kann, so bekommt man doch irgendwann das zurück, was einem diese blöden Erlebnisse auf einen Schlag wegnehmen: Das Gefühl, das man als Team agiert und sich eigentlich aufeinander verlassen kann. Auch, wenn der Teampartner nicht gerade der einfachste Kollege ist.