Beiträge von KasuarFriday

    Schon seit Jahren wünsche ich mir einen Hund. Durch eine seit Jahren laufende Kinderwunschbehandlung habe ich bisher davon Abstand genommen. Jedoch möchte man ja auch irgendwann wieder normal leben, und daher kam die Frage nun wieder auf.

    Wichtig zu wissen wäre, dass ich schon ein paar "Verluste" erleiden musste und in einer neuen Schwangerschaft in jedem Fall Hochrisikoschwanger wäre. Heißt, ich kann da nicht wirklich planen, was auf mich zukommt, und Angst ist mein ständiger Begleiter.

    Ich habe nicht alle Antworten gelesen, daher weiß ich nicht, ob der Gedanke schon kam.

    Den Wunsch nach einem Hund kann ich mehr als verstehen und ich finde es super, dass du die Nichtplanbarkeit deiner Situation so klar siehst (ich drücke dir/ euch feste die Daumen, dass es mit dem Kinderwunsch klappt, ohne schlimme Komplikationen).

    Wäre es eventuell eine Möglichkeit, die Anschaffung eines eigenen Hundes zurückzustellen, aber Sitting/Betreuung für einen einfach zu händelnden Hund anzubieten? Dann hättest du einen Hund im Leben, möglicherweise sogar recht regelmäßig. Mir fällt das ein, weil ich gerade nach Hundesittern für Elvis gesucht habe.

    Es gibt inzwischen sogar richtige Portale, bei denen man sich registrieren kann, so habe ich unsere Sitter jetzt auch gefunden. Oder vielleicht ergibt sich auch in der Nachbarschaft/ Bekanntschaft etwas.

    Ich denke es liegt auch sehr daran in welcher Phase man gerade selber steckt, ob‘s einem gut geht oder nicht beeinflusst schon irre stark die innere Stabilität.


    In manchen Momenten eigene Schwäche und Hilflosigkeit einzugestehen nagt gerade schwer an meinem Selbstbild - eine Lernaufgabe!

    Einerseits ja. Andererseits ist die Situation aber ja auch keine Einbahnstraße und zieht einen ja auch psychisch runter.

    Es ist einfach eine harte Nummer, weitgehend hilf- und ratlos zusehen zu müssen, wie es jemanden, den man liebt, schlechtgeht.

    Beim Hund finde ich das zusätzlich schwer, weil er sich ja nicht artikulieren kann. Man weiß nie so ganz was los ist, was das Problem ist und ob man nicht vielleicht doch etwas tun kann oder selbst was daran verschuldet.

    Als Lernaufgabe und als Erfahrung empfinde ich es auch und tue alles Mögliche, um meine Psyche abzustützen. Aber es ist einfach hart.

    Umso froher bin ich, dass ich dank des Forums weiß, dass ich damit nicht allein bin. Nicht jetzt in diesem Moment und auch ganz allgemein nicht.

    ... und ich hatte mein Leben lang keine Ahnung, was Hundehalter alles durchmachen!

    Und wenn ich gerade aus meiner Lurkerei rauskomme, auch kein kurzes Update zur Treppenproblematik - den 24-Kilo-Hund mit Bandscheibenvofall ohne Aufzug aus dem 2. Stock zum Gassi zu bekommen.

    Bei uns hat es sich letztlich rauskristallisiert, dass Tragen ohne Tragehilfe nicht klappt. Die Arten, die ich Elvis gut tragen kann, sind nicht gut für seine Rücken oder seine Knie, sein Zustand verschlechtert sich dann mit der Zeit. Die Arten, Elvis zu tragen, bei denen sein Rücken ziemlich grade bleibt, bekomme ich nicht hin (Mimosen-Handgelenke). Nachdem ich auch zweimal beim Absetzen im Hausflur ausgerutscht bin (trotz gut profilierter Schuhe) und Elvis dabei auch einmal runtergefallen ist, ist das keine Option mehr.

    Also habe ich den Tragerucksack gekauft, den ich verlinkt hatte. Der hat uns gut geholfen, auch wenn nicht als Rucksack. Denn ich habe es nicht geschafft, Elvis im Rucksackformal hochzuhieven. Stattdessen habe ich das Teil aber als Tragehilfe wie eine riesige Tragetasche genutzt und die Riemen über die Schulter gehängt.

