Ich glaube aber auch nicht, dass das sooo leicht mit dem vielzitierten "gesunden Menschenverstand" zu erkennen ist.
Ich weiß was Du meinst, aber, man kann das Verhalten seines Hundes doch beobachten und Rückschlüsse ziehen.
Beispiel:
Sonntags gehen wir meist mit großer Hundemeute am Vormittag. Da wird gut zwei Stunden fast ohne Unterbrechung, geschwommen, gerauft, gerannt, dem Dummy hinterher gejagt ... die im Schnitt 10 Hunde sind also 2 Stunden körperlich sehr beansprucht.
Wir gehen dann nach Hause, noch kurz in den Garten den Hund abduschen und dann hat Charly seine 5 Minuten - da rast er wie verrückt durch die Garten - als müsse er eine Anspannung loswerden. Dann tippelt er hoch zum Futternapf, läuft noch mindestens ne halbe Stunde durch die Bude bis er endlich im Kopf Ruhe findet - legt sich dann mal hier mal da hin, wirkt ruhelos. Aber dann plötzlich pennt er wie ein Stein bis abends um 18 Uhr. Dann gehen wir eine kleine gemütliche Runde, vielleicht 20 Minuten, danach gibts Futter und er pennt wieder bis zur Gartenpippi-Runde gegen 23 Uhr. Danach schlurft er ins Bett und pennt bis morgens um 8.
Also, der Hund ist todmüde. Verständlich, war ja ein harter Vormittag.
Hat aber Zeit gebraucht um runterzukommen ...
Etwa gleich viel schläft/ruht er nämlich aber auch, wenn wir morgens nur eine gemütliche Runde, etwa 60 Minuten gehen und abends noch mal 45 - ohne Hundeparty, ohne schwimmen. Also auch dann ist er müde, natürlich nicht ganz so ermattet - döst am Nachmittag oder Abend aber eher, als dass er tief schläft. Wirkt zufrieden. Der will mittags gar nicht raus, seit er geschäftemäßig durchhalten kann.
Da Charly so gut wie nie alleine ist, können wir sein Verhalten genau beobachten, der langweilt sich nicht. Bei uns gibts Partytage, aber meist Ruhetage. Ein guter Mix für uns und für ihn, seit Welpenalter.
Andere Teilnehmer der gleichen Gruppe, gehen bereits gegen 14 Uhr nochmal mit dem Hund ne gute Stunde und treffen sich dann abends noch mal zur Hundeparty mit irgendwem - noch mal zwei Stunden - da sind so noch stolz drauf, dass sie mit ihrem Hund so viel machen, "das braucht der ja". Und so ein Programm haben sie dann fast jeden Tag. Teils mit Hunden, die nicht mal ein Jahr alt sind. Und die sind dann aber auch entsprechend drauf: ruhelos, bellfreudig, ungeduldig, extrem rauflustig, kaum abrufbar und schon gar nicht zwischendurch mal leinenführig, wenn Anleinen halt mal sein muss. Diese Hunde schlafen kaum bis gar nicht tagsüber, können nicht alleine gelassen werden zuhause, weil sie alles mögliche anstellen. Sind schon im Morgengrauen wach und wecken die Besitzer usw. Einfach nur Nervbündel!
Sie wirken auf den aufmerksamen Betrachter insgesamt sehr nervös und wild. Den ein oder anderen Halter konnten wir schon überzeugen, dass das viel zu viel ist und sie lassens langsamer angehen und erfahren dann recht schnell, dass ihr Hund viel ruhiger wird und leichter zu händeln ist. Na so was aber auch ...
So viel Beschäftigung und Bewegung und so wenig Schlaf können einfach auf Dauer NICHT GESUND SEIN. So viel Hundeverstand und/oder "Bauchgefühl" sollte man doch einem Hundehalter zutrauen können? Oder?