Beiträge von KasuarFriday

    Gerne! Auch wenn ich eben schockiert war, wie lang der Post geworden ist, das war mir gar nicht so klar gewesen.

    Besonderes Leckerlie ist eine Superidee.
    In "meiner" Hundeschulgruppe war ein Halter mit einem Chi, der draußen absolut kein Futter nehmen wollte (also der Chi). Der Hund war absolut nicht ansprechbar und ich hätte gedacht, da ist nichts zu machen. Aber in der nächsten Stunde erklärte der Halter dann freudestrahlend, er habe etwas gefunden, was der Hund nimmt: Leberwurst in der Tube. Und das war wirklich erstaunlich, damit konnte er den Hund richtig dirigieren (also locken. Nichts was man ewig machen will, aber vorher gingen sowohl das als auch Futterbelohnung draußen gar nicht, es war ein Riesenfortschritt).
    Darum ist supertolles Futter für draußen super, um dem Hundehirn erst einmal beizubringen, dass man auch draußen Futter annehmen kann.
    Bei uns war es so, dass Elvis nach ein paar Tagen Eingewöhnungszeit geworfene Leckerlies genommen hat und ein paar Tage(?) später dann auch welche einfach aus der Hand.

    Den Rückruf selbst würde ich aber wirklich erst einmal drinnen üben. Dann an der Leine in einer langweiligen Gegend und später mangels sicherer Freilaufmöglichkeit an der Schlepp-/Flexi-/langen Leine. Und wenn sie erstmal "nur" einen halben Meter auf dich zulaufen muss, es geht ja nur ums Prinzip - zu Frauchen kommen, wenn die dieses komische Wort ruft, heißt supergeniales Futter abgreifen. Gute Sache! Es kingt blöd, aber man kann es dem Hund am Anfang kaum zu leicht machen (das vergesse ich leider selbst immer wieder).

    Von daher ist es zumindest in dieser Hinsicht sogar ein Segen, dass es keine eingezäunte Wiese bei euch gibt. Dadurch kannst du erstmal ein ganz sicheres Fundament über das Üben Zuhause, an der Leine und dann an der längeren Leine schaffen.

    Viel Erfolg!!!

    Was den Rückruf angeht, siehst du hier, genauso wie in deinem alten Thread, wie weit da die Meinungen auseinandergehen. Ich finde es wirklich sehr wichtig, dass du dich damit in Ruhe auseinandersetzt und nicht einfach jeden Tipp dankbar sofort anwendest. Damit würdest du den Hund nur durcheinanderbringen, weil er überhaupt nicht mehr verstehen würde, was du willst. Ich rufe mal @KasuarFriday, die hat das hier bereits genannte Buch von Pia Gröning und ich habe live gesehen, wie super bei ihrem Hund der Rückruf klappt, obwohl er erwachsen und ohne Erziehung (?) zu ihr kam.

    Da wird man auf die schmeichelhafteste Art und Weise gerufen und sieht das erst Ewigkeiten später - ich bin also kein gutes Beispiel für schnelle Reaktionen ;)

    Ja genau, Elvis war ca. 3 Jahre alt, als er zu mir kam (im Februar diesen Jahres) und inzwischen würde ich ziemlich sicher sagen, dass er das Prinzip Zusammenarbeit mit Menschen nicht kannte. Er wirkt(e) oft fast autistisch in seiner Welt. Freilauf war absolut nicht möglich, es gab keine Orientierung an mir. Nachdem er mir bei einem Besuch im Hundeauslauf zweimal abgehauen war, habe ich massiv den Rückruf trainiert. Bei ihm hat sehr geholfen, dass er sehr, sehr verfressen ist.
    Du schreibst Lexy ist es auch, das ist ja schonmal super! Das macht das Training wirklich leichter. (Elvis fand "draußen" am Anfang allerdings so spannend, dass er erstmal gar kein Futter nehmen konnte.)
    Für den Rückruf gab es damals das allerbeste, was nur möglich war und davon nicht wenig; damals war das Hühnchenfleisch.

