Beiträge von KasuarFriday

    Ich möchte nicht wissen, wie die Hunde dort behandelt wurden, um dann so aggressiv zu werden, dass sie sich gegenseitig totgebissen haben?!

    Vieles wurde schon genannt.
    Das irrationale Verhalten der Bezugsperson Mensch. Die Zwangs-"Vergesellschaftung", in der Mobbing und einander-nicht-grün-sein als "Arbeit bezeichnet wurde, also nicht unterbunden wurde und Hunde keinen Schutz zu erwarten hatten. Die Enge, auf der die Hunde wohl dauerhaft gehalten wurden, so dass sie einander nicht aus dem Weg gehen konnten. Abwesenheit von Spaziergängen, Auslastung und Spiel. Isolation von den meisten anderen (da nicht "eingeschätzten") Hunden. Aufgrund der angeblich unterschiedlichen Stellung der Hunde unterschiedliche Behandlungen (bestimmte Hundetypen sollten vor anderen Hundetypen gefüttert werden, Superidee, falls Futterneid ein Thema ist, bestimmte Hundetypen durften nur auf das Sofa, wenn der andere Hundetyp das erlaubt).
    Dazu waren die Wurfgeschwister, die sich das totgebissen haben, ein Wurf der bei Frau Ertel fiel (in ihrem Transporter, in ihrer Abwesenheit, andere haben nach der Hündin geschaut). Wahrscheinlich wurden die Hunde also nach ihren Vorstellungen aufgezogen - isoliert und "arbeitend", also einander mobbend und gemobbt werdend, ebenso mit "passenden" anderen Hunden.
    Ich habe jetzt bestimmt auch immer noch einiges vergessen.

    Sind die Leute da echt alle dermassen blind?

    Ich kann mir das nicht vorstellen. Letztlich erwähnen auch alle oder fast alle Aussteiger, dass sie z. B. die hahnebüchene Dachsgeschichte nicht geglaubt hätten und auch keinen kennen würde, der sie glaubt (die Geschichte war, dass ein verwundeter Dachs in einen Zwinger eingebrochen sei und einen der Hund totgebissen habe). Nach dem Verhaltnis der Hunde zueinander und dem Umstand, dass später andere Hunde aus diesem "Rudel" wegen Aggresivität eingeschläfert wurden (ich hoffe, ich erinnere das richtig), lag wohl selbst für die RS-Mitglieder der Schluss nahe, dass es der Hund nicht durch Dachsbisse starb.

    Bei Balduin kam ja hinzu, dass er aufgrund der ihm zugeordneten Stellung von Frau Ertel für alles "verantwortlich gemacht" gemacht wurde, was im gesamten "Rudel" falsch lief. Ihr "verantwortlich machen" bestand wohl unter anderem darin, den Hund auf den Rücken zu werfen, ihm stark am Nackenfell herumzuziehen und ihn eben auch zu schlagen. In dieser für ihn vollkommen unberechenbaren Atmosphäre finde ich es wenig verwunderlich, dass der Hund aggressiv wurde.

    Es klingt für mich schon so, als hätten die RS-Leute das gesehen, ebenso wie sie auch die unsanfte Art gesehen haben, wie Frau Ertel mit Menschen umgeht. Dafür haben sie aber anscheinend wirklich an die Existenz dieser Rudelstellungen geglaubt, an die letzte Version der Entstehungsgeschichte und alles mögliche andere. Irrsinn.

    @Labradora Hast du schon den ganzen Thread gelesen (es waren über 100 Seiten oder so, zum Glück kurze Seiten, blöd für unter der Woche)? Darin stecken ja noch ein paar weiter Berichte.

    Einige waren gerade erst so halb draußen aus der ganzen Sache und ein Bericht war von einem Typen, der mit einer Frau zusammengewesen war, die dann zur RSlerin wurde, wodurch letztlich auch die Beziehung in die Brüche ging. Was er über den Umgang mit dem Hund beschreibt ist einfach fies, obwohl er es bizarrerweise ncht so schlimm findet, weil der Hund nicht geschlagen oder misshandelt wurde, seiner Meinung nach.

    Extrem interessant, wenn auch schrecklich, fand ich die Teile, bei denen es um den Umgang von Frau Ertel mit ihren eigenen Hunden ging, vor allem mit Balduin, der ja später verstarb. Und darüber, wie sich die Menschen in Sicherheit gebracht haben, wenn sie ihr Rudel auf den Platz gelassen hat. (Demenstprechend hat sie das wohl nicht allzu oft gemacht und lieber nicht bei Neulingen). Darin zeigte sich auch noch einmal überaus deutlich, dass sie ganz offensichtlich da nicht so viele Kompetenzen besitzt.

