Wie gesagt: wenn ich aufhöre macht sie anstalten dass ich weitermachen soll wie zb mit pfötchen nach mir greifen/schlagen, schnappen und Schwanzwedeln.
Ich persönlich spiele überhaupt nicht mit meinem Hund mit den Händen - denn der wird schnell ganz ohne böse Absicht grob und wenn ich mir die Zähne angucke - nee danke. Als er noch Welpe/Junghund war, habe ich schnell gemerkt, dass es keine gute Idee ist, mit einem spielfreudigen Hund rumzuzerrschen. Erstens findet der kein Ende, zweitens wirds immer grober und drittens, nervt er dann irgendwann wirklich mit seinen Spielaufforderungen.
Abgesehen davon soll mein Hund im Haus generell überhaupt nicht aufdrehen. Wenn fast 40 Kilo in der Bude rumhöppen würden, ginge laufend was zu Bruch. Für sein körperliches Austoben haben wir einen Garten mit Spielzeug, gehen täglich ausgiebig im Freilauf, er schwimmt täglich, apportiert mit Begeisterung und er hat viel Gelegenheit mit passenden Hunden zu rennen, zu toben und zu raufen.
Zuhause herrscht Ruhe.
Wenn ich Hunde beim Spielen mit anderen Hunden beobachte ist das um längen heftiger als mein Spiel.
Das Heftiger kann aber mit Dir auch noch kommen ... Du weißt schon wie ausdauernd Hunde sein können, die etwas wollen? Die können sehr lästig werden und dann hast Du den Salat - mir würde es jedenfalls schwer fallen unseren Hund von mir abzuhalten, alleine schon wegen dem Gewicht. Und um ein Spiel abzubrechen, müsste ich quasi flüchten. Hab ich gemerkt, als wir noch an solch einem langen Zopf-Seil mit ihm in der Junghundezeit Zerrspiele machten - das wurde von mal zu mal heftiger - man erkannte schnell seine Neigung, dass er uns übertrumpfen/besiegen wollte. Gar nicht gut ...
Ich weiß ja nicht wie alt Dein Hund ist - ich würde ihm nun langsam aber sicher beibringen, dass er nur sanft mit Dir kuschelt, dass im Haus weder gebuddelt noch rumgerast wird und er Dich nicht mit Pfoten und Zähnen und auch nicht mit Anbellen und Anstupsen zu was auch immer aufzufordern hat. Er sollte lernen, sich auch alleine zu beschäftgen - denn weder bist Du ein Spielzeug für ihn, noch er für Dich. Ein fetter Karton, den er im Garten auseinandernehmen darf, ist zB eine gute Möglichkeit "seine gägischen fünf Minuten" loszuwerden, ganz alleine. Danach forderst Du ihn auf runterzukommen und Ruhe zu geben.
Spielen bzw. sich beschäftigen kann man mit seinem Hund auch in Form von Suchspielen und Intelligenzspielen. Dabei geht es ganz ruhig zu.
Ich dachte eher das es eine Form von Freude und Auslastung ist und kein Überfordern.
Ich will da nix reininterpretieren - finde diese Überforderungs-Theorien manchmal total überzogen. Spielen macht Spaß und ja, da kann man sich auch mal reinsteigern und aufdrehen. Ich halte das für Ausgelassenheit und für normales Verhalten. Körperliche Energie kann sehr überschäumend sein - Lebenslust.
Aber bitte alles in Maßen und so, dass ich danach nicht jedesmal aussehe, als hätte ich einen Unfall gehabt ... ;-) - denn Hunde sind stark, sie haben Zähne - und sie setzen sie beim Spielen gerne ein. Auch wenns nur spielerisch und nicht mit Verletzungsabsicht geschieht. Ich beobachte meinen und andere Hunde oft beim spielen/raufen/wettrennen, da gehts manchmal richtig ab - je nach Spielpartner. Kann aber auch ganz sanft sein und ruhig zugehen - das Gegenüber eines verspielten und wilden Hundes bestimmt die Regeln und wie weit gegangen werden darf.
Aber, genau das muss ein Hund lernen, dass es Grenzen gibt und er sich anpassen muss. Und das jedes Spiel ein Ende hat - evtl mit Kommando. Und das Ende bestimmt nicht er, sondern sein Mensch oder ein anderer Hund, der genug hat. Denn eine Nervkröte, die nur ihren Fun im Kopf hat, braucht kein Mensch - und Spieljunkies sind genau so "überfordert" wie Balljunkies - die finden kaum Ruhe, wirken nervös und unzufrieden.
Mein Hund akzeptiert meine bzw. unsere Regeln, dem würde es im Traum nicht einfallen, mich anzuspringen oder nach mir zu schnappen oder mich mit seinen dicken bekrallten Pfoten zu etwas aufzufordern. Als Welpe und Junghund hat er das bei uns gelernt, hat nur wenige Wochen gedauert und war gar nicht so schwierig.