Hund und Kind kann ich nicht vergleichen. Aber ich möchte doch einwerfen, dass es für mich als Ersthundehalterin wirklich überraschend war und teilweise immer noch ist, wie viel Aufmerksamkeit, Liebe, Training, Arbeit und Aufwand ein Hund braucht und dass diese wunderbaren Viecher absolut nicht plug and play sind.
In meinem Fall war es jetzt kein Welpe, sondern ein Hund aus dem Auslandstierschutz, der praktisch nix kannte, aber ich vermute mal, das Prinzip ist ähnlich. Vorher habe ich die braaaaaaaven, seit Jahren erzogenen Hunde anderer Leute geknuddelt und dann ... sitzt da so ein Irrwisch, der völlig anders reagiert und überhaupt nicht, wie erwartet.
Ich glaube, als erfahrener Hundehalter (oder auch als cooler Ersthundehalter) vergisst man, wie es war oder sein kann. Für mich klingt es auch so, als würde ein guter Trainer eine echte Hilfe für die Threaderstellerin und ihre Familie sein. Aber ansonsten meine ich eher einen gewissen Schock, Ernüchterung und eine gewisse Überforderung zu lesen, die wohl mal heftiger mal weniger heftig ausfällt.
Umso wichtiger finde ich wirklich immer wieder zu sagen: ja, das ist normal. Ja, das dauert, es dauert auch richtig, richtig lange zum Teil. Ja, das bekommt man ohne Trainer einfach nicht gut hin, egal wie super man sich vorher informiert und belesen hat. Und so schwer und anstrengend es für einen selbst (und den Mann der TE) ist, für den Hund ist es noch viel, viel schwieriger und belastender und er kann nichts tun, um die Situation zu ändern. Also nimmt man sich als Mensch zusammen und gibt sein Bestes und versucht sich dabei auch zu entspannen und seine Linie zu finden und konsequent zu sein und ... all die Dinge, die einen als Hundehalter erstmal überfordern und später dann selbstverständlich werden.