Beiträge von charly2802

    Na ja, dem natürlichen Bewegungsdrang - in jungen Jahren besonders ausgeprägt, sollte schon irgendwie Genüge getan werden.


    Hunde, die nur an der Leine kurz um den Block geführt werden - und sei es 10 mal am Tag, können auf Dauer nicht gesund bleiben.


    Ich muss mich auch bewegen, sonst werde ich fett und träge - das sich dies auf Muskeln und Ausdauer und damit auf das Herz-Kreislauf-System auswirkt und damit auf die gesamte Lebensqualität und Gesundheit, ist ja wohl logisch. Da ist beim Hund nicht anders. Nur rumzuliegen, nichts zu erleben, macht dazu noch rammdösig - also blöd im Kopf.

    Es hängt ja auch viel davon ab, ob der Hund allein ist, wenn er NICHT aktiv beschäftigt wird. Regelmäßig viele Stunden alleine in der Bude hocken, emfinde ich für mein Hundeverständnis viel "schlimmer", als "nur" ein, zwei Stunden am Tag Gassi zu gehen.


    Wir gucken, dass unser Hund im Schnitt mindestens um die drei Stunden am Tag draußen ist - damit kann er gut leben, es darf auch mal etwas mehr aber auch weniger sein. Aber ansonsten ist er so gut wie nie alleine.

    Um nur mal auf den Thread-Titel einzugehen ...


    Ein Hund ist doch ein Rudeltier - hat er dazu noch gute Erfahrungen mit vielen Artgenossen machen dürfen - also lustvolles Zusammensein wie Raufereien, Maulspiele, Kräftemessen, Rennen, Dummyjagen, schwimmen ... ist er natürlich nicht abgeneigt, den ein oder anderen zusätzlichen Freund zu finden. Freut sich über jeden Hund, der erspäht wird ...


    Ich find das normal, erst recht dann, wenn die Halter sich nicht wirklich intensiv mit ihren Hunden in Form von Sport, Ausbildung, Arbeit beschäftigen - ihn also so auslasten, dass keine "Langeweile" aufkommt oder überhaupt noch Platz im Kopf des Hundes bleibt, eigene Interessen zu verfolgen. Den meisten Otto-Normal-Halter-Hunden, die ich kenne, werden am Tag vielleicht zwei, drei Stunden mehr oder weniger intensiv von ihren Menschen gewidmet, die restliche Zeit "läuft Hund mit", ist relativ unbeachtet anwesend, döst. Da bleibt viel Raum für Lust auf Abwechslung im erlebnisgierigen Hundekopf.


    Unser Charly fühlt sich pudelwohl, wenn andere Hunde mit uns spazieren - egal, ob sie alt oder jung sind, verspielt oder eher reserviert. Hauptsache Hund. Beobachte auf oft, wenn Hunde mit ihren Haltern unterwegs sind, die plötzlich aufblühen, wenn sie nette Hundegesellschaft bekommen. Wenn mehr als zwei, drei im Freilauf und mit geeigneter Umfebung auf einem Haufen sind - könnten wir Halter Kaffee trinken gehen, würde den Hunden nicht mal auffallen ... die brauchen uns dann nicht.


    Wir Halter müssen dann "nur noch" das Problem lösen, dem Hund klar zu machen, dass eben nicht immer ein Kontakt möglich/erwünscht ist.


    Das ist der einzige Haken ... Aber so schwierig finde ich das nun auch nicht ... Wozu gibts Leinen ... Ich kann auch nicht immer wie ich möchte, warum sollte mein Hund es können? Also, manchmal eben kein Kontakt, dafür gibts am nächsten Tag wieder Spiel Spaß Spannung ... Wir sorgen aktiv dafür, dass Charly schöne Hundekontakte hat und er ist der sozialsten Einer ... Na ja, so lange es kein bestimmter Rüde ist, der wie er angeleint ist ... daaaaa reagiert er sauer und keift rum. Aber auch da müssen wir durch.

