Beiträge von KasuarFriday

    Aktuell setze ich daran an meine Position im Rudel zu festigen.

    Das wird gleich von mehreren kommen, also fange ich mal an: das entspricht nicht mehr dem aktuellen Stand des Hundetrainings. Das Rudelführerding hat sich vor 2(?) Jahrzehnten als Fehlinterpretation des Verhaltens schlecht gehaltenener Gehegewölfe herausgestellt. Verkürzt gesagt: du kannst dich guten Gewissens frei davon machen!

    Die Übungen, die du beschreibst, dienen eher der Frustrationstoleranz und der Impulskontrolle. Nicht übel, aber vermutlich in Bezug auf das Alleinebleiben eher wirkungslos. Aber woher hast du diese Rudelpositionsidee? Hoffentlich nicht von einem Trainer.

    Der Zusammenhang mit der Alleinebleibproblematik erschließt sich mir auf mehreren Ebenen nicht.
    - Es ist doch von der Entstehungsgeschichte des Problems naheliegend, dass dein Hund Verlustangste hat, weil er schon einmal dachte, er hat dich verloren. Diese Rudelführergeschichten kenne ich sonst eher, wenn dem Hund "Respektlosigkeit" unterstellt wird.
    - Die ganze Rudelthematik macht hinsichtlich des Alleinebleibens wenig Sinn. Es ist für Hunde unnatürlich, alleine - also vom Rudel getrennt - zu sein. Darum verstehe ich nicht, wie man sich hier einerseits auf die Bedeutungs des Rudel beziehen kann und es gleichzeitig wieder so sehr ausblendet.

    Ich denke, das Klügste wäre, das Alleinesein noch einmal kleinschrittig zu trainieren, wie du es schon einmal erfolgreich gemacht hast. Tu einfach so, als habe er das noch nie gekonnt. So wächst wieder sein Vertrauen, dass du ihn nicht verlässt und mit etwas Glück geht es schneller als beim ersten Mal, weil er das Prinzip ja bereits kennt und vielleicht nur eine Art Erinnerung und Rückversicherung braucht.
    Aus Erfahrung weißt du nun zumindest schon einmal, dass er auf deutliche Überziehungen seines Trainingsstandes sehr nachhaltig reagiert.

    Wenn du magst, stöbere mal ein bisschen durchs Internet zum Thema Hunde, Wölfe, Sozialverhalten und Rudel. Das macht total Spaß, weil Hunde im Licht der aktuellen Forschung nicht mehr wie dumpfe Hierarchieroboter erscheinen, sondern als fein kommunizierende, differenzierte, höchst soziale Lebenwesen, die in Familienstrukturen leben.
    Lieeb Grüße auch an Tyler!

    :hurra:

    Klingt ja super bei euch! Freut mich auch sehr!

    In der Zwischenzeit bin ich sogar mal vom Sofa aufgestanden (ich Heldin, ich!). Das Buch, das ich meinte, ist "Hundeschule" von Vivianne Theby. Die Kondtionierung ist darin auch wieder anders und m. E. etwas umständlich, der Rest des Buches widmet sich der Grunderziehung plus der Theorie, die Übungen sind verstreut eingearbeitet. Den Aufbau finde ich nicht ganz ideal, aber ich komme mir diesbezüglich langsam total meckerig vor.

    Ist aber ja auch egal, der Knoten ist bei euch ja offensichtlich geplatzt und ich freue mich, dass Bodo und du so viel Spaß an der Sache habt!

    Toi toi toi schon einmal für Bodos OP und dir auch gute Besserung in Sachen Erkältung (bei mir geht es gaaaanz langsam bergauf, juchu!)!

    Mir hat auch schon mal jemand gesagt, daß da eine ganze Menge Geld mit mir rumläuft. Er hätte gerade einen Bericht gesehen, wie furchtbar teuer Rassehunde sind.

    Meine Theorie 1 dazu: Ich glaube, diese Kommentare kommen daher, dass die jeweiligen Menschen in aller Unschuld das Kosten-Nutzern-Verhältnis als höchst ungünstig einschätzen.
    Otto-Normal-Nichthundehalter weiß ja nicht, wie viel Aufwand in einem Welpen aus guter Zucht steckt und wie sehr dieser Aufwand auch zum Vorteil des späteren Halters (und des welpen selbst) ist. Daher versteht Otto-Normal-Nichthundehalter nicht, warum die Leute sich nicht stattdessen für einen der zu verschenkenden Ups-Welpen, Abgabehunde oder Ebay-Kleinanzeigenhunde entscheiden. Aufgrund des fehlenden Hintergrundwissens folgern sie: ein Rassehund ist unfassbar teuer ohne Mehrwert, also kompletter Luxus. Und den kann sich nur leisten, wer reich ist.
    (Wie billig Hunde in vielen Köpfen sind, habe ich germerkt, als andere Hundehalter schon die Abgabegebühr + Flugkosten von Elvis teuer fanden. Das waren 300 Euro oder so. Die Kosten für Zugtickets, Flugtickets und Mietwagen für mich und unseren heldenhaften Chauffeur habe ich dabei sogar unerwähnt gelassen).

