Trotzdem liegen die Nerven aktuell blank. Mir graut es vor jedem Sparziergang mittlerweile ..
Die Trainerin soll wirklich toll sein und deshalb möchte ich jetzt nicht weiter "rumdoktern", sondern warten, welchen Trainingsansatz sie für uns hat. Habt ihr trotzdem irgendeinen Tipp, wie wir die Sparziergänge halbwegs entspannt überstehen? Sie jetzt nur ziehen zu lassen, halte ich für verkehrt. Was hat euch in solchen Phasen geholfen?
Mein Supertrick war dann immer, mit Elvis joggen zu gehen. Und zwar an ihm orientiert - also joggen, wenn er trabt und stehen bleiben, wenn er stehenbleibt/schnüffelt/markiert/etc.
Das macht erstens Spaß, weil das, was bisher ein Störfaktor war - das Tempo des Hundes - plötzlich richtig cool wird. Zumindest für mich war Elvis' Vorstehertrab das perfekte Lauftempo.
Da ich nie wirklich gut trainiert war, war ich auch froh über jede Pause, um wieder zu Atem zu kommen. Das hat eigentlich immer gut gepasst. Ansonsten kann man auch durch ein paar gestreute Leckerlies eine Pause schaffen.
Für den Hund ist es natürlich auch cool, weil eeendlich geht es mal im richtigen Tempo voran! Und man selbst als Halter ist nicht mehr die ewige Spaßbremse - und tut gleichzeitig was für die eigene Gesundheit. Win-win!
Bei Elvis hatte es auch den Effekt, dass die Spaziergänge körperlich einfach befriedigender für ihn waren und er dann auch ausgeglichener war. Heißt, auch die nächsten ein, zwei Gassis an der Leine waren weniger nervig. Falls ihr täglich Freilaufmöglichkeiten habt, ist das jetzt nicht so wichtig, aber natürlich trotzdem schön.
Am Anfang musste ich ein bisschen rumprobieren, wie warm man sich anziehen muss (bei uns einen Ticken wärmer als zum strammen Joggen, aber Elvis ist auch älter und wurde nach einer halben Stunde meistens ruhiger, so dass ich dann weitere Strecken gegangen und nicht gejoggt bin. Wird bei euch vielleicht anders sein).
Ähnlich mit der Leine und Leinenlänge, das war bei mir außerdem auch tagesformabhängig. Mal war eine simple 2m-Lederleine ideal, mal eine Tauleine mit griffigen Knoten drin und mal eine 5m Flexi. Mit den kürzeren Leinen hat man mehr Kontrolle, muss aber auch näher am Tempo des Hundes bleiben und bei Stops an spannenden Schnüffelstellen schneller reagieren. Mit der Flexi kann der Hund mehr wuseln, aber man kann zwischendurch auch mal etwas langsamer werden oder etwas langsamer auf Stops des Hundes reagieren. Kommt auch auf die Gegebenheiten an. Auf hauptsächlich Fußwegen waren die 2m Leine passender, in Parks, Wald und auf Wiesen die Flexi. Achso, und die Leine gehört selbstverständlich ans Geschirr.
Praktisch, aber nicht zwingend notwendig ist, wenn man schon ein Signal für Richtungswechsel hat. Das macht das zusammen laufen leichter. Wenn es mir egal war, wo wir langdüsen, durfte Elvis auch immer gerne die Richtung angeben. Wenn wir aber einen bestimmten Weg/Abzweig nehmen mussten, konnte ich das so immer gut ansagen.
Das Signal für den Richtungswechsel kann man aber auch beim Joggen super und mit Spaß aufbauen - wenn der Hund gerade den Kopf frei hat, "Hierlang!" rufen, Richtung wechseln (dabei kann man auch in die neue Richtung zeigen oder den Hund in die Richtung einwinken - alles, was hilft eben) und wenn der Hund mitkommt kann man auch noch ein Leckerei in die neue Richtung werfen. Aber bei so erkundungsfreudigen Hunden wie Elvis und vermutlich auch deinem muss das oft nicht mal sein. hasilein75 hat es schon sehr schön gesagt, das Neue erschnüffeln ist das Ziel!
Insgesamt ist so ein dog-jog auch für einen selbst der pure Urlaub, weil man endlich mal nicht ständig mit dem Hund an der Leine kämpft, sondern zusammen unterwegs ist.
Viel Spaß euch!