    Ich kann mich nicht mehr an jede Einzelheit erinnern, aber in der Wohnung habe ich den Rückruf damals glaube ich nicht geübt, weil er mir immer hinterherkam, er war nie weit genug weg zum Rufen. (Heute würde ich das trotzdem machen. Steht der Hund eben neben mir, ist doch super, Stufe 0: Rückruf rufen, Hund guckt/reagiert irgendwie, zack - supergeniales Futter rein. Das prägt sich sehr stark ein.)
    Wochenlang hatte ich immer ein Tupperdöschen mit ordentlich großen Hühnchenfleischwürfeln dabei und habe ihn an der Leine und später dann auch im Hundeauslauf (nachdem ich mich wieder reingewagt habe) aus kurzer Distanz bei geringer Ablenkung gerufen. Bah, und hatte wochenlang klamme, fleischvermatschte Hände und sapschige Jackentaschen.
    Irgendwann war ich mir sicher, dass auch größere Distanzen gehen und es ging. Soweit es irgend möglich war, habe ich zumindest versucht, immer nur eine Variable zu steigern - Entfernung oder Ablenkung.

    Mit der Schleppleine habe ich erst etwas später angefangen, aber das war prima, da konnte ich den Rückruf dann in anderen Gebieten auf etwas größere Distanz trainieren.
    So wie Lexy klingt, würde ich sie außerhalb sicher eingezäunter Gebiete nicht freilaufen lassen, aber da Elvis einen sehr starken Jagdtrieb hat, bin ich da sicherlich auch ein Extrem. Außerdem gibt es hier mit den Hundeausläufen für uns zugängliche eingezäunte Gebiete, das ist ja leider auch nicht selbstverständlich.
    (Mit der Schleppleine trainiert man ja nicht nur den Rückruf, aber du schreibst ja, dass du das Programm gerade ganz bewusst eindampfst. GGf. wäre es dann erst einmal eine Option, einen guten Ruckdämpfer zu kaufen und eventuelle andere Signale wie z. B. ein "Warte" und die Orientierung zu dir erst später zu trainieren. Ihr habt ja hoffentlich ein ganzes Hundeleben lang Zeit, dann rennt sie eben erst einml in die Leine.)

    Wie ich den Rückruf durchgesetzt habe, wenn er nicht befolgt wurde, weiß ich leider nicht mehr so ganz. An der Schleppleine könnte ich ihn dann auch mal zu mir hingezogen habe, obwohl das eigentlich etwas untypisch für mich wäre. Aber ich bin auf jeden Fall beim Rufen immer ganz brav ein paar Schritte rückwärts gelaufen und habe ihn schon gelobt/angefeuert, wenn er in meine Richung kam - das ist nicht schwer, wenn so ein futtergeiler Wonneproppen begeistert auf dich zurennt ;)

    Was mir wirklich, wirklich wichtig war und ist - und wo ich mich selbst auch immer wieder disziplinieren muss - sind die Klassiker, die aber glaube ich echt wahnsinnig viel ausmachen:
    - Den Rückruf nur nutzen, wenn du dir wirklich sicher bist, dass sie kommt. Sonst ruf sie anders mit "komm" statt "Hiiiier" oder anders rum, ruf nur den Namen oder pfeife, jubele, winke oder geh sie abholen. Testen muss man den Rückruf noch früh genug. Elvis ist absolut kein Schelllerner und ich hab mir schon einige Kommandos ausgeleiert, weil ich sie zu früh in zu schwierigen Sitationen benutzt habe.
    - Nur einmal rufen. Wirklich nur einmal rufen. Den Namen des Hundes (Leeeeexy!) und dann den Rückruf. Wenn das mal nicht funktioniert hat, habe ich nicht noch einmal gerufen (war ja immer in sicherer Umgebung oder an der Leine und daher letztlich egal, ich musste also auch nicht rufen, das war echt gut). Ggf. habe ich ihn dann ein paar Minuten später erneut gerufen, wenn ich absolut sicher war, dass er kommt und ihn dann wie üblich fürstlich belohnt - soooo geht Rückruf, Herr Hund! ;) Inzwischen mache ich in Bezug auf das nur-einmal-Rufen manchmal eine Ausnahme: Wenn Elvis einem sehr spanennden Jagdobjekt hinterhergeht und auf den Rückruf stehen bleibt und/oder sich umschaut, aber nicht kommt. Dann rufe ich nochmal und dann kommt er in den allermeisten Fällen. Anti-Jagdtraining-approved! Eine andere Ausnahme ist, wenn er mich nicht mehr sehen kann. Ich weiß inzwischen, dass er mich nach Gehör absolut nicht auf Anhieb findet. Darum nutze ich in so einer Situation idealerweise den Ruckruf und rufe dannach noch allerhand Blödsinn, damit er meiner Stimme folgen kann.

