Beiträge von charly2802

    Hmmm ... also ich persönlich bin ein Mensch, der sehr lange braucht, bis er sich auf ein Lebewesen von Herzen einlassen und Vertrauen in die Bindung haben kann, - egal ob Mensch oder Tier. Ich bin halt das zurückhaltende Modell Mensch - schaue, wie sich die Dinge entwickeln, überstürze nichts ...

    Menschen, die sich in zig Tiere verlieben könnten, die jedes Viech süß finden und haben wollen, sind mir suspekt. Bin eher das Modell Einzelgänger und brauch im Grunde niemanden mit dem ich mein Leben teile, auch kein Tier als Ersatzpartner. Natürlich bin ich glücklich, in meinem Mann vor einigen Jahren einen Menschen gefunden zu haben, der zu mir passt und mit dem ich nicht nur gut auskomme, sondern der wirklich mein Herz berührt ... immerhin musste ich fast 50 werden, um das Gefühl überhaupt gegenüber einem Menschen empfinden zu können - in den Beziehungen davor war mir gar nicht aufgefallen, dass da was "fehlt" - ich war da eigentlich auch ganz zufrieden, wobei mir schon eine gewisse Distanzhaltung meinerseits aufgefallen ist. Damit konnte ich aber leben.

    Aber zurück zu Haustieren.

    Ich hatte schon viele Katzen in meinem Leben - seit Kind, aber ... nur fünfen gehört mein Herz und ich werde wohl auch bei meinem letzten Atemzug an diese fünf Zauberwesen denken, mit denen ich eine besondere Innigkeit teilte. In zwei verliebte ich mich auf den ersten Blick, bei den drei anderen hat es Jahre gebraucht.

    Aber für alle meine bisherigen Tiere sorgte ich vor allem aufgrund von Tierliebe und Verantwortungsbewusstsein - ich mag Tiere, ich finde sie spannend - es ist aufregend mit ihnen zu leben, man hat viel zu lachen und optisch finde ich die meisten Tiere wunderschön - es macht Freude sie zu herzen, es tut gut, ihr Vertrauen ist eine große Ehre. War aber auch keins dabei, das ich verabscheut oder gehasst oder vor dem ich Angst gehabt hätte - manche haben einfach mein Herz nicht ganz erreicht, was aber körperlichen Schmusestunden nicht ausschloss. Aber ich empfand das noch nie als schlimm, eher als ein bisschen schade. Aber Liebe lässt sich nicht erzwingen oder als selbstverständlich voraussetzen. egal wie optimal die Bedingungen auch sind. Das ist meine Erfahrung und ich bin da gelassen. Ein Tier, das ich zu mir hole, bleibt dort auch, es wird ihm an nichts fehlen oder ich lasse es dort zurück, wo ich weiß, dass es ihm gut geht, wenn ich es nicht mehr halten kann. Musste ich leider auch schon mehrmals tun - war nicht immer leicht.

    Ich hab nur langjährige Erfahrung mit Katzen und kann zu dieser Spezies sagen, dass es im Schnitt etwa zwei Jahre dauerte, bis ich und das Tier unsere Persönlichkeiten so weit geöffnet und offenbart hatten, dass der Weg zum Herz überhaupt erst frei für innige Liebe war. Das der Funke dann doch relativ selten übersprang, hat wohl was mit dem Geheimis der Liebe zu tun ... sie ist unergründlich überraschend - entweder da, sich langsam anschleichend oder niemals in Gänze möglich.

    Meinen ersten und einzigen Hund bisher stehe ich diesbezüglich immer noch zwiegespalten gegenüber. Er ist ein hübscher und im Wesen toller Hund, jeder mag ihn, mein Mann vergöttert ihn, meine geliebten Katzen mögen ihn. Wir kommen gut miteinander aus, er ist ein braver Hundebub, auf den ich stolz bin, der unserer Familie viel Freude macht und es gibt eigentlich nichts, was ich für ihn nicht tun würde. Er bestimmt mein Leben mehr als jedes Lebenwesen es bisher tat - von morgens bis nachts. Liegt wohl in der Natur der aufwendigeren Haltung eines Hundes im Verhältnis zu Katzenhaltung und das er zeitweise wirklich pur und vollkommen auf den Menschen angewiesen ist.