    Danke Labradora ... aber wir leben mit unserem Hund, so wie wir es im Moment für richtig halten und so wie es uns am besten möglich ist und vor allem: Spaß macht. Unser Leben dreht sich viel, aber nicht nur um ihn. Sicher könnte man noch einiges an "ernsthafter" Erziehungsarbeit reinstecken, wir bemühen uns täglich darum, dass wichtigste aufrecht zu erhalten, das klappt ja auch, aber .... es das sicher nicht das Hauptthema in unserem Leben. Chary läuft gut mit, passt sich auch ungewöhnlichen Situationen gut an, ist überwiegend erfreulich problemlos, gesund. Also Baustellen in dem Sinne haben wir keine - wenn ich die Mehrzahl der Hundehalter in unserer Umgebung in den Vergleich stelle, schneiden wir richtig gut ab. Sind stolz auf unseren Bub. Bisher haben wir also nicht wirklich zu viel falsch gemacht.


    Grundsteine für eine gute Erziehung haben wir gelegt - haben 1,5 Jahre Hundeschule hinter uns, ein Jahr davon zweimal die Woche Begleithundetraining. Leider hat sich diese Gruppe aufgelöst und haben noch keine Alternative, die uns zeitlich möglich ist. Ende des Jahres steht was in Aussicht .... schauen wir mal.


    Sicher hast Du recht, Erziehungsdefizite/-Fehler in den ersten Jahren können sich rächen, aber damit müssen wir dann leben. Genau wie mit Ernährungsfehlern usw. Wir sind nicht perfekt, ganz normale Hundehalter mit klitzekleiner Familie, zwei Katern, einem Haus mit Gärtchen und leben Gott sei Dank in einer Umwelt, wo Hunde auch noch Hunde mit ihren normalen individuellen Macken sein können und keine perfekt dressierten Vierbeiner, die alles können müssen, aber nichts dürfen.


    Ich wäre keine perfekte Mutter gewesen, war und bin keine perfekte Stiefmutter und ich kann gut damit leben, dass ich auch keine perfekte Hundemama bin. Als Katzenmutter schlag ich mich am besten, aber da hab ich halt auch schon dreißig Jahre Erfahrung auf dem Buckel. Beim Hund sind es gerade mal zwei ... Da es keinen nächsten Welpen geben wird, muss ich mir auch keine großen Gedanken machen, was ich beim dem anders machen würde - obwohls da einiges gibt - aber nichts großes, sind eher Kleinigkeiten.

    Nun hat sie bald mehr zeit uns sie will ihn mehr und alle zwei Wochen hin und her fahren. Ist das gut für den Kleinen?

    Wie alt ist denn der "Kleine"?
    Ist ein schon älter und gefestigt und ware jahrelang beide Menschen gewohnt, warum nicht - man sieht ja, an seinem Verhalten, ob er sich sowohl bei Euch als auch bei der Ex wohlfühlt. Das muss man dann probieren und schauen und dann im Sinne des Hundes entscheiden, ob er dieses Hin und Her verträgt. Einen Welpen/Junghund würde ich alleine schon aus Erziehungsgründen aber ganz sicher nicht teilen wollen. Entweder ich hab einen eigenen Hund oder ich hab keinen.


    Für mich persönlich wäre allerdings auch der 2-Wochen-Rhythmus nix, von daher käme eine solche Vereinbarung schon alleine deshalb nicht in Frage. Ich hab keine Lust mich alle zwei Wochen umzugewöhnen. Denn ein Leben mit oder ohne Hund ist schon sehr unterschiedlich. Für mein Wohlfühlen wäre mir das eine zu große Umstellung. Ich will auch nicht ständig abhängig sein, von der Zeit und Laune einer Exbeziehung. Da kann man ja im Grunde nichts zuverlässig planen, denn wer weiß schon ob Ex-Madame, nicht mal eine Woche verlängern will oder sich warum auch immer der Rhythmus/Abhol-/Abgabetetag laufend verschiebt. Und irgendwie riecht das früher oder später nach Zoff - wer brauch denn so was?


