Och nein,
ich finde den Thread nach wie vor interessant.
Und dass jetzt hier das eine Beispiel von schara so zerpflückt wird ... nun ja.
Ich finde es nicht "schlimm" wie mit dem Hund umgegangen wurde, auch wenn ich es anders gemacht hätte.
(Ob meine Version besser wäre sei jetzt eh mal dahingestellt)
Aber liebe @schara
das ist auch ein wenig das, was ich versucht habe ganz zu Anfang auszudrücken.
Deinen Hunden geht es gut mit deiner Art von Erziehung, das denke ich schon.
Aber nur weil du dich mit dem Fachwissen, welches dahinter steht, nicht genau auseinander gesetzt hast, heißt das nicht dass du - wie Eingangs geschrieben - ohne Regeln erziehst, ohne Strafen und ohne Gewalt.
Denn deine Beispiele zeigen eben, dass du auch Regeln hast, dass du "strafst", dass du Formen von Gewalt anwendest in der Erziehung.
Man kann das jetzt natürlich als kleinkarriert bezeichnen, so auf Begrifflichkeiten zu beharren und alles kleinscheißrig unter genauer Definition zu betrachten.
ABER für eine gemeinsame Disskusion brauchen wir auch einen gemeinsamen Background.
Und letzendlich können Methoden udn Fachwissen einfach nur verwirren, stimmt schon.
Aber es kann einem auch die Augen öffnen wenn man sich damit beschäftigt und seine intuitive Erziehung einmal überdenkt, hinterfragt und refleltiert.
Wie gesagt, bei deinem Beispiel fand ich jetzt auch nicht unbedingt dramatisch mit der "Gewaltanwendung".
Aber ich hatte mal ne Arbeitskollegin mit Hund.
Alles was der in der Wohnung an Mist gebaut hat, hat sie mit der Wasserflasche quittiert.
Sie hat sich da keine Gedanken drum gemacht, kannte sie so aus der Kindheit und funktionierte. Und sie hat ja auch ihren Hund niemals geschlagen oder getreten.
Sie hat ihren Hund auch geliebt , wollte das Beste für und hat geglaubt, Wasserflasche sei völlig harmlos.
Ich hab ihr dann von der "Wissenschaftlichen" Seite erzählt - dem psychischen Druck, dem Schreckreiz, der ungerechten Strafe - und von den hundegerechteren Alternativen.
Als sie einen Welpen holen wollte, habe ich ihr zum Abschied (sie ist dann weggezogen) ein Welpenbuch geschenkt mit "moderner Kynologie" als Grundlage.
Wir schreiben ab und zu noch über Whats App - auch viel über unsere Hunde natürlich 
Sie hat mehrmals das tolle Buch erwähnt, wie viel sie gar nicht wusste, was sie damals bei ihrem Peppy (der mit der Wasserflasche) alles falsch interpretiert hat, und auch dass ihr Umgang bei weitem nicht so gewaltfrei war wie sie dachte.
Ich finde, dies ist eins ehr schönes Beispiel wiel es laufen kann.
Und ich freue mich die 20 Euro in ein Abschiedsgeschenk einer flüchtigen Kollegin investiert zu haben.
Und ich denke auch, dass die Flut an Fachwissen vor allem Anfänger überrumpelt, verwirrt und schnell überfordert. (Mir ging es damals teilweise so)
Aber für jemanden der schon Jahre lang mit Hunden zusammen lebt, kann sich ein genaueres Hinsehen eigentlich nur lohnen.
Denn durch die Praxiserfahrung ist man nicht so schnell zu verwirren, kann vieles anders einordnen, das sinnvolle vom unsinnvollen unterscheiden (meistens).
Und wenn man seine eigene Intuitive Hundeerziehung genau reflektiert, muss ja auch nichts negatives rauskommen.
Ich finde nur, wenn man überzeugt ist seine Hunde sehr gut zu behandeln - dann sollte diese Ansicht doch auch einer "wissenschaftlichen Prüfung" standhalten.
Im Grunde ist es wie mit dem religiösen Glauben.
Früher befürchtete die Kirche auch, wenn sich die Gläubigen intensiv mit dem Glauben beschäftigen und "Gott" hinterfragen, dann zweifeln sie und verlieren den Glauben.
Heute (zumindest das was mein Mann aus seiner christlichen Familie+Kindheit erzählt) werden die Menschen ermutigt über den Glauben und Gott nachzudenken.
Man hat die Erfahrung gemacht, dass sie gestärkt daraus hervorgehen und weniger zweifeln.
Für mich ist der Glaube an Gott vergleichbar mit dem Glauben an wissenschaft, oder an Hundeerziehung
Glaube ist Glaube.
(Und schon wieder abgeschwiffen ...)