    Ich würde ihn vermissen, wäre er nicht mehr da und ich gebe uns noch Zeit - wer weiß, vielleicht wird er die große Hundeliebe meines Lebens? Er ist ja grad mal zwei Jahre und drei Monate jung. Wenn nicht, werden wir trotzdem eine tolle Zeit miteinander haben, denn meine Tierliebe wird immer dafür sorgen, dass es ihm gut geht und er mir deshalb gerne zugetan ist. Ich glaube nicht, dass er was vermissen wird, wenn er nicht mein ganzes Herz besitzt, sondern nur ein Eckchen darin.

    Komm sei nicht eingeschnappt RafiLe - ich lese sehr viele Deiner Beiträge - geht nicht nur um diese hier in dem Thread.

    Wir sind ja schon öfter ein bissle aneinander gerasselt - weil wir uns ausgetauscht haben - uns gegenseitig kritisiert haben -soll vorkommen in einem Forum. Dafür sind wir aber auch schon mal einer Meinung gewesen.

    Also ... nicht aufregen ... ;-) - ignorier doch einfach, wenn Dir was nicht so zusagt, mach ich auch gelegentlich ... ;-) - schließlich kann doch niemand wirklich beurteilen, wie das geschriebene Wort unterm Strich tatsächlich gemeint ist.

    Hab jedenfalls nie gesagt, Du bist ne miserable Hundehalterin ...

    Ob Schleppleine oder Freilauf ist für mich kein Unterschied, da bei mir die Schleppleine immer am Boden schleppt.

    Für Dich ist es kein Unterschied - aber für einen Hund sehr wohl ... er kann nicht ohne Deine Kontrolle handeln, das weiß der doch.

    Die Schleppleine ist nur aus diesem einen Grund dran. Dass ich in so einer Situation an ihn hin komme. Seit ich von dem Dobermann gebissen wurde, turne ich auch ehrlich gesagt ungerne zwischen mir vollkommen fremden Hunden rum.

    Du schränkst also Deinen Hund aufgrund Deiner "Ängste" ein? Spricht das nicht dafür, dass Dein Hund doch noch nicht so zuverlässig funktioniert? Kannst Du ja nicht wissen. Also, was soll das ganze perfekte Training, wenn Du so gut wie immer ein Sicherheitsnetz hast, also immer auf der sicheren Seite bist, sobald es kritisch werden könnte?

    Sei mir nicht böse ... aber, Du hast kein Vertrauen in Deinen intelligenten Hund, der sich doch eigentlich schon annähernd tadellos zu benehmen scheint. Vielleicht denkst Du einfach mal darüber nach, ob ein bisschen weniger Perfektionismus in der Erziehungsarbeit unterm Strich nicht mehr bringt?

    Oder eben die wirklichen Freilaufmöglichkeiten (ich geb zu, die hat eben nicht jeder) und das Agieren mit Artgenossen ohne Sicherung ganz bewusst ermöglichst - DAS ist dann in meinen Augen wirkliches Training den Rückruf zu üben, zu testen, kommt er wirklich und daran zu arbeiten ... und dann gewinnt das ganze Verhältnis Hund-Halter Stück für Stück an wirklicher Sicherheit. Eine gewisse Risikobereitschaft gehört für mich dazu - ein Hund kann immer mal unbrav sein - so lange es harmlose Folgen hat, wie das Hinrennen zu anderen Menschen oder freilaufenden Hunden ... na und? Davon geht die Welt nicht unter - das gehört zum Weg zu einem zuverlässligen Begleiter - jedenfalls für mich.

    Natürlich spreche ich vor allem für die Rasse Labrador ... sicher gibt es Rassen, da kann man nicht so locker sein, weil sie schnell zur Gefahr werden können.

    Wenn es keine Autos gäbe, dürfte Charly inzwischen IMMER frei laufen. Ich WEISS durch Erfahrung mit ihm, dass er weder Mensch noch Hund angreift, dass er nicht abhaut und immer schaut, dass er mir folgt. Das er nichts kaputt macht, nichts klaut usw.. Und das er sich ordentlich benimmt gegenüber anderen Hunden (er ist nur an der Leine großmaulisch gegenüber manchen Rüden). Dafür musste ich ihn aber erstmal laufen lassen, ihn seine Erfahrungen machen lassen mit anderen Hunden und auch mit Menschen - ihn dann korrigieren - das war mein Vertrauensvorschuss, als die Erziehungsbasis da war - und es hat sich gelohnt.

