Beiträge von KasuarFriday

    Hummel: Das geht denke ich auch mit Wattebauschmethoden, zumindest bei Elvis. Das Weitergehen/Nichthingehen bekommen wir aber prinzipiell schon ganz ok hin. Nur wenn die Situation da ist, wird es schwierig. Hm, vielleicht nutze ich einfach mal bewusst den Rückruf, um ihn aus so einem Hundekontakt herauszuholen. Mal probieren ...

    @Sirilene: Das wäre mir das liebste, aber das ist technisch wirklich nicht möglich. Bzw. nicht ohne sehr große Einschränkungen. Nach seiner TPLO bin ich mit Elvis über 2 Monate nur in die unattraktivsten Grünflächen direkt bei uns gegangen, habe sie verlassen, wenn andere Halter mit unangeleinten Hunde kamen und Elvis notfalls auf den Arm genommen. Auch jetzt meide ich einen eigentlich extrem schönen Park direkt bei uns um die Ecke und gehe möglichst früh morgens die große Runde, dann sind weniger andere unterwegs. Wenn ich freilaufende Hunde sehe, weiche ich möglichst weiträumig aus. In den letzten Monaten haben drei andere Hundehalter ihren freilaufenden Hund an die Leine genommen, als sie gesehen haben, dass Elvis angeleint ist. Das ist hier die absolute Ausnahme, darum kann ich mich an jeden einzelnen erinnern. Selbst meine Hundetrainerin, die wirklich gut im Abblocken von Hunden ist, schafft es nicht, die diversen Zwangskontakte zu verhindern.
    Es ist nicht leicht zu erklären und sicherlich empfinde ich es gerade auch üebrsteigert. Aber ich war zweimal zwei Wochen mit Elvis in Karlsruhe und seitdem bin ich von den Berliner Verhältnissen echt genervt. Dort konnte & tat jeder HH, was hier nur die allerwenigsten können & tun.

    Und nun zu etwas völlig gleichem: Hundebegegnungen :)

    Aber ein anderer Aspekt: Elvis fiddelt bei Hundebegegnungen oft sehr stark. Wenn er an der Leine ist, manchmal so sehr, dass der andere Hund sehr negativ reagiert. In solchen Situationen ist Elvis jetzt mehrfach angegangen worden. Ohne dass Blut geflossen ist, aber schon auch lange kein Wegschnappen mehr. Nach dem letzten Mal, vorgestern, war er richtig verstört.

    Begegnungen mit freilaufenden Hunden lassen sich hier leider nicht immer vermeiden, aufgrund seines Jagdtriebes kann ich Elvis aber nicht ebenfalls ableinen. Eine Zeitlang habe ich in vergleichbaren Situationen und an geeigneten Stellen die Leine fallen gelassen. Dann läuft Elvis meistens an dem Hund vorbei (ich lasse die Leine nicht mehr fallen, seit dann im falschen Moment eine Drossel durch sein Gesichtsfeld flog). Manchmal läuft er auch zum Hund auch hin und fiddelt, ist dabei aber noch einigermaßen ansprechbar und kann die Situation oft auch selbst (auf-)lösen. Ebenso im Freilauf. Da kann ich ihn meistens über seinen Namen rausrufen, über den Rückruf eigentlich immer, so lange der andere Hund ihn nicht am Kommen hindert.

    Lange Rede, kurzer Sinn: ich habe den Eindruck, dass Elvis noch nicht darauf gekommen ist, dass er diesen Begegnungen auch ausweichen kann bzw. wichtiger: sie wieder verlassen kann. Für mich sieht es aus, als gerate er immer mehr in Stress, wie ein Mensch, der sich um Kopf und Kragen redet und dann findet er erst recht keinen Ausweg mehr.

    Hat jemand eine Idee, wie ich ihn den zeigen bzw. beibringen könnte? Oder hat jemand gar Erfahrung damit?

