"Welpenblues" ... dass es dafür sogar einen Begriff gibt.
Scheint demnach etwas zu sein, was eben vorkommt.
Frag mal manche Menschenmütter, was ihnen so durch den Kopf spukt, wenn ihr erstes Kind dann tatsächlich geboren ist, dass sie sich so lange wünschten und nun endlich zum "Anfassen" da ist. Das sind nicht nur positive Gefühle, sondern auch eine Menge negative. Sie sind einfach überfordert- auch von dem nun teils sehr drastisch geänderten Leben/Tagesablauf. Dazu kommt die Angst vor der großen Verantwortung, die nun vor ihnen liegt. Trotz aller Vorbereitung gab es keine Zeit und keine Gelegenheit, sich WIRKLICH richtig darauf vorzubereiten, was es bedeutet, für ein Lebewesen ab sofort zu 100% verantwortlich zu sein. Ein Baby lässt sich nun wirklich nicht "zurückgeben" - da isses ZACK und will und braucht einen - Punkt. Ganz schön krass, man kann sich das nicht wirklich vorstellen, wenn selbst nicht erlebt.
Aber das vergeht schnell - der Mutterinstinkt siegt ... Wenn es Dich wirklich arg bedrückt, dann melde Dich in einem Babyforum an. Denn dieses "Problem" ist bekannt und es gibt wohl wirklich kleine "Meditationshilfen" die die Anfangszeit für Mütter einfacher macher und die wirren widersprüchlichen Gedanken sortieren. Vielleicht kannst Du da was für Dich mitnehmen Feuerstern?
Ansonsten kann ich aus eigener Erfahrung nur sagen - mit Charly auch das erste Mal im Leben "Hundemutter" ... das erste halbe Jahr, habe ich auch oft gezweifelt, ob für mich die Entscheidung einen Welpen anzuschaffen, die richtige war. Wenn mein Mann keinen Hund gewollt hätte, hätte ich vermutlich nie einen genommen. Bin einfach eine Katzenmutter und das Leben mit einem Hund ist wirklich etwas ganz anderes. Mittlerweile schätze ich die Bereicherung eines Hundes für mein Leben. Ich liebe es mit ihm in der Natur zu sein - bei jedem Wetter, mich mit ihm zu beschäftigen, sein Wachstum und sein Verhalten zu beobachten, darauf einzuwirken, mit ihm zu kommunizieren, zu kuscheln ... Die Unsicherheiten am Anfang, ob ich das gebacken bekomme, sind einfach weg. Ein Leben ohne Hund wäre zwar deutlich bequemer - aber, wir wollten ja einen Hund, damit wir nicht auf dem Sofa verschimmeln, sondern raus gehen - ja, irgendwo eine Aufgabe haben, die uns fordert und als Paar verbindet.
Ja, es gibt einiges, was wir jedenfalls anfänglich oder auch gar nicht mehr tun können (nächtelang durchfeiern, spontan in Urlaub fliegen usw.) - aber dafür beschäftigen uns nun ganz andere Dinge, die genau so viel, wenn nicht, viel mehr Spaß machen. Wir lieben es an Wochenenden ausgiebig mit dem Hund unterwegs zu sein, andere Hundeleute zu treffen, sich auszutauschen und die Hunde dürfen Hunde sein - herrlich. Wir wohnen toll, hier gibt es im Umkreis von 30 Kilometern eine Menge Abwechslung, große Wälder, Seen, Flüsse, Felder ... und all das haben wir vorher: verpasst.
Aber, eine wichtige Sache kommt, bei mir jedenfalls, wirklich dazu: ich hab Zeit, nur mein Mann arbeitet noch - also ich kann im Grunde den ganzen Tag dem Hund widmen, ohne das ich mich überfordert fühlen müsste, ohne Angst zu haben, ihm nicht gerecht zu werden. Neben der wenigen Arbeit mit unseren beiden längst erwachsenen Katern und der Hausarbeit hab ich nichts groß zu tun, kann meinen persönlichen Auszeiten auch noch nachkommen. Mal ein Buch lesen, im Internet unterwegs sein, in der Sonne trödeln, im Regen laufen, im Garten werkeln, mittags schlafen ... und unser Hund ist dabei und ich weiß, er hat ein gutes Leben. Wir können ihn überall hin mitnehmen - sind stolz auf ihn - bekommen von außen viel Zuspruch, was für ein schönes Tier er ist und was er für ein freundliches positives Wesen hat.
Und wenn ich dann mal eine Woche ganz alleine bin, weil mein Mann im Ausland arbeitet - sitze abends auf dem Sofa, die Katers und den Hund bei mir und alle freuen sich über meine Zuneigung und Zärtlichkeit, räkeln sich wohlig ... dann fühl ich mich sauwohl und große Zufriedenheit überflutet mein Herz und für negative Gedanken ist gar kein Platz. Denn natürlich ist es oft nicht einfach - Tiere machen eben auch Sorgen, vor allem in Punkto Gesundheit usw. - aber, da wird man mit der Zeit gelassen - das bekommt man hin und nimmts wie es kommt. Und die anstrengende Welpenzeit, ist ja schneller vorbei, als einem lieb ist ... irgendwann spielt sich alles ein und es ist ganz normal einen Hund zu haben.