Inzwischen guckt Lilly immer ARD oder ZDF wenn wir nicht da sind. Sie kennt sich also bestens mit Frühstücksfernsehen, Morgenmagazin und ähnlichem aus
Oh, wenn Elvis mich dann noch auf den neusten Stand bringen könnte, das wäre super ... ich bin ein Nachrichtenmuffel.
Aber ok, Elvis würde vermutlich die Nachrichten aus seiner Perspektive gewichten und mir nur von den neuesten Rezepten und beängstigenden Ernteausfällen erzählen :)
Wir haben es aber, da er sich so komplett ruhig verhält erstmal garnicht richtig erkannt.
Das passiert glaube ich total häufig, da muss man ja auch erstmal drauf kommen. Vor allem, wenn er sich in für den Menschen vergleichbaren Situationen bemerkbar macht.
... aber ich gaube inzwischen echt, dass die Hunde, die förmlich erstarren beim Alleinebleiben am übelsten dran sind, einfach weil das oft gar nicht als Stress erkannt wird. Ein Bekanner hat mir mal lachend von der Hündin seiner Partnerin erzählt, die ganz brav allleine bleibt (also die Hündin). Die Hündin bekommt einen Kong oder was zu kauen und freut sich immer schon total darauf. Aber: essen kann sie das Zeug erst, wenn ihre Menschen wieder da sind. Dann wechselt sie immer zwischen Begrüßen und Schnabulieren hin und her und die Halter finden das superulkig.
Beim Alleinebleiben kann sie nichts essen. Da sie aber still ist, wird das nicht als problematisch gesehen.
Umgekehrt wird leider auch ein Schuh draus, dass beim Alleinebleibenproblem nur das Lautgeben als Problem angesehen wird. Mir wurde inzwischen mehrfach ein Sprühhalsband empfohlen, um dafür zu sorgen, dass Elvis beim Alleinebleiben nicht jault (!!!). Das habe schließlich beim eigenen Hund/ bei dem Hund von Bekannten super funktioniert, könne man nur empfehlen.
Wie fies ist das? Der Stress bleibt, aber so lange der Hund in seiner Angst still ist, ist für den Menschen alles gut.
Und es ist nochmal fieser, seit ich weiß, dass diese Sprühhalsbänder auch auslösen, wenn der Lärm nicht vom Hund kommt. Also, Hundi ist still, aber in der Wohnung nebenan wird gebohrt - pffffffssss!
Saucool dafür: der Typ, der eine Woche lang als Selbstversuch ein Anti-Bell-Halsband trug: Anti-Bell-Halsband.pdf
seiner Geschichte als dauernd ausgesperrter Hofhund (der noch dazu immer durch eine Glasfront sah wie der kleine Lieblingshund drinnen betüdelt wurde)

Oh Gott.
Lassen wir ihn im Haus allein, geht er von selbst auf den für ihn besten Ort, unser Kopfende.
Damit scheint er mir schon von sich aus etwas in die Richtung zu gehen, die bei Hey-Fiffi angepeilt wird. (Wohlfühlort aufsuchen) Nur eben ist er da zwar weniger unglücklich als im Garten, aber immernoch zu unsicher/unzufrieden um essen oder trinken zu mögen. Er macht es sich zwar möglichst angenehm, aber so reicht es einfach noch nicht.
Schlauer Hund! Ja, das klingt ja echt so, als könne die Straregie super zu ihm passen, bzw. einfach seine ausbauen.
Ich würde vermuten, dass bei ihm die Kleinschrittigkeit das wichtigste sein könnte. Also, dass der Rest sehr hilfreich ist, aber für ihn wichtig ist, zu merken, dass jetzt gar nichts passiert, was ihn überfordert, sondern dass er mit der Situation (und seiner Strategie) immer gut zurecht kommt.
Was ich bei den Infos von Frau Meiburg superwichtig fand: die Info, dass eine liebevolle (ruhige) Begrüßung dem Hund nachweislich hilft. Das habe ich direkt umgesetzt. Momentan läuft ja hier die Handykamera beim Alleinebleiben mit, die mache ich erst aus, wenn ich mit der Begrüßung fertig bin. Darum habe ich den Effekt auf Elvis selbst sehen können und das war wirklich überzeugend. Gerade wenn er wie am Anfang zwischendurch viel geschaut hat, ist es direkt wohltuend auf dem Video zu sehen, wie die Situation sich danach auflöst und der ganze Hund wieder vollkommen entspannt.
Mein Eindruck ist, dass das Alleinebleben dadurch als entspannter aufgewertet wird, weil die Schlussentspannung quasi als letzter Eindruck im Hirn bleibt.
Na - hoffentlich!
Ich werde jetzt den Entspannungsduft aufbauen. Eigentlich wollte ich das ohnehin schon längst für seine offensichtlicher großen Probleme (er war/ist teils noch ausgesprochen unverträglich, stressanfällig, wachsam, misstrauisch Fremden gegenüber, angstaggressiv) gemacht haben. Aber da ist immer auch noch sooo viel anderes, dass das bei mir irgendwie zunächst hinten über gefallen ist. Ich fangs jetzt an.
Argh, ja, man hat aber ja irgendwie immer diese ewiglange Liste was man noch alles tun/aufbauen/trainieren/gewöhnen will. Mal schauen, vielleicht schaffen wir es hier drüben ja auch mal mit dem Duft ...
Und wie ricci sagt: berichte mal, wenn du Lust hast!