    Die Aussage war genau : Jetzt hast du schon so viel mit und für den Hund durch (damit ist seine Unverträglichkeit gemeint gewesen), dann sowas noch dazu, wäre es nicht besser......
    Ich denke sie hat weniger die Epi gemeint, sondern das es jetzt einen Grund gäbe, ihn einschläfern zu lassen Ich glaube das sie es so machen würde bei ihren Hund

    Oh Gott.
    Ok.
    Verstehe. Krass.
    Ich mag die Art, wie du über Duke (um ihn geht es doch, oder?) schreibst, sehr gerne und habe den Eindruck, ihr habt wirklich einiges zusammen durchgemacht und macht auch immer noch einiges durch. Selbst über das Internet bekommt man mit, wie gut du für ihn sorgst, wie viele Gedanken du dir um ihn machst und dass er dir absolut nicht egal oder gar lästig ist, weil er nicht jederzeit als unsichtbarer Hund durchgeht.
    Ja, du hast vermutlich wirklich ein anderes Verhältnis zu ihm und zu deinen Hunden als die Person, von der dieses Statement kam. Uff.
    Das wäre mir auch nachgegangen.

    (Aber welcher TA würde denn einen Hund einschläfern, bloß weil er Epilepsie hat? Ich weiß wirklich nichts über Epilepsie bei Hunden, aber das kommt mir einfach auch vollkommen unrealistisch vor. Ist schon klar, dass das nicht der Punkt bei dem Kommentar war, aber, aber ....!)

    Die Tierheimmitarbeiter sagen, dass jeder Hund alles lernen kann und sich die aktive Hündin mit Sicherheit an das Alleinsein gewöhnen kann.

    Hm, ich finde die Aussage doch sehr pauschal, beide Teile.
    Ich denke, Teil 1 ist vergleichbar mit einer Aussage a la jeder Mensch kann alles lernen, da merkt man ja sofort, dass das so nicht stimmt. Aber: jeder Mensch kann in seinem Rahmen sehr viel lernen und sich weiterentwickeln und das nicht nur als Kind oder Jugendlicher, sondern bis weit ins hohe Alter. Ähnliches gilt m.E für Hunde. Hätte es hingegen geheißen, "Jeder Hund kann lernen", dann würde ich zustimmen.

    Zum Alleinesein: Hm, "mit Sicherheit" finde ich echt hoch gegriffen, es sei denn, es wurde mehrfach getestet oder die Hündin ist vor ihrer Abgabe gut, sicher und entspannt alleine geblieben. Ansonsten kann es gut sein, dass sie gut alleine bleibt. Es ist aber auch möglich, dass sie es erst (wieder) lernen muss oder auch einer der seltenen Fälle ist, die es nur begrenzt lernen.
    Abgesehen von allen anderen Faktoren: Falls ihr euch für die Hündin oder auch für einen anderen Hund entscheidet, übt in jedem Fall das Alleinesein erst einmal, auch wenn sie vor ihrer Tierheimzeit routiniert darin war. Und macht einen Plan B, für den Fall, dass anfangs nicht immer oder lange genug klappt. Hundesitter, Hundepensionen, Gassidienste, nette Nachbarin, Hundekita ... es gibt viele Möglichkeiten.
    Dann könnt ihr diesen Punkt auch entspannter angehen, was für alle Beteiligten viel angenehmer ist.

    Aber generell habe ich auch nicht den Eindruck, dass die Fähigkeit zum Alleinesein viel mit dem Energielevel zu tun hat. Aber es könnte ein Krietrium dafür sein, wie ihr euer Leben mit Hund gestaltet möchtet. Eher aktiv (aber immer mit den angemessenen Ruhepausen für Mensch und Hund), auch mal Neues ausprobierend oder lieber etwas ruhiger, gerne mit ausgedehnten Spaziergängen aber das reicht dann auch.

