Beiträge von KasuarFriday

    Handfütterung hilft m.E. null komma null gegen Futterverteidigung, sondern wertet die Ressource Futter ja noch auf.

    Im Normalfall will man durch Handfütterung den Aussenfocus des Hundes nach innen (zum Halter) lenken, indem es die Ressource nur gegen Wohlverhalten direkt vom Halter gibt.

    Grrrrrr, Handfütterung wurde mir auch damals nach der Übernahme von Elvis empfohlen, zur Stärkung der Bindung.

    Allerdings habe ich den Verdacht, dass das seine Alleinbleibproblematik noch zusätzlich vergrößert hat - denn durch die Handfütterung war es natürlich nochmal DRAMATISCHER wenn ich, liebende Halterin und Futterquelle, nicht da war.

    Expertin für Herdenschutzhunderassen und betreibt eine Auffangstation. Sie hat eine ganz klare Haltung: Alle ihrer Tiere gehören nicht nach Österreich, sondern in die Mongolei oder andere menschenleere Gegenden.

    Das ist einfach unwiderstehlich: Naja, soweit ich es verstanden habe, könnte man genau das auch über wildlebende Wölfe sagen. Diese Tiere gehören in menschenleere Gegenden.

    Jetzt sind sie aber hier.

    EDIT: Bevor es Missverständnisse gibt: Das Zitat ist nicht etwas, was hasilein75 gesagt hat, sondern hasilein hat die Expertin zitiert und ich bin zu faul, mir das Originalzitat zu suchen.

    Sie kämpft aber leider noch sehr mit der Narkose. Im April konnte sie beim Abholen schon selbst laufen. Das geht jetzt noch nicht so wirklich gut :frowning_face:

    Bei Elvis hat sich auch immer wieder gezeigt, das unterschiedliche Ärzte/Praxen auch einfach etwas unterschiedliche Vorgehensweisen bei der Narkose/dem Aufwachen haben.

    Bei Elvis Ohr-OP vor drei(?) Jahren habe ich einen Hund mit nach Hause genommen, der gehen konnte, aber dem das Warten auf das verspätete Taxi schwer fiel, der im Taxi einschlief, tranig ausstieg und zu Hause den Rest des Tages verpennte.

    Nach der Entfernung von einigen Hautgeschwusten letztes Jahr in einer anderen Praxis bekam ich einen springlebendigen Hund mit nach Hause, der gerne noch eine große Runde Gassi gegangen wäre. Zu Hause hat er schließlich zwei Stündchen geschlafen und ging dann zum normalen Tagesablauf über.

    Will sagen, es muss gar nicht unbedingt das Alter sein, kann einfach sein, sie hat dieses Mal beim Aufwachen nichts oder weniger zusätzlich Aufweckendes bekommen (sorry an alle Tierärzte, wenn das total verkürzt geschrieben ist!).

    Ich freu mich auf jeden Fall, dass alles so gut gelaufen ist!

    Mit Elvis habe ich wie Fusselnase auch einen Hund aus dem Tierschutz, der außerdem mega verfressen ist.

    Er darf auch immer in Ruhe futtern, nach Möglichkeit bin ich dann gerade in einem anderen Raum. Latsche ich gerade durch den Raum, halte ich Abstand und drehe mich auch von ihm weg, wenn ich auf seiner Höhe vorbei gehe. Er verteidigt sein Essen nicht, aber er frisst mit eingeklemmter Rute. Ich finde es einfach nett, darauf Rücksicht zu nehmen, dass es für ihn eben eine stressige Situation ist.

    Mit Kauzeug legt er sich manchmal an strategisch blöde Stellen (z. B. mitten in den Flur oder mitten ins Wohnzimmer). Ich glaube, wenn er Futter hat, hat er keine Gehirnzelle mehr frei, um einen geeigneten Ort zu finden, daher gebe ich ihm das Kauzeug idealerweise erst dort, wo er es in Ruhe wegknurpsen kann.

