Zu wenig Schlaf/Ruhe, zu viele Reize, zu viel action am Tag.
Ich würde mich also nicht fragen, was ich in MITTEN IM Konflikt machen kann, wo der Hund eh schon nicht mehr gut ansprechbar ist, sondern was ich VORHER anders machen kann, dass der Hund das Verhalten erst gar nicht zeigen MUSS.
So sehe ich das auch und deshalb lief beim zweiten Welpen alles noch einen Ticken ruhiger, mit gutem Ergebnis! Winston ist jetzt ein halbes Jahr alt und im großen und ganzen haben wir den gleichen Tages- und Aktionsablauf, wie er als Welpe hatte ...
Aufdrehen darf er in den Zeiten, wo wir länger im Garten/im Grünen unterwegs sind - also max 3 mal am Tag. Nicht in der Wohnung - wird sofort unterbunden, Alternativen angeboten. Was zum Kauen, sanftes Streicheln mit Kontaktliegen oder ne klitzekleine Geduldsübung ... Leckerlis auf die Pfoten legen, die er nicht gleich nehmen darf uä. dauert nich lange und Hund ist wieder ruhig und beschäftigt sich selbst gemächlich.
7 Uhr aufstehen und kleine Runde Gassi.
Dann zuhause fressen und ich gehe zur Arbeit.
Bei uns auch so, aber ohne Gassi - sondern nur Lösen und Futtern im Garten - danach gehts in die Koje mit einem halben Apfel und es wird danach sofort weitergeschlafen oder zumindest ruhig gedöst. Anfänglich haben wir dafür ein Gehege genutzt, mittlerweile nicht mehr. Junghund wird in eines der Körbchen geschickt und hat da zu bleiben. Läuft mittlerweile problemlos. Während dieser Zeit mache ich den Haushalt. Wenn er nicht schläft, darf er mich in den nächsten Raum begleiten den ich aufräumen will. Aber er hat sich in das entsprechende Körbchen zu begeben und darin ruhig zu bleiben.
10.30 Uhr Meine Freundin dreht eine Runde mit ihr.
Zuhause spielen die beiden etwas, üben ein paar Sachen.
Meist schläft sie dann
Bei uns auch in etwa so - so gegen halb zehn/zehn/elf läuft die größte Gassiaktivität des Tages mit minimalen Übungseinheiten, die Woche über nur um die Häuser an der Leine, an Wochenenden im Freilauf mit anderen Hunden im Grünen, da wird nur korrigiert - keine Übungen, bis auf zwischendurch mal heranrufen. Wobei ich im Anschluss zuhause nicht mehr spiele, sondern es gibt das zweite Mal Futter, danach lösen und dann wird "geübt" wie man sich im Haus zu verhalten hat, nämlich ruhig, Hundchen wird weder bespielt noch groß beachtet, nur mit einem Auge beobachtet. Also reine Korrektur, wenn Hundchen Blödsinn anstellt. Meist liegts irgendwo in den Körben oder schlappt gleich in sein Gehege und pennt.
Gegen 13 Uhr wacht sie auf dann gehts nochmal runter.
Danach fressen.
Kurz Lösen ok - kein Fressen bei uns. Danach wieder in die Koje - zur Not wird das Türchen im Gehege geschlossen. Ab Mittag bis Abends ist bei uns Siesta - da schlafen alle, nachdem sie gegessen haben, unser erwachsener Hund, unsere Katers und auch wir Menschen.
Unser Hund pennt/e noch ...
Um halb 6 komme ich nachhause und dann gehen wir meist zu zweit eine "Große" Runde.
Meist ins Naturschutzgebiet so 20-30 Minuten.
Prima - muss aber bei uns nicht jeden Abend sein, je nach dem was morgens lief. Auf jeden Fall gibts Futter am Abend. Dann wird ein ruiger Abend im Haus verbracht ... kuscheln, pflegen, dösen.
Mit 13 Wochen blieben wir mit Winston überwiegend im Garten ... nur alle zwei drei Tage gings spannend vormittags in die Welt. Danach wieder mindestens einen Tag Pause ... also, nur daheim. VIelleicht morgens mal 10 Minuten an der Leine um den Block - ohne große Übungen. Einfach nur an Leine, den Leinenradius und Umweltreize gewöhnen. Oder am Abend kurz in die Kneipe ums Eck ... dazu gabs spannenden Kauartikel ... ruhig bleiben lernen, obwohl Leben drumherum ist.
Wie bei kleinen Kindern gilt bei jungen Hunden auch: nach müde kommt doof. Und das ist bei Welpen heute auch oft ein Thema, weil im Alltag meistens zu viel passiert.
Genau - @Breez - ich würde also das 16-Uhr-Gassi streichen - und entweder am morgen oder am Abend in die Welt. Und auch mal gar nicht. Dann nur Garten. Ich hoffe, Ihr habt einen, ansonsten ist es das gleiche nächste Stück Wiese, dass hoffentlich in wenigen hundert Metern zu erreichen ist.
Insgesamt also reizärmer - so dass die großen Reize auch gut verarbeitet werden können, dafür brauchts auch genügend Schlaf am Stück. Und Selbstbeschäftigung fördern - unsere Hunde haben so kleine Kissen an denen sie rumknatschen, wenn mal nix passiert.