    Und nicht selten sind es die Hunde, die von Anfang an zu sehr in kontrolliert wurden, die dann irgendwann, wenn sie gänzlich ungesichert sind (vielleicht aus Versehen), Reißaus nehmen, es ausnutzen, wenn sie wirklich mal frei sind und stundenlang nicht wieder kommen. Die eine Beißerei anfangen, kein soziales Benehmen gegenüber Artgenossen haben. Fremde Menschen anknurren, die sie aufhalten wollen ... (Charly lässt sich problemlos von wildfremden Menschen am Halsband festhalten und von seinen Absichten abhalten). Und hat Dein Hund das einmal gemacht, also ausbüchsen und Mist bauen - ist Dein Vertrauen dahin und Du wirst ihn wieder "fesseln" und ihm noch weniger uneingeschränkte Freiheit gönnen wollen - weil Du Schiss hast, dass er wieder abhaut - warum auch immer - und Du keine Kontrolle mehr hast.

    Ich habe manchmal den Eindruck RafiLe, Du bist sehr festgefahren in Deiner Linie und wenig flexibel. Du willst den vermeintlich sichersten Weg gehen - aber dieser ist nicht unbedingt der beste ...


    Aber für mich ist es eben nicht normal, wenn ein Hund sich regelmäßig in einen geistigen Zustand befördert in dem er nicht mehr ansprechbar ist.


    Ach ... kannst Dir nicht vorstellen, dass es Rüden auch einfach Spaß macht Rüde zu sein? Unernünftig zu handeln? Mal voll die Rüdensau raus zu lassen und sich mit einem gleich starken Rüden rauferisch in den Körperkräften messen zu wollen? Sich sabbernd auf die Spur eines heißen Mädels zu setzen und ihr gerne nachlaufen zu wollen? Dann sprichst Du Rüden doch auch hier wieder eine selbstbestimmende Intelligenz ab. Du akzeptierst doch mit Deiner totalen Ablehnung einer vorrübergehenden Kastration, das natürliche Verhalten eines gesunden intakten Rüden NICHT! Denn sicher machen oben genannte Dinge so manchem Rüden mehr Spaß, als in einem Klassenzimmer oder Altenheim zu hocken und sich betatschen zulassen ... oder stundenlang im Auto zu verbringen und auf Frauchen zu warten, nur eingeschränkt laufen und mit Artgenossen agieren zu dürfen oder oder oder ...

    Aber ... alles nur meine Meinung ... jeder wie er mag.

    Newton führt sein Leben auch zu 90% im Freilauf

    Ach wirklich? Ich habe Dich immer so verstanden, dass Newton an der Schlepp hängt - so gut wie immer.

    Und ich habe keine Probleme mit meinem Rüden, die andere nicht auch haben - ich kann nur sagen, dass wir besonders wenig Stress haben, jedenfalls im Verhältnis gesehen. Und ich kenne mittlerweile hunderte von Hunden LIVE - da wir ständig unterwegs sind in Freilaufgruppen, wo immer neue Hundegesichter dabei sind.

    Da laufen und schwimmen die Hunde den ganzen Vormittag - schon aus dem Auto raus frei ohne von A-Z ein einziges Mal die Leine zu spüren. Weder am Hals noch auf dem Hintern ... ;-)

    Und ja, man unterhält sich, beobachtet, tauscht sich aus. LIVE - nicht in einem Forum, wo jeder im Grunde alles mögliche erzählen bzw. schreiben kann.

    Ich akzeptiere die gesunden und normalen Verhaltensweisen von meinen und anderen Haustieren. Ich will die gar nicht unter vollster Kontrolle haben - die wollen auch leben und sie sind nicht blöd und aggressiv auch nicht, wenn sie fair gehalten werden ...

    Aber, wenn sie poppen möchten, bin ich halt abgemeldet - ich kann damit leben. Ich frag auch niemandem um Erlaubnis ... ;-)

    Bei einem dt. Jagdterrier würde ich mich damit abfinden, dass er wohl sein Leben lang an der Leine (Flexi oder Schleppleine) hängen wird, da der Jagdtrieb einfach viel zu ausgeprägt ist und er wohl nie 99% verlässlich den Rückruf ausführt.
    Mein letzter Dackel und auch meine jetzige Dackelhündin bleiben die meiste Zeit an der Leine, da mir die Gefahr zu groß ist, dass sie sich vor lauter Jagdeifer nicht mehr abrufen lässt und sie dann von einem Auto totgefahren wird.
    Ohne Leine darf Tamy kurzzeitig laufen, wenn ich mich mit ihr ununterbrochen beschäftige und sie voll auf mich konzentriert ist. Sobald ich diese Aktionen beende, leine ich sie wieder an.

