Aber sie wird unausstehlich und rennt die ganze Zeit um einen herrum wenn sie nicht genug beschäftigt wird
Dein Hund hat Dich aber ganz schön im Griff ... ;-)
Ich schließe mich dem allgemeinen Tenor an - Dein Hund ist restlos überfordert, findet keine Ruhe, ruht nicht in sich.
Nee mal ehrlich - ich beschäftige mich auch viel mit meinem Hund - arbeite ja nicht mehr und hab die Zeit, wir fahren auch extra mit ihm durch die Lande und treffen andere Hunde, erkunden neue Landschaften, Bademöglichkeiten, gehen auf Veranstaltungen usw. Aber es gibt Zeitabschnitte am Tag, da hat er gefälligst unsichtbar zu sein und sich ruhig zu verhalten - nämlich wenn wir zu Hause sind. Und das funktioniert auch einwandfrei, ohne dass er irgendeinen Mist baut. Kuschelstunde gibts morgens und abends, ein traditionelles Indoor-Suchspiel am Vorabend und fertig. Zwischen den 3-4 Stunden Outdooraktivität am Tag döst oder pennt er auf einem seiner Schlafplätze oder auf dem Balkon oder im Garten.
Und wenn er als Welpe/Junghund nervte, wurde er auch mal ordentlich angeblasen und ignoriert. Auch mal angebunden oder hinter die Dogbarriere innerhalb der Wohnung verbannt, um runter zu kommen. Was geeignetes zum Kauen und ein großes Kuscheltier half ihm dann seine jugendliche Ungeduld zu dämpfen. Er war ja nicht alleine und konnte mich/uns sehen.
Ich denke jeder Junghund versucht, so viel Aufmerksamkeit wie möglich zu erhaschen - das ist wohl ziemlich normal. Aber Du als Mensch entscheidest, wann Du Dich auf ihn einlässt - nicht umgekehrt. Und Du entscheidest auch, mit welchen Methoden er durchkommt, Deine Aufmerksamkeit zu bekommen - Dinge kaputt machen, sollte nicht dazu gehören. Wenn Du da ein paar Mal schnell und konsequent durchgreifst, begreift ein kluger Hund recht fix, dass er so nicht weiterkommt.
Das hat nix mit Herzlosigkeit zu tun, sondern gehört zur Erziehung. Wer möchte schon einen Nervkröterich, der meint, der Planet dreht sich auf SEINEN Pfiff nur um ihn? Spätestens, wenn er entdeckt, dass er ein Rüde ist, wird er dann richtig zur Terrornudel ... Du musst unbedingt anfangen, ihn in seine Grenzen zu stellen - ihn zu führen. Im Moment führt er Dich ...
Ich denke, Du hast ein schlechtes Gewissen, meinst Deinem Hund nicht gerecht zu werden und bist deshalb halbherzig im Unterbinden seiner "Schandtaten" - gerade junge aufmerksamkeitsgeile Hunde spüren da jede Lücke und nutzen sie schamlos aus - versuchen das beste für sich raus zu holen.
Mittlerweile dürfte sich auch das Kaputtmachen und Fressen von Dingen bei Deinem Hund verselbstständigt haben. Ist sein Ventil seine Unruhe zu bewältigen, denn er wird im Kopf mit den vielen Reizen nicht fertig - Du hilfst ihm ja auch nicht, zur Ruhe zu kommen ... er ist noch ein Kind und Kinder muss man eben auch mal zwingen - ihnen deutlich klar machen, dass sie jetzt in ihr Bett zu verschwinden haben und nix mehr läuft.
Routinierte Tagesabläufe mit eingeplanten Phasen der Langeweile und Stück für Stück Aktivitäten abbauen - ein Weg auf ein Normalmaß zu kommen. Und auch lernen mal alleine bzw. abgemeldet zu sein, ist für ein gutes Maß an Ausgeglichenheit wichtig. Seine kreiselnden Rädchen im Kopf selbstständig runterfahren, dass muss ein Hund erst mal lernen. Du als Halter musst solche Phasen schaffen, ihm also die Möglichkeit geben runterzufahren. Auch wenn ihm das anfänglich nicht passt, er wird es schnell begreifen und schätzen. Tut ja gut, so ne geruhsame Zeit auch am Tag, wo man ganz entspannt irgendwo rumliegen kann - weil es wird ja garantiert nix spannendes passieren ... ;-)
Und Geduld musst man als Halter haben ... geht alles nicht von heut auf morgen. Bei manchen Dingen gehen schon mal Jahre ins Land - Ungeduld und Zorn helfen nicht weiter - nur ruhige Konsequenz und wenn was nicht klappen will, auch mal Selbstreflektion, macht man wirklich alles richtig? Man ist ja auch nur ein Mensch und wenn die Erziehung nicht voran kommt, ist es ja meist unser Fehler. Wir setzen dann einfach die falschen Signale und unser Hund kapiert nicht, was wir von ihm erwarten.