Es handelt sich um einen mittelgroßen Pudel aus der Nachbarschaft - sein Frauchen ist seit einiger Zeit sehr krank, im Moment akut und von daher gehen wir zwei, dreimal die Woche morgens zusammen, weil sie alleine Angst hat, dass ihr schlecht wird, sie umfällt (was in meinem Beisein auch schon passiert ist) und ihr Pudelchen Blacky dann alleine ist. Mein Charly und Blacky verstehen sich gut, die beiden sind überwiegend im Freilauf, weil sie das auf dieser Strecke auch so gewohnt sind. Alles prima - Blacky mag mich, freut sich, blüht regelrecht auf, wenn er mich und Charly sieht.
Er kommt "ganz gut" auf Abruf seines Frauchens, lässt sich problemlos auch von mir anfassen und anleinen (Frauchen kann das körperlich im Moment schlecht) ... Aaaaaber, sobald ein Stöckchen/Spielzeug ins Spiel kommt, ist Blacky nur noch am Bellen. Mein Charly teilt gerne, liebt gemeinsame Zerrspiele an Spielzeugen, bietet an, aber Blacky hat das nicht gelernt - er lernte leider nur, dass Hunde bis zum Beißen sein Spielzeug klauen - also er wurde schon mindestens fünf mal übel gebissen, wegen einem blöden Spielzeug. Sobald Blacky das Stöckchen/Spielzeug ergattert hat, rennt er weg und lässt es dann irgendwann fallen und bellt wie verrückt am Stück - er bringt es nicht zurück, Apport ist ihm fremd. Nimmt mein Charly es auf, bleibt aber damit gleich daneben, bietet an, bellt Blacky auch, nicht knurrend oder aggressiv, aber er bellt - kapiert nicht, was Charly von ihm will. Nehm ich es auf, bellt er auch, so lange bis ich es wieder werfe und selbst, wenn ich mir damit hundert gelaufene Meter Zeit lasse. Er ist in dieser Situation sehr ruhelos, hüpft vor mir rum und ist eigentlich gar nicht zu beruhigen.
Dieser Pudel ist sehr hibbelig und leider wegen seiner leider mittlerweile sehr kranken Besitzer total unterfordert, die zwei, drei Gassigänge mit Charly und mir sind quasi sein "Highlights" und das erst mit sieben Jahren - er ist fit und gesund. Richtige, konsequente Erziehung in dem Sinne, gab es seit Welpe nicht, also keine Hundeschule usw. die Bellerei hat er schon immer an sich, teils auch zuhause, sobald ein Spiel in Aussicht steht. Ich nehme schon gar nix mehr an Spielzeugen mit, aber Stöckchen finden sich halt eben überall und Charly sucht sie, bietet eben an, um zu spielen. Das kann ich ihm ja schlecht verbieten, will ich auch nicht. Ich halte diese zwei, drei Spaziergänge in der Woche explizit sehr reizarm, weil ich dann einen Gassigang will, ohne große Beschäftigung/Übung für Charly. Üblicherweise war der Tag davor, voller Power und Aufregung für ihn und es muss auch mal den Gassigang danach etwas ruhiger zugehen, dann trödeln wir eben nur so vor uns eine Stunde bis zwei vor uns hin und er darf nach Lust und Laune schnuffeln und traben wohin er grade will. Alleine klappt das wunderbar und mir scheint, auch Charly genießt diese eigentlich recht langweiligen unspektakulären Spaziergänge. Ist ja auch gut so, wir halten mittlerweile 50% der täglichen zwei großen Gassirunden bewusst ruhiger.
Heute morgen waren wir gemeinsam mit Blacky samt humpelndem Frauchen am Fluss ... Ich habe Blacky inzwischen so weit, dass er gerne ins Wasser geht (kannte er mit sieben Jahren noch nicht) - Charly wartet erwartungsvoll im Wasser, dass ich vielleicht was werfe. Da Blacky noch nicht so wirklich schwimmen kann, wartet er im Wasser stehend am Ufer und bellt und bellt und bellt, während Charly rausschwimmt und die Beute einholt - werfe ich nichts, sucht Charly die Beute selbst, also ein irgendein Stöckchen, dass im Wasser oder am Ufer schwimmt ... kommt er damit an Land, bellt Blacky weiter ... Charly nervt das wohl und er gibt mir die Beute nicht wie üblich auf Kommando ab, sondern verkrümmelt sich irgendwo damit und kaut genüsslich darauf rum. Blacky steht davor und bellt und bellt ....
Diese schrille Bellerei macht mich wahnsinnig ... Ich würde Blacky sogar gerne aus Tierliebe ohne Frauchen auf meine morgendlichen Runden oder auch mal unsere Ausflüge mitnehmen, aber dieses Gebelle geht gar nicht. Kommt uns ein fremder Hund entgegen, gehts erst richtig los - dann keifen Charly und Blacky im Chor, schaukeln sich gegenseitig hoch - und ich müsste schauen, dass ich beide auch rechtzeitig angeleint kriege und im Griff behalte. Das trau ich mir nicht zu.
Hundeschule/Hundetrainer ist mangels Kohle bei Blacky Frauchen auch nicht drin ...
Äh, hat jemand einen Tipp?!