    Im Polar-chat hat doch auch jetzt jemand über RS geredet, der ausgestiegen ist? Hat das jemand verfolgt? Da wurden auch die vielen Todesfälle bei den Hunden zur Sprache gebracht und das die wohl für einige Anhänger der Grund zum Nachdenken und verlassen der sektenähnlichen Gemeinschaft waren.

    Ich habe am Wochenende den Thread gelesen, den du wahrscheinlich meinst. Fand ihn extrem aufschlusreich, darin waren auch Links zu den ersten und den frühen Posts von der RS-Gründerin enthalten. Die Posts und Threads existieren wohl noch, sie sind nur leichter über Google zu finden, als über die foreninterne Suche.

    Es geht nicht darum. Es geht darum, dass da Ansichten ursus sind, die Dogmen gleichen. Es gibt meiner Meinung nach Parallelen zu der RS Geschichte wenn es auch die komplementäre Geschichte ist.
    Aber damit du jetzt nicht dir auf den Schlips getreten fühlst - auch die Cesar Milan Leute gehöhren mit eingeordnet, wie auch solche Schäferplatzhundeschinder (everybody knows what I mean) oder die Jäger. Jeder hat irgendwo eine Sicht auf den Hund und jeder nimmt sich das Trainingskonzept, was seinem Weltbild partiell kongruent ist.

    Dass jeder seine Sicht, seine Einstellung und auf gewisse Weise sicher auch seine Dogmen hat ist doch klar. Das schätze ich ja so am DF, dass hier die unterschiedlichsten Hundehalter mit ganz unterschiedlichen, Ansichten, Methoden und Erfahrungen zusammenkommen und sich austauschen. Auch wenn dabei immer mal wieder (wie hier anscheinend auch oder lese ich das jetzt falsch?) irgendwelche Fronten aufgemacht werden, bleibt man im Gespräch.

    Aber weder von den Postivlern, noch den Cesar Milan Leuten, den Schäferplatzhundeschindern oder den Jägern weiß ich von einer sektenhaften Struktur, die mit den RS-Leuten vergleichbar wäre.

    Damit meine ich so etwas Der Sekten-Test | Rudelstellungen – klargestellt

    Die Reaktion die du zeigtest, ist übrigens die typische Abgrenzreaktion von wegen "Die da sind böse und tun das und das aber ich bin besser". Das ist kein Angriff sondern halt einfach eine normale Reaktion die man bei Grüppchenbildung beobachten kann - das sieht man übrigens auch stark in der Politik.

    Oh, so kann man das sicher auch interpretieren. Mir kam das nur so weitab vom Thema Sekte vor, dass ich ehrlich gesagt nicht ganz wusste, was ich schreiben sollte, aber auch nicht nichts schreiben mochte.
    Ironischerweise hat mich wiederum dein Beitrag an eine Technik erinnert, die ich am Wochenede viel in Anwendung gesehen habe, nämlich durch den Verweis auf Misstände woanders vom eigentlichen Thema abzukommen. Das finde ich schon in gesprochenen Diskussionen wahnsinnig anstregend, das dann inhaltlich wieder aufzuarbeiten, in geschriebenen noch viel mehr, darum habe ich mich daraus verabschiedet.

    Aber gut, im Thema RS gibt es so viele Aspekte, dass hier sicherlich auch jeder und jede etwas anderes drin sieht. Du anscheinend eher Dogmen, mich fasziniert-interessiert die Sektenstruktur.

    Aber ganz ehrlich wenn wir über Anhänger und Philosophie reden dann bitte holen wir die ganzen Positivler mal mit ins Bot die ihre Hunde durch den Alltag shapen wollen - das ist genau so ein einseitiger Kram mit Philosophie wie der RS Kram.

    *Ironie on* Ja, diese gefährliche Postitivler-Sekte, das sind auf jeden Fall die wahren Tierquäler! Endlich sagt es mal jemand! *Ironie off*

    Wie man mit dem Thema umgeht, entscheidet ja ohnehin jeder und jede für sich. Auch wie man mit den Menschen umgeht, ob nun real oder virtuell.

    Aber die Sache mit den RS ist denke ich nicht ganz so einfach. Das wollte ich mit meinem 10.000-Worte Post oben sagen.

