Beiträge von KasuarFriday

    Der Vater hat Frau und Tochter weggeschickt und sich dem Wolf irgendwie in den Weg gestellt. Der Vater hat mehrfach mit dem Stock auf den Boden geschlagen und geschrien. Der Wolf hat den Kopf gesenkt und geknurrt (?). Der Vater hat weiterhin mit dem Stock auf den Boden geschlagen und dabei den Rückzug angetreten. Der Wolf ist ihm noch 50m weit gefolgt, bevor er in den Wald abgezogen ist.

    Oh Gott, wenn ich mir vorstelle, mein Vater würde sich einem Wolf so entgegenstellen müssen - da wird mir ganz schlecht.

    Und krass wie kurz die Leine des Hundes war.

    Puh, jetzt kann man wohl nur noch hoffen, dass es Kurti war und nicht ein zweiter furchtloser Wolf.

    Oh, vielen, vielen Dank @mittendrin für die Zusammenfassung des Artikels!

    Hm, ländliches Wohnen hilft einem bei einem Hund mit Jagdtrieb auch nicht unbedingt sooo viel (bei Wach- und Schutztrieb natürlich schon). Mit Elvis im Wald spazieren gehen macht keinen Spaß, bei aller Liebe. Auf weiten Feldern geht es noch am besten, aber eben mit Schleppleine. Und Elvis ist sehr, sehr gut zu trainieren.

    Als Nichthundehalter hat man einfach wirklich keine Ahnung, was so ein Trieb ist. Der steckt nicht im Hund drinne, der ist der Hund. Das Zuchtziel definiert den Hund und zwar wirklich in einem Ausmaß, an das Erziehung nicht rankommt. Mit Zuchtziel meine ich damit jetzt nicht die poetisch beschriebenen Wesenszüge, sondern die eigentliche Aufgabe des Hundes. Dafür ist der Hund gemacht (so pervers sich das anhört), das ist sein unausweichliches Erbe, wie gesagt, das ist der Hund.

    Elvis ist z. B. ein Jagdhund, durch und durch. Er ist ein sturer, verträglicher, freundlicher, verfressener Jagdhund, aber hauptsächlich ein Jagdhund. Es gibt keinen entspannten Spaziergang mit ihm, weil es keine wildfreie Gegend gibt. Zu Wild zählt alles, was lebt, momentan exklusive Menschen, Hunde, Spatzen, Pferde, Kühe.
    Katzen, Drosseln, Kaninchen, Hasen, Eichhörnchen, Mäuse, Ratten ... das ist alles Wild für ihn. Obwohl sein Rückruf wirkich sehr gut sitzt und sehr sorgfältig aufgebaut ist und er wie gesagt extrem gut trainierbar ist, hört er ihn in Wildsituationen nicht immer.
    Wie so ein Spiel mit einem nicht gut trainierbaren Hund aussieht, mag ich mir gar nicht ausmalen.
    Aufgrund des starken Jagdtriebes des Dogo würde ich unbedingt für ein eigenes, sicher einzäunbares Grundstück plädieren.
    Mit Elvis kann ich hier in die eingezäunten Hundeausläufe. Mit einem unverträglichen Hund geht das nicht, außer vielleicht nachts. Aber auch ein Dogo muss doch mal flitzen können.

    Was Wach- und Schutztrieb ist, das kann man sich ebensowenig vorstellen, wenn man es nicht selbst erlebt hat. Aber das ist ja das Gute am DogForum - es gibt die Threads, in denen Hundehalter das bereits erlebt haben. Ob mit klassischen Gebrauchshunden oder Herdenschutzhunden ist ja erstmal egal. Aber es ist wirklich wichtig, einmal ein erstes Gefühl für diese Wucht zu bekommen, die bei Hunden "Trieb" genannt wird. Das ist eine komplett andere Nummer als beim Menschen.

    Zum Thema Ersthund: also, alle Ersthundehalter die ich bei der Ersthundehaltung erlebe, sind komplett überfordert. Und da sind keine komplizierten Exemplare dabei (weder Mensch noch Hund), trotzdem ist es megaanstrengend. Das kann man sich im vorhinein einfach nicht vorstellen. Mit einer etwas anspruchsvolleren Rasse hat man dann schon so richtig Spaß.

    Von der Optik her gefallen mir die Dogos auch sehr gut. Fast so gut wie die weißen Boxer (die finde ich wirklich einen Traum).


