Beiträge von charly2802

    Ich glaube aber auch nicht, dass das sooo leicht mit dem vielzitierten "gesunden Menschenverstand" zu erkennen ist.

    Ich weiß was Du meinst, aber, man kann das Verhalten seines Hundes doch beobachten und Rückschlüsse ziehen.


    Beispiel:
    Sonntags gehen wir meist mit großer Hundemeute am Vormittag. Da wird gut zwei Stunden fast ohne Unterbrechung, geschwommen, gerauft, gerannt, dem Dummy hinterher gejagt ... die im Schnitt 10 Hunde sind also 2 Stunden körperlich sehr beansprucht.
    Wir gehen dann nach Hause, noch kurz in den Garten den Hund abduschen und dann hat Charly seine 5 Minuten - da rast er wie verrückt durch die Garten - als müsse er eine Anspannung loswerden. Dann tippelt er hoch zum Futternapf, läuft noch mindestens ne halbe Stunde durch die Bude bis er endlich im Kopf Ruhe findet - legt sich dann mal hier mal da hin, wirkt ruhelos. Aber dann plötzlich pennt er wie ein Stein bis abends um 18 Uhr. Dann gehen wir eine kleine gemütliche Runde, vielleicht 20 Minuten, danach gibts Futter und er pennt wieder bis zur Gartenpippi-Runde gegen 23 Uhr. Danach schlurft er ins Bett und pennt bis morgens um 8.


    Also, der Hund ist todmüde. Verständlich, war ja ein harter Vormittag.
    Hat aber Zeit gebraucht um runterzukommen ...


    Etwa gleich viel schläft/ruht er nämlich aber auch, wenn wir morgens nur eine gemütliche Runde, etwa 60 Minuten gehen und abends noch mal 45 - ohne Hundeparty, ohne schwimmen. Also auch dann ist er müde, natürlich nicht ganz so ermattet - döst am Nachmittag oder Abend aber eher, als dass er tief schläft. Wirkt zufrieden. Der will mittags gar nicht raus, seit er geschäftemäßig durchhalten kann.


    Da Charly so gut wie nie alleine ist, können wir sein Verhalten genau beobachten, der langweilt sich nicht. Bei uns gibts Partytage, aber meist Ruhetage. Ein guter Mix für uns und für ihn, seit Welpenalter.


    Andere Teilnehmer der gleichen Gruppe, gehen bereits gegen 14 Uhr nochmal mit dem Hund ne gute Stunde und treffen sich dann abends noch mal zur Hundeparty mit irgendwem - noch mal zwei Stunden - da sind so noch stolz drauf, dass sie mit ihrem Hund so viel machen, "das braucht der ja". Und so ein Programm haben sie dann fast jeden Tag. Teils mit Hunden, die nicht mal ein Jahr alt sind. Und die sind dann aber auch entsprechend drauf: ruhelos, bellfreudig, ungeduldig, extrem rauflustig, kaum abrufbar und schon gar nicht zwischendurch mal leinenführig, wenn Anleinen halt mal sein muss. Diese Hunde schlafen kaum bis gar nicht tagsüber, können nicht alleine gelassen werden zuhause, weil sie alles mögliche anstellen. Sind schon im Morgengrauen wach und wecken die Besitzer usw. Einfach nur Nervbündel!
    Sie wirken auf den aufmerksamen Betrachter insgesamt sehr nervös und wild. Den ein oder anderen Halter konnten wir schon überzeugen, dass das viel zu viel ist und sie lassens langsamer angehen und erfahren dann recht schnell, dass ihr Hund viel ruhiger wird und leichter zu händeln ist. Na so was aber auch ...


    So viel Beschäftigung und Bewegung und so wenig Schlaf können einfach auf Dauer NICHT GESUND SEIN. So viel Hundeverstand und/oder "Bauchgefühl" sollte man doch einem Hundehalter zutrauen können? Oder?

    Warum streckst du Dosen nicht mit was Gemüse, Kartoffeln oder lecker Hüttenkäse, Ei? Dann sparst du dir Geld und der Hund profitiert von einer frischen gesunden Nahrung. Das mache ich Übrigens auch so. Ich habe ein Dosenfutter (Paneon und Terra Canis) als Basis und dazu koche ich immer noch was leckeres, bzw. es kommen noch Reste von meinem Essen in den Napf. Da hat der Hund eine schöne Abwechslung und um einiges günstiger ist es auch noch.