    Da müsst Ihr als Paar mal drüber nachdenken und entscheiden, was Ihr in Eurem Miteinander vertragen könnt. Das hätte für mich erstmal Priorität.

    Ich beziehe mich mal nur auf den ersten Beitrag - denn ich will darüber einfach nix mehr lesen und sehen, beruflich bedingt hatte ich viel mit Berichten und Bildern von Tierquälern zu tun. Es belastet mich zu sehr. Mir gehen Bilder nicht aus dem Kopf, ich kann nicht schlafen und wenn doch, träume ich davon.


    Meine Hilflosigkeit und meine Wut und meine Traurigkeit lassen mir keine Wahl - ich MUSS wegsehen - ich muss Abstand halten. Hätte ich die Chance, würde ich jeden Tierquäler gnadenlos umbringen. Obwohl ich ein friedlicher Mensch bin, aber da gehen alle Gefühle mit mir durch.

    Was meinst Du mit Leinenaggression Pirschelbär?


    Also ich finde Charly schon recht aggressiv, wenn er an der Leine angeleinte Rüden anmacht. Das fing auch erst im letzten Herbst, da war er knapp 1,3 Jahre jung an - mittlerweile kommt es doch regelmäßig vor und ich muss umsichtiger sein. Das kann RaFiLe auch noch blühen - ihr Rüde ist ja noch jung.


    Ist das Leinenaggression?
    Ich hätt es doch eher in die Richtung Rüdenaggression geschoben, aufgrund von Hormonchaos. Denn mit Kastrations-Chip zeigte er dieses Verhalten anfänglich gar nicht mehr.

    Wir haben auch ein Halti - aber es war noch nie im Einsatz. Und wirs wohl auch nicht - ich habs mittlerweile im Griff auch wenns nervt, wenn die Nervkröte meine 65 Kilos durch die Gegend ziehen will.


    Ach so, Du hast schon ein Geschirr ... hmmm. Eine Retrieverleine mit integriertem Halsband so wie wir es benutzen (

    ) ist ja nix anderes als ein Halsband mit Leine dran - aber ein Versuch ist es wert. Es liegt ja meist locker um den Hals, theoretisch könnte er sich daraus befreien, Stopp ist klar, aber ich ziehe selten auch den Gegenstopp an. Sie lässt sich bequem von ein Meter auf zwei verstellen. Wir haben nun schon das dritte gleiche Exemplar, allerdings in 10 mm - leider wohl nur noch auf Hudneausstellungen mit gutem Hunter-Sortiment zu bekommen.


    Ich mag die Leine alleine schon deshalb, weil sie sich wie ein Lasso über den Hundekopf legen lässt und fertig. Kein Festmachstress. Charly läuft freiwillig in die Schlinge wenn ich das Kommando "Leine" gebe ... klasse Teil.

    RafiLe - vielleicht besorgst Du Dir ein gutes Geschirr und trainierst gezielt Fuss.
    Signal für den Hund: Geschirr = Fuss, keine Ausnahmen. Darf er wieder entspannt sein, kommt die Leine dran, das Geschirr in den Rucksack.
    Am Geschirr läuft Charly ganz anders als an der Leine, nämlich wirklich eng daneben und nicht eine Nasenlänge voraus, er zerrt so gut wie gar nicht. Wir setzen aber das Geschirr nur dann wirklich ein, wenn wir zum Beispiel auf eine Verstaltung mit vielen Menschen und wenig Platz gehen.


