Chris, sowas ähnliches habe ich vorhin auch gedacht. Dieses Gegeneinander ist einfach wahnsinnig unproduktiv, gerade das Zitat (war es ein Zitat? Falls nicht, der Bericht) vom NABU-Typen hat mich wirklich schockiert.
Kann es nicht einfach um Tierschutz gehen? Um Schutz für den Wolf vor Verlockungen, die ihn langfrisig ins Verderben führen und um Schutz für die sogenannten Nutztiere, die keine Chance haben, zu fliehen und langfristig möglichweise auch um Schutz für Haustiere in Gehegen.
Dass momentan anscheindend niemand weiß, wie sich die Wölfe verhalten und verhalten werden, ist ja offensichtlich. Warum kann damit nicht offen, flexibel und konstruktiv umgegangen werden. So, dass allen Betroffnen klar ist, das es letztlich eine Art Experiment ist, was gerade abläuft. Was eben auch bedeuten müsste, dass z. B. höher-als-empfohlene-Zäune explizit gefördert werden, da man so nun einmal auch herausfinden kann, was denn funktioniert. Dieses ständige und halbherzige Nachrüsten von Empfehlungen, Zäunen und Anlagen trainiert die fähigen Wölfe ja nur immer weiter und kostet die Nutztierhalter Tiere, Tränen, Nerven, Arbeitskraft und viel Geld.
Und dass alle Halter von Nutztieren einbezogen werden müssen, ist so offensichtlich, das es schon wehtut. Die Hobbyhalter außen vor zu lassen ist ... erschreckend.
Prinzipiell wäre einfach wichtig, dass der Spruch in Caronnas Signatur umgesetzt wird: Wo der Wolf läuft, wächst der Wald (oder so ähnlich, ich bin gerade zu faul zum Zurückblättern). Der Wolf gehört dahin, wo der Wald wächst, nicht auf die Koppel, nicht auf die Weide, nicht in den Stall und nicht ins Visier einer Flinte, weil es die Behörden nicht hinbekommen, gemeinsam mit den Betroffenen flächendeckende, umsetzbare und sinnvoll geförderte Maßnahmen zu erarbeiten.
Und so wie es klingt, kann man die nur erarbeiten, denn die bisherigen Rezepte funktionieren offenbar nicht, sind nicht so schnell wie nötig umsetzbar oder nicht bezahlbar oder auf Deutschland nicht anwendbar. Da träfe es sich ja eigentlich gut, das auch der Mensch eine intelligente Spezies ist. Und hätte ich eine Schafherde, könnte ich die Tiere vermutlich inzwischen in der Psychiatrie zählen, während ich versuche, einzuschlafen.