    Und wonach habt ihr euch eure Hunde ausgesucht? Reines Bauchgefühl/Verliebt sein oder habt ihr euch eure Hunde nach den Charaktereigenschaften und eurer Lebenssituation ausgesucht?

    Ich dachte, ich hätte eine informierte Entscheidung getroffen, aber es war sehr viel Verliebtsein und endlich einen Hund haben wollen dabei. Vieles hat aber gepasst (das war wohl der informierte Anteil), einiges nicht so dolle. Aber das ist dann so, wie es ist, da muss man dann durch. Es hätte sicherlich passendere Hunde für mich gegeben, aber wir haben uns zusammengerauft und ich finde Elvis einfach einen supertollen Hund. Euch würde ich dennoch einen weniger anstrengenden Weg zu diesem Gefühl mit eurem Hund wünschen :)

    Ich hoffe, es ist nicht zu übergriffig, wenn ich als Nicht-Hibbelhundhalterin kurz mitsenfe, ich lese hier aber so oder so sehr gerne mit.

    Sobald ich langsamer werde oder stehen bleibe und innerlich bis drei zähle, korrigiert er sich selbst, aber WIE! Der hüpft rückwärts in die Fußposition (er soll da gar nicht Fuß laufen, sondern nur nicht ziehen) und quietscht und hechelt dabei wie ein Irrer.

    Wegen des Fußlaufens: ich stehe da auch nicht so drauf, aber vielleicht ist das ja auch eine Art Vorschlag von Charly bzw. ist die Nähe zu dir für ihn vielleicht ein extrem hilfreicher Orientierungspunkt, vor allem weil er ja auch in anderen zu-viele-Hunde-Situationen Schutz bei dir sucht. Hast du schon einmal versucht, was passiert, wenn er auf diesem sehr schwierigen Abschnitt Fuß laufen darf (und vielleicht sogar fürstlich dafür belohnt wird)? Vielleicht hilft es ihm ja tatsächlich.

    Die erste Sozialisierungsstunde mit Charly. Vier kleine, liebe Hunde, davon drei freche Terrier, zwei davon ausgewachsen. Charly war völlig überfordert, hat versucht, den Hunden auszuweichen, obwohl die so aufdringlich jetzt nicht waren. Er hat auch mal abgeschnappt und bei mir Schutz gesucht. Ich sollte allerdings dann von ihm weg gehen, damit er sich nicht stark fühlt und richtig zuschnappt. Und ich hab mich auf die Hundetrainerin verlassen. Tja, er hat dann ohne Vorwarnung einen ängstlichen Chihuahua-Welpen gepackt und geschüttelt, der einzige, der ihm von sich aus aus dem Weg gegangen ist. Ist aber zum Glück nichts passiert, außer ein Mords-Schreck auf allen Seiten. Jetzt soll ich ihn an einen Maulkorb gewöhnen und es dann nochmal probieren.

    Ich war nicht dabei, ich kenne das Trainingskonzept nicht und keinen der Beteiligten. Aber rein von der Schilderung klingt es für mich so, als könnte das einfach zuviel für ihn gewesen sein.

    er muss im Alter von 0 bis 2 Jahren immer wieder von derselben Person extrem misshandelt worden sein. Zwischendurch hat er ja noch etliche Male den Besitzer gewechselt, aber er musste immer wieder zurück in die Hundehölle. Die Hundetrainerin, die eine Vorbesitzerin und ich wundern uns inzwischen eigentlich nur, dass Charly nicht noch viel extremer drauf ist. Das zeigt eigentlich, dass er vom Wesen her ein richtig lieber Hund ist. Jeder andere Hund wäre nach dem, was mit Charly gemacht wurde, wohl schon so weit, dass man ihn nur noch einschläfern lassen könnte.

    Wie entsetzlich, so etwas über die Vergangenheit seines Hundes zu erfahren. Aber ich finde, man hört jetzt schon bei dir die Anerkennung des Unglaubliche heraus, was Charly geleistet hat, indem er in dieser Zeit eben nicht komplett verrückt geworden ist. Diese Anerkennung wird ihm sicher sehr, sehr guttun (und dir auch). Ein toller Hund!

