wer offen ist seinen Hund einschläfern zu lassen weil das eine BE sagt, hätte ihn so oder so auch wegen was anderem eingeschläfert.
wenn jemand seinen absolut panischen Hund wegschubst und sagt er solle bei einem gar nicht Schutz suchen wird auch im Alltag/ vor RS nicht gerade nett zu dem Hund gewesen sein.
Meiner Meinung nach Jein.
Ich finde die Diskussion hier und das Bewusstsein dafür, was sich hinter "Rudelstellungen" wirkich verbirgt so wichtig, weil ich denke, dass da auch ziemlich nette Menschen reinstoplern können.
So ähnlich, wie auch sehr nette Menschen in ziemlich fiese Trainingsmethoden von Hunden reinstolpern können. Am Anfang vertrauen sie dem vielleicht auch noch rhetorisch geschickten Trainer. Sie glaube ihm, sie sehen, was er erzählt und verlieren das letzte bisschen Gefühl für ihren Hund. Am Ende haben sie vielleicht einen Hund, der gut funktioniert, z. B. erreicht über erlernte Hilflosigkeit. Aber wüssten sie wirklich, was sie ihrem Hund damit zugefügt haben, hätten sie diesen Weg vermutlich nie beschritten.
Ich finde, schon Trainer haben erstaunlich und ungut viel Macht darüber, wie man mit seinem Hund umgeht, einfach weil man ihnen ja vertraut und sie als Autorität gelten. Und das sind nur Trainer.
Wenn jetzt neugierige, wohlmeinende Hundehalter in ein sektenähnliches Konstrukt (oder nennen wir es einfach eine fast geschlossene Gemeinschaft) kommen, wo hinter dem Umgang mit den Hunden eine ganze Theorie voller Geheimwissen steckt, dann denken sie vermutlich am Anfang, sie erfahren Dinge, die stimmen. Sie handeln nach den Instruktionen, sie sehen, was die anderen sehen (Menschen sind leider so).
Also sehen sie keinen panischen Hund, der in Todesangst bei ihnen Schutz sucht, sondern einen Hundeversager, der seine Aufgabe nicht erfüllen will und zu Mami rennt. Nix da!
Und so verhalten sie sich dann unverständlich grausam.
Ähnlich grausam, wie sich entsprechend instruierte Hundebesitzer verhalten, die Hunde Dinge unter sich klären lassen, nicht eingreifen, damit ihr Hund nicht angeblich ängstlich wird ect.
Ich glaube nicht, dass diese Menschen wirklich grausam sind, ich glaube hier fehlt es an korrektem Wissen und dem darauf gestützten Vertrauen in die eigene Empathie. Und ich glaube, im Rahmen einer geschlossenen Gemeinschaft potenziert sich das alles noch. Man bestätigt einander, hält einander von Zweifeln ab und es wird ja schon niemand vor sich selbst zugeben wollen, was er da gerade seinen Hunden wirklich antut.
Und genau darum finde ich es unfassbar wichtig, dass möglichst viele Hundehalter wissen, was "Rudelstellung" ist, was sich dahinter verbirgt, wo es hinführt und wie es einzuschätzen ist, bevor sie jemals damit in Kontakt kommen. Die Website "Rudelstellungen klargestellt" ist da einfach Gold wert.
Und wenn ein seltsames Video dazu beiträgt, die Aufmerksamkeit auf dieses Konstrukt zu ziehen, dann ist mir das unendlich viel lieber, als Hundehalter, die mit befreundeten Hundehaltern nichtsahnend zu irgendwelchen Einschätzungen fahren und dort unter Gruppendynamik ihren Hund direkt abgeben. Oder Schlimmeres.