    Da mir der Rückruf bei ihm wirklich enorm wichtig ist, belohne ich ihn immer und so hochwertig wie möglich.

    Wenn Lexy wie gesagt auch sehr futterbegeistert ist, kannst du sie am Anfang auch richtig verblüffen (das habe ich bei einer Trainerin im Bezug auf ein anderes Kommando gelernt und das hat genial funktioniert:): ruf sie in der Wohnung wenn du sicher weißt, dass sie kommt und dann bekommt sie eine unfassbare Riesenbelohnung. Das Beispiel der Trainerin war "einen ganzen Cheeseburger". Die klassische Empfehlung ist, etwas, an dem sie mindestens 7 glückliche Sekunden lang futtert. Ich habe das mit dem "Guck mal"-Signal so gemacht und es war wirklich beeindruckend. Damit konnte ich Elvis sehr schnell aus praktisch allen Jagdsituationen zu mir umorientieren (ich sollte das mal wieder nutzen!)

    Oh, hat nix mit dem Rückruf per se zu tun, ist aber ein Manie von mir und für dich vielleicht hilfreich, weil es kein Signal, kein Raumtrainere und Überfordere ist: wenn Elvis draußen (= im Hundeauslauf) zu mir kommt, nach einer Schnuppertour, nach dem Spiel, ... bekommt er immer ein Leckerlie. Kein tolles, aber immer wieder die Botschaft: zu dieser komischen Ollen zu kommen ist immer eine gute Idee. "... und lauf!"

    So sorry, das ist jetzt sehr lang und eigentlich nur alter Wein in alten Schläuchen. Finde ich aber gar nicht schlimm, denn die Botschaft ist ja letztlich nur, sich möglichst sauber an die klassischen Anleitungen zu halten. Auf geringster Stufe starten, das Signal wirklich immer nur idiotensicher zu benutzen, sich am Riemen zu reißen, es nicht durch Mehrfachrufen auszuleiern und dann dranbleiben also lange, lange, lange üben.
    Zu den Besonderheiten von Läufigkeit und Pubertät kann ich (mit einem jetzt fast 4-jährigen kastrierten Rüden) leider nichts sagen.

    Oh, und eins noch: ich finde die Anmerkung von anfängerinAlina super, sich vor dem Üben zu überlegen, was und wie du vorgehen willst. Und dann machst du das so und änderst den Plan ggf. wenn etwas nicht oder supergut klappt. Bis du Lexy auf dem superspannenden Feld vom Buddeln oder aus dem Spiel mit andernen Hunden abrufen kannst, werden ganz sicher ohnehin noch einige Monate vergehen, das hat also eigentlich keine Eile. Bis dahin wüde ich wie gesagt ein Schleppleine nutzen oder du stellst dich eben darauf ein, dass du sie dann nicht abrufen kannst/abholen musst.(Ich hab Elvis im Hundeauslauf oft abgeholt, das kann man ja total nett machen - kommen Sie mal mit, hübscher Hund!)

    Viel Erfolg auf jeden Fall!!!

    Dieser Thread ist für mich wirklich ein Quell zunehmender Verwunderung. Würden wir das Jahr 1985 schreiben, würde mich dieser Verlauf wahrscheinlich nicht so wundern, aber 2015?
    Und es ist furchtbar, ich kann auch nicht mehr weglesen! 12 Seiten wird "diskutiert" dass Belohnungslisten doof sind (und die Balschke-B auch und das ganze sich einen Kopfgemache um Hundeerziehung auch), dass Belohnungen, die man nicht in höchster Reizlage einsetzen kann, nix taugen ... und ich bin fasziniert. Diese kontroversen, kontroversen Belohnungslisten aber auch!

    quips7, wie schon gesagt, die Konsequenzen, die du aus dem ganzen Geschehen ziehst, finde ich super. Die Leine bleibt dran, du möchtest mal einen Trainer raufschauen lassen.

    Denn ich glaube, du weißt eigentlich selbst, dass dein Kleiner nicht so ganz ohne ist. Das ist jetzt nicht so böse gemeint, wie es klingt. Denn schau, du bezeichnest sein Verhalten ja selbst als aggressiv (im Eingangspost):

    Der eine ist sehr jung und groß und hat ihn mal richtig erschreckt, weil er spielen wollte. Diese Angst zeigt meiner in Form von Agressivität.

    Plötzlich ist diese Hündin mit dem Kopf durch den Zaun durchgeschossen und hat sowohl mich als auch meinen Hund zu Tode erschreckt!
    Seitdem reagiert meiner sehr agressiv gegenüber dieser Hündin.