    Und was heißt, das Kind ist im Brunnen? Bist Du so unzufrieden? Wir sind zufrieden - unser Hund kann aufgrund guter Umweltumstände zu 95% frei laufen. Er ist ein friedlicher Genosse und überall beliebt, wie Deiner auch. Zuhause und in fremder Umgebung ist er brav, fährt gerne auto, wartet geduldig auf Futter oder bis wir wieder da sind, unterwegs macht er keinen Ärger, er läuft nicht weg, er jagt nicht, er versteht sich unseren Katzen und vor mit allen Hunden bisher - wenn er frei ist. Das er an der Leine bei dem ein oder anderen aufmuckt, muss man dann eben in Kauf nehmen und ... lernen ihn auch an der Leine kurz zu halten und gegebenfalls (wie bei mir) ihn zusätzlich am ansonsten lockeren Halsband festhalten. Das geht schon, wenn man den Kniff draußen hat, wie man die Leine entsprechend um die Hand wickelt, dass auch ein 40 Kilo Hund keine Chance hat, auszubüchsen.


    In unserer Labbigruppe, die mittlerweile über 20 Hunde stark ist, sind alle Halter so drauf, also entspannt und ja die Hunde dürfen viel miteinander machen, gehen in der Meute in den Fluss, stürmen über die Felder, stehen nicht unter absoluter Kontrolle. Da gibts keinen der groß mit seinem Hund eine Ausbildung macht oder auf absoluten Gehorsam besteht, alle gehen "nur" in eine normale Hundeschule. Die meisten haben sich Labradore ausgesucht, wegen ihrem freundlichen Wesen und ihrer "Beißhemmung". Wir genießen das Zusammensein mit den Hunden eben auf andere Weise, wie zum Beispiel Besitzer von Schutzhunden, Agility-Champs usw. Das die Hunde dort ganz anders und in der ein oder anderen Situaation perfekter funktionieren müssen ist klar und wird entsprechend trainiert - dafür gibts dann aber andere Aktivitäten nicht, die für uns Alltag sind.


    Man kann nicht alles haben ... und wenn ein Hund mal drei vier Jahre alt ist, wird er auch vernünftiger und ruhiger ... hört und liest man immer wieder. Dein Bub ist fast noch ein Baby ... hab Vertrauen, das wird schon.

    Ich finde auch wichtig, dass mein Hund trainierte Signale befolgt. Aber wie gesagt, ich löse das Problem und muss den Hund dann nicht mehr zu irgendwas "zwingen". Man bekommt eben was man trainiert hat. Schlechtes Training - schlechte Ergebnisse.

    Wenn Du Dich nun an meinem Beispiel aufhängen willst ... dann mach eben. Aber dann gleich schlechtes Training zu unterstellen, finde ich dann doch etwas daneben ...


    Ein Hund ist ein Individium, er hat mal schlechte Laune, eigene Interessen, Hormonschwankungen, ist unkonzentriert oder er hat einfach keinen Bock, weil andere Interessen. Das darf er auch. Ich stell ihn ja nicht ständig auf die Probe und trainiere ihn nicht laufend. Ich weiß ja, er weiß genau, was ich grad will und ich weiß, er hat jetzt eben andere Pläne. Und ja natürlich muss ich ihn manchmal in seinem und meinem Interesse zwingen - nämlich wenn die Situation da ist, wo er eben zurück kommen muss, um bei meinem Beispiel zu blieben. Weil ein Auto kommt, ein Kinderwagen, ein bekannt beißender Rüde oder sonst was.


    Das sind keine Situationen auf dem Hundeplatz oder in reizarmer Umgebung - da funktoniert alles ganz gut, da sind wir hochzufrieden mit seinem Verhalten. Aber es geht hier um Situationen die kritisch sind und ja, dann würde mein fast erwachsener und selbstbewusster Hund lieber selbst entscheiden, was er nun tut, und das geht eben nicht immer. Also übernehme ich dann die Führung "und regel das" - er soll zumindest mitkriegen, dass ich weiß, was ich will und das auch durchsetzen kann. Er hat Respekt vor mir, aber ich auch vor ihm - er muss mir nicht gehorchen wann immer es mir "passt", aber dann wenn es wichtig ist: erwarte ich dass er sich nach meinen Wünschen richtet. Und das kann ich nur mit Konsequenz erreichen, auch wenn ihm das grad nicht in den Kram passt. Da nützt auch das beste Leckerli nix, um mal wieder den Faden zurück zur Eingangsfrage zu finden.