Beiträge von charly2802

    Kleine Feiern macht er mit, ja, grosse Richtfeste muss er nicht

    Tja, das Richtfest war ein "dienstlicher" Besuch - wir müssen öfter zu bestimmten Veranstaltungen, berufsbedingt. Der Große könnte alleine bleiben, bei dem Kleinen warten wir damit noch. Bis dahin kommt er überall mit - natürlich in Gesellschaft des Großen, da orientiert er sich auch, was der so macht. Und wenn der ruhig bleibt, bleibt ers auch.

    Hunde sind bei solchen Gelegenheiten angemeldet und willkommen ...

    Wie oft wird der Welpe denn später auf diese Gegebenheiten treffen und wie oft könnt Ihr das dafür üben?

    Also wir haben nur das gemacht, was wir mit unserem Ersthund auch machen, der ist zu 99% bei unseren Aktivitäten dabei und der Kleine soll das auch sein. Selbstverständlich in langsam gesteigerten "Maßen" was das Laufen angeht - aber er war dabei.
    Während mein Mann beispielsweise eine große Runde mit dem Großen lief, saß ich mit dem Kleinen im Wildpark auf der Bank vor den Rehen oder Schweinen und guckte mit ihm, was die Viechers so treiben, bis Charly und mein Mann zurückkamen.
    Wenn wir Sonntags mit unserer Freilaufgruppe unterwegs sind, hat sich einer früher abgesetzt und im Biergarten mit dem Kleinen gewartet. Da inzwischen zu dieser Gruppe auch zwei Welpen seines Alters gehören, schließen die sich an. Ist immer lustig, wenn später die Großen mit dazu kommen und wir im Biergarten mit 15 Hunden sitzen ... das hat was. Lach.
    Großbaustelle hatten wir zufällig, da bei uns gegenüber gleich zwei Häuser ein neues Dach bekamen und neu verputzt wurden. Das war ganz schöner Lärm. Klar ging ich dann mit Winston ergründen, was da vor sich geht. Stellte mich dann einfach auf den Bürgersteig und wir guckten. Er war da neun Wochen alt.
    Und in die Altstadt oder Kneipe gehen wir nicht oft aber regelmäßig, klar haben wir den Kleinen auch da mitgenommen. Usw. neee, der muss nicht lernen, wie es ist, wenn man im Flugzeug fliegt ... aber normale Dinge aus unserem Leben lernt/e er kennen.
    Und da kommt noch einiges, er muss schussfest sein und darf keine Angst bei großem Lärm von Hubschraubern und Panzern haben ... tja, mein Mann ist Soldat und Ersthund ist seit Anfang an regelmäßig mit auf der Arbeit. Und der Kleine wird das auch kennenlernen, sobald er die Tollwutimpfe hat, darf er aufs Gelände.

    Winston ist jetzt 50 Tage bei uns - mein Mann hatte überwiegend Urlaub - also haben wir jeden zweiten Tag was "aufregendes" unternommen, das meiste davon mehrmals. Also kennt er jetzt so ziemlich alles, was für uns Alltag ist. Ohne Leine und mit Leine. Einiges davon mit viel Spiel und Toben und anderen Hunden, anderes, wo er auch schon mal ne Stunde oder zwei Ruhe halten muss - dann liegt er auf seinem Deckchen und pennt oder knatscht was.

    Vor kurzem standen wir in einem Stau auf der Autobahn - drei Stunden - nix ging mehr. Der Große hinten in der Box, der Kleine auf der Rückbank in der Hängematte ... alles gut. Zweimal holten wir sie getrennt raus, zum Lösen. Den Rest haben sie verschlafen oder einfach nur geguckt. Hat sie gar nicht gejuckt als da Feuerwehr, Krankenwagen und jede Menge Menschen ums Auto rumgelaufen sind. Das ist natürlich kein Alltag - aber wir waren froh, dass beide das so gut wegsteckten und nicht rumgesponnen haben.

    Letzte Woche in der Welpen-Hundeschule hat sich rausgestellt, dass einige Halter mit ihren teils schon fünf sechs Monate alten Junghunden noch gar nix groß gemacht haben. Manche waren nicht mal in der Stadt. Immer nur Wald oder Wiese oder um den Block, oft ohne Autofahrt.

    Unser Labbi ist jetzt 15 Wochen - der war schon auf Grillfesten, Biergärten, im Restaurant, mehrmals in der Stadt, mehrmals an Weihern und Flüssen, vor Großbaustellen mit viel Lärm, mehrmals in verschiedenen Wildparks, bei Kühen und Pferden, bei zwei Familienfesten - letzten Wochenende auf einem Richtfest mit sicher 100 Leuten, großem Grillfeuer und einem Haufen Treiben um ihn rum. Das alles überwiegend mit Autoanfahrt - auch mal alleine nur mit mir oder zusammen mit unserem Ersthund und meinem Mann, aber auch in der Hundegruppe unserer Freilaufcrew mit Hunden von 15 Wochen bis 12 Jahren.