    Als Upgrade habe ich dann von NaturePet eine Tragehilfe bestellt, die genauso funktioniert (alle vier Beine durch die Tragehilfe, Schultergurt). Die benutze ich jetzt durchgängig. Spaß ist wirklich was anderes, aber bisher ist das die beste Option, die ich für uns gefunden habe.

    Ich hoffe echt, dass ich fix eine geeignetere Wohnung finde, denn das Getüddel mit der Tragehilfe es ist schon nervig: Ob in der Wohnung dem Hund die Tragehilfe anziehen, alles weitere mitnehmen. Treppe runter. Unten im Hausflur Hund aus der Tragehilfe rausbasteln, Mantel ansehen (der passt nicht unter die Tragehilfe), Tragehilfe wieder einpacken, Gassi gehen. Retour macht natürlich das Anziehen der Tragehilfe im Hausflur am meisten Spaß, man rutscht dabei dich immer auf den harten Fliesen rum.

    Ich bin nur froh, dass Elvis den ganzen Zirkus so lieb mitmacht, sowohl das Anziehen als auch das sich tragen lassen, das er sehr, sehr ätzend findet.

    Aber wie man am hier geschriebenen merkt bin ich es von uns beiden, die ganz groß im Jammern & Selbstmitleid ist. :face_with_rolling_eyes:

    Gestern war ein wirklich schlimmer Tag…Hund schlief am Abend ganz relaxt auf seinem Kissen, Freund saß am Laptop, friedliche Abendstimmung…Schnorch wacht auf und wollte aufstehen, kam aber nicht gleich hoch…mein Freund stand auf und wollte ihm helfen, aber ehe er ihn noch überhaupt berühren konnte schrie der Schnorch zweimal so verzweifelt auf wie ich es noch nie im Leben gehört habe.


    Es war unheimlich laut aber kein typischer Schmerzschrei (den kenne ich) sondern einfach, ich kann es nicht besser beschreiben, Verzweiflung. Ganz tief aus seiner Seele heraus, es ging mir durch Mark und Bein.

    Das schnürt mir auch das Herz ab und würde mich auch sehr beschäftigen.

    Für mich ist das – mit dem ersten Hund und jetzt dem ersten Seniorenhund – auch eine der einschneidenden Erfahrungen, auf die ich nicht vorbereitet war: wie schlimm es ist, mitzuerleben, dass es dem Hund schlechtgeht und man nichts wirklich tun kann, um das zu ändern. Und wie schlimm es ist, die Reaktion des Hundes auf seine Zustand mitzubekommen. Ob Verzweiflung, Frust, Resignation oder tapferes Weitermachen, es tut alles weh zu sehen. Weil man ihn einfach liebt und ihm alles andere als das wünscht.

    (((malimuc)))

    RafiLe1985 Einige hier hatten ja man für einige Wochen oder Monate eine Nummer 3 als Pflegehund. Vielleicht wäre sowas auch eine Option, mal zu schauen, wie der Alltag mit 3 Hunde so aussehen kann. Einfach eben von der Logistk und dem gefühlten & tatsächlichen Mehraufwand.

    Klar, dass das nicht die gleiche Situation sein wird, wie wenn eure tatsächliche Nummer 3 dazu kommt. Aber es wäre immerhin eine mögliche eigene Erfahrung mit dem Sprung von 2 auf 3 Hunde.

    Gebt mir doch mal einen virtuellen Tipp, wo ich mehr Mut herbekomme. Ich möchte das beste Frauchen für Neo sein und ihm so gern die Führung und Sicherheit geben, die er braucht.

    Beim Menschen wie beim Hund geht leider nichts auf Knopfdruck. Gerade wenn man ein stark ausgeprägtes Verantwortungsgefühl hat, ist es nicht so easy locker, flockig, sicher in Situationen zu gehen, in denen man Potential sieht, dass was schiefläuft.

    Wenn ich häufiger meditiere merke ich, dass ich das viel besser hinbekomme (weil man beim Meditieren merkt wie viel Blödsinn man denkt und übt, die eigenen Gedanken nicht einfach als wahre Erkenntnisse zu empfinden). Hindert mich aber nicht daran, nur alle Jubeljahre mal zu meditieren.

    Zusätzlich zu allem Klugen, was hier schon geschrieben wurde, hätte ich noch einen Spaßvorschlag: mach/üb doch mit Neo (und Unterstützung der Trainerin) etwas, was nur ihr beiden macht und was einfach nur Spaß, Blödsinn, Extra ist.

