Beiträge von KasuarFriday

    Mit einem derartig gestressten Tier hätte ich auch etwas Sorge, zum Tierarzt zu gehen - noch mehr Stress. Aber es wäre m. E. extrem wichtig, abzuklären, ob körperliche Ursachen diese massiven Ängste auslösen oder verschlimmern.

    Eine Option wäre, zunächst einmal einen Telefon- oder Online-Termin bei einem*einer guten Tierarzt*ärztin zu vereinbaren. Vielleicht kann hier jemand eine Empfehlung geben? Für ein erstes Feedback müsste es ja auch niemand sein, der bei euch um die Ecke praktiziert.

    Dann hört ihr von jemand, der*die sich auskennt eine Einschätzung des Zustandes und wie normal er ist und bekommt vielleicht auch Hilfe dabei, was abzuklären wichtig wäre.

    Ich hoffe, ihr könnt bald gemeinsam unbeschwerter die Welt erkunden.

    wir haben seit 2 Monaten einen Labradorwelpen bei uns (aktuell 5 Monate). Sie kam leider aus wirklich schlechten Zuständen zu uns.

    Oben wurde schon gefragt, ob ihr mehr über die Zustände wisst. Je weniger euer Hund dort von der Welt und dem Zusammenleben mit Menschen kennengelernt hat, desto anstregender ist es für sie jetzt, das nachzuholen.

    Daher würde ich mich beim Thema Trainingspensum nicht an optimal aufgewachsenen Welpen orientieren, sondern erstmal wirklich am absolut nötigen Minimum. Eurem Minimum, was ihr jetzt oder sehr absehbar wirklich dringend für euer Zusammenleben braucht.

    Wir versuchen mittlerweile entspannt an die Situation heranzugehen und ruhig mit ihr zu reden. Wir versuchen auch, wenn wir merken, dass es soweit ist ihr ein Spielzeug anzubieten, weil sie ein großes Kaubedürfnis hat.

    Das finde ich super. Ich habe Elvis zwar erwachsen übernommen, aber er hatte nach aufregenden Tagen auch öfter Neuronenflimmern - man muss als Halter ja auch erstmal lernen, wo die Grenzen verlaufen. Das mit dem Spielzeug habe ich ähnlich gemacht.

    Inzwischen sucht er sich oft selbst ein Spielzeug und knautscht darauf rum und lässt so sichtlich Dampf ab.

    Sie schläft tatsächlich nicht in der Box, sondern wenn sie schläft dann auf dem Sofa oder Boden. Der Schlaf wird aber auch schnell unterbrochen, wenn einer von uns das Wohnzimmer verlässt.

    Da gibt es viele Ansätze (wie immer). Hast du einen Eindruck, weshalb sie dann aufschreckt oder sogar hinterherläuft? Hat sie z. B. Angst, ihr könntet euch im Raum nebenan in Luft auflösen? Oder (schlimmer!) in der Küche etwas mit Essen machen und sie verpasst die Chance, etwas abzustauben?

    Als ich einmal vor Elvis einen anderen Hund für ein paar Tage gesittet habe, habe ich immer gesungen, wenn ich das Zimmer verlassen habe. Dann wusste sie, ich bin noch da und konnte liegenbleiben (vielleicht wollte sie aber auch nur nicht näher als nötig an der Quelle der schiefen Töne sein, wer weiß).

    Bei Elvis hat das Interesse deutlich nachgelassen, als ich aufgehört habe, ihm was abzugeben, wenn ich in der Küche Gemüse geschnibbelt habe usw.

    Last not least kann sich das bei euch auch mit der Zeit geben, ihr habt eure junge Hündin ja erst so kurz.

    Elvis lag übrigens auch nie gerne in Boxen, er ist nicht so der Höhlenhund. Er geht rein und schläft auch dort, wenn ich das sage, aber von selbst ist er selten in die Box gegangen. Inzwischen steht sie ausrangiert im Keller.

    Als Tipp von einer Freundin (mit viel Hundeerfahrung) wurde uns gesagt, sollen wir ihr mit einer Zeitung auf die Schnauze schlagen, wenn sie uns beißt.

    Bei welchen Gelegenheiten beißt sie denn? (Also eure Hündin, nicht eure Freundin) Wenn sie aufgedreht ist?

    Sie lässt sich nur beruhigen, wenn wir sie hochheben und ruhig auf sie einreden.

    Dann macht das erstmal genauso. Ihr habt etwas, das funktioniert - super. Eure Hündin ist ja noch jung und hatte laut dir nicht den besten Start ins Leben. Sie muss und wird viel lernen und dazu gehört natürlich auch, zur Ruhe zu kommen. Jetzt braucht sie dabei eben noch eure Hilfe, aber das wird wahrscheinlich nicht so bleiben.

    Wir versuchen alles, um ihr soviel wie möglich Ruhe zu geben, aber sie kommt von alleine nicht zur Ruhe.

    Zusätzlich zu all dem hier im Thread Genannten könnt ihr auch mit konditionierter Entspannung arbeiten. Nach bestem Wissen & Gewissen einfach gesagt: Bei konditionierter Entspannung verknüpft man ein Signal (ein Wort, eine Berührung, ...) mit Entspannung. Das könnt ihr dann in aufgeregten Momenten nutzen, müsst das Signal dann aber wieder mit Entspannung "aufladen".

    Was ich auch gerne mache, aber weniger als Training, sondern einfach zum Runterkommen, ist, Klaviermusik anmachen (so was Blödes wie "Klavier zum Entspannen" oder eure ruhigen Lieblingsstücke) und Lavendelöl nutzen. Perfekt für abends, wenn der Tag rum und der letzte Gassigang erledigt ist. Elvis entspannt und für mich ist es auch nicht das schlechteste - für euch vielleicht ja auch, neuer Hund ist nun mal aufregend!

