Beiträge von charly2802

    Und weil Hunde, besonders die fürchterlich treuen Strassenhunde alle so sind, liest man ja auch so wenig von abhauenden Importhunden und Wildrissen...

    Ja und was willst Du nun damit sagen? Für mich beweist das allerhöchstens, dass gerade Neuhundehalter sich gut überlegen sollten, welchen Hund sie sich anschaffen.

    Das freiheitsgewohnte Straßenhunde nun aber in ihrem neuen Zuhause ihr Leben nun immer nur an der Leine geführt werden sollen/können, kanns doch auch nicht sein?

    Also "meins" wär das nicht. Und der Hund findet es sicher auch richtig "scheiße". Jenseits von "artgerecht" würde mir da auch noch einfallen. Ein Vogel im Käfig verkümmert auch irgendwann ... körperlich und seelisch.


    Ich habe gerade heute morgen eine Galga (fürchterlich Armes Hascherl, ganz treu) von einen Toten, selbst gerissenen Feldhasen runtergezogen. Da dachte der Besitzer ähnlich. Und der Hund wird's ausbaden müssen....

    Soll vorkommen, dass Hunde Wild erlegen ... und?

    In meinem ersten Beitrag hab ich Vorschläge gemacht, wie ich da ran gehen würde. Die Threadstarterin kann sich überlegen, ob sie es so versuchen will oder eben nicht. Hat sie zum Beispiel gar kein Auto oder keinen Bock/keine Zeit mit ihrem Hund öfter die Woche mal 20 Kilometer aufs Land zu düsen, fällt das eh flach.

    Fühle mich nicht auf den Schlips getreten - das sind halt meine Erfahrungen und es geht dabei fast ausschließlich um Hunde aus dem Tierschutz - ehemalige Straßenhunde sind auch dabei.

    Klar, ein "Risiko" besteht immer - na und, wo hin soll der Hund denn auf dem freien Feld laufen? Warum sollte er überhaupt weglaufen, wenn da ein prima Kumpel ist und sein Mensch? Sein Mensch bei dem er es gut hat, sein Futter und Streicheleinheiten bekommt? Gerade die bisher vom Leben wenig verwöhnten Hunde sind doch die allertreusten Seelen, die wollen nicht mehr auf die Straße, die schätzen ihr Körbchen, die Zuwendung, das regelmäßige Futter.

    Viele Menschen haben viel zu wenig Vertrauen in ihre Hunde ...

    Heute morgen hatten wir zufällig eine Situation in unserer Freilaufgruppe (sind übrigens auch zwei typische Jagdhunde dabei), wo ich auch ganz kurz den Atem anhielt und richtig Gänsehaut bekam. Elf Hunde (davon zwei neue in unserer Gruppe) badeten und spielten an einem Waldweiher. Alles prima. Dann kommen auf einmal drei junge Mädels ohne Sattel auf ihren Pferden aus dem Wald und reiten schnurstraks ins Wasser. Nicht mal 10 Meter neben unseren Hunden ... Und was passiert? NIX! Die Reiterinnen haben die Pferdchen im Wasser hin und her geritten und unsere Hunde haben sich weiter für ihre Dummys und füreinander interessiert.

    Planen würde man so ein Zusammentreffen niemals - viel zu gefährlich würde jeder meinen. Ist es wahrscheinlich auch - aber, nachdem die Tiere über eine halbe Stunde nebeneinander ihrer Badelust nachgingen, weder die Pferde gescheut haben, noch die Hunde auf die Pferde losgingen, haben wir uns nach und nach entspannt.

    Hier bei uns laufen die meisten Hunde frei - wir wohnen ländlich. Für mich und für viele hier ist es selbstverständlich, dass Hunde frei laufen dürfen (natürlich nicht auf der Straße!) - oft in Gruppen und überhaupt ist alles ganz umkompliziert. Und was passiert? NIX! Und dabei sind auch relativ unerzogene Hunde - Abruf? Oha ... Fuß? Leinenführungkeit? Können die (noch) nicht - aber trotzdem laufen sie frei und es funktioniert. dann werden sie halt eingesammelt, wenns auf dem Heimweg geht. Und Probleme zwischen den Hunden gibt es so gut wie gar nicht - entweder sie mögen sich, dann wird gespielt oder nebeneinander her getappt oder jeder geht seiner Wege und man irgnoiert sich.