    Das trauen sich viele Halter einfach nicht, dank der Propaganda der "Alleinfuttermittel"-Industrie.


    Aber sie selbst futtern sich quer durch den Supermarkt ... ohne Bedenken. Schon komisch.


    Ich halte es wie Du Cruzado - hier gibts ein wenig Trockenfutter, Dosenfutter, Fertigbarf, Frischfleisch und Selbstgekochtes und natürlich geeignete Reste vom Tisch. Schon immer für meine Katzen und auch für unseren Hund. Ist eins der Tiere krank, gibts selbstgemachte (Schon)kost.

    Ein guter Link Alina, vielen Dank dafür!


    Auch von mir nachfolgend ein Auszug, der den ein oder anderen vielleicht dazu veranlasst, den gesamten Artikel zu lesen - auch wenn er schon über 10 Jahre alt ist. Denn die Gesetzeslage und die inhaltliche Logik des Artikels, dass es gar kein industrielles Alleinfutter für Hunde (und andere Tiere) geben KANN, haben sich nicht geändert.


    --- Auszug des letzten Absatzes des Artikels ---


    Alleinfutter kann nicht genügen



    Der Landesverband Baden-Württemberg des Deutschen Tierschutzbundes bringt es durch Frau Dr. Sabine Gosch auf den Punkt: "Der Deutsche Tierschutzbund und ebenso die Tierärzteschaft raten allen Tierbesitzern, ihren Hunden, Katzen und Heimtieren nicht ausschließlich Alleinfutter zu verabreichen, sondern abwechslungsreich zu füttern ...

    Wenn ein Alleinfutter aus unterschiedlichsten Gründen nicht den futtermittelrechtlichen Vorgaben entspricht, ist es kein "Alleinfutter". Schon der Hinweis, daß Alleinfutter immer nur nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft beurteilt werden kann, bedeutet, daß es unmöglich ist, ein Alleinfutter herzustellen, weil sich die Wissenschaft ständig weiterentwickelt und das heutige Alleinfutter morgen keines mehr ist. Zudem liegen für verschiedene Inhaltsstoffe oftmals keine Bedarfswerte, sondern nur Schätzwerte oder Empfehlungen vor.


    Aus diesem Grund kann es nur eine einzige Konsequenz geben: Der Begriff Alleinfutter ist aus der Gesetzgebung zu streichen und durch Misch- bzw. Ergänzungsfutter zu ersetzen, damit für alle Haus- und Heimtiere eine abwechslungsreiche Kost gefüttert werden kann und durch den Begriff Alleinfutter beim Verbraucher nicht der irreführende Eindruck entsteht, diese Futtermittel würden den Nähr- und Wirkungsbedarf eines Tieres allein decken. Schon die wenigen angeführten Beispiele zeigen, daß dies nicht der Fall ist. Futtermittel, die Verbraucher täuschen und Tiere schädigen können, weil sie gegen die gesetzlichen Bestimmungen verstoßen, dürfen weder hergestellt noch verkauft werden.



    Der momentane Wissensstand läßt nur eine einzige Konsequenz zu: Verbot von "Alleinfuttermitteln".
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    Nur das Argument jeden Tag das gleiche Trockenfutter ist langweilig aber jeden Tag das gleiche Naßfutter ist ultra abwechslungsreich (überspitzt gesagt) von charly stimmt halt einfach so nicht.

    Wenn Du mich schon zitierst, dann unterstell mir bitte keine Aussage, die ich so pauschal nicht getroffen habe. Wenn ein Hund auf Trofu steht, er es dazu noch verträgt, ist doch alles in Ordnung.


    Und über die Erfahrung bestimmter "Antworter" hier, bilde ich mir mein eigenes Urteil, wenn Du erlaubst.

    Sagt mal,blockt ihr andere Hund wenn diese einfach unangeleint zu euch kommen?
    Ich traue mich das nämlich nicht. Ich werde schon 'blöd' angeschaut wenn ich sage dass sie ihren Hund bitte nicht zu meinem lassen sollen.



    Ich laufe in solchen Situation einfach weiter. Aber da manche Hunde uns schon hinterhergelaufen sind und Milo dann völliges Theater gemacht hat,obwohl er anfangs relativ ruhig war,würde ich das gerne anders lösen. Kann der Besitzer irgendwas dagegen sagen,von wegen "das darf man nicht"?