    OT: Ich will ja hier niemandem zu nahe treten ... frage mich aber, warum es ein Jagdhund sein muss(t)e?

    Sollte man solche Hunde nicht nur halten, wenn Hund auch jagen darf oder so gut wie täglich alternativ sinnvoll ausgelastet wird oder eben so erzogen ist, dass der Rückruf gut funktoniert - oder man eben möglichst täglich in gefahrlosen Gebieten Freilauf ermöglicht? Wie soll ein gesunder Hund sonst zu ausreichender Bewegung und freudiger Lebenslust kommen? An der Leine? Wie soll das denn gehen ...?

    Bei mir geht es dabei ums Prinzip, ich will wissen was ICH esse und genauso will ich wissen was mein Hund frisst auch wenn meine Hunde jedes Fleisch vertragen. Wenn ich schon nicht selberkoche oder BARFe dann will ich qualitativ gutes & voll deklariertes Dosenfutter

    Du willst also die Verantwortung für die einwandfreie Qualität bei Fertignahrung jemand anderem überlassen?
    Natürlich sehr bequem ... ;-) aber wir wissen doch alle, das sich in Fertignahrung für Mensch und Tier nicht nur gutes, immer qualitätiv einwandfreies und manchmal auch recht zweifelhaftes verbirgt.

    Wenn man selbst nicht kochen/zubereiten mag (ob für sich selbst oder für sein Tier) muss man Abstriche machen und vertrauen - oder es eben nicht so eng sehen, hallo, es geht hier nicht um Giftmüll oder Verdorbenes. Man muss nicht alles übertreiben ... Oder man dürfte wirklich gar kein Fertigprodukt mehr kaufen (ob für Mensch oder Tier) und ins Restaurant zu gehen, käme dann auch nicht mehr in Frage.

    PS: Und bevor ich, wie von Dir immer wieder vorgeschlagen, in jeder kritischen Situation die kurze Leine zücke, bevorzuge ich andere Maßnahmen ... wie einen Kastrations-Chip. In meinen Augen besser als "fesseln" ... ;-) und ich glaube mein Hund wäre meiner Meinung - der läuft lieber stundenlang frei als an der Leine - kurze Leine gibts bei mir nur über wenige Minuten - denn die ist für den Hund Stress, zumindest wenn er andere Pläne hat ...

    Schaffe ich es, diese Stressoren zu vermeiden (was leider nicht immer möglich ist), tritt es nicht auf. Auch nicht bei läufigen Hündinnen in den Stehtagen.

    Ein gesunder erwachsener potenter Rüde der kein wirklich gesteigertes Interesse an einer Hündin in den Stehtagen zeigt? Den Du locker davon überzeugen kannst, dass er jetzt bitte nach Deiner Vorstellung funktioniert und brav folgt? Dieser Rüde wäre in meinen Augen nicht normal - oder so was von abhängig von Dir, dass er ohne Dich keinen Furz lässt.

    Liebe RafiLe - ich habe Dir schon mal geschrieben, warte erstmal den nächsten Frühling ab ... Rüden verändern sich, wenn sie erwachsen werden und zwar überraschend und manchmal von heute auf morgen! Die bekommen ihren eigenen Kopf, egal wie gut Du sie erzogen hast. Jedenfalls meine Beobachtung, beim (unerfahrenen) Otto-Normal-Hundehalter wie Du und ich. Und wie ich hast Du einen Labrador, eine Rasse der man nachsagt, dass sie frühestens mit drei erwachsen und gefestigt ist. Vorher ist so viel nicht vorhersehbares und nerviges Verhalten möglich, dass einem schon der Gedanke kommen könnte, es allen Beteiligten mit einem Kastrations-Chip leichter zu machen. Es geht ja auch nicht nur um das Wohl des Hundes, sondern auch seines Menschen - nicht für jeden Halter dreht sich im Leben alles nur noch um den Hund. Entspannung ist auch wichtig - und ständige nie aufhörende Erziehungsarbeit ist auch nicht jedermanns Sache - irgendwann muss es auch mal gut sein.