    Ich weiß, jede Hundeschule würde davon abraten - "erst wenn der Rückruf zu 100% stimmt darf Hund ohne Leinen laufen" ... haha - da würde dir hier kein Hund ohne Leine begegnen ...

    Aber jeder wie er meint. Ich finds halt schade für die Hunde, die so eingeschränkt werden, also nur an der Leine oder Schlepp draußen sein dürfen - Verhaltensstörungen die sich daraus ergeben, werden auch oft einfach außer acht gelassen. Ein Hund ist ein bewegungsfreudiges Tier - er will rennen und toben und schnüffeln und sich mit Artgenossen beschäftigen dürfen: frei!

    Nach über 20 Freilauf-Treffen mit bis zu 15 teils sich noch fremden Hunden gleichzeitig, ist uns noch keiner abhanden gekommen. Und wir sind oft stundenlang unterwegs, an Flüssen, Seen, Feldern, Wäldern ... Auto auf, Hund erst gar nicht angeleint und los gehts. Hundehalter die sich da erstmals angeschlossen haben, waren manchmal recht zögerlich und dann doch positiv überrascht, wie gut das alles läuft und wie sehr diese Freiheit auch die Bindung zu ihrem Hund positiv beeinflusst.

    Schön, dass sie sich getraut haben.

    Ich würde mir einen Halter mit einem souveränen Hund suchen, der nicht abhaut und gut folgt und gerne mit anderen Hunden spielt. Dann in ein Gebiet mit weit überschaubaren Wiesen und Feldern fahren, abseits von Straßen und beide Hunde gleichzeitig ableinen, nicht groß stehen bleiben, sondern spazieren und gut ist. Beide Hunde werden Euch folgen bzw. nicht außer Sichtweite laufen.

    Auf diese Weise haben schon einige mir bekannte Halter ihrem Schatz endlich die Bewegungsfreiheit geben können, die er braucht - und das Vertrauen in ihren Hund gewonnen. Die meisten hatten ihren Hund gerade mal vierzehn Tage ... unser Charly hat den anderen Hund stets in unserer Nähe gehalten, hat sich zwischendurch sein Leckerlie bei uns abgeholt, wie der andere Hund auch. Zurückkommen lohnt sich und wird nicht mit erneut an die Leine legen bestraft. Wenn beide dann nach einem Hin und Her an die Leine müssen, kann man das mit einem Kommando üben - wir sagen dann einfach "Leine" und Charly weiß, jetzt wird er angeleint und fügt sich auch, kommt sogar in die entsprechend hingehaltene Retrieverleine gelaufen, bekommt sein Leckerli - er weiß, jetzt gehts zurück zum Auto. Der andere Hund schaut sich das ab. Solche Spaziergänge sollten mal mindestens eine Stunde, gerne länger dauern - und die Hunde sollten Gelegenheit haben, sich in Ruhe auszutoben, bevor man mit dem Heranrufen und belohnen beginnt. Also frühestens nach einer Viertelstunde. Ganz wichtig, nicht direkt wieder anleinen, sondern sie mit Kommando ok wieder laufen lassen. Nach ein paar gemeinsamen Spaziergängen sitzt das ... und der Halter kann endlich entspannen. Hat eine Basis mit seinem unangeleinten Hund zu üben, zu spielen - ihn und sein Verhalten kennen und lenken zu lernen.

    Und wenn der Hund wirklich mal außer Sichtweite verschwinden sollte: stehen/sitzen bleiben, Ruhe bewahren, seinen Namen rufen - die meisten Hunde die ich kenne, kommen nach rund 10 Minuten wieder zurück. Eine Pfeife ist nicht schlecht - zuhause lernt der Hund ihren Klang kennen, z.B. bevor er sein Futter bekommt oder irgendwas folgt, was ihm Freude bereitet.