    Theorie 2: alles, was man sich selbst nicht leisten kann (nicht genug Geld) oder will (braucht man nicht), wirkt bei anderen gleich doppelt mondän. So geht es mir mit Autos. Ich hab ausgerechnet, ich kann mir keines leisten. Und bin erstaunt, wie reich alle möglichen Leute sind, die ein Auto haben ;) Dass sie dafür auf Dinge verzichten, auf die ich für ein Auto nicht verzichten will - nein, der Gedanke will mir nicht in den Kopf.

    1. Juchu, dass das Cortison etwas bringt! Ich lese und zittere hier immer wieder mit.


    2.

    Macht ihr mal wie ihr meint. Ich bin raus aus dem Thema.

    Nee, mach mal nicht!
    Dieser Thread ist m. E. eine echte Chance für dich, dein Wissen und deinen Horizont noch weiter zu erweitern. Denn Wotan ist anscheinend ein (unglaublich süßer) Extremfall. Lies den Thread wirklich mal mit Muße von Anfang an durch. Wenn sich eines Tages Halter eines ähnlich gelagerten Falles an dich wenden, bist du dann viel besser vorbereitet und kannst ihnen hoffentlich optimal helfen. Und versprochen, dieser Thread macht garantiert nicht dümmer.

    Und vielleicht kannst du nach der Lektüre auch hier wirklich neue Aspekte einbringen. Das wäre doch genial!

    Einfach auszusteigen wäre - finde ich - eine verschenkte Chance für dich und für Wotan. Es kostet nur ein bisschen Disziplin, sich erst einmal durch den Thread zu lesen. (Wobei ich ihn als Krimi empfunden habe und froh bin, dass es immer noch ein offenes Ende gibt).

    Einerseits bin ich froh, dass sich die Leinengeschichte nun tatsächlich als Missverständnis entpuppt hat. Andererseits bin ich jetzt etwas muksch, denn bei

    ich sll sie laut hundetrainerin ganz kurz nehmen ,was aber ja nicht heißt das sie so läuft wie wir uns das vorstellen.

    komme ich nicht darauf, dass "ganz kurz" eine 2,20 m Leine ist.
    Für Änni freut es mich aber wie gesagt sehr und das ist die Hauptsache.

    Der Käufer wird sich wohl keinen Hund für gutes Geld kaufen wenn er aussieht wie ein x-beliebiger Mischling, den bekommt er für wenig Geld im Internet bei den Upps-Würfen. Also nur auf Wesen zu selektieren bringt auch nix also muss doch ein einheitliches Bild geschaffen werden.

    Finde ich nicht unlogisch.

    Aber dennoch glaube ich, dass man auch die neue, völlig uneinheitliche Familienhundrasse von frauchen07 super "vermarkten" könnte.

    Dass man kein einheitliches Erscheinungsbild braucht, beweisen die Doodles ja ganz hervorragend. Ebenso, dass es auf die Botschaft, in diesem Fall zugeschriebene Eigenschaften ankommt.

    Die Uneinheitlichkeit könnte sich sogar sehr positiv auswirken - der vollkommen indivdiuelle Hund, ein Hund, wie ihn keiner hat, garantiert der Einzige in der ganzen Stadt und super vom Wesen her. Mischling+ sozusagen, aber mit Rassenamen.
    Schluss mit dem umangenehmen Gefühl, nicht mehr der einzige Weimaranerhalter im Dorf zu sein! Oder wasauchimmerhalter! Voller Stolz beantwortet man die naiven Fragen der Unwissenden.
    "Oh, ist das ein Mischling?"
    "Aber NEIN, das ist ein frauchenforfamilydog!"
    "Ach! Die sollen ja superlieb mit Kindern sein. Und so schlau!"
    "Ja, wir sind ausgesprochen zufrieden mit ihm (streichlt den Hund) ... er ist der Star der Hundeschule!"
    "Man erkennt die nur so schlecht ..."
    "Tja, das kommt, weil die nicht nach dem Äußeren, sondern nach ihrem Inneren gezüchtet werden." (Geht überlegen von dannen, während der Unwissende neidisch hinterherschaut)

    manchmal entsteht hier der eindruck alle haben super hunde und alles von anfang an richtig gemacht und jederzeit alles im griff

    Kuckuck! Das Gefühl kann ich nachvollziehen - man macht und tut und im Forum hagelt es Kritik. Das ist aber m. E. die Schattenseite davon, dass in diesem Forum einfach sehr viele, sehr erfahrene und kompetente Hundeleute unterwegs sind. Die meinen es aber dir gegenüber ganz sicher nicht böse, sondern haben einfach vielmehr deinen Hund im Blick und manchmal auch nicht die Zeit, alles bis ins Kleinste aufzudröseln.