    Etwas, was ihr zusammen macht, was aber keinerlei tiefergehende Bedeutung im Sinne von Erziehung, Alltag usw, hat. Zum Beispiel einen oder mehrere lustige Tricks oder Dummytraining für Dummies (also ohne Anspruch, was "richtig" zu machen) oder Free Shaping im Sinne von einfach mal Rumblödeln und dabei clickern.

    Mein Gedanke ist, dann habt ihr eine Situation zusammen, auf der für dich kein Gewicht lastet, in der ihr aber was zusammen macht, zusammenwachst und einfach Spaß habt. Vielleicht auch gar nicht so wie ich jetzt vorschlage, aber so, dass du mit Neo in einer Situation bist, in der du automatisch locker bist – weil komplett egal ist, wie es läuft und was passiert. Chill-out time fürs Verantwortungsgefühl.

    Und in allen anderen Situationen mach einfach Witze darüber, dass du gerade im Katastrophenmodus bist. Man kann oft nicht aus der eigenen Haut raus. Manchmal habe ich auch nur die Option, mich jetzt ganz in Ruhe zu stressen :)

    Wie baue ich das Alleine sein in einer neuen Wohnung wieder auf?

    Wie am Anfang mit Kamera und erst 5min und dann immer weiter steigern?

    Wir ziehen das erste Mal mit Hund um und ich würde schon irgendwann dann gerne wieder ins Büro für so 5-6 Stunden am Tag...Besonders wenn sich das WLAN verzögern würde |)

    Ich glaube ich mache mir zu viel Stress trotz 3 Back up Lösungen und kulanter Chefin :tropf:

    (Für mich ein theoretisches Problem, da wir noch am Alleinesein in dieser Wohnung arbeiten, dennoch, weil es bisher wenige Antworten gab hier meine 2 Cent)

    Würde ich vom Prinzip so machen, wie ihr das urpsrüngliche Alleinebleiben aufgebaut habt - so, dass dem Hund in der neuen Umgebung das ganze Procedere altbekannt ist.

    Wenn ihr in der neuen Wohnung seid, würde ich auch erstmal Bestandsaufnahme machen, welchen Eindruck du hast, wie es dem Hund jetzt geht und mit dem Alleinebleiben gehen wird. Dann erstmal eine kurze Testsession für Dummies oder (wie gesagt, je nachdem wie man es vorher gemacht hat) erstmal kurz Müll rausbringen o.ä. und gucken, wie es läuft.

    Dann weißt du bestimmt auch schon mehr, also ob es wichtig ist, jetzt nochmal die Grundlagen & das langsame Steigern zu übern, oder ob du – natürlich immer mit Blick auf den Hund – auch schneller steigern kannst, weil der Hund einfach entspannt ist.

    Toi toi toi.

    Aber wenn sie wie eine Kuh auf einer Wiese steht, dann wieder läuft und wenn ich sie am Ende finde, sie wie eine Kuh hinter einen Holzstapel steht… Das ist so komisch. So “unbeschäftigt” oder “ratlos” wirkt sie sonst draußen nie. Schwer zu beschreiben irgendwie.

    Elvis wusste anfangs nicht, wie man einen Menschen wiederfindet. Er konnte & kann auch nicht gut orten, aus welcher Richtung mein Rufen kommt, weil er aufgrund einer früheren Ohrenentzündung ein ziemlich geschrottetes Innenohr hat. Ihm hat immer sehr geholfen, wenn ich zusätzlich zum Rufen auch gewunken habe, Bewegung können Hunde m. W. n. gut sehen.

    Wenn er mich nicht sehen kann, sucht er mich, aber etwas konfus und auf Sicht.

    In Dänemark waren wir mehrfach in einem eingezäunten Hundewald spazieren, der sehr dicht war. Da habe ich Elvis und er mich öfter nicht sehen können und er ist anfangs ziemlich weit weggelaufen. War ja kein Problem, weil das Gelände eingezäunt war, mir aber dennoch nicht so recht. Per Rückruf hat er mich aber immer wieder gefunden und nach einigen Malen hat er auch selbst darauf geachtet, in einem Umkreis zu bleiben, in dem er mich gut wiederfindet.

    Will sagen: Vielleicht weiß deine Hündin einfach nicht, was sie tun soll/kann, wenn sie dich verloren hat und verfällt in wie man es auch nennen kann, stille Panik, in eine Art der erlernten Hilflosigkeit whatever und kann dann auch gar nicht mehr reagieren.