    Eine Bekannte von mir hat zwei Hunde, die in ihrem "vorherigen" Leben wirklich extrem Schlimmes durchgemacht haben. Das merkt man den beiden heute nicht mehr an, hätte sie es mir nicht erzählt, hätte ich das nie vermutet. Ich wünsche euch, dass es dir mit Charly in einiger Zeit ebenso geht.

    Dass deine Mutter im Haus raucht ist zwar nicht schön aber da wirst du wohl leider nichts dran ändern können und den Hund stört es anscheinend nicht (mehr)

    Was mir dazu gerade einfällt - als Nichtraucher - wäre eine dieser komischen elektrischen(?) Zigaretten eventuell eine Möglichkeit? Ich kenne mich null damit aus, aber ich meine, dadurch würde sich das Passivrauchen stark reduzieren. Aber keien Ahnung, wie das Rauchgefühl damit ist.

    Meine Hoffnung ist dass wenn ich noch mal kleinschrittiger anfange er einfach liegen bleibt und nicht in dieses Muster verfällt. Was meint ihr dazu? Wie handhabt ihr das? Stehen eure Hunde auf wenn ihr geht?

    Generell steht Elvis auf, wenn ich das Zimmer verlasse und er hofft, dass das Futter oder spannende Aktivitäten (inklusive Futter, bitteschön) für ihn bedeutet. Ansonsten bleibt er inzwischen gerne liegen.
    Anfangs und gerade beim Alleinebleiben war das überhaupt nicht so. Da habe ich das "bleib" genutzt, um überhaupt erstmal aus dem Zimmer und dann auch aus der Wohnung und zumindest bis zum Briefkasten zu kommen. Das hat schon geholfen, dadurch hat er überhaupt entdeckt, dass er mir nicht folgen muss. Dass er für sein erfolgreiches "bleib" belohnt wurde, hat natürlich auch geholfen, dass er das eine gute Alternative fand. Ich glaube, ich habe damals auch erstmal belohnt, wenn er einfach so liegenblieb, wenn ich das Zimmer kurz verlassen habe (ich weiß das gar nicht mehr ganz genau).

    Lese deinen früheren Thread durch und finde den Fehler

    Eifersucht

    Ich habe den Thread jetzt mal gelesen, er ist von Mai 2015. Zu einem Zitat habe ich eine Frage:

    Aktuell gehe ich sofort dazwischen, ich beobachte genau um evtl. unruhiges Verhalten (was dann zum Verscheuchen führt) sofort zu unterbrechen. Physikalisch meist. Dadurch lernt sie besser. Ein kurzer Piekser an den Hintern.
    Nur beim Verteilen von Leckerlies im Park z.B. ist es ein wenig Arbeit, aber sie versteht es langsam sehr gut, hat aber dennoch manchmal den ein oder anderen sehr plötzlichen Aussetzer.

    Hast du das öfter gemacht mit dem Piekser in den Hintern? Oder machst du das inzwischen auch noch? Ich kann mir vorstellen, dass dadurch eine negative Verknüpfung in Bezug auf andere Hunde entstehen könnte, die sie dann wiederum nervös macht, vor allem falls sie zwar verstanden hat, dass irgendwas nicht ok ist (= gibt einen Piekser in den Hintern), aber vielleicht nicht ganz genau weiß, was eigentlich und was sie stattdessen tun kann.

    Fiel mir jetzt als eine weitere Erklärungsmöglichkeit für ihr Verhalten auf. Aber bitte: no offense. Was bei euch wirklich abläuft, wie die Hündin sich verhält und in der Vergangenheit verhalten hat, usw. usw., das alles weißt du am besten, das sehen udn erleben wir übers Internet ja nicht. Ich hoffe jedenfalls, du hast bald deine "alte" Hündin wieder.