Dann habe ich eine Frage: Wie lange kann denn ein Shiba oder Akita alleine bleiben. Natürlich ist das von Hund zu Hund unterschiedlich, niemand ist gleich, aber generell so grob geschätzt, wie lange am Tag könnte dieser Hund alleine auskommen?
Das kommt auf den Hund an udn hat weniger mit der Rasse zu tun. Das kommt auch auf deine Einstellung an.
Für manche sind mehr als 4h alleine lassen Tierqälerei, andere sind der Meinung "mein Hund ist täglich 9h alleine, der schläft ja nur, dem gehts gu".
Und bevor wir hier die nächsten 3 Seiten über "wie lange kann ein Hund alleine bleiben" disskutieren, solltest du dir wichtigere Fragen beantworten:
Denn "wie lange kann man einen Akita alleine lassen" ist nebensächlich wenn man die 2 Hauptfragen beachtet.
1. Frage wäre "passt ein Hund in mein Leben?"
Für dich spricht deine Überlegtheit und die tatsache, dass du dich vorher gründlich informierst.
Ich denke auch, dass du bereit bist, dem Hund zuliebe viele Kompromisse einzugehen.
Aber du bist sehr jung und "alleine". in den nächsten 15 Jahren wird sich dein Leben grundlegend verändern. Ausbildung, Partner, Familiengründung etc.
Oft ist es einfach nicht möglich dem Hund alleine bei so vielen Veränderungen gerecht zu werden.
Du schreibst du bist wenig kontaktfreudig, hast wenig Freunde und dein Papa ist auch nur mäßig am Hund interessiert ...
Man kann die Zukunft nicht zu 100% vorrausplanen und für alles einen Plan haben.
Aber man sollte schon ein wenig Beständigkeit im Leben haben - und das ist bei einem Teenager einfach nicht gegeben.
Es kann "alles irgendwie" klappen. es gibt Ergolgsgeschichten.
Meiner Erfahrung nach gibt es aber viel mehr "Misserfolgsgeschichten" wo der Hund dann entweder abgegeben wird (im besten Fall) oder "nebenher vegitiert" weil keiner mehr Zeit und Motivation findet.
Also, obwohl ich dich durchaus als gut hundegeeignet einstufe:
würde ich sagen nein - im Moment passt ein Hund nicht in dein Leben. Weil es zu unbeständig ist, du alleine bist trotz Hundewunsch hier angibst, ins Ausland zu wollen für 1 Jahr. Das lässt sich echt schwer vereinbaren ...
2. wichtige Frage ist "passt ein Akita/Shiba zu mir?"
Und da muss ich ganz klar sagen: nein.
Es gibt einige Hunderassen, die sollten einfach nicht zu Anfänger gehen. Shiba und Akita gehören eindeutig dazu.
Du kannst dich soviel belesen wie du willst - es ist ein großer Unterschied zur Praxis.
Im Buch liest es sich so toll "unabhängig, stur, einzigartig, wild" ...
Was diese ganzen Eigenschaften in Wirklichkeit heißen, weißt du erst, wenn du mit einem Hund zusammen gelebt hast.
Mein Hund hat keinen dollen Jagdtrieb. Aber erst durch das Zusammeleben mit ihm kann ich mir darunter etwas vorstellen was es für meinen Alltag bedeutet, wenn mein Hund jagdtrieb hätte. genauso ist es mit anderen Eigenschaften. Du kannst dir einfach noch nichts darunter vorstellen.
Und desswegen kannst du auch nicht sagen "das bekomme ich hin, das will ich so" ...
Eigenständig, Jagdtrieb, stolz, stur, ... klingt super - gestaltet sich aber im Zusammenleben unglaublich schwierig wenn man nicht das "Feeling" hat.
und das kann man auch nicht aus nem Buch lernen - das lernt man nur im Zusammenleben mit Hunden.
Wenn du die einen sturen und eigenständigen Jäger ins Haus holst, kannst du auch nichtdavon ausgehen "ich muss nur sturer sein als er, dann klappt das schon".
Du hast nur dann eine Chance akzeptiert zu werden, wenn du den Shiba/Akita ins einem Wesen wertschätzt und akzeptierst. Und nicht dagegen-trainierst.
Gerade in Zeiten von Trainern und Internet, wirst du bei kleinen Unsicherheiten/Fragen 100-verschiedene Meinungen hören. Da du auf keinen eigene Erfahrungsschatz zurükgreifen kannst, wirst du dass anwenden was du hörst - und das kann total nach hinten losgehen - gerade bei solchen Rassen.
Alle Hunde brauchen "Echtheit", Konsequenz, Struktur, Sicherheit ... aber die "ursprünglichen" Rassen viel mehr als Andere.
Desswegen, ganz klar "nein" zur Rassewahl als Anfängerhund.
Hier noch was zum lesen für dich, der Artikel gefällt mir gut:
Stolze Japaner: Akita & Shiba – Ohne Maulkorb