    Wir finden das so wichtig - der Kleine hat vor nix Furcht (okay Pferde findet er noch ein bissle unheimlich), fährt problemlos im Auto ... lässt sich prima ablegen und an der Leine ruhig halten, egal was um ihn herum so alles spannendes passiert.

    Die Trainerin der Hundeschule hat die Halter ermutigt viel mit den jungen Hunden zu machen. Gerade die Erlebnisse in den ersten Wochen und Monaten wären sehr wichtig. Steht ja auch eigentlich in jedem Welpenratgeber von daher hab ich nicht ganz kapiert, warum man das nicht bewusst macht, wenn man sich einen Welpen anschafft.

    Was haltet Ihr davon? Manche Teilnehmer waren so ängstlich, wollen ihren Hund nicht überfordern und meinten, das habe doch alles Zeit.
    Der Halter eines Riesenschnauzers, der schon sieben Monate alt war - meinte sogar: mein Hund soll Wachhund sein - der braucht keine Stadt kennen, hält sich dann eh nur auf dem Grundstück auf und andere Hunde und Menschen sieht der irgendwann eh kaum noch. Hä?

    Unsere beiden Hunde haben von Anfang an (also ab Welpe) gelernt sich selbst zu beschäftigen. Kauseil oder ungefährliches Kauzeug uä. Wenn Welpe beschäftigt ist oder auf seinem Platz döst, entfernt man sich einfach und kommt wieder ... ohne groß Trara.

    Eine gewisse Distanz zum Welpen haben wir durch Welpengehege in der Wohnung erreicht, in welches das Hundchen mehrmals täglich reingesetzt wird. Wenn man das zeitlich geschickt anstellt, schlafen sie auch schnell ein und finden das ganz normal. Auch das sie einen zeitweise nicht sehen, weil man gerade in einem anderen Raum ist.

    Wir haben zwei Gehege in der Wohnung ursprünglich beim ersten Welpen zum Schutz VOR den Katzen eingerichtet, die den Welpen scheiße fanden und ihn angriffen. Im Nachhinein gesehen, war das wohl ein guter Weg, dass Welpchen nicht laufend hinter einem herlaufen kann und seine eigenen kleinen Bereich hat, in dem er sich auch sicher fühlt. Da wartet immer ein Leckerchen und Wasser gibts auch neben Kuschelzeugs. Deshalb haben wir das beim zweiten Welpen auch so gemacht und der bleibt prima zeitweise alleine ohne einen Ton oder Angst.

    Ich glaube dass viele Hunde später ein Problem mit dem Alleinesein haben, wenn sie am Anfang zu viel Nähe bekommen. Also zB auch mit ins Bett genommen werden, immer mit aufs Sofa dürfen, oft angesprochen, betüddelt und beschäftigt werden.

    Von Anfang an "Auszeiten" einrichten - das hat sich bei uns bis heute bewährt.

    Könnte eine verirrte Granne vielleicht die Ursache sein? ... weiß gar nicht, wie man das untersuchen kann ... da liest man ja so viele "Horrorszenarios" wo so eine Granne überall hinwandern kann ... bei einer Schwester von Charly ist eine Granne hinters Auge gewandert ... das kam auch erst nach etlichen Untersuchungen heraus. Hätte man das früher gewusst, hätten ihr viele Untersuchungen und Behandlungen erspart bleiben können.

    Sowohl unser Ersthund hatte in dem Alter als auch unser Zweithund (14 Wochen) hat überhaupt kein Problem, wenn sie uns nicht sehen. Wir haben da auch nichts groß geübt ...

    Einzig haben wir anfänglich darauf geachtet, wenn wir den Welpen kurzzeitig alleine im Garten oder in seinem Gehege gelassen haben: er war satt, müde durch den Gassigang oder Spiel zuvor und hatte etwas, was ihn ruhig beschäftigt hat, wie einen ungefährlichen Kauartikel oder ein Knatschspielzeug.

    Das wir mal nicht zu sehen waren, ist denen irgendwie gar nicht aufgefallen. Beim Ersthund war auch später das Alleinebleiben über ein paar Stunden überhaupt gar kein Problem.

    Selbstbeschäftigung würde ich mal in Angriff nehmen und mich dann Stück für Stück zurückziehen. Für unsere Hunde ist es ganz normal, dass wir mal weggehen. Wir kommen ja wieder - das wissen sie irgendwie ohne, dass wir das jemals bewusst üben mussten.

    Schade, dass Dein Hundchen so ängstlich ist ... das spricht für keine gute Kinderstube.