    Ein aggressiver Hund ist ein Hund, der sich aggressiv verhält bzw. aggressiv reagiert. Selbstverständlich ist das kein Monster und es verhalten sich doch die meisten Hunde, die (z. T.) aggressiv reagieren, die meiste Zeit des Tages eben nicht aggressiv.


    Das Verhalten deines Hundes in der von dir hier nach und nach geschilderten Situation finde ich allerdings schon bemerkenswert. Du schreibst, du hast auf einer Bank am Wegesrand gesessen, dein unangeleinter Hund war ca. 2 Meter von dir entfernt. Seit Sommer übst du mit deinem Zweithund und dem 11-jährigen, um den es hier geht, den Rückruf und weißt, dass er bei dem 11-jährigen nicht sitzt (oder habe ich das falsch verstanden?). Aus einer ruhigen Situation und auf eine wirklich große Entfernung reagierte dein Hund dann mit Durchstarten, Hinrennen und Angreifen:

    Ich habe die Besitzerin samt Hündin schon von weitem gesehen (etwa 200m) und bin dann auch gleich zu meinem Hund. Ohne Hektik, ganz relaxed. Aber er hatte sie schon gesehen. Ich hatte keine Chance ihn zu packen. Er ist schnurrstracks auf die Hündin zugerannt und hat angegriffen.

    Wie würdest du denn so ein Verhalten nennen, wenn "aggressiv" nicht das richtige Wort sein soll?

    Zur Hündin der anderen Halterin noch einmal ganz deutlich: sie hat sich beißen lassen! Sie hat sich offensichtlich nicht einmal verteidigt. Was soll daran aggressiv oder gefährlich sein?

    Zur anderen Halterin:

    Sie hat bisher nichts offizielles unternommen, beschwert sich aber, dass sie sich impfen lassen muss und behauptet jetzt, dass mein Hund gefährlich wäre!

    Das kann ich nachvollziehen. Auch wenn dein Bild von deinem Hund (zum Glück) differenzierter ist, finde ich es nicht ungefährlich, wenn ein Hund über 200 Meter Entfernung ohne Anlass auf einen anderen Hund zurennt und den beißt. Wie kam der Biss der anderen Halterin zustande?

    Aufschlussreich finde ich auch den letzten Saz des folgenden Zitats aus deinem Eingangspost, den mit der "Macke":

    Meine Frage nun: Was kann passieren? Er ist noch nie auffällig gewesen. Wir wissen, dass er seine "Macke" hat und agieren dementsprechend.

    Welche Macke? Dass er auf andere Hunde zuläuft und nicht abrufbar ist?

    Und bevor das jetzt alles falsch ankommt: wie gesagt, die Konsequenzen, die du ziehst, finde ich goldrichtig. Auch dass dein Hund als kleiner Hund gelernt hat, dass Angriff die beste Verteidigung ist, ist wohl nicht so selten. Und ich finde es toll, dass du nach dem Vorfall nicht sauer auf deinen Hund bist (denn sowas gibt es auch).
    Aber vielleicht kannst du deinen Hund in Zukunft besser unterstützen, wenn du sein Verhalten bewusst als das benennst, was es in einigen Situationen eben ist. Aggressiv. Wahrscheinlich angstaggressiv, aber eben aggressiv. Ist doch nicht schlimm, ein superknuffiger Kerl ist er doch garantiert trotzdem.

    Ich fand das damals ehrlich gesagt ziemlich cool, dass es 20 waren. Da muss man (oder ich musste) schon mal ein bisschen nachdenken. Da könnte sicher auch genauso gut 15 oder 25 oder 30 stehen. Halt mehr, als nur ein paar Ideen. Wenn man drauf Lust hat, nett, wenn nicht lässt man es.

    Denn es ist doch nur ein Artikel in Internetz. Weder Frau Blaschke-Berthold, noch die anderen Trainer die mit dem Tool Belohnunsglisten arbeiten, werden bei irgendwem vorbeischneien oder ihn in seinen Träumen verfolgen und als tierquälerischen Hundehalter brandmarken, der seinen armen anvertrauten Schutzbefohlenen/Befehlsempfängern/Team-Partnern/Vierbeinern die wunderbare Freude variierender Belohnungen vorenthält.

