Beiträge von lordbao2.0

    Und ja klar wollen viele eine Gebrauchshund, bei dem die Gebrauchseigenschaften nicht mehr stören. Das ist ja das Drama bei vielen Rassen, bei den Jagdhunden, Hütern etc. Bei den meisten ist das der Startpunkt für Vitalitätsverlust und Übertyp, weil die Funktionalität plötzlich keine Rolle mehr spielt. Schön sein reicht, und das tut keiner Rasse gut!

    Deshalb befürworte ich so vehement Hundesport, angepaßt an die Rasse. Nicht, weil ich mir einbilde, meine Boxer hätten eine große Polizeihundkarriere vor sich, stecke ich so viel Zeit rein, oder weil mich der Ruhm reizt. Ich bin aber der festen Überzeugung, daß die breite Leistungsabfrage in der Population die beste Gewähr für physische und psychische Gesundheit ist. Ich will keinen Deutschen Riesenbulldog.

    :dafuer:

    Gesundheit, körperlich und geistig, kann man nur durch Erprobung zweifelsfrei feststellen. Mein letzter Sportrüde ist mit 10 Jahren noch tüchtig am Fahrrad gelaufen und hat auf seiner Arbeit auf dem Hundeplatz bestanden, bis zu seinem Tod mit 12,5 Jahren. In den letzten Jahren nur zu seiner Freude und körperlich weniger anstrengend, das ist klar. Ihn habe ich mit gutem Gewissen der Zucht zur Verfügung gestellt. Der jetzige hat für meinen Geschmack zu kurzen Nasenrücken, und ich unterstütze das nicht. Also kein Zuchteinsatz. Aber die überwiegende Anzahl der jungen Hunde, gerade die, mit denen Hundesport gemacht wird, hat jetzt etwas mehr Nase. Züchter, die auf Mopsköpfigkeit hinzüchten, müssen ganz klar in die Schranken gewiesen werden.

    Wie viele Nachzuchten hatte dein Quarus?

    Bzgl. deiner Frage, ob ich mal darüber nachgedacht habe, die Finger von Gebrauchshunden zu lassen: Ja, habe ich. Sonst hätte ich einen Boxer ;) . Ich habe keinen Hundeplatz gefunden, mit dem ich mich anfreunden konnte - deshalb habe ich es gelassen.

    Ich denke aber, man sollte nicht nur von sich selbst ausgehen. Es gibt genug Menschen, die einen Boxer wollen und mit ihm nicht mehr machen als spazieren und vielleicht in die Hundeschule zu gehen. So ein "Nachbar" (wohnt ein paar Häuser weiter). Der Hund stammt aus Leistungszucht und geht 3 x am Tag um den Block.

    Gäbe es eine den Namen zu recht führende leistungsorientierte Zucht in der Dissidenz, würde ich keine Sekunde zögern, deren Erbgut zu integrieren. Nur leider, züchtet da kein mir bekannter auf ein höheres Ziel als "boxerähnlich, lieb und nett". Und das nicht mal mit Erfolg!

    In diesem Punkt hast du völlig recht.

    Deswegen sage ich ja: Für mich ist die FCI eigentlich DIE Institution für Zucht. Aber für mich kommt sie wegen o.g. Aussagen und dem ewigen kaputt- und auf Aussehen Züchten nicht in Frage. EDIT: Was natürlich "so" nur für Linien außerhalb einer Leistungszucht gilt.

    Höchstleistung ist sie in der Tat nicht, zeugt aber von Mitarbeit und Leistungsfähigkeit eines Hundes.
    So ganz abtun sollte man die BH nicht. Sie ist ein guter Einstieg um die Spreu vom Weizen zu trennen.

    Ich will sie nicht abtun. Aber du brauchst keinen hochmotivierten Hund aus Leistungszucht, um sie zu bestehen.

    Meine beiden "Vermehrer"-Hunde sind BH-fähig.

    Ja, man profitiert noch ein paar Generationen von der Arbeit der früheren Züchter und beruhigt sich damit, daß Leistungsvererbung eh überbewertet wird und alles nur vom Hundebesitzer abhängt. Und deshalb wird Generation um Generation weitergemacht.
    Solange nicht die Probe aufs Exempel gemacht wird, funktioniert der Selbstbetrug auch!

    Hast du mal darüber nachgedacht, dass gar nicht jeder einen Hund aus Leistungszucht will :???: ?

    Genau diesen Blödsinn höre ich in der Dackelszene, wenn Züchter jagdlich züchten und selbst Jäger sind und der Nichtjägerzüchter seine Hunde selbst nicht jagdlich führen kann.
    Viele Anlage bleiben - ich rede jetzt vom Dackel - über Generationen erhalten und ein Großteil der jagdlichen Ausbildung ist Fleißarbeit/Erfahrungswert vom Hundehalter.

    Meine Hündin ist von einem "Vermehrer". Beide Eltern und drei Geschwister werden jagdlich geführt.

    Wenn ein Hund keine BH laufen kann, liegt das am HF. Die BH hat ja nun wirklich nichts mit einer Höchstleistung zu run.

    Ich rede bewußt von meiner Rasse - nicht vom Viszla, nicht vom Mops, nicht vom Dackel usw.

    Und da hat mein fast 7 jähriger Rüde, seit eben diesen fast 7 Jahren im Sport, letzten So eine IPO 3 mit 91/94/93 abgelegt. Frisch und munter und voll Arbeitseifer und Lebensfreude.

    Ich wüßte nicht, was da eine Dissidenz verbessern sollte, deren Hunde seit Generationen nicht mal eine BH laufen können, und die die Ausdauerprüfung für Hundemißhandlung hält. Weil deren Hunde mehr oder weniger "boxerähnlich" aussehen?

    Das ist mir zu wenig!

    Ah, der Boxer. Schön...

    "Erlerntes wird nicht vererbt und nur die genetischen Anlagen für die Triebe werden vererbt. Ich habe in meiner über 50-jährigen Mitgliedschaft noch nicht einmal erlebt, dass ein Leistungssieger einen Nachkommen hatte, der auch wieder Leistungssieger war."

    "Wir in Deutschland haben als Mindestalter 2 Jahre [für die Spondylose-Untersuchung], dürfen allerdings mit 18 Monaten schon mit den Tieren züchten,"

    "Wir haben es geschafft, unsere Boxerzucht in Deutschland kaputt zu reglementieren. International haben wir den Anschluss verloren und auf großen Siegerausstellungen steht kaum noch ein in Deutschland gezüchteter Boxer an der Spitze."

    Das spricht in meinen Augen für sich... :ka:

    EDIT: Hab' die Quelle vergessen: Die Webseite des BK-München