Beiträge von KasuarFriday

    Inzwischen habe ich billige Karabiner an meiner Hundezeug-Umhängetasche, die hake ich in den Knoten des Kotbeutes und hab damit die Hände frei. So kann ich die Kotbeutel durchaus auch mal ein paar Papierkörbe lang vergessen und noch schön durch die Gegend tragen :)

    Vorher habe ich es oft so gelöst, dass ich den Beutel doppelt zugeknotet habe und ihn dann in die Öse des am Geschirr befestigten Leinenkarabiners gehängt habe. Der doppelte Knoten verhindert dann zuverlässig das Herausrutschen. Solche Beutel haben sogar kurzes Wälzen von Elvis überlebt, zum Glück.

    Was ich vor einigen Wochen in einem Hundezubehöronlineshop gesehen habe, aber jetzt im blöden Internet nicht wiederfinde: so eine Tasche für gefüllte Kotbeutel, die man per Klettverschluss am Knöchel oder auch am Oberschenkel befestigen kann. Das fand ich schlau, gerade wenn man nicht durch stark bewachsene Gebiete oder ins Unterholz geht, stört so eine Tasche am Knöchel vermutlich kaum.

    Und weil wir gerade beim Thema sind: bärks, momentan ist das hier in Berlin echt schlimm mit den liegengelassenen Haufen. Vielleicht ist es zu kalt zum Aufheben? Hier fährt mindestens einmal die Woche so ein Spezialfahrzeug rum, das nur die Hundehaufen einsammelt* und trotzdem liegt hier gerade an jedem Baum mindestens ein Haufen, auf den Wiesen scheinen sie sich wie von selbst zu vermehren. Uncool!


    * Peinlich genug, dass sowas nötig ist.

    Davon abgesehen fühlt es sich für mich einfach schräg an mir einen Hund im Netz zu bestellen.

    Aber ich finde diesen ganzen Weg einen Hund, ohne ein vorheriges beiderseitiges Beschnuppern, auszuwählen wirklich schräg.

    Ging und geht mir genauso, trotzdem ist Elvis genau so bei mir gelandet.
    Ich persönlich finde menschliche Datingportals allerdings noch schräger und würde sie wohl nie nutzen, kenne inzwischen aber viele Paare und einige Ehen, die dank solcher Portale entstanden sind. Moderne Zeiten ... was für einen selbst ok ist, entscheidet man eben für sich.


    Das Thema Auslandstierschutz finde ich ambivalent (Elvis kommt aus Italien), gerade als Ersthundehalterin konnte z. B. ich trotz Schlaumachens nicht besonders gut einschätzen, was mich erwartet. Für jemanden mit Hundeerfahrung ist das sicherlich einfacher.
    Die Unentbehrlichkeit einer redlichen Vermittlungsorganisation wurde ja bereits erwähnt. Damit hat man dann gleich auch nach der Adoption noch einen guten Ansprechpartner.

    In Bezug auf die Mittelmeerkrankheiten haben wir hier drüben Glück gehabt. Mit einer möglichen Erkrankung muss man aber z. B. bei Leishmaniose aufgrund der verteufelt langen Inkubationszeiten rechnen. Potentiell blöd für den Halter. Aber: für den erkrankten Hund kann eine Adotoption dann ein absoluter Glücksfall sein -> er gewinnt menschliche Nähe, gezielte medizinische Versorgung, abgestimmte Ernährung und nicht zuletzt Aufmerksamkeit, wie sie in Tierheimen organisatorisch einfach nicht zu leisten ist.

    Was ich wichtig finde ist, dass man einen Bezug zu dem Tier hat. Dabei finde ich erstmal egal, ob man einen Tierheimhund adoptiert, weil er sich im Auslauf bei einem an die Fersen geheftet hat oder ob man sich im Zergportal in das Bild eines Auslandstierschutzhundes verliebt und das nicht mehr aus dem Kopf bekommt.
    Die Licht- und Schattenseiten des Hundes wird man vermutich ohnehin erst im Alltag herausfinden, zumindest wenn man den Hund nicht schon vorher lange kannte, umfassende Infos zum Abgabehund vorliegen oder der Hund bereits seit Monaten auf der Pflegestelle ist. Der Bezug zum Hund und die nach der Adoption wachsende Vertrautheit helfen dann auch, eventuelle Schwierigkeiten zu bewältigen. Im realistischen Rahmen natürlich. Aber das ist eben wieder der Punkt seriöse Vermittlung.