    Bei dem Betthupferl muß ich mich noch zusammen reißen - es war bei Luna und mir immer unser Abendritual - umdenken fällt manchmal schwer . . .

    Dann würde ich erstmal ausprobieren, ob es nicht reicht, die anderen Sachen umzustellen.

    Wenn nicht, kann ja auch das Betthupfel sonst etwas kalorienarmes wie eine rohe Karotte oder ein Apfel sein.

    Denn ich finde den Gedanken an das Luna-Gedenk-Hupferl irgendwie schön. Und an das eigene seelische Wohl muss man ja auch mal denken :)

    Beim Thema Klingeln ist vielleicht auch gut, sich jetzt schon zu überlegen, wie du das handhaben möchtest, wenn du die Tür auch öffnest, zum Beispiel um ein Paket anzunehmen und später dann auch für Besuch. Wo soll Norris dann sein, was soll er tun?

    Vielleicht können ein paar andere Halter*innen verraten, wie sie es handhaben.

    Ich bin da vermutlich noch so hilfreich, weil komplett anderer Hundetyp. Elvis darf z. B. mit in den Flur kommen und von seinem Flurplatz aus zuschauen, was los ist. Er hat aber null Interesse daran, die Wohnung zu verteidigen, Leute zu melden o. ä. ... sein Hauptinteresse ist, ob ein Paket vom Zooversand kommt oder Besuch mit Leckerlies.

    Ich weiß gar nicht wie ich heute schlafen soll, ich bin einfach mega aufgeregt.

    Dann bleib wach, bis dir die Augen zufallen, wie oft hat man schon das erste Mal einen Hund :)

    Mir passiert übrigens auch nach 8 Jahren immer noch, dass ich mich so über den neben mir schnarchenden Elvis freue, dass ich länger nicht einschlafen kann vor Herzklopfen. Einen Hund haben ist schön.

    Ich weiß, so normal wie möglich. Aber fällt mir gerade schwer.

    Geht Norris sicherlich gerade ganz ähnlich.

    Und tatsächlich entdeckt man ja auch erst, wie das neue Normal mit Hund aussieht. So eine schöne, spannende Zeit ... und schön, wenn man dann die ersten Routinen und Konventionen hat. Viel Spaß euch!

    Kleinkinder kennen beide. Wir haben einige in der Familie und bis jetzt waren die beiden auf allen Familienfeiern dabei, beide seid Welpenbeinen an. Da gab es noch nie Probleme und diese Kinder sind auch manchmal grob und unvorsichtig.

    Schau, eine andere Sichtweise auf die gleichen Fakten könnte sein, dass Lilly in all diesen Situationen nach und nach gelernt hat, dass Kleinkinder ihr Unbehagen und sogar Schmerzen bereiten und sie sich selbst schützen muss, weil es sonst keiner tut.

    So schlimm der Vorfall nun ist, er ist auch eine Chance. Eben dass ihr seht, dass ihr bei euren Hunden an Stellen Verantwortung übernehmen müsst, an denen euch das zuvor nicht bewusst war. So wie es klingt, habt ihr eure Hunde in einigen unangenehmen Situationen alleine gelassen - nicht aus böser Absicht, sondern einfach aus falschen Vorstellungen heraus.

    Sich mit Hundeverhalten zu beschäftigen und damit, wie ihr mit euren Hunden noch besser umgehen könnt, ist spannend und vielleicht auch eine gute Möglichkeit, nach dem Schock ins Handeln zu kommen.

    Vielleicht kann das (nicht alleine, Kinderpsychologe klingt gut!) auch eurer Tochter helfen. Indem sie sieht, was sie – und ihr – nicht wusste und daher nicht beachten konnte. Indem sie besser versteht, was in Lilly vorging und dass der Hund nicht einfach unberechenbar gehandelt hat. Und indem sie weiß, dass sie in Zukunft, z. B. wenn sie als Erwachsene einen eigenen Hund hat, ähnliche Situation erkennen bzw. von vornherein vermeiden könnte.

    Ariane Ullrich hat ihre Hundeschule in Zossen, ist das mit dem Auto für dich erreichbar?

    -> https://www.mensch-hund-lernen.de/ueber-uns/

    Ich habe vor Jahren dort einen Wochenendkurs zum Antijagdtraining mit Elvis gemacht und war wirklich begeistert. Inhaltlich kennt man Ariane ja von ihren Büchern, ich hatte vor dem Kurs auch schon viel mit dem Antijagdtraining-Buch gearbeitet. Aber abgesehen davon, dass sie eine blitzintelligente Frau mit einem umwerfenden Humor ist, fand ich sie extrem gut darin, jede Übung an Hund und Halter anzupassen.

    Sie hat es immer geschafft, die Übungen so zu gestalten, dass sie auch klappen und Hund + Halter am Erfolg lernen. Das fand ich toll.

    Für dich vielleicht auch interessant zu wissen, dass sie selbst Hütehunde hatte (und vermutlich noch hat), damals mindestens einen Border Collie.

    Ich fand es immer schade, dass sie von uns so weit weg ist.

    Bei GREH waren wir auch, dort haben wir den Grundkurs gemacht und sind manchmal zu den freien Stunden gegangen. Für mein Gefühl macht man dort auch definitiv nichts falsch und Katja Krauss ist ebenfalls eine tolle, sehr erfahrene Trainerin.