Es gibt auch dicke weiche Retrieverleinen - wir haben eine von Hunter. Von Anfang an. Gab noch nie Probleme.
Allerdings löst auch eine Retrieverleine nicht das Problem, das Rafile hat, eben die Hundebegegnung an der Leine.
Die haben wir ja auch irgendwie.
Mir fällt auf, dass viele Hunde (vorwiegend Rüden) angeleint verrückt (anpöbeln, knurren, fletschen, ängstlich/unsicher sind) spielen, wenn sie auf einen angeleinten unbekannten Hund treffen. Sind beide im Freilauf gibts keine Probleme, da wird individuell aufeinander zugekommen, die Lage gescheckt und gut ist. Bei Charly ist es so, dass er - falls unangeleint - zum angeleinten hinrennt, sich "kurz informiert" und dann sofort zu mir zurückkommt, wenn ich ihn abrufe.
Dieses Hinwollen und auch Hingehen kann ich eben nicht verhindern, es sei denn ich leine rechtzeitig an. Dann zieht er eben beim ein oder anderen Hundegegenüber ... Das ist schon blöd.
Ich kenne ein paar Hunde, die laufen akurat bei ihrem Besitzer, gucken nicht rechts nicht links - Hunde? Uninteressant! Aber da wurde von den Haltern von Anfang an kein großer Wert auf viele Sozialkontakte gelegt, sondern auf Ausbildung im Sinne von Hundesport usw. - Mittelpunkt für den Hund ist und bleibt der Halter. Bei unserem Charly sind eben nicht nur wir interessant, sondern auch Artgenossen. Er ist es gewohnt täglich mit mindestens zwei, drei, manchmal zehn Hunden und mehr zu aggieren - frei. Also seine eigene kleine Welt, in der wir zeitweise regelrecht abgemeldet sind. Im Grunde ist das ja okay - hat aber auf der anderen Seite den Nachteil, dass er eben hinwill, auch wenn er nicht darf/soll/kann.
Es kommt zwei dreimal die Woche vor, dass ihn dann zusätzlich neben Leine richtig auch am Kettenhalsband festhalten muss, da er wie gesagt, bei manchen Hunden richtig austickt - ich weiß auch nicht wirklich warum. Bei ein zwei kann ich es mir erklären, bei anderen gar nicht. Manchmal macht er sogar Mädels an. Aber wie gesagt: IMMER nur an der Leine und wenn er andere Hund auch angeleint ist und, wenn beide Halter Abstand halten (wollen), also nicht direkt aufeinander zugehen und die HUnde sich beschnuppern lassen. Darauf steh ich gar nicht, aber manchmal ist es eben so, dass die Leute sich schnurrstracks und zügig mit ihrem Hund auf uns zubewegen, bis sich Nasen berühren ... Gott sei Dank, ging das bisher auch immer friedlich gut ...
Manchmal meine ich, Charly keift nicht die Hunde an, sondern die Halter. Dass die gefälligst die Leine mal abmachen ...