Beiträge von KasuarFriday

    Falls du es wirklich mit dem Klickern bei lockerer Leine versuchst, gib dem ganzen ruhig etwas Zeit. Bis meiner das so richtig eindeutig durchblickt hat, hat es zwei Monate gedauert (bei einem klugen Hund wären es wohl maximal wenige Tage gewesen

    So langsam rechne ich überhaupt nicht mehr damit, dass er es irgendwann versteht, zumindest nachdem wir jetzt ein paar EInheiten am Halsband hatten, in denen er einfach sein Tempo getrabt ist und alle paar Schritte ins Halsband donnerte. Stehenbleiben, sich zu mir umsehen und nach ein paar Malen beginnt das Stresshecheln – Spaß macht das nicht.
    Ich hab jetzt wirklich wieder den Leckerliebeutel dabei ... aber bisher gab es wenige Situationen, die ich markieren konnte. Manchmal bin ich zu langsam. Aber hauptsächlich sind sie einfach rar. Ich müsste Wege am besten zweimal gehen (direkt hitereinander), dann ist die Ablenkung nicht so hoch. Die Welt ist doch so spanennd.

    Oh, und zumindest haben Setter und Pointer einen weiten Radius. Vielleicht sind sie ja nicht blöd, vielleicht versuchen sie einfach nur, zu viele Dinge gleichzeitig im Auge zu behalten.

    Noch ein Tipp: mit ziehendem Hund, Leckerlies, Leine, evtl vollen Kottüten und auch noch Klicker ist man schnell überfordert. Ich hab den Klicker recht schnell gegen ein Zungenschnalzen (zwei mal kurz hintreinander, quasi ein imitierter Klicker) ersetzt. Funktioniert hier wunderbar und ermöglicht ein noch genaueres Timing.

    Ich nutze genau deshalb unser Markerwort (das Elvis in der Aufregung leider oft überhört, ebenso wie den Clicker). Wie man Clicker, Leine und Leckerliegabe koordiniert erschließt sich mir einfach nicht.
    Aber ich werde auch gerade jeden Tag tollpatschiger ... neuerdings fange ich an, über die Schleppleine zu stolpern. ARGH!

    Die Beschreibung von 'Am Geschirr darf er ziehen' kommt mir ebenfalls bekannt vor. Ist einfach nicht schön.
    Lange Leinen hatten hier auch immer nur den Vorteil, dass er mehr Anlauf nehmen kann. Aber jetzt mit dem Ende-Signal und der kurzen Pause klappt es (bisher) gut.

    Nutzt du denn auch Leckerlies? Elvis frisst doch gerne

    Das ziehen-dürfen klingt ja auch immer so schön. Aber wirklich umsetzen kann ich das nicht. Bzw. fällt mir auf, das hab ich sogar mal, weil ich dachte, da darf man dann nicht korrigieren - da wurde das Ziehen nur schlimmer, am schlimmsten überhaupt bisher.

    Das Ende-Signal und ggf. die Pause finde ich als Idee gut. Aber das passiert dann an der langen Leine, oder? So etwas ähnliches hatte ich an der Schleppleine trainiert (und dann so lange Trainingspause gemacht, dass wir wieder fast von vorne anfangen müssen - ARGH!), 2 Meter vor Leinenende das Ende ankündigen und bei Stehenbleiben & Blick zu mir = Click & Belohnung. Das automatisiert sich mit der Zeit, bis man nicht mehr ankündigen muss. Außer eben, man lässt das Training schleifen.

    Die Zieherei am Geschirr muss aber wohl als Übergangslösung sein, denn sowohl ich als auch Herr Hund brauchen eine trainingsfreie Fortbewegungsmöglichkeit. Manchmal einfach nur für die Nerven (meine und seine), manchmal, weil ich einen Termin habe, manchmal weil ich einfach mal nur mit meinem Hund spazieren ziehen möchte. (Durch das Anti-Jagd- und Anti-Fresstraining haben wir ohnehin immer viele Übungssituationen draußen. Oft ist das ja ok, aber manchmal würde ich einfach gerne nur mit Elvis spazieren gehen, das Wetter und seine Gegenwart genießen).

    Leckerchen: Zum Leinentraining nicht, letztlich üben wir ja nach der Baum-Methode. Da ist dann ja das Weitergehen die Belohnung. Das finde ich gut an der Methode, denn mit dem oben erwähnten AJT und Anti-Fress-Training ist der Leckerlieverbrauch eh schon, naja, existent. Aber ...