    Die Frau im Hinten-Video ist ein leichtes Opfer für Spott. Wo Spott, Lustigmachen, Aussagen über Geisteszustände die Grenze überschreiten, sieht vermutlich jeder anders. Richtig kommt es mir jedenfalls nicht vor, egal mit welcher Rechtfertigung.

    Vielmehr verdienen die Videos mit dem grausamen Umgang den Hunden gegenüber die Energie, die in den Spott fließt. Vorausgesetzt natürlich, der Zusammenhang kann hergestellt und erklärt werden.

    Es ist einfach ein schwieriges Thema, weil die fanatischen Anhänger so jenseits von Gute & Böse zu sein scheinen, dass natürlich kein "normal" denkender und fühlender Mensch (und Hundehalter) nachvollziehen kann, wie jemand sich so verhalten kann. So geht es zumindest mir.

    Darum packt mich das Thema vielleicht auch so, weil es mir als Chance erscheint, rauszubekommen, wie so etwas passiert. Denn das Phänomen ist ja nicht neu.
    Dahinter steht anscheinend eine Entwicklung, bei der sich eine Idee (welchen Inhaltes auch immer) immer weiter verspinnt, radikalisiert und fanatisiert. Viele tragen diese Entwicklung nicht mit, andere eine Zeitlang und einige werden zu Fanatikern. Dabei spielt offensichtlich einiges an Faktoren zusammen, sowohl bei den Mitgliedern selbst, ihrer persönlichen Situation und ihrem Umfeld, der Gemeinschaftsstruktur, in der sie agieren, der Autoritätsstruktur, der Willkürlichkeit, und, und und.
    NATÜRLICH sind auch Mitglieder und ehemalige Mitglieder von RS verantwortlich für das, was sie tun und getan haben. Aber das mit "das sind Geistesgestörte/böse Menschen" wegzuwischen, kommt mir eben wie eine vertane Chance vor, zu verstehen, was da abgelaufen ist und in solchen Situationen immer wieder abläuft.

    Ein wichtiges Thema ist dabei m.E. die Gehirnwäsche. Im Rahmen der Diskussion über einen umstrittenen Trainer ist mir das schon einmal begegnet, in anderer Form und Ausprägung. Aber auch da schrieben Anhänger seiner Philosophie davon, dass sie anfangs umdenken mussten, verstehen lernen mussten, lernen mussten, die Welt durch diese Brille zu sehen und dann gesehen haben, wovon er sprach.
    Daran erinnern mich einige Berichte der ehemaligen Rudler, ganz besonders derer, die geistig noch lange nicht aus der Ideologie draußen sind. Die sehen immer noch Hunde in festen Rollen und das Verhalten, das diese Rollen scheinbar bestätigt.

    EDIT: Und die Rolle des ZDF bei dieser Angelegenheit ist echt beschämend. Schon in Bezug auf die Trainingsmethoden einer Nowak und erst recht in Bezug auf die Darstellung der RS-Ideologie als Tatsache.

    Irgendwie wird hier meiner Meinung nach die falsche Person auseinandergenommen.

    Der Thread hier hat ja letztlich auch so angefangen. Das Hinten-Video ist lustig, so lange man den RS-Hintergrund nicht kennt und der wird im Video erst einmal nicht ersichtlich, nur an ein paar kryptischen Äußerungen, die im Redefluss ein bisschen untergehen.
    Dadurch wirkt die Frau umso wunderlicher, denn wer redet denn ernsthaft so mit seinem Hund. Ein einfaches Ziel (und die Parodien machen garantiert Spaß.

    Mit dem RS-Hintergrund sieht die Welt dann etwas anders aus, vor allem im Zusammenhang mit den anderen Videos. Ich habe jetzt am Wochenende noch einmal ziemlich viel rumgelesen, weil mir dieser Irrsinn einfach nicht in den Kopf will, wie kommen Hundehalter an einen Punkt, ihre Hunde derartig aufeinander loszulassen und in solchen Situationen alleinezulassen, zu verjagen und zu beschimpfen.
    Die Antwort kenne ich natürlich auch nicht.

    Aber es scheint innerhalb der bizarren Welt der RS mehrere Stufen der Einbezogenheit zu geben, grob gesagt neu dazu Gestoßene, Leute die schon länger dabei sind und den inneren Kreis. Zudem gibt es eine zeitliche Entwicklung, innerhalb derer die Nonsens-RS-Theorie immer abstruser und extremer wird.