    Die wenigen Hunde, die ich kenne, die wirklich abhauen, bekommen sehr selten Gelegenheit frei zu sein - die sind dann unter Umständen tatsächlich mal ein paar Stunden WEG, wenn sie entwischen. Kein Wunder ... ein Hund braucht freie Bewegung - meine Meinung, meine Erfahrung. Der haut nicht ab, weil er Dich (auch) dafür liebt, dass Du ihm vertraust. Und er sich darauf verlassen kann, dass er neben Strecken mit Leine, auch immer wieder mal frei laufen darf. Noch schöner, wenn ein netter Hundekumpel dabei ist, mit dem er so richtig schön "abtoben" kann.

    Wenn zuhause das Miteinander stimmt (wovon ich jetzt einfach mal ausgehe), dann klappt das auch ganz schnell draußen.

    Wieso hält man sich ein Pärchen, wenn man keine Möglichkeit hat, die beiden Hunde während der Stehtage zu trennen?

    Weil man mit der Hündin eben vielleicht (nochmal) züchten möchte, aber nicht mit dem Rüden?
    Weil man die Hündin nicht kastrieren lassen möchte/kann, warum auch immer?
    Weil es vielleicht nicht immer eine bewusste Entscheidung ist ein Pärchen zu haben, sondern Schicksal?

    Wir haben uns die Tage für eine vierjährige unkastrierte Labradorhündin aus dem Tierschutz beworben - Liebe auf den ersten Blick, wir sind verliebt, sie in Not. Wenn wir sie bekommen, haben wir das gleiche Problem ... Wobei wir denken, dass wir die Hündin gleich kastrieren lassen würden. Zumal in unseren regelmäßigen Freilaufgruppen überwiegend potente Rüden sind - das Risiko ist groß, dass sie gedeckt wird. Und die Hündin in der gefährlichen Zeit einfach zuhause zu lassen, kommt für uns nicht in Frage. Genau so wenig, wie eine Trennung von Charly bei uns zuhause. Genauso wenig Charly bereits jetzt zu kastrieren, er ist uns noch zu jung dafür.

    Und einen unserer dann zwei Hunde ausquartieren? Neeee ... !!!

    Ich weiß nicht, seit wann tierisches Fett bei Arthrose schlecht ist. Ich habe das hier im Forum erklärt bekommen: BARF bei Arthrose - was beachten?

    Hab da mal kurz reingeschaut. Die Quelle stützt sich auf menschliche Arthrose, die ja auch verwandt ist mit "Gicht" - da ist zB alles vom Schwein ganz böse und erhöhter Fleischkonsum ist generell nicht förderlich für die Gesundheit der Gelenke und Knochen - beim Menschen. Da Hunde Fett und Fleisch ganz anders verstoffwechseln, bezweifle ich eine Übertragung dieser Aussage auf den Hund. Fett ist eine große und sehr wichtige Energiequelle des Hundes - beim Menschen sind es die Kohlenhydrate, die braucht ein Hund so gut wie gar nicht, auch wenn er sie verwerten kann.

    Und ich kenne so einige Hunde, die barf überhaupt nicht vertragen...

    Das liegt aber nicht unbedingt am Barf, sondern vor allem daran, dass viele Hunde das nicht von Welpe auf gewöhnt sind - Stichwort "orale Toleranz".

    Malassezien sind Bestandteil der natürlichen Hautflora. Ist die gestört, oder findet dieser Hefepilz einen idealen Nährboden, vermehrt sich und wird zum Problem. Bei uns lag es eindeutig daran, dass Charly täglich schwimmt und Malassezien in der Fellfeuchte einen idealen Nährboden finden. Seitdem wir regelmäßig Apfelessigspülungen machen und Charly besser trocken rubbeln und die Ohren täglich auswischen, gibts auch kein Problem mehr. Auch die entsprechende Trocknung und Pflege der Pfotenzwischenräume ist wichtig - da bricht, neben den Ohren, auch oft eine Überpopulation aus.