    Es gibt auch Hunde die schlicht und einfach zu doof dazu sind, insbesondere wenn man die "stop and go" - Methode (=bei Zug stehen bleiben bis der Hund die Leine selbst durch zurückgehen lockert) anwendet.

    ... ich habe durchaus den Verdacht, dass Elvis zu diesen Hunden gehört.

    Ich hätte nie gedacht, dass ein Hund so etwas einfaches nicht verstehen kann. Er hat durchaus verstanden, dass es erst dann weitergeht, wenn er zurückgeht und die Leine sich lockert. Aber er hat einfach nicht verstanden, dass er auch bewusst den Zug vermeiden könnte, damit es erst gar nicht zum Zug auf der Leine kommt.

    Ich bin mir ziemlich sicher, dass Elvis das nicht versteht. Aber ich hatte gehofft, dass sich die Erwartung, das die Alte am anderen Ende stehen bleibt, er sich umdrehen und gucken muss, irgendwann so automatisiert, dass es vor den Punkt rutscht, an dem der Hund zieht. Also, dass der Hund das vorwegnimmt. Passiert bisher aber nicht. Manchmal habe ich den Eindruck, reguliert er sein Tempo. Dann lobe ich.

    Aber das mit dem Belohnen auf der richtigen Höhe werde ich jetzt einfach mal markieren und belohnen. Ich werde ja merken, ob es etwas bringt. Und nerviger als Stehenbleiben ist es auch nicht.

    Huhu, hier gehören wir natürlich auch mit rein! Ich murkse nun schon lange an Elvis' Leinenführigkeit rum. Am Anfang habe ich bei ihm nicht drauf geachtet, später habe ich zwischendurch immer mal die Methoden gewechselt, denn ich bin sehr, sehr klug.

    Seit zwei oder drei (?) Monaten (oder länger?!) ziehe ich nun konsequent durch (sic!), was wir zwischendurch immer mal wieder und auch am längsten gemacht haben: am Halsband wird nicht gezogen, am Geschirr schon. Er muss nicht neben mir herlaufen, Kriterium für das Halsband ist kein Zug auf der Leine.

    Das schreibt sich natürlich herrlich einfach. Am Halsband heißt das: Elvis zieht, ich bleibe stehen, Hund kommt leicht auf mich zu und schaut mich an, Lob, wir gehen weiter.

    Im echten Leben sieht das so aus.
    Am Halsband: eben war Zug auf der Leine, jetzt nicht mehr, ich gehe weiter. Es ist dunkel, ich glaube, er schaut mich an (er hat aber über mich hinweggeschaut), Lob und weiter. Oh, ich war in Gedanken und es ist leichter Zug auf der Leine, ich bleibe also stehen!
    Die generelle Idee hat Elvis schon begriffen, aber ich habe den Eindruck, wir stagnieren. Dazu kommt, dass es bei ihm auch wetter- und schmerzabhängig ist, wie gut er läuft. Ob wir Stop-an-go spielen oder ob wir auch mal eine Minute durchgehen können.

    Am Geschirr: Elvis bolzt in die Leine, weil er unbedingt irgendwohin will. Ich bleibe stehen, ein bisschen aus Selbstschutz, ein bisschen aus Ärger (das tut weh!) ein bisschen aus Bockigkeit. Elvis ziiiiiiiieeeeht an der Leine, weil er unbedingt irgendwohin will. Gleiches Spiel. "Am Geschirr darf er ziehen" sagt sich so leicht, aber ich kann das gar nicht immer, ich möchte auf meinen zwei Füßen stehen bleiben. Ich muss ihn in solchen Situationen mal wieder mehr ansprechen, probiere ich nachher mal wieder aus (es geht mir nur total auf den Senkel, wenn ich den ganzen Gang über Elvis-irgendwas! sagen muss.)

    Jetzt hat seine Physiotherapeutin zu mir gesagt, er solle möglichst viel im ruhigen Schritt gehen. Das ist seine Hass-Gangart, Schritt geht er nur, wenn er sehr vertieft ins Schnüfeln ist, sehr müde oder sehr durstig ist. Darum überlege ich jetzt gerade, ob wir Schritt über die Leinenführigkeitsmethode von Bina Lunzer aufbauen (da würde ich die Leine dann im Brustring des Geschirrs einklinken, den nutzen wir sonst nicht). Vorbereitend üben wir jetzt erstmal den Handtouch dazu und dann schauen wir mal weiter.