    Und was heißt hier eigentlich Stressoren vermeiden? Schön, wenn Du das (fast) immer kannst. Bei anderen Haltern laufen die Hunde die meiste Zeit des Tages einfach mit - diese Hunde hat man nicht immer im Auge - und will das vielleicht auch gar nicht. Die lässt man von der Leine und dann sollen sie laufen und ihrer Bewegungsfreude nachgehen und in der Nähe bleiben. Dabei sollen sie einigermaßen funktionieren, weder Mensch noch Hund und andere Tiere belästigen, nicht abhauen, kommen wenn man sie beiruft und gut ist. Aber der Sexualtrieb wird in der Regel alles auf den Kopf stellen - bei entsprechend weiblichem Angebot. Da ist Durchzugalarm in beiden Ohren ... und bevor Du manchmal überhaupt reagieren kannst, hat Dein Jungrüde schon wieder Stunk mit einem anderen Rüden angefangen oder hängt auf einer willigen Dame. Von Rüden, die einfach jede Gelegenheit nutzen um abzuhauen oder gar ausbrechen, will ich erst gar nicht reden - da muss man ganz schön fix sein - je nach Umwelt ...

    Im übrigen sehe ich den Sexualtrieb auch als eine Form von Stress - und der lässt sich nicht vermeiden. Höchstens unterdrücken durch absoluten Gehorsam ... auch nicht wirklich jedermanns Fall. Ich jedenfalls brauch keine Hundemarionette ... bin auch keine Hundeflüsterin, die durch gutes Zureden einen potenten aber paarungswilligen Rüden im Griff behält.

    Uns hat der 6-Monats-Chip Zeit verschafft und nächstes Frühjahr bekommt unser Hund noch mal einen, wenn nötig. Und entweder er ist ein Jahr später vernünftig genug - mit seinen dann vier Jahren, nicht wegen jedem Weib den Kopf zu verlieren und sein Rüdengehabe abzulegen oder seiner Männlichkeit wird endgültig ein Ende gesetzt. Basta. Ich jedenfalls hab im Leben noch anderes zu tun, als meinen Hund zu bewachen und ihn laufend zu "bekommandieren" damit er keinen Scheiß baut. Denn er führt sein Leben zu 90% im Freilauf - und das soll auch so bleiben.

    Wenn diese Ablenkung durch den Chip weg ist, ja, was willst du dann eigentlich trainieren?

    Die Gerüche sind noch da, sind auch immer noch spannend, aber längst nicht mehr in dem Maße wie unter voller Sexualkraft ... zumindest ist das unsere Erfahrung mit Charly.

    Ich finde ein Chip verschafft einem ZEIT, Zeit die jeder junge Hund braucht endgültig erwachsen zu werden und eine Atempause für die Halter - manche Rüden drehen vollkommen am Rad - nicht nur draußen, sondern auch zuhause - schlafen kaum noch, fressen nix mehr, jammern rum um rauszukommen.
    Und ja, man kann viel in der Chipphase trainieren, was ohne so gut wie gar nicht mehr möglich ist, weil Hund zu sehr auf Paarung fixiert ... Die Zeit kann man sinnvoll nutzen - Charly folgt viel viel besser, ist ruhiger geworden, nicht mehr so überschäumend und all das - und es hält an, obwohl der 6-Monats-Kastra-Chip doch nun langsam deutlich in der Wirkung nachlässt, aber nur im Bezug auf seine wieder wachsende Hodengröße und seine Paarungsbereitschaft bei williger Hundedame - ansonsten ist er viel gelassener geworden und lässt in seinem rüdischen Verhalten (andere Rüden verbellen, sich an weiblichen Duftstellen festsaugen usw.) auf Kommando viel viel zuverlässiger ab.

    Ohne Chip, einen Rüden wochen- oder gar monatelang nur noch an die kurze Leine zu nehmen, macht vieles an Training gar nicht mehr möglich - und ist für einen freiheitsgewohnten Hund einfach nur Quälerei und belastet ihn sehr - von daher, muss man immer abwägen und nicht pauschal urteilen.

    Übrigens war hier bei uns bereits im letzten Dezember die erste Hundedame läufig und jetzt im August gibts schon wieder einige. Läufige Hündinnen trifft man also das ganze Jahr über ...