Naja, wo nun der Unterschied zwischen kompetentem Hundeverein und kompetentem Trainer ist, verstehe ich nicht ganz.
bei beiden kann man Pech haben - bei beiden kann man Glück haben ...
Und "Kompetenz" merkt man oft erst im Nachhinein.
Thema Leinenführigkeit ...
Ich merke an mir dass es einfach ganz oft an der Konsequenz liegt.
ICH habe nicht den Nerv bei JEDEM Gassigang auf gute Leinenführigkeit zu achten.
Wenn ich nach nem anstrengendem Arbeitstag nach Hause komme, wenn ich schnell von A nach B muss, wenn heute n mieser Tag für den Hund ist ...
Ich will dir nichts unterstellen - aber gerade bei der Leinenführigkeit kann der kompetenteste Trainer/Hundeverein dich beraten - es bringt nix wenn du es nicht 24/7 umsetzt.
Ich habe, weil ich nicht super konsequent bin (mir leinenführigkeit einfach auch nicht so wichtig ist) das Problem wie folgt gelöst:
Wenn ich Lust auf "Gute leinenführigkeit" habe (Auch beim Training damals) kommt der Hund ans Halsband und ich achte zu 100% konsequent drauf.
Wenn ich da keine Lust drauf habe, kommt der Hund ans Geschirr und darf ziehen (bis zu einem gewissen Grad - quer durch die gegend ziehen lassen möchte ich mich nicht - aber am Halsband gilt "Leine IMMER locker" - am Geschirr "straffe Leine ist auch mal OK".)
Läuft gut - mein Hund kann beides gut unterscheiden, ich mache mir die Erfolge am Halsband nicht kaputt wenn ich mal nen stressigen Tag habe.
Als ich leinenführigkeit (für mich bedeutet das sowas wie "Bei fuss") geübt habe, täglich am halsband, habe ich auch gute 3 Monate gebraucht bis es bei Arek klick gemacht hat.
Und das obwohl er sicher, souverän und alltagstauglich ist. Mit 2.5 Jahren habe ich ihn bekommen.
Das bellen im Hausflur deiner Hündin kann darauf hindeuten, dass sie eben (noch) nicht alltagssicher ist - leicht ablenkbar, leichter gestresst.
Mit 9 Monaten ja eh auch mit anderen Sachen beschäftigt - gerade im Hinblick auf die ersten wichtigen drei Monate, die sie halt nicht bei dir verbracht hat.
(Weißt du da war über ihre vergangenheit?)
Also, wenn man nicht wirklich jeden Spaziergang an der Leine zum effektiven Training macht (was mMn gar nicht geht) dann glaube ich dauert gute Leinenführigkeit in deinem fall schon länger als 3 Monate ...
Konsequnt dran bleiben ist alles! - und wenn man es mal nicht konsequent üben kann (weil Hund gerade nicht aufnahmefähig oder du zu wenig Geduld hast - wir sind alle nur Menschen) dann aufhöhren mit üben!
Ich habe das mit der "Stehenbleiben, Wenn Hund zurück zum bein kommt Leckerlie HINTERM Bein und loben wenn er auf Beinhöhe bleibt"-Methode geübt.
Wie gesagt, hatte erst nach 3 Monaten Erfolg - vorher rein gar keinen Lernerfolg - aber mit einem mal funzte es - von 0 auf 100 quasi - ohne große seteigerung dazwischen.
ich wäre glaube ich gar nicht so lange bei dieser Methode geblieben -
aber ich wollte es nem "CM-in die Flanke treten ist gut"-Fan zeigen, dass es halt auch "rein positiv" geht
Ich denke, Leinenführigkeit ist ein reines Training und hat nicht unbedingt etwas mit "Bindung, Rudelführer oder Orientierung" zu tun.
(Natürlich kann ein Hund viel besser lernen (auch Leinenführigkeit) wenn ne gute Bindung zum Hundehalter vorhanden ist)
Schwieriger wird es beim "Hund bellt im Hausflur" - Thema.
ich denke dieses Problem ist "vielschichtiger" und nicht einfach durch Methode X wegzutrainieren.
Es geht dabei um Sicherheit, struktur, orientierung - das kannst du nur im Alltag vermitteln und nicht in 5 Minuten sequenzen.
Und was du da im Alltag, im Umgang mit deinem Hund anders machen kannst, kann dir wirklich nur jemand erklären, der euch vor Ort sieht.
Also entweder neuer Trainer/Hundeverein (vielleicht kann ja auch jemand hier im Forum wen empfehlen) - oder du überlegst ob die 2 vorhandenen so viel Kompetenz haben, dass sie dich da (einer von ihnen) im Alltag begleiten können.
WENN deine pupertierende Hündin mal schnell abgelenkt ist, die "Fassung" verliert, sich ins bellen reinsteigert - oder einfach aus einem "Reiz anstarren/anbellen" nicht raus zu holen ist, empfehle ich die dir "konditionierte Entspannung".
Hier vielleicht mal reinlesen: Mein Zauberwort - Konditionierte Entspannung - MarkertrainingMarkertraining
Es KANN hilfreich sein - kommt auf Hund und Halter an - ersetzt aber keine Struktur und Führung.
(Und wenn dein Hund mehr Führung und Struktur brauchen sollte, wenn du mehr "Rudelführer" sein musst - heißt das NICHT dass du dem Hund nun mit Härte zeigne musst wo der Hammer hängt also bitte nicht falsch verstehen.
Eine "Führungsposition" zu bekleiden heißt vor allem fair zu sein, Bedürfnisse zu erkennen, den Hund ernst nehmen, Berechenbar und konsequent zu sein, ihn zu schützen, ihm verständlich zu sagen "so bitte nicht mein Freund!)
mein Hund hat ne zeit lang Nachts im hausflur Geräusche angebellt. Ein Zeichen von "Ich muss die Familie beschützen während sie schläft" - so in etwa ...
Ich habe ihn absitzen lassen, bin nachgucken gegangen (habe das bellen ernst genommen) - bin zurück gegangen, er dirfte nachgucken ob wirklich alles ok war
(er durfte sich überzeugen ob ich meinen Verpflichtungen nachkommen kann) - und so konnte ich ihm verständlich machen, dass ich sehr wohl in der Lage bin auch nachts auf die Familie aufzupassen.
dass diese Methode nicht bei jedem Hund+Halter-Team klappt ist mir bewusst - es dient nur als Bsp was ich mit "Führung übernehmen udn dem Hund das verständlich klar machen" meine. WIE das genau bei euch im Alltag aussehen kann, kann nur jemand sagen der euch in echt erlebt ...
Viel Erfolg wünsche ich!