    Achso und: ich fand und finde das das Buch von Pia Gröning "Der Tierschutzhund - Startilfe ins neue Lenen (
    Der Tierschutzhund von Pia Gröning - MenschHund! Verlag) super für die Vorbereitung und die erste Zeit nach der Adoption.

    Dankeschön @Jacey.
    Was mir aber noch wichtig ist, weil sich sowas schnell in den Austausch mischt: mir geht und ging es nicht um eine moralische Bewertung von Methoden, sondern um die Frage von Trüffelnase, weshalb das von ihr beschriebene Training ihres Bekannten so gut funktioniert.
    Ich wünsche alle Haltern, dass sie das für sie und ihren Hund passende Training finden, das idealerweise beiden auch noch Spaß macht.

    Und: Berichte dann doch mal, wie in eurer Hundeschule trainiert wird!

    Der Grund warum ich mir diese Frage auch gestellt habe ist: Könnte ich das Gassi, wenn es schon an der Schlepp sein muss, angenehmer für uns beide machen?

    Natürlich könnte ich auf diese 10m bestehen, auf Biegen und Brechen. Aber was wäre wenn es mit 15m einfacher für beide Seiten ist.

    Ist zwar schon etwas her, aber von mir auch noch mal: das kann echt einen Unterschied machen. Ich habe probehalber mal eine billige 20-Meter-Gurtschleppleine gekauft und war begeistert. Jetzt haben wir zwei von den Dingern und sind je nach Laune und Gebiet mit 10 oder 20 Metern unterwegs, aber 20 Meter sind echt entspannter. Bei mir war es alledings so, dass ich die 20 Meter anders händeln muss als die 10 Meter, das aufrollen & nachgeben hat für mich nicht gut funktioniert. Da ich inzwischen häufig angekündigte Richtungswechsel mache, bevor Elvis ans Ende der Schleppleine kommt, ist da dann auch mehr aufzurollen. Bei der 20 Meter Schlepp habe ich daher tatsächlich bloß die Handschlaufe in der Hand, das klappt - toi toi toi - bisher echt gut.

    Auch ich bin eher jemand, der die sanfte Tour fährt. Irgendwie lässt man sich manchmal auch ganz schön unter Druck setzen, was die Hundeerziehung angeht. Das ist schlimmer als bei der Erziehung der Kinder!

    Mein Aha-Erlebnis war vor ein paar Wochen, dass mir klar wurde, dass bei uns die Kommandos die absoluten Verlasskommandos sind, die ich ganz vorbildlich sauber & kleinschrittig auf- und ausgebaut habe. Das hat mich sehr motiviert – zu merken, dass die Mühe etwas bringt.
    Bei uns war die Leinenführigkeit auch wirklich Arbeit, vor allem das Einschätzen der Ablenkungsgrade, die sich in Sekundenschnelle verändern können (a la wo kam die Katze gerade her?!). Aber zum Glück hat mir die Methode so viel Spaß gemacht, dass ich lange genug drangeblieben bin.

    Wegen des Drucks: Unterhaltungen mit anderen Hundehaltern sind da so hilf- & aufschlussreich. Manchmal erfährt man, dass der Hund, desssen Leinenführigkeit man gerade bewundert, von sich aus immer schon so geht. Manchmal erfährt man, dass andere Hunde an diesem oder jenem einfach noch nie interessiert waren. Manchmal, dass in der gerade bewunderten Leinenführigkeit jahrelange Arbeit steckt. ... und wenn man mal mit den anderen Haltern zusammen geht, dann sieht man auch, was bei denen alles auch nicht klappt (falls man zwischendurch mal auf etwas anders als den eigenen Hund achten kann). Ich vermute, das ist bei Eltern ganz ähnlich :)

    In jedem Fall ist glaube ich das Beste, wenn man einfach ganz ehrlich das Beste für seinen Hund möchte. Und das möchten eigentlich alle, von denen ich im DF bisher häufiger gelesen habe.

    Neben mir ist schon manchmal ganz praktisch (ist ja auch quasi bei Fuß, oder zumindest fast).

    Oh ja! Das brauchen & haben wir hier natürlich auch, ist bei uns "komm mal ran" und heißt für Elvis, er soll jetzt mal dicht neben mir gehen, bis ich es auflöse, z. B. wenn uns kleine Kinder (mit oder ohne Fahrrad) passieren etc. Ohne so ein Signal geht das hier nicht, zumindest nicht mit einer Leine die länger als 1 Meter ist.
    Wenn Elvis über längere Strecken näher bei mir laufen soll, fasse ich seine normale Leine kürzer, das geht dann auch, aber da ist mein Anspruch nicht, dass er nicht zieht. Zumindest noch nicht, mu-haha.

