Beiträge von KasuarFriday

    Danke! Ich habe manchmal das Gefühl, dass Freunde (die keine Hunde haben) nicht nachvollziehen können, was das eigentlich bedeutet. Jedenfalls nicht das gesamte Ausmaß.

    Lass die mal Kinder kriegen, dann bekommen die (meisten) eine Ahnung. Bei mir war es umgekehrt. Ich hielt die meisten gleichaltrigen Eltern in meinem Umfeld für leicht hysterisch. Seit ich Elvis habe, bewundere ich sie.
    Jetzt können wir uns über erstaunlich viele Parallelen zwischen Hund und Kind haben unterhalten - und über die vielen Unterschiede herzlich lachen.

    Liebe Gesi, ersteinmal ein herzliches SCHEI*SE! auf deinen gestrigen, eklig verlaufenen Abend. Der hätte sicherlich jeden hier mitgenommen, mich ganz besonders. Es ist schrecklich genug, wenn Menschen sich daneben benehmen, aber es ist entsetzlich, wenn sie dabei bedrohlich werden und man hinterher damit fertigwerden muss, dass man diese Situation gerade erlebt hat.
    SCHEI*SE ist das.

    Aber ganz platt gesagt: dein Hund hat (in meinen Augen) alles richtig gemacht. Du auch, auch wenn ihr etwas unterschiedliche Strategien gefahren seid.
    Wer sich komplett daneben benommen hat und deine Enttäuschung, Entrüstung und Genervtheit wirklich verdient haben, sind die 5 besoffenen Deppen. Die sind zwar leider für dich - im Gegensatz zu deinem Hund - überhaupt nicht greifbar oder gar kontrollierbar, aber die haben den Fehler (bzw. eine ganze Serie an Fehlern) gemacht, sich schlecht und falsch benommen. Sei auf die sauer und zwar mit vollem Recht.

    Ich kann den Wunsch sehr gut nachvollziehen, dass der Hund in solchen Situationen eine ernstzunehmende Wirkung haben soll (Elvis würde auch wie verrückt flirten & fiddeln, ich müsste ihn schützen).
    Aber auch wenn es praktisch wäre, das ist die Aufgabe des Menschen. Was unter Menschen passiert, müssen wir regeln, das ist Menschenquatsch, dummer, häßlicher Menschenquatsch, aber unsere Angelegenheit. Den Hund in sowas mit reinzuziehen ist irgendwie unfair (so praktisch das wäre) und potenziell gefährlich für ihn.

    Denn so, wie du die Typen beschreibst - enthemmt, aggressiv, grenzüberschreitend - waren sie nicht nur eine Gefahr für die Kioskeinrichtung und die Menschen, sondern potenziell auch für deinen Hund. Der Schritt vom belustigt-aggressiven "Wissu mich beißen ... hääää, wisssuuuu mich beißen?!!!" bis zum "Der Scheißköter hat mich gebissen, den tret ich kaputt" ist in solchen Situationen winzig. Weißt du ja wahrscheinlich selbst auch, man macht ja seine Erfahrungen.

    Nach solchen Erlebnissen, auch ohne dass Blut fließt, hat man einen Schock. Ich zumindest. Du vielleicht auch. Falls ja: zu Recht.
    Es ist nicht schön, aber es gibt Situationen, die man nicht gut regeln kann. Das gestern Abend war wahrscheinlich eine davon. Du hast deinen Weg versucht, dein Hund hat seinen (Hundeteenie-)Weg versucht und immerhin seid ihr "nur" mit einem Schock davongekommen. Letztlich hat das, was ihr gemacht habt, also eigentlich funktioniert ;) Dem Himmel sei Dank!

    Ich gebe dir jetzt hiermit zwei virtuelle, aber dafür doppelte Schnäpse aus und deinem Hund einen großen Knochen auf den beknackten gestrigen Abend. Cheers!

    Ich hielt das für völlig normal.

    Ich auch, v. a. da die Wölfe ja in Hunden ziemlich wahrscheinlich Konkurrenten oder Beute sehen, in Bezug auf Menschen aber wohl wesentlich neutrale sind/sein sollen.