    Finde das Thema jetzt echt nicht so ein Riesendrama. Wenn ich einen minuziösen Plan machen müsste, wie jeder einzelne Spaziergang mit Hund verläuft, wann exakt wir wohin gehen, wann welche Übung machen und was wie trainieren mit welcher Belohnung und wann wir an der 3. Kreuzung von rechts sind ... aber was ist so schlimm an der Anregung, mal zu überlegen, welche 20 Dinge der eigene Hund am liebsten macht?
    Und, ich weiß, ich wiederhole mich, aber ich verstehe es wohl auch nicht so ganz: es muss doch auch niemand tun. Zumindest, solange es nicht zwingender Bestandteil eines Hundeführerscheins oder so ist.

    Huch, ich hätte ja nicht gedacht, dass Belohnungslisten jetzt so kontrovers sind. So forchtbar verkopft finde ich das jetzt nicht, kann ja für den Hund auch mal eine nette Abwechslung sein (und für den Halter, die Bezugsperson, den Rudelführer oder den Empfehlungsgeber ja auch ;))

    Hab in einem Seminar mal eine als Hausaufgabe geschrieben, die suche ich nachher mal, bin selbst neugierig, was da noch mal alles drauf steht.
    Prinzipiell würde bei Elvis auch eine einzige Position reichen: "Futter!!! Futter, so viel wie es auf der Welt nur gibt. Und zwar ALLES Futter. Nicht bloß das für Hunde."
    Aber mir macht es auch mal Spaß, in der richtigen Situation mal den Ball zu schmeißen.

    Und eine wissenschaftliche Abhandlung, die einem den wie auch immer definierten natürlichen Umgang mit dem Hund verstellt, sehe ich da auch nicht (was natürlich einfach bloß meine Meinung ist).
    So eine Liste lässt sich in maximal 5 Minuten auf ein Butterbrotpapier (sowas gibt's heute gar nicht mehr, hm?) kritzeln und vielleicht fällt einem dabei nur auf, dass man mal öfter die Frisbee einstecken könnte oder als hochwertiges Leckerlie auch mal Weißbrot hernehmen kann. Letztlich trägt man da ja nur fix zusammen, was man im Alltag mit dem Hund immer mal wieder denkt und wieder vergisst.

    Die Idee, mal einen guten Trainer raufschauen zu lassen, finde ich wirklich gut. Gerade bei einem Hund, der inzwischen auf eine solche Distanz (200 Meter) nach vorne geht, den du in einer solchen Situation nicht gut zu fassen bekommst, obwohl er ja anfangs 2 bis 3 Meter neben dir war und bei dem du seit Sommer gemerkt hast, dass der Rückruf nicht oder nicht richtig funktioniert.

    Toi toi toi!

    Ist ja bloß halbes OT, darum: ich wollte auch nicht sagen, dass man Katzen nicht erziehen oder trainieren kann.
    Aber, dass Katzen soweit ich das bisher erlebt habe landläufig als unabhängig, eigenwillig und nicht groß erziehbar gelten. Darum wird wesentlich weniger an ihnen herumerzogen als an Hunden, im Guten wie im nicht ganz so Guten. Sie werden (vermutlich) seltener geclickert, seltener gelobt, seltener mit Sprühhalsbändern ausgestattet, seltener gemaßregelt, ... ganz egal, wie die Handlungen einer Katze interpretiert werden.

    Und Interpretation ist hier ja ein Schlüsselbegriff. Denn wenn ein Hund einen Menschen anpinkelt, kann der Mensch ja nur ruminterpretieren, was das jetzt wieder zu bedeuten hat. Das Verhältnis vom Menschen zu Urin ist nicht sehr positiv ("Ich bin angepisst", "Da pisst der mich voll an, ich möge doch XY"), also gehen auch die Deutungen schnell in negative Richtungen.
    Hunde sehen Urin offensichtlich anders als Menschen, z. B. als eine spannende Kommunikationseinrichtung, ein natürliches Bedürfnis und weiß der Himmel was noch. Zumindest haben sie keinen Ekel vor ihrem Urin oder dem anderer Hunde.
    Die Erfahrungwerte hier scheinen in die Richtung zu laufen, dass Menschen eher aus Aufgeregtheit/Stress, momentaner Verwirrung und als Übersprungshandlung angepinkelt werden.
    Spannend finde ich da auch noch mal die Frage, was markieren und was pullern war.

    Aber unabhängig von jeder Interpretation: blöd für den Menschen ist es ohne Frage, wenn ein Hund ihn anpinkelt.