So ein toller Therad, so viel toller Input!
Ja, bin froh, diesen Thread gefunden zu haben. Woanders wird man mich auch nicht mehr lesen.
Muhahaha, dann haben wir jetzt hier ein Monopol auf dich, ja? Sehr schön! 
Zum Mix möchte ich noch was anmerken, Nicky betreffend.
Bei ihm wäre JEDES Einfordern irgendeines auch noch so positiv aufgebauten Signals, wie zB Fuss, Sitz, Bleib oder ähnliches, absolut kontraproduktiv gewesen, solange er selbst noch nicht in der Lage war, dieses Verhalten von sich aus in der Situation auch selbständig anzubieten.
Ich behalte das im Kopf. Mein Eindruck von Elvis ist, dass das bei ihm unproblematisch ist. Aber mein Eindruck von Elvis' Fiddelei war auch lange, dass er sich über den anderen Hund freut.
Mir scheint, er ist eher erleichtert, wenn ich ihn ins Fuß rufe und wir vorbeigehen. Das mache ich (soweit ich mich jetzt reflektieren kann) aber auch nur bei angeleinten Hunden, bei denen ich weiß, die könen nicht bis an Elvis rankommen. Bei unangeleinten Hunden bitte ich ihn nur auf die andere Seite und wir gehen weiter oder ein Stück abseits oder in eine andere Richtung weg. Kommt der andere Hund direkt zu uns, bemühe ich mich, die Leine locker zu lassen, mit der Situation bin ich am unzufriedensten.
Das ist ja auch zunächst erstmal sehr ungewohnt - ist aber, wenn man erstmal einen Anfang gefunden hat, einfach nur eine geniale Methode.
Eigentlich mache ich das in anderen Bereich schon. Aber momentan entdeck eich dafür imemr mehr Anwendungsgebiete. Und ich finde es spannend, dass du mit den Macs so arbeitest, das war mir gar nicht so klar.
Mach Dir mal die kleine Mühe, bzw. ist es ja auch spannend, ohne Elvis auf eine gut besuchte Hundefläche zu gehen und einfach nur zu beobachten.
Das ist eine extrem gute Idee, das mache ich! Hier ist eine dicht dran, ich werde zwischendurch dann sicher mit den anderen HHs quatschen (die sich dann wundern, wo Elvis ist), aber beobachten zu können, ohne dabei eben den eigenen Hund mit rotem Ausrufezeichen (PRIO 1!) im Kopf zu haben ist eine sehr gute Idee.
Ich muss das noch mal ausgraben, wäre die Schlepp oder Flexi in solchen Situationen manchmal hilfreich oder ist das immer zu eng? Du hast es ja sicher schon mal (ungewollt) ausprobiert, oder?
Es ist dann oft besser, aber ich habe den Eindruck Leine ist für ihn Leine. Das kommt aber auch daher, dass er sich dann sehr schnell ca. 20, 30 vielleicht sogar 40 Meter vom anderen Hund entfernt bzw. entfernen will. Dazu sind die Leinen doch immer zu kurz. Genau das gleiche, wenn da dann so ein spontanes Rennspiel draus entsteht. Ka-wumm, da ist die Leine. (Und ich kann das Gefühl sehr gut nachempfinden, mir geht es letztlich ähnlich. Der andere HH steht enstpannt, schaut und lächelt milde. Ich lasse mir derweil den Arm ausreißen - weder stehend, noch entspannt, noch lächelnd. Ich hänge auch an der Leine.)
Wenn du als Trick mit den anderen Hunden mitgehst (nach einer ungewollten Begegnung) dann lernt er aber auch immer wieder aufs Neue, dass die Fremdhunde eben doch wichtig sind und man sich mit denen immer vorsorglich gutstellen muss, oder?
Gute Frage. Das Mitgehen mache ich bevorzugt bei Hunden, die wir kennen, weil ich weiß, wenn ich mit dem HH rumstehe und quatsche, ist das für Elvis stressig (und für den anderen Hund meistens auch). Also schlage ich vor, wir gehen ein Stück zusammen.
Wir hatten aber z. B. vorgestern in der Hasenheide eine Zwangsbegnung, mit der wir dann ein längeres Stück mitgegangen sind, daran überlege ich jetzt gerade. Da lief es eigentlich typisch ab, Hund läuft zu Elvis, die Hunde schnuppern und hampeln, ich nehme mit dem HH Kontakt auf und wir kommen ins Quatschen. Die Hunde sind dann meistens schon etwas cooler, Elvis ist dann oft wieder bei mir. Wenn wir dann zusammen gehen, scheinen die Hunde sich zu ignorieren und machen ihr Ding. Schüffelt aber einer ausgiebig und sehr interessiert irgendwo oder uriniert einer irgendwohin, ist der andere schnell zur Stelle.
Ich hatte eher den Eindruck, es entzerrt die Situation und macht den Fremdhund weniger wichtig, weil der neben der spannenden Umwelt verblasst. Zugleich denke ich aber, macht es Elvis Spaß, mit einer zweiten "Nase" unterwegs zu sein. Hm, wie gesagt, gute Frage.
und Blick abwenden kann der Hund schon wahrnehmen und für ihn eine Art "Schlüssel" für die richtige Tür zum konfliktvermeidenden Verhalten sein.
Das war für mich eine der effektivesten Entdeckungen, dass wenn ich den anderen Hund nicht anschaue, wir wahrscheinlich daran vorbeikommen. Sowohl von dessen als auch von Elvis' Seite aus. Sich auch körperlich leicht wegzuwenden hilft zusätzlich, nicht immer, aber es hat bei uns viel ausgemacht. Allerdings gib es hier auch diverse Radaubrüder und -schwestern, die dafür komplett unempfänglich sind. Darum gehe ich gerade bei freilaufenden Hunden nicht mehr davon aus, dass das klappt (werde das aber in diesen Situationen mal wieder ganz bewusst kultivieren ... vielleicht starre ich sie doch ohne es zu merken an, wie das Kaninchen die Schlange).