Erwachsene Rüden (mit Mädels hab ich keine Erfahrung) können sehr wohl ihren Urin "dosieren" - aber in dem jungen Alter eher nicht. Es fehlt noch die Motivation sich den Urin zum Markieren der gesamten Runde aufzusparen. Unser dreijähriger Rüde hält fast seinen gesamten Urin für die große Runde am Morgen zurück. Wenn es abends und nachts nur noch kurz in den Garten geht, kommt nur ein Alibi-Pippi, sind wir abends aber draußen unterwegs, pieselt er an viele Ecken.
Auch wenn die meisten arbeitenden Halter meist erst mittags oder abends eine große Runde gehen können, die ausreicht, sämtliche Geschäfte zu erledigen, ist mir aufgefallen, dass gerade morgens, nach der langen Nachtruhe, der Bewegungs- und Erlebnisdrang der meisten Hunde einfach am größten ist und die Frustrationsgrenze, gerade junger Hunde, am geringsten ausfällt. Sie neigen zum Überdrehen. "Markieren", also Urin ablassen, gehört zur "Sprache" von Hunden - bei ängstlichen Hunden, die bedrängt werden, beobachtet man es besonders deutlich: sie legen sich auf die Seite und lassen laufen ... können sich zwei Rüden eigentlich nicht leiden, sind aber entsprechend sozialisiert, pieseln sie was das Zeug hält, als ob sie ein Ventil suchen, der ihnen bei der Beherrschung hilft, sich nicht auf den anderen zu stürzen.
Von daher denke ich auch, dass Dein Jungrüde einfach gestresst ist. Überfordert/unterfordert/ängstlich - schwer zu beurteilen, wenn Du nicht näher auf den Tagesablauf und die Aktivitäten eingehst. Oder er bekommt einfach nicht lange genug Gelegenheit, seine Geschäfte zu erledigen. Mal kurz raus, genügt oft nicht. Unserer braucht eine gute Stunde um alles los zu werden, was raus muss. Der Rest bliebe drinnen, gingen wir vorher wieder ins Haus.