    Bei Elvis bringen längere Leinen bedingt etwas. Er zieht dann natürlich weniger, weil er weiter laufen muss zum Ziehen und weil mehr interessante Dinge innerhalb seines Radius sind. Aber er rauscht auch in die 8 Meter Flexi oder in die 10 Meter Schleppleine, mit langen Leine erübrigt sich das Ziehen leider nicht.

    "Huch, da drin bin ja ich! Aber ... ich bin doch hier! Wie kann das sein?" *schnüffelschnüffel, grübelgrübel*

    oder

    "Moment mal, das riecht nach Blut - meinem Blut!!! Aber ... aber ICH bin doch hier das Raubtier??!!!"

    oder

    "Ich merk' mir deinen Geruch, Zecki - wir sehen uns in der Hölle!"

    Noch ein Strich für Bio Bosch. Das haben wir hier auch, war Elvis' erstes neues Futter und hat sich bis heute bewährt. Hab gerade eine neuen Sack bestellt.

    Von Canias Alpha hat Elvis schnell angefangen komisch zu riechen (das haben auch andere bemerkt), leider. Ich fand das Futter so toll.

    Yarrah fällt mir noch ein. Ich selbst fand die Zusammensetzung nicht überzeugend, da mir zu viel Mais drin war. Inzwischen gibt es wohl auch neue Sorten.

    Theoretisch sind einige Wolfsblut-Sorten ja auch mit Wild oder Tieren aus Freilandhaltung. Aufgrund von Allergievermutung hatten wir länger das Range Lamb (jau, Freilandhaltug für ganz kurze Zeit, ich Ethikkünstlerin!).

    Vor einigen Jahren hab ich das Experiment ebenfalls gestartet und habe nach 12 Stunden abgebrochen.
    Grund: einer der Hunde hat in diesen 12 Stunden nur gefressen, gekotzt, gefressen, gekotzt, gefressen, gekotzt, dann mal kurz für den Durchfall raus und weiter ging es mit fressen, kotzen, fressen, kotzen...

    Damit hatte ich bei Elvis eigentlich gerechnet und ich hätte den Versuch dann auch abgebrochen. Vielleicht hätte ich es einmal noch mit rohen Möhren probiert (die mag er, ist aber nicht verrückt danach), aber vielleicht hätte ich dazu auch keinen Nerv gehabt. Ist ja auch nicht schön, seinen Hund so zu erleben.

    Vor allem, wenn es für den Hund kein Essen von entsprechend niedrigerer Wertigkeit gibt, wüsste ich nicht, wie das klappen soll. Ich hätte dann auch die Segel gestrichen, bedauernd, aber man hat es wenigstens versucht.

    @KasuarFriday: Interessanter Bericht von dir - danke :winken: . Hat sich sein Verhalten bzgl. Essen dadurch schon verbessert bzw. geändert? Staubsaugt er draußen z.B. weniger?

    Das hat sich massiv verändert. Hier sind inzwischen Dinge passiert, die ich nicht für möglich gehalten habe. An Bananenschalen, Äpfeln, sogar an Brot wird inzwischen oft einfach vorbeigegangen. An spannenderen Sachen ist er immer noch ansprechbarer und nicht mehr so hastig, das ist Gold wert (konnte ihm vorhin an einem Stück Schokolade mit "nein" abbrechen). Essbares (oder vermutlich Essbares, ich kann es oft nicht einmal sehen) außerhalb seiner Reichweite zeigt er jetzt auch manchmal an, ohne vorher erst zu versuchen, ob er mich nicht dorthin ziehen kann.

    Sein verändertes Verhalten draußen ist einer der Hauptgründe, weshalb ich gerne bei dieser Fütterungsart bleiben möchte. Sein Verhalten draußen war vorher regelrecht manisch. Immer auf der Suche und wenn er einmal etwas zu Fressen gefunden hatte, ist er den Rest des Spaziergängs mit Riesenpupillen und nur noch weitersuchend rumgelaufen. Das all you can eat hat da wirklich viel Druck rausgenommen.

    Allerdings habe ich gestern/vorgestern festgestellt, dass er bei starkem Stress (bei ihm = Schmerzen) vermehrt draußen frißt (und auch stärker jagt). Immer noch wesentlich weniger als vor dem all you can eat, aber eben deutlich bemerkbar.

    Insgesamt finde ich das verädnerte Verhalten sehr logisch. Essen war vorher immer verknappt und es war nie genug da. Jetzt steht da immer dieser Napf mit dem ollen Trockenfutter da. Die Zeit des Mangels ist vorbei.