Beiträge von KasuarFriday

    Aoleon, da ich zu faul war, hier auf die Links zu klicken, finde ich deine Zusammenfassung total spannend. Vor allem den letzten Teil, dass es Interessengruppen gibt, die es gut fänden wenn die Hobbyschäfer verschwinden.

    Denn stimmt - teile und herrsche. Mit dem Wolf lassen sich die Menschen, die am Wohlergehen von Tieren interessiert sind, gut in zwei Lager spalten - in Wolfsbefürworter und Wolfsgegener. Dann können die sich schön die Köppe einschlagen und sich gegenseitig bekriegen. So sind sie beschäftigt, setzen sich gegenseitig schachmatt und kämpfen nicht am Ende noch gemeinsam dafür, dass Nutz- wie Wildtieren ein lebenswertes Leben zugestanden wird. Wo kämen wir denn da hin?!

    Ich werde es hingegen so machen, wie die letzten Wochen auch: anstatt zu gucken, hier die Kommentare lesen und ggf. entscheiden, mir die Sendung später noch anzuschauen. Die letzten habe ich allerdings dann nicht geschaut, denn ich hatte den starken Eindruck, es würde mir nicht gefallen.
    Bin gespannt!

    Unsere Hundetrainerin hat mir übrigens empfohlen, die Leinenführigkeit ganz bewusst als erstes beim Rausgehen zu trainieren. Das hat mich überrascht, ich hatte auch eher an vorher Auspowern gedacht. Aber ihre Argumente sind, das der Hund so eben lernt, sich zu beherrschen (was er zu einem anderen Trainingszeitpunkt aber ja auch tut) und dass man so langsam einen ganzen Gassigang "leinenführig" aufbauen kann.
    Momentan gehen wir bis zur ersten Ecke mit Leine am Halsband (= Leinenführigkeitstraining). Je nach Tagesform von Hund und Mensch klipse ich dann aufs Geschirr um oder wir machen noch ein paar Meter oder gar ein paar hundert Meter mehr.

    Ich meine, es gibt Flexis für Hunde von bis zu 50 kg. Vielleicht hast du jemanden im Bekanntenkreis der eine hat und sie dir leihen kann? Dann kannst du es einfach mal testen. Anfangs hat mich die Flexi irre gemacht, dieses unkontrollierte Ausrollen, dass man nicht in die Leine fassen kann, dass man einen Plastikgriff hat und so nicht mehr mit zwei Händen die Leine festhalten kann. Momentan nutze ich sie wieder sehr selten, aber inzwischen bin ich froh, sie als Option zu haben.
    Und mit dem Plastikgriff brauchst du dann vielleicht dein beißholz nicht einzupacken ;)
    Viel Erfolg!

    Ich finde nicht, dass die Katze sich da in den Schwanz beisst. Wenn du weißt, der Hinweg ist für ihn schwer, dann kannst du dich drauf einstellen.
    Langmut einpacken, einen Stressball in der Tasche zerquetschen, Sino mit engmaschigem Lob/Leckerlie/Belohnung durchcoachen oder – falls ihr so arbeitet – an die Befestigung nehmen (Halsband, Geschirr, Geschirr Brustring), an der ihr bewusst erstmal keine Leinenführigkeit einfordert.
    Ich kann mir vorstellen, dass das mehr bringt, als ihn bewusst spüren zu lassen, dass du sauer auf ihn bist, ganz besonders, wenn er das geforderte Verhalten zumindest in dieser Situation noch nicht beherrscht.

    Das frage ich mich allerdings bei allen Beiträgen hier. Die Hunde haben doch alle goldrichtig verknüpft? =)
    Kann mir jemand erklären, warum man sowas Fehlverknüpfung nennt?

    Ich würde sagen, weil hier die Menschensicht eingenommen wird. Aus Sicht des Menschen ist es eine Fehlverknüpfung, wenn der Hund nicht das verknüpft hat, was der Mensch sich vorgestellt hat.
    Ob es ein Trainingsfehler war, ob der Hund einfach geistig eine andere Abzweigung genommen hat, es ist halt nicht so gelaufen wie vom Menschen geplant. Die Hundesicht sieht natürlich anders aus.

    Hi,

    die Überschrift sagt ja schon einiges aus. Es geht also um die Frage, wie Ihr reagiert, wenn der Hund Befehle, die er eindeutig kennt und verinnerlicht hat, einfach nicht befolgt. Sei es das er einen schlechten Tag hat ( ein Böckchen verschluckt sozusagen) oder gerade wichtig was anderes zu tun hat, oder z.B. nach einem " Hier" erstmal anfängt zu pieseln oder zu schnüffeln. :gelbekarte:
    Ich fluche zumeist etwas lauter, stelle aber fest, wenn der Hund grad " innerlich woanders" ist, das er erschrickt. Will ich ja auch nicht.
    Wie löst Ihr das??