    Oh, und: Manchmal guckt er beim Kauen hoch und schaut mich an. "Guten Appetit, Elvis!" ist so hier zum Wortsignal dafür geworden, dass er in Ruhe fressen kann und ich mich nicht nähern werde und auch keine andere Agenda mit ihm habe.

    Wie alle hier schrieben, würde ich erstmal verlässlich Ruhe in die Situation bringen, gerne auch mit erstmal übertriebenem Abstand und ohne jede Ansprache während er futtert. Dein Hund wird das bestimmt zu schätzen wissen und mit der Zeit auch merken, dass das jetzt der neue Standard ist.

    Und zum Giftköder-Training: Du beliest dich sicherlich schon. Aber vielleicht dennoch interessant: der anfängliche Aufbau "unseres" Trainings bestand darin, dass das Essen, mit dem man traininert hat, anfangs in einer verschlossenen Dose ist, die nur ein paar Löchlein hat, damit der Hund den Inhalt riechen kann. Daran wird ein Anzeigverhalten aufgebaut. Es wurde also gar nicht mit Wegnehmen gearbeitet.

    Die Möglichkeit, dem Hund Essen abzunehmen, wurde getrennt über das "Aus" erarbeitet. Erst mit nicht-essbaren, uninteressanten Dingen, dann mit interessanten. Wenn das gut sitzt, kann man zu für den Hund nicht so hochwertigen essbaren Dingen starten. (Ich habe das selbst nicht konsequent so geübt und Elvis dadurch dazu gebracht, Gefundenes möglichst schnell runterzuschlingen. Sei klüger als ich!)

    Au Mann, dass klingt übel, tut mir leid, dass du das erleben musstest.

    Hier in Berlin ist es ähnlich, ist immer sehr erholsam, wenn wir zu meinen Eltern "aufs Land" fahren.

    Anyway, wollte die Tipps der anderen noch um eine Strategie ergänzen. Die ist zwar im Park nicht hilfreich, aber überall, wo es ruhige Straßen gibt: die Straße überqueren.

    Denn während man sich nicht auf den Rückruf der Stadthunde verlassen kann, haben die meisten komplett drin, dass man nicht über Straßen gehen darf und bleiben zurück.

    Logisch, dass man das nicht an einer stark befahrenen Straße macht (geht eh nicht, da kommt man ja selbst nicht so schnell drüber). Aber in den ruhigen Kleinstraßen meines Kiezes geht das gut. Plus, wenn die HuHa sehen, dass der Hund in die Nähe der Straße geht, können sie auch plötzlich rufen/ sich um ihren Hund kümmern.

    Da Elvis inzwischen mehrere OPs hinter sich hat, nach denen er nicht springen/ sich hektisch bewegen dufte, sind wir da leider echt erfahren.

    Anderen HuHa ist offenbar gar nicht klar, dass man es nicht jedem Hund ansieht, dass er gerade frisch operiert ist.

    Nach seinen Knie-OPs ging Elvis hauptsächlich langsamer als sonst und das rasierter Bein fiel auch nicht so auf; nach seiner Kiefer-Ohr-OP hat man praktisch nix gesehen, weil die lange Wunde unter dem Kinn und am Hals verlief (war elegant versteckt wie von nem Beauty-Doc).

    Teilweise habe ich Elvis nach seiner ersten Knie-OP draußen seinen Trichter umgemacht, damit andere HuHa das auf die Entfernung checken (da ich mich aber darauf auch nicht verlassen konnte, kam der Trichter wieder ab).

    Mit der Zeit weiß man dann auch, welche Ecken, Straßen und Wiesen man besser meidet. :(

    Ich wünsche dir auch viel Erfolg und vor allem lass dich nicht wieder entmutigen!

    Dankeschön, ich versuche es.

    Nochmal zum Gitter: Das muss ich auch wieder anbringen. Bedingung beim Training meiner Trainerin war nämlich, dass das Gitter von Anfang an da ist, lange bevor das erste Mal die Tür geschlossen wird.

    ... und ja, Einzelschritte ohne Ende!