    Was halt gar nicht geht, ist dieses ungestüme nach vorne ziehen. Meine Hunde sind zwar weniger jagdlich ambitioniert, aber Such- und Spürhunde und das Ziehen liegt schon auch etwas in ihrer Natur.

    Uff, ich glaube, ich weiß was du meinst. Elvis hatte am Geschirr ein sich-in-die-Leine-rammen erfunden, mit dem er noch einmal wichtige Zentimeter nach vorne gewinnt. Autsch und autsch vom Zusehen!
    Das macht er am Halsband nicht und aktuell läuft er auch am Geschirr besser als vorher (ich will es nur nicht beschreien!).
    Zumindest Elvis' Ziehen ist m. E. eine ziemlich simple Kosten-Nutzen-Rechnung für ihn: er möchte um fast jeden Preis zu einer bestimmten Stelle. Wenn er sich dafür strangulieren oder die Wirbelsäule verbiegen muss, egal, er will da hin, das ist ihm wichtig. Am Halsband weiß er jetzt, dass er da schon hinkommt, zwar einen Ticken langsamer, aber dafür auch atmend :)

    Ich bin halt durch diesen wirklich frappierenden "Erfolg" meines Bekannten ein bisschen ins grübeln gekommen. Wie kann das so schnell gehen...?

    Disclaimer: ich bin die totale Wattebauschwerferin, soger eher Wattebauschhinlegerin, dementsprechend sehe ich die Welt natürlich. In bestimmten Situationen blocke ich Elvis auch mal oder dränge ihn zurück, weil es dann gerade am einfachsten und schnellsten geht, aber das käme für mich persönlich nicht als Trainingsstrategie in Frage - weil ich halt ein Wattebauschiweichei bin! :) /Ende des Disclaimers.

    Naja, platt gesagt würde ich denken, der Hund ist eingeschüchtert und bleibt darum halt hinten. Du hattest in deinem anderen Post geschrieben "Es wird geblockt, begrenzt, korrigiert." Das Blocken und Begrenzen (also nach vorne begrenzen?) ist schon recht, sagen wir, eindrucksvoll.
    Meiner Ansicht nach unterscheiden sich die Körpersprache und das Empfinden derselben von Hund und Menschen da nicht so stark, darum kann man das m. E. ganz gut vermenschlichen:
    Wenn ich mit dir zusammen einen Einkaufsbummel mache und dir jedes Mal, wenn du an mir vorbeigehen willst, begrenzend in den Weg laufe, drohend einen Schritt auf dich zu mache oder dich dabei auch mal schubse, dann wirst du auch sehr schnell hinter und neben mir bleiben. Je nach Temperament hältst du mich dann für irgendwas zwischen nervig bis gefährlich-verrückt. Je gefährlicher-verrückter ich dir vorkomme, desto besser wird es funktionieren. Wenn ich es schaffe, dir zu vermitteln, dass ich dir ggf. auch wehtue, wenn du mich überholst, dann funktioniert es besonders gut, dann wirst du penibel darauf achten, hinter mir zu bleiben! (Vermutlich wirst du aber nicht noch einmal mit mir zusammen shoppen gehen).

    Will sagen: das geht so schnell durch Einschüchterung. Gerade bei einer unsicheren Hümdin funktioniert das natürlich super. Nett ist für mich aber etwas anderes.

    Wobei mir einfällt: weißt du, wie korrigiert wird? Oft empfinden Hunde das, was wir Menschen "Korrektur" nennen, als Strafe, das kommt dann noch hinzu. Bei der Strafe gilt genauso wie bei der Belohnung, dass nicht der Mensch, sondern der jeweilige Hund entscheidet, was jetzt strafend wirkt. Generell funktioniert m. E. der Vergleich mit dem Menschen aber auch hier wieder ziemlich gut. Wenn du beim Einkaufsbummel aus Versehen an mir vorbeigehst und ich zische dich an, dann wirkt das schon nicht so nett. Genauso, wenn ich dich z. B. mit dem Finger pieke oder so. Das tut ja nicht weh, aber wenn ich das immer wieder mache, wirst du zusehen das (und zukünftige EInkaufsbummel mit mir) zu vermeiden.