    Edit: Was ich hier schreibe, klingt so negativ Elvis gegenüber. Das kommt, weil ich hier nur über seinen Jagdtrieb schreibe und was damit zusammenhängt. Das ist eben anstregend. So viel Ehrlichkeit muss sein.

    Moin,

    nun ja, ich kenne Menschen aus den jeweiligen Ländern und die Aussagen gehen durchaus oftmals in die Richtung "ich kann doch meinen Hund aussetzen, in der Nähe sind Leut`s aus dem Tierschutz, die machen das schon......" ich glaub, es ist nicht DER Punkt um den es geht, sondern einer von vielen.

    Ja, das glaube ich auch. Aber zu den Aussagen, die du zitierst: wäre der Tierschutz nicht da, würde es eben heißen "Ich kann doch meinen Hund aussetzen, der schlägt sich schon durch" der schlimmeres. Ich würde es Ausreden nennen, hinter denen einfach ein komplett anderes Verhältnis zum Tier steht, als das, das ich habe.

    Beim Rest stimme ich dir allergrößtenteils zu. Es ist eine Schande, dass es die fake-Tierschutzorganisationen gibt, die mit den Tieren und dem angemessenen Mitgefühl von Menschen Kohle machen.

    Und klar, Hunde die auf der Straße super klarkommen und dort nicht/wenig gefährdet sind, muss man nicht zwangseinsperren. Aber viele Hunde sind wohl eben auch dort nicht überlebensfähig, z. B. Hunde, die jemandem gehört haben und die einfach ausgesetzt werden. Jagdhunde, die nach der Jagd nicht wieder mitgenommen werden. Usw. uswf.

    @EPonte Das kann ich auch nicht haben. Billige Erpressungsversuche, unfassbar unseriös (und traumatisch für jeden, der es sich anschaut).

    Es ist aber auch einfach schwierig, sich im vorhinein vorzustellen, wie bestimmte Eigenschaften, Triebe und Wesenszüge in Wirklichkeit aussehen.

    Elvis' Megajagdtrieb (ha, heute gönne ich mir mal einen überzogenen Superlativ) ist echt nicht so ein Spaziergang, im wahrsten Sinne des Wortes. Ich hätte mir mal ein paar echte Jagdgebrauchshunde live anschauen sollen. Hätte.

    Egal, man wächst an seinen Aufgaben und wer weiß – vielleicht lernst du an und mit Jordi Fähigkeiten, die dir in deinem Job auch enorm zugute kommen. :) Denk an uns, wenn ihr in eurer Villa auf euer Privatmeer schaut.

    Hall Luno2017, vielleicht wäre es gut, wenn du die Rasse hier im Threadtitel erwähnst. Mit etwas Glück schauen dann noch ein paar weitere Dogo-Erfahrene rein. So weiß das ja keiner, um welche Rasse es geht.

    Find ich übrigens super, dass du dich so intensiv schlau machst. Vielleicht ist es auch nicht dumm, sich ein paar Dogos aus der Dogos-in-Not-Seite live anzusehen, wenn das möglich ist.

    Edit: Aus eigener Erfahrung: wenn du noch keinen wirklich jagdtriebigen Hund live erlebt hast, kann man sich das nicht vorstellen. Das ist echt eine Nummer für sich.

    Ach krass, auf der NDR-Seite ist auch ein Artikel, dass die Vergämungsmaßnahmen nicht funktioniert haben. Da war er wohl mit einem anderen Wolf unterwegs und hat vorbildlich Abstand gehalten. Nicht dumm!

    Außerdem steht dort, dass laut schwedischem Experten die Erfolgsquote der Vergrämung bei Wölfen, die sich Menschen genähert haben eher gering ist, unter 30 %.
    Der Artikel ist vom 8.3.

    Am 22.4. erschien ein Artikel, dass der Wolf wieder Nähe suche und sich Menschen bis auf 30, 40 Meter genähert habe.

    "In einer schriftlichen Stellungnahme heißt es, das Wolfsbüro überprüfe die gemeldeten Nahkontakte. Zur Bewertung der Situationen sei zudem die Beratungsstelle des Bundes um ihre Einschätzung gebeten worden. So lange werde der Wolf weiter beobachtet."

    Tja, und zwei, drei Tage später ist er dann den Hund der Familie im Wald angegangen.