    Aber vielleicht ist das Ganze ja auch ein Missverständnis. Ich reiße mal zwei Zitate von dir, die mich auch haben aufhorchen lassen, aus dem Zusammenhang:

    läuft änni ja noch an kurzer leine einfach mit(sollen wir laut hundeschule vorerst so machen bis sie gut leinenführig ist)

    ich sll sie laut hundetrainerin ganz kurz nehmen ,was aber ja nicht heißt das sie so läuft wie wir uns das vorstellen.

    Das klingt für mich so, als müsse die Kleine immer, wenn ihr mit dem Großen zusammen unterwegs seid, an ganz kurzer Leine gehen - nach Anweisung der Hundeschule.
    Ist das so?

    Ich glaube, andere haben das auch so verstanden. Daher die alarmierten Reaktionen. Denn sowas wäre für einen jungen, nicht leinenführigen Hund natürlich Superstress. Massiv räumlich begrenzt in einer ultraspannenden Welt, in der man immer von einem seltsamen Widerstand zurückgehalten wird, den man auch mit größter Anstrengung und mit Anlauf nicht überwinden kann (wir Menschen nennen es Leine). Das muss unendlich frustrierend sein, vor allem wenn sie doch jetzt schon so triebig ist!
    Zum Glück kann Änni wenigstens auch mal bei den Alleine-Spaziergängen an langer Leine toben und in eurem Garten. Aber falls der obige Eindruck kein Missverständnis ist, vielleicht wäre doch eine längere Leine die bessere Lösung. Auch, damit Änni die Leine nicht nur mit SUPERFRUST verbindet.

    Jay, dann hat es ja soweit bei euch geklappt! Toll! Falls du nicht schon supertolle Leckerlies genommen hast, könntest du schauen, ob je nach Vorliebe sowas wie Wienerstückchen, Käsestücke oder meinetwegen auch Apfel noch verführerischer sind.
    Aber super, der Clicker ist konditioniert!

    Zum Buch: Ich finde Katja Krauß echt genial. Aber das Buch, das ich hier habe (ich glaube, "Hundeerziehung mit dem Clicker" oder so, ich liege gerade faul auf dem Sofa - zu faul zum Aufstehen*), habe ich vorhin nochmal durchgesehen und fand es nicht so hilfreich, wie ich es in Erinnerung hatte.

    Die dort beschriebene Konditionierung hätte ich wie gesagt nicht hinbekommen. Einige Übungen finde ich sehr komplizert aufgebaut (das ist natürlich Geschmacksfrage), den Aufbau des Buches etwas kompliziert, die eingestreuten TTouches nett, aber auch ein bisschen verwirrend und bei dem Signal, das mich heute interessiert hat ("Hinter") scheint sich zudem ein Druckfehler eingeschlichen zu haben, so dass nur ein Teil des Aufbaus beschrieben ist und dann der der "Hier"-Übung. Schade! Ich hätte gerne ein längeres, dafür klareres Buch von ihr, aber jetzt weiß ich wieder, weshalb ich dieses Buch lange nicht hervorgekramt habe.

    Ich schau nachher mal nach, welches das andere Buch ist und ob mir das hilfreicher vorkommt. Auf "Spaß mit Hund" (-> Clicker-Welt | SPASS-MIT-HUND) gibt es auch einiges zu lesen, teilweise m. E. fast zu viel Info, aber ich finde, der Spaßfaktor ist dort definitiv vorhanden :)

    * Selbstverständlich nicht, weil ich ein bequemer Mensch bin, sondern weil mich eine fiese Erkältung niedergestreckt hat und Elvis gerade so niedlich an mich gekuschelt schläft.

    Ha, und ich habe sogar ein Buch, in dem der Clicker über Leckerlies-vom-Boden-Suchen aufgebaut wird. Aber es behandelt ansonsten die Grunderziehung, keine Tricks, scheint also ein anderes zu sein, als deines. Meins ist von Katja Krauß, in deren Hundeschule wir den Grundkurs gemacht haben. Dort wurde der Clicker aber über Leckerliegabe aus der Hand und gelegentlich mal Leckerlies auf den Boden werfen aufgebaut. Wichtig war da nicht (mehr?) der Moment des Fressens, sondern der Moment, in dem der Hund das Leckerlie bekommt. Also, dass der Hund verknüpft click = ich bekomme ein Leckerlie! (anstatt click = ich fresse was).

    Ich muss nachher noch mal in meine kleine Privatbibliothek schauen, ich meine mich zu erinnern, dass ich ein Buch von Vivianne Theby habe, das ich prima fand in Sachen Clicker. Ähm, also falls du Lust hast, dir noch ein Clickerbuch zuzulegen. Ich kaufe viele Hundebücher gebraucht, oft kostet der Versand dann fast mehr als das Buch, sobald das Erscheinungsdatum ein paar Jahre zurückliegt.