    Also, es gibt bei uns im Moment nur einen Hund den wir irgendwie blocken würden, wahrscheinlich durch einen ordentlichen Tritt. Ein relativ großer Schäfermix-Rüde. Er läuft hier in einem Gebiet, wo die meisten Hunde frei laufen und wir oft am Wochenende unterwegs sind, aber nur gemeinsam, also ich und mein Mann. Einer hält immer Ausschau, ob dieser Hund nicht am Horizont auftaucht, dann biegen wir zügig ab.


    Er ist unseren Hund bereits zweimal aktiv und höchst aggressiv angegangen - hat ihn verfolgt, gestellt und dann unter sich begraben, ich dachte er macht ihn tot. Da war Charly etwa ein Jahr alt. Einmal war Charly auch im Freilauf, dass zweite Mal hatten wir Charly bereits angeleint - und dieser Hund lief schnurrstracks zu uns und biss unerwartet sofort zu, in den Nacken. Wenn die zwei sich heute auch nur aus der Entfernung sehen, geht die Welt unter, heute würde Charly sich aktiv wehren ... Aber der Halter weiß Bescheid und hält seinen Hund dann auch fest. Denn ein drittes Mal würde es nicht geben, ohne das wir ihn anzeigen würden. Wir sind auch nicht die einzigen Hundehalter, die so schlechte Erfahrungen mit seinem Hund machen mussten, mittlerweile ist er also Gott sei Dank umsichtig.


    Wenn man keine Freilaufkontakte wünscht darf man dort nicht spazieren gehen. Denn oft sind die Halter eben nicht so drauf, dass sie ihren Hund einsammeln, wenn er friedlich ist. Und wir haben auch schon wirklich schöne Hundekontakte gehabt. Aber von unserer Seite aus nur nach Absprache (denn wir leinen an, taucht ein fremder Hund auf).


    Wir sind auch nicht ängstlich, wenn ein nicht angeleinter Hund auf uns zu kommt. Im Normalfall leinen wir dann ab, sollte Charly überhaupt angeleint sein. Und wir hatten noch nie, bis auf oben genannte Ausnahme, irgendein Problem. Charly ist friedlich und auch nicht der kleinste Hund - falls also ein anderer lästig oder gar aggressiv werden würde, könnte er sich gut wehren.


    Jonah12: Es ist Dein gutes Recht Hundekontakte abzulehnen, allerdings solltest Du wohl dann besser Deine Gassiroute wechseln, wenn Du oft belästigst wirst. Denn leider sind nicht alle Hundehalter fair und interessieren sich dafür. Hast Du den ein oder anderen nicht mal konkret angesprochen? Hier laufen zwar wirklich viele Hunde frei, aber wenn ein Halter dabei ist, der erklärt hat, dass er keine Kontakte wünscht, dann wird von vielen selbstverständlich auch angeleint, bzw. ihr Hund abgerufen.

    Schwierig wird es erst dann, wenn der Hund nach einer Aktion anfängt herumzukaspern, zu entscheiden, ob es "Unterforderung" ist, oder doch sogar "Überforderung".
    Was ich nicht verstehe, ist, daß die meisten dazu neigen, auf "Unterforderung" zu entscheiden und den Hund dann dementsprechend mehr "auslasten".

    Das ist halb eben Beobachtungs- und Erfahrungssache. Geprüfte Menscheneltern wissen das: das Kind ist überdreht, weil die Eindrücke eines aufregenden Erlebnisses es überforderten und es Zeit braucht, wieder runterzukommen.
    Beim Hund(ekind) ist es nicht anders. Selbst wenn man keine Erfahrung mit kleinen Lebewesen hat, kann man es genau beobachten, wenn man sich die Mühe macht oder eben für Verhaltensweisen ein Auge hat.


    Charly ist schon immer nach einer ausgiebigen und kräftezehrenden Gassirunde im Freilauf in der Hundemeute daheim viel unruhiger, teils aufgedreht, als wenn wir nur eine Stunde alleine oder mit einem bewegungsfaulen Hund an der Seite vor uns hingetrottelt sind.


    Wir gehen an einem ereignisreichen Vormittag mit Wein Weib und Gesang am Abend nur noch eine kurze Runde - andere Halter der gleichen Gruppe, gehen dann noch am Mittag und am Abend für eine Stunde und mehr - teils auch noch mal mit Hundeaction, also einem Treffen mit anderen spielfreudigen Hunden ... weil sie meinen, ihrem Hund hätte der aufregende Morgen noch nicht gereicht.


    So zieht man sich einen überdrehten Nerv groß ... aber jeder muss seine Erfahrungen wohl selber machen ...