    Wobei ich jetzt mit Elvis auch merke, was wir in den ewigen Übereien auch alles schon erarbeitet haben. Vielleicht sollte ich nicht so sehr nach vorne - was wir alles noch machen müssen! - schauen, sondern eher zurück - was wir alles schon geschafft haben.

    Boah an dem Punkt dass ich irgendeine Tür zumachen könnte sind wir noch lange nicht. Ich mach mir noch keinen Plan wie es weiter geht, das frustriert mich am Ende nur wenn ich dann nicht so schnell vorran komme.

    Aber immerhin, gestern habe ich sie eine 3/4 Stunde ignoriert und konnte sogar immer mal wieder durch die Wohnung gehen ohne dass sie mir hinterher sind.

    (Ich lese hier gerade heimlich mit, Alleinebleiben ist hier ein Riesenthema, weil ich mich vor Jahren nach gelungenem Training von einem Rückschritt total habe entmutigen lassen.)

    Unsere Trainerin arbeitet ohne geschlossene Türen, stattdessen mit einem Hund-/Kindergitter. Die Zimmertür soll nur geschlossen werden, wenn ich mit im Raum bin.

    Ist der Hund alleine im Raum/in der Wohnung, ist die Zimmertür immer offen, aber das Gitter geschlossen.

    Damals beim Üben saß ich erst den Elvis ignorierend im Zimmer, dann immer näher am Gitter, dann direkt auf der anderen Seite des Gitters und dann langsam immer weiter weg und dann außer Sichtweite.

    (Im Vorfeld wurde auch ein Ignoriersignal aufgebaut. Außerdem eine Musik mit Entspannung verknüpft und dann nur noch beim Alleinebleiben gespielt. Unterstützend bekommt der Hund Kleidungsstücke/Bettzeug mit Geruch des Halters, ein bisschen wie ein Schnuffeltuch für Kinder. Ein zusätzlich konditionierter Entspannungsgeruch ist optional, z. B. Lavendel)

    Als ich damals beim Üben im Flur saß ist Evis ein paar Mal ans Gitter gekommen, hat mich im Flur gesehen und ist dann wieder chillen gegangen.

    Vielleicht wäre ein Gitter für euch ja auch ein sinnvoller nächster Schritt.

    ... ich bin hier lustigerweise gerade am Überlegen, ob ich die Tür nicht wenigstens anlehnen kann, weil sie die Geräusche aus dem Treppenhaus etwas dämpft.

    Aber so oder so, alles, alles Gute!

    Ich lege meinen Kontrollzwang den ich bei Omma entwickelt habe (wo ist sie, wie atmet sie, frisst sie, wie is der Puls...etc.) komplett auf meinen Oppa um.


    Er ist sichtlich genervt davon. Wie kann ich mir selbst helfen das abzustellen?

    Ich sympathisisere komplett mit dir - hihih, aber auch mit deinem Hund.

    Vielleicht kannst du für dich Prioritäten festlegen? Also wann dir wirklich wichtig ist, worauf zu achten bzw. wann du es am besten überprüfen kannst und wann deines Erachtens kritische Zeiten sind.

    Z. B.

    Wo ist der Oppa = wirklich wichtig nachts/ bevor du schlafen gehst.

    Wie ist der Puls = wirklich wichtig direkt morgens und Nachmittags.

    Frisst er = immer wichtig, lässt sich aber diskret später per Blick auf den Futternapf checken.

    Mein Gedanke ist, dass es hilft, zu wissen, dass man die kritischen Punkte, die einem bewusst sind, abdeckt. Einen gewissen Scharfblick behält man natürlich und der ist ja auch wichtig.

    Last not least: Eventuell muss dein Oppa gerade auch ein bisschen Geduld mit dir haben. Ich erlebe hier gerade zum ersten Mal einen alternden Hund und das ist wirklich nicht so leicht, damit erstmal fertigzuwerden. Ihr findet bestimmt einen guten Weg zusammen, aber da Hunde nunmal nicht sprechen können, lastet auf einem als Halter ja auch eine ganze Menge.