    Ich glaube der Artikel wurde noch nicht geteilt, steht heute bei uns in der Zeitung: Wölfe töten vier Damhirsche im Wildgehege

    Sehr spannend auch, dass der Mann sagt, dass er diesen Riss wohl nicht melden wird. Der wird also nicht in der Statistik auftauchen.

    es sind Bonsai-Killer-Hunde unterwegs, die ein langes hartes Training an Stoffschafen hinter sich haben

    Was für ein saucooler Hund! Tja, wenn die Killer-Yorkie-Gangs durch die deutschen Landen ziehen, haben die Wölfe ganz sicher das Nachsehen ... und müssen sich mit Mülltonnen, Komposthaufen & Co. zufrieden geben.

    So ein toller Therad, so viel toller Input!

    Ja, bin froh, diesen Thread gefunden zu haben. Woanders wird man mich auch nicht mehr lesen.

    Muhahaha, dann haben wir jetzt hier ein Monopol auf dich, ja? Sehr schön! ;)

    Zum Mix möchte ich noch was anmerken, Nicky betreffend.
    Bei ihm wäre JEDES Einfordern irgendeines auch noch so positiv aufgebauten Signals, wie zB Fuss, Sitz, Bleib oder ähnliches, absolut kontraproduktiv gewesen, solange er selbst noch nicht in der Lage war, dieses Verhalten von sich aus in der Situation auch selbständig anzubieten.

    Ich behalte das im Kopf. Mein Eindruck von Elvis ist, dass das bei ihm unproblematisch ist. Aber mein Eindruck von Elvis' Fiddelei war auch lange, dass er sich über den anderen Hund freut.
    Mir scheint, er ist eher erleichtert, wenn ich ihn ins Fuß rufe und wir vorbeigehen. Das mache ich (soweit ich mich jetzt reflektieren kann) aber auch nur bei angeleinten Hunden, bei denen ich weiß, die könen nicht bis an Elvis rankommen. Bei unangeleinten Hunden bitte ich ihn nur auf die andere Seite und wir gehen weiter oder ein Stück abseits oder in eine andere Richtung weg. Kommt der andere Hund direkt zu uns, bemühe ich mich, die Leine locker zu lassen, mit der Situation bin ich am unzufriedensten.

    Das ist ja auch zunächst erstmal sehr ungewohnt - ist aber, wenn man erstmal einen Anfang gefunden hat, einfach nur eine geniale Methode.

    Eigentlich mache ich das in anderen Bereich schon. Aber momentan entdeck eich dafür imemr mehr Anwendungsgebiete. Und ich finde es spannend, dass du mit den Macs so arbeitest, das war mir gar nicht so klar.

    Mach Dir mal die kleine Mühe, bzw. ist es ja auch spannend, ohne Elvis auf eine gut besuchte Hundefläche zu gehen und einfach nur zu beobachten.

    Das ist eine extrem gute Idee, das mache ich! Hier ist eine dicht dran, ich werde zwischendurch dann sicher mit den anderen HHs quatschen (die sich dann wundern, wo Elvis ist), aber beobachten zu können, ohne dabei eben den eigenen Hund mit rotem Ausrufezeichen (PRIO 1!) im Kopf zu haben ist eine sehr gute Idee.

    Ich muss das noch mal ausgraben, wäre die Schlepp oder Flexi in solchen Situationen manchmal hilfreich oder ist das immer zu eng? Du hast es ja sicher schon mal (ungewollt) ausprobiert, oder?

    Es ist dann oft besser, aber ich habe den Eindruck Leine ist für ihn Leine. Das kommt aber auch daher, dass er sich dann sehr schnell ca. 20, 30 vielleicht sogar 40 Meter vom anderen Hund entfernt bzw. entfernen will. Dazu sind die Leinen doch immer zu kurz. Genau das gleiche, wenn da dann so ein spontanes Rennspiel draus entsteht. Ka-wumm, da ist die Leine. (Und ich kann das Gefühl sehr gut nachempfinden, mir geht es letztlich ähnlich. Der andere HH steht enstpannt, schaut und lächelt milde. Ich lasse mir derweil den Arm ausreißen - weder stehend, noch entspannt, noch lächelnd. Ich hänge auch an der Leine.)

    Wenn du als Trick mit den anderen Hunden mitgehst (nach einer ungewollten Begegnung) dann lernt er aber auch immer wieder aufs Neue, dass die Fremdhunde eben doch wichtig sind und man sich mit denen immer vorsorglich gutstellen muss, oder?