    Soweit ich es verstanden habe, gab es eine RS-Hochzeit, als Frau Nowak und das ZDF die RS groß propagiert haben. Das ist vorbei. Als damit verbunden die sogenannten Einschätzungs-Workshops dann nicht mehr so gefragt wurden, wurde wohl umgedacht. Anstatt neu dazu gestoßene zu Workshops/Einschätzungen zu locken, wurden die bestehenden Mitglieder zu so einer Art Wiederholungseinschätzung rekrutiert. Dabei wurde wohl auch anvisiert, "passende" Hunde zusammenzuführen von Haltern, die einander auch außerhalb der Workshops treffen und ihre Hunde zusammen "arbeiten" lassen können.

    Soweit ich das verstehe, sind die grausamen Vidoes, die jetzt zirkulieren, aus solchen Treffen entstanden.
    Da das RS-Konstrukt vorne und hinten nicht funktioniert, die Hunde stresst und trotz aller Bemühungen in all den Jahren seit 2010/2011 einfach keine nach RS-Vorschrift funktionierenden "Rudel" entstehen wollen, hat sich der Umgang mit den Hunden wohl noch weiter verschlechtert.

    Soweit ich es verstehe, stammen die Hunde der eingefleischten Anhänger inzwischen auch aus Würfen, die innerhalb der RS-Ideologie geplant und durchgeführt wurden. Bevor es diese Würfe gab, wurde von der Gründerin eine Welpenfabrik, in der die Welpen von allen Außenreizen abgeschottet waren, als vorbildlich hingestellt, weil die Hundte dort nicht von ihrem angeblich angeborenen Wissen abgelenkt werden. Man kann also davon ausgehen, dass die Hunde aus den RS-Würfen abgeschottet und isoliert aufgezogen wurden, kaum sozialisiert sind und aufgrund der RS-Ideologie nur einen sehr verschrobenen Umgang mit Menschen und anderen Hunden kennen.

    Diese Hunde werden dann anscheinend aufeinander losgelassen und da sie sich immer noch nicht so verhalten, wie die RS-Ideologie das vorschreibt, können nach der Ansicht der einfleischten Anhänger ja nur die Hunde Schuld sein, die sich aufmüpfig widersetzen. Kann ja nicht sein, dass die erfundende und immer wieder nach Gusto veränderte angebliche Theorie Quatsch ist. Also wird mit Gewalt versucht, die Hunde in ihre angebliche Aufgabe zu zwingen.

    Gefilmt wird das alles, weil die Website des Vereins (der wohl die Ausgaben trägt und von Spenden finanziert wird, während die EInnahmen in eine der Gründerin gehörende UG fließen) als Kommunikationsschnittstelle dient. Die RS-Anhänger sind ja über ganz Deutschland verteilt. Anhand der Videos soll die Gründerin die "Fortschritte" der Hunde beurteilen und Anweisungen geben. In Bezug auf wenigstens eines der grausamen Videos lautete die Anweisung wohl, weitere Treffen zu planen, damit die sich angeblich ihren Aufgaben widersetzenden Hunde "eingenordet" werden.

    Innerhalb der Website scheint es mehrere Bereiche mit unterschieldichen Zugangsberechtigungen zu geben. Soweit ich es verstanden habe, werden alle Beiträge auch im zugänglichsten Teil erst von einem Moderator gelesen und ggf. freigeschaltet.

    Soll heißen: es ist denke ich sehr wohl möglich, dass Neueinsteiger und vielleicht auch längere, nicht wahnsinnig engagierte Mitglieder zunächst die schlimmsten Auswüchse dieses Irrsinns nicht mitbekommen und so mit ihren Hunde reden wie die Frau in dem "Hinten"-Video. Kann also gut sein, dass die Hundekampf-Videos auch für die Hinten-Frau ein Schock sind.

    Diese Ansicht ist aber veraltet und heute weiß man, dass die Gene nur einen Bruchteil ausmachen.

    * kramt ihr altes Biologiewissen hervor * Und dass Gene auch je nach Umweltbedingungen aktiviert oder nicht aktiviert werden und so wiederum andere Gene aktivieren oder nicht aktivieren.

    Ich habe mal gelesen (ich glaube, das war um 1997 rum), dass in der Genforschung der Begriff "Gen" praktisch nicht mehr genutzt werde, weil er so ungenau sei. Also so, als würden wir einfach alles als "Ding" bezeichnen, Tisch, wie Bett wie Butterbrot wie Einkaufsliste.