    Vielen Dank schon mal

    Mikkki

    Solche Befehle haben wir hier noch nicht. Der Rückruf und das Umorientierungssignal klappen in den allermeisten Fällen, aber nicht bei zu hoher Ablenkung (manchmal z. B. ein Eichhörnchen). Sitz klappt in anderen Situationen nicht usw.
    Dennoch bin ich jetzt mal so frech und antworte.
    Denn ich bin schon oft unterdrückt sauer gewesen (Leinenführigkeitstraining, ein Alptraum!), hab minutenlang bewusst ruhig atmend am Straßenrand gestanden, hab Elvis mein Sauersein auch schon mal mitgeteilt (wenn mir die zuckersüße Stimme ausgegangen ist) – aber das hat alles nichts gebacht. Er lernt nix draus, es verunsichert ihn nur.

    Was bei uns am besten klappt ist, wenn ich davon ausgehe, dass er das jetzt gerade wirklich nicht kann und ich mich entsprechend verhalte. Also z B. ihn beim Rückruf abhole, bei Sitz etwas warte, bis er mich tatsächlich wahrnimmt, das Umorientierungssignal gebe - oder einfach kurz warte, bis er aus seiner Welt wieder auftaucht und wir weiterkönnen.

    Das fordert mir teilweise eine ganze Menge ab (das ist auch gut so), denn ich muss mir dann bewusst klarmachen, dass und wie schwer die Situation gerade für ihn ist. Oft merke ich erst dann, wie anstregend der Tag für ihn bereits war und wie hoch und unrealistisch meine Erwartungen an ihn gerade sind. Elvis ist (noch) kein df Hund, den ich "im Platz festtackern" kann und es werden bis dahin noch Jahre vergehen, falls wir das überhaupt jemals erreichen. Aber alle Kommandos, die hier wirklich funktionieren, waren nie mit Sauerwerden verbunden. Ironischerweise arbeite ich gerade ohne Sauerwerden an der Leinenführigkeit und ich schwöre, das funktioniert besser.

    Kurz zur Klärung: ich habe es mir herausgenommen, die weniger aktive Bedeutung von "wächst" zu unterstellen. Im Prinzip wie "wo der Pfeffer wächst", im Sinne von der Wolf gehört in den Wald.
    Ob es in Deutschland nun genügend große Waldflächen für Wölfe gibt oder nicht, das weiß ich nicht. Aber ich weiß, auf die Weiden gehört der Lupus nicht.

    Chris, sowas ähnliches habe ich vorhin auch gedacht. Dieses Gegeneinander ist einfach wahnsinnig unproduktiv, gerade das Zitat (war es ein Zitat? Falls nicht, der Bericht) vom NABU-Typen hat mich wirklich schockiert.

    Kann es nicht einfach um Tierschutz gehen? Um Schutz für den Wolf vor Verlockungen, die ihn langfrisig ins Verderben führen und um Schutz für die sogenannten Nutztiere, die keine Chance haben, zu fliehen und langfristig möglichweise auch um Schutz für Haustiere in Gehegen.

    Dass momentan anscheindend niemand weiß, wie sich die Wölfe verhalten und verhalten werden, ist ja offensichtlich. Warum kann damit nicht offen, flexibel und konstruktiv umgegangen werden. So, dass allen Betroffnen klar ist, das es letztlich eine Art Experiment ist, was gerade abläuft. Was eben auch bedeuten müsste, dass z. B. höher-als-empfohlene-Zäune explizit gefördert werden, da man so nun einmal auch herausfinden kann, was denn funktioniert. Dieses ständige und halbherzige Nachrüsten von Empfehlungen, Zäunen und Anlagen trainiert die fähigen Wölfe ja nur immer weiter und kostet die Nutztierhalter Tiere, Tränen, Nerven, Arbeitskraft und viel Geld.
    Und dass alle Halter von Nutztieren einbezogen werden müssen, ist so offensichtlich, das es schon wehtut. Die Hobbyhalter außen vor zu lassen ist ... erschreckend.

    Prinzipiell wäre einfach wichtig, dass der Spruch in Caronnas Signatur umgesetzt wird: Wo der Wolf läuft, wächst der Wald (oder so ähnlich, ich bin gerade zu faul zum Zurückblättern). Der Wolf gehört dahin, wo der Wald wächst, nicht auf die Koppel, nicht auf die Weide, nicht in den Stall und nicht ins Visier einer Flinte, weil es die Behörden nicht hinbekommen, gemeinsam mit den Betroffenen flächendeckende, umsetzbare und sinnvoll geförderte Maßnahmen zu erarbeiten.
    Und so wie es klingt, kann man die nur erarbeiten, denn die bisherigen Rezepte funktionieren offenbar nicht, sind nicht so schnell wie nötig umsetzbar oder nicht bezahlbar oder auf Deutschland nicht anwendbar. Da träfe es sich ja eigentlich gut, das auch der Mensch eine intelligente Spezies ist. Und hätte ich eine Schafherde, könnte ich die Tiere vermutlich inzwischen in der Psychiatrie zählen, während ich versuche, einzuschlafen.