    Gute Frage. Das Mitgehen mache ich bevorzugt bei Hunden, die wir kennen, weil ich weiß, wenn ich mit dem HH rumstehe und quatsche, ist das für Elvis stressig (und für den anderen Hund meistens auch). Also schlage ich vor, wir gehen ein Stück zusammen.
    Wir hatten aber z. B. vorgestern in der Hasenheide eine Zwangsbegnung, mit der wir dann ein längeres Stück mitgegangen sind, daran überlege ich jetzt gerade. Da lief es eigentlich typisch ab, Hund läuft zu Elvis, die Hunde schnuppern und hampeln, ich nehme mit dem HH Kontakt auf und wir kommen ins Quatschen. Die Hunde sind dann meistens schon etwas cooler, Elvis ist dann oft wieder bei mir. Wenn wir dann zusammen gehen, scheinen die Hunde sich zu ignorieren und machen ihr Ding. Schüffelt aber einer ausgiebig und sehr interessiert irgendwo oder uriniert einer irgendwohin, ist der andere schnell zur Stelle.
    Ich hatte eher den Eindruck, es entzerrt die Situation und macht den Fremdhund weniger wichtig, weil der neben der spannenden Umwelt verblasst. Zugleich denke ich aber, macht es Elvis Spaß, mit einer zweiten "Nase" unterwegs zu sein. Hm, wie gesagt, gute Frage.

    und Blick abwenden kann der Hund schon wahrnehmen und für ihn eine Art "Schlüssel" für die richtige Tür zum konfliktvermeidenden Verhalten sein.

    Das war für mich eine der effektivesten Entdeckungen, dass wenn ich den anderen Hund nicht anschaue, wir wahrscheinlich daran vorbeikommen. Sowohl von dessen als auch von Elvis' Seite aus. Sich auch körperlich leicht wegzuwenden hilft zusätzlich, nicht immer, aber es hat bei uns viel ausgemacht. Allerdings gib es hier auch diverse Radaubrüder und -schwestern, die dafür komplett unempfänglich sind. Darum gehe ich gerade bei freilaufenden Hunden nicht mehr davon aus, dass das klappt (werde das aber in diesen Situationen mal wieder ganz bewusst kultivieren ... vielleicht starre ich sie doch ohne es zu merken an, wie das Kaninchen die Schlange).

    @angiem Ha, ich fand deine Antworten schon in einem anderem Therad sehr spannend, schön, dass es dich nun auch hierher verschlagen hat! Danke für deinen Input. Es ist fast idiotisch, dass ich nicht sebst drauf gekommen bin, aber ich nehme daraus die Idee mit, dass ich Elvis ja auch für "aktives nicht Kontaktaufnehmen" markern & belohnen könnte - also z. B. für einen Blick zu mir, ein Innehalten etc.

    Im echten Leben wird es wahrschenlich ein Mix sein (zumindest bei mir Körperklaus) aus solche Aktivitäten belohnen und im Fuß vorbeigehen, Bogen schlagen, ausweichen. Aber den Baustein "Verhalten von ihm beohnen" hatte ich gerade echt nicht im Kopf.

    Aber er verbringt nun einfach ein bisschen Zeit im Körbchen in der Küche. Aber auch da: wenn ich ihn hole, ist er müde und sucht sofort meine Nähe um zu schlafen.

    Ich denke schon, dass es meinem Hund gut tut, wenn er nicht immer "Zugang" (bezogen auf körperliche Nähe) hat, wenn ich zuhause bin. Denn ich merke, dass er so natürlich immer lieber Körperkontakt (weil warm und schön) sucht, wenn er zur Ruhe kommen möchte.

    Eine blöde Frage von mir: wie machst du das denn organisatorisch? Also kann dein Hund (hoppla, ich hab den Namen gerade nicht parat, sorry!) sich jederzeit an dich schmiegen? Oder liegt er dann einfach nur so nahe wie möglich bei dir? Denn du musst doch sicher auch Dinge erledigen, bei denen Körperkontakt mit Hund nicht möglich ist.

    Was ich meine: als ich Elvis frisch übernommen hatte, hatte ich drei Wochen Urlaub. Die haben wir hauptsächlich kuschelnd auf dem Sofa verbracht. Danach musste ich wieder arbeiten, als Selbständige aber von Zuhause aus. Dennoch am Schreibtisch sitzend, also nicht in Kuschelposition. Elvis hat dann seinen Logenplatz auf dem Sessel im Profilfoto eingenommen und genüsslich geschlafen. Aktuell ist der Sessel unattraktiv und er liegt jetzt meistens auf seinem per Krallen customizten Hundekissen neben meinem Schreibtisch. Dort bleibt er auch (meistens) liegen, wenn ich den Raum verlasse, zum Kaffee machen oder zu unseren lächerlich kurzen Alleinbleibsessions.

    Ich möchte mich auch nicht hinter dem "Ich lebe in Berlin!" verstecken. Viele Begegnungen lassen sich ja gut bewältigen. Aber zumindest ich bin an meinem Perfektionismus diesbezüglich gescheitert, zumindest im Alltag. Ich schaffe es nicht, allen Hunden auszuweichen, sie zu blocken oder zu vertreiben und habe irgendwann beschlossen, dass ich mich da auch etwas entspannen muss. Das war, nachdem ich eine Hundebegegnung durch Blocken vermeiden wollte und mich mit dem anderen HH total angeschrien habe. So kenne ich mich gar nicht, und ich hatte hinterher immer noch eine Stinkwut. Bis mir auffiel, dass ich gerade das getan hatte, was ich bei Elvis genau nicht will: ich mache Terz und Stunk an der Leine und lebe vor, dass Hundebegegnungen an der Leine ein Riesenproblem und ein Grund sind, sich furchtbar aufzuregen.
    Also versuche ich jetzt, bei unkontrollierten Hundebegegnungen zu atmen, Ruhe zu bewahren und entweder fix den passenden Ausstiegspunkt zu finden oder mit dem anderen HH ein Stück zusammen gehen. Letzteres ist echt der allerbeste Trick, den ich in solchen Situationen kenne, das entspannt die Lage fast immer.

    In letzter Zeit war ich mehrmals mit einer Bekannten unterwegs, deren beiden Hunde freilaufen und in ihrer Kontaktaufnahme null reguliert werden. Dadurch habe ich Elvis auch mehr Kontakte "erlaubt". Verkürzt gesagt dachte ich, dass ich vielleicht zu unentspannt bin. Den Eindruck habe ich jetzt aber gerade nicht. Mein Gefühl ist, dass es Elvis definitiv guttut und entlastet, dass die anderen beiden Hunde die Kontakte z. T, abfangen einfach dadurch, dass sie sich praktisch übernehmen. Ich werde Elvis in diesen Situationen einfach wieder mehr bei mir behalten.

    Kann auch sein, das hast du schon längst versucht oder die anderen Hunde kommen euch hinterher und "belagern" euch trotzdem, aber mir kam die Beschreibung von Elvis' Verhalten so bekannt vor.

    Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht genau, was ich eigentlich mache. Ich meine, wir laufen Bögen (oder gehen alternativ einen anderen Weg), einfach weil das meistens die einfachste & praktikabelste Möglichkeit ist. Aber ich achte einfach mal darauf, was ich da eigentlich mache, da lässt sich besimmt was optimieren.

    Und gegen die hinterherkommenden, belagernden, überraschend heranstürmenden oder von hinten heranrennenden Hunde ist einfach nichts zu machen, das habe ich schon gelernt.

    @Chris2406: Das macht Sinn und deckt sich eigentlich mit meinen Beobachtungen, war aber eine Info die mir definitiv gefehlt hat. Vielen Dank! Dann werde ich zusehen, Elvis innerhalb von Hundebegegnungen nicht weiter in die Bredoullie zu bringen und tatsächlich das Ignorieren & Weitergehen ausbauen. Vielleicht verlieren dann ja auch die uns angelegentlich umschwänzelnden Hund das Interesse (und widmen sich den freilaufenden Kollegen).

    Ja, aber man kommt sich komplett bescheuert vor dabei. Ich bin letztens im Park angeschrien worden von zwei Frauen, dass ich meinen Hund endlich ableinen soll, zum Spielen. Ich hatte darum gebeten, dass sie ihren Hund vielleicht abruft. Auf meinen Ruf, dass mein Hund nach einer schweren OP noch nicht wieder 100%ig fit ist, wurde ich angeschrieen, dann solle ich doch auf der Straße gehen. Seitdem meide ich diesen Park, es war das zweite Mal nach der OP, dass wir dort wieder unterwegs waren und offensichtlich schon zu spät am Morgen.

    Die meisten HH hier sind aber nett, bloß ahnungslos oder unbedarft oder wasauchimmer.