    Aber vielleicht ist es für seine unsichere Hündin zunächst mal ein guter Ansatz, dass er ihr die Führung abnimmt. Ich kann mir nur nicht vorstellen, dass die Motivation des Hundes dauerhaft anhält, wenn er niemals positive Verstärkung für sein Tun erhält. Nach dieser Methode geht es halt vor allem auch um Respekt und Durchsetzung durch Körpersprache.

    Ich als Wattebauschi empfinde das hier so, dass sie nicht geführt, sondern eingeschüchtert und bedroht wird, plakativ gesagt. Die Motivation des Hundes ist hier, Ärger und Bedrohungen (Blocks, Begrenzungen, Korrekturen) zu vermeiden. Das kann schon ohne weitere Belohnung funktioniern, man muss ggf. nur immer mal wieder etwas nachlegen, falls sie doch wieder vorläuft. M. E. erlernt sie dabei keinen Respekt, sondern nur, dass sie bedroht wird, wenn sie nicht hinter/neben dem Menschen läuft.
    Bei unserem hypothetischen Einkaufsbummel würde es dir sicherlich ähnlich gehen. Du hättest vermutlich nicht den Eindruck, ich führe dich und nehme dir etwas ab, sondern wenn du Glück hast, kommst du auch zu Schaufenstern, die dich interessieren, ohne dass ich dich körperlich bedränge. Es kann aber auch sein, dass ich dich gar nicht zu den Schaufernstern hinlasse, die dich interessieren. Pech gehabt!
    Respekt wirst du vermutlich auch nicht für mich empfinden, wenn ich mich wie beschrieben verhalte. Wie gesagt, je nach deinem Temperament und meinem Grad der Bedrohlichkeit wirst du mich irgenwo zwischen extrem unhöflich, sozial inkompetent und gefährlich einordnen. Als souverän wirst du mich vermutlich auch nicht empfinden, als durchsetzungsfähig im eher negativen Sinne schon eher.

    Ich denke, das ist auch eine Typfrage, und zwar nicht nur des Hundetyps.

    Ja, das stimme ich voll & ganz zu. Jeder Halter definiert ja für sich, was für ihn vertretbar ist, was ok ist und was er bevorzugt.
    Allerdings sehe ich da auch die Hundetrainer in der Verantwortung, falls man die jeweilige Methode gerade von einem vermittelt bekommt, dass sie ein Auge darauf haben, dass es dem Hund gegenüber fair zugeht.
    Bei manchen Trainern weiß ich aber auch selbst nicht, ob ihnen eigentlich klar ist, weshalb ihre Methode funktioniert und wie. Ich habe vor einiger Zeit mal Videos von der Maike Dingsda Nowak gesehen, in denen sie "körpersprachlich" arbeitet. Sie wirkt als Mensch auf mich so ein bisschen verträumt und alternativ und säuselt in den Videos im Voice-over irgendwas Bedeutungsvolles. Fand ich interessant. Dann habe ich mir die Videos auf Anraten anderer noch mal ohne Ton angesehen. Mein lieber Scholli! Mir war vorher nicht klar a) wie sehr ich mich von Worten einlullen lasse und b) wie gut und einfach man als Mensch grundlegende Hundekörpersprache lesen kann. Da braucht es keine 10.00 Seiten Calming Signals, um zu sehen, wenn ein Hund Angst hat, ihm etws unheimlich ist, er verwirrt ist und nicht weiß wohin mit sich etc. Das erkennt man wie bei einem Kind.

    Zusätzlich finde ich beim Thema Leinenführigkeit eben auch wichtig, wofür man sie braucht. Für 300 Meter bis zum Feld und dann Freilauf/lange Leine würde ich Elvis auch einfach beibringen, neben mir zu gehen und das wäre es.

    Wir wohnen übrigens auch sehr städtisch, so dass wir die ersten zwanzig Minuten bis zum Freilaufgebiet immer erst einmal mit angeleinten Hunden zurücklegen müssen, wenn wir zu Fuß sind.

    Das ist ja eigentlich eine prima Strecke, entspricht etwa unserem Weg zu dem Park, in dem bei uns der Hundeauslauf ist und die nächstgelegene Schleppleinenmöglichkeit. Und ist ja eigentlich super, wenn die beiden es dann bald geschafft haben, leinenfreundlich dorthin zu kommen, dass sie nach der Konzentration dann freilaufen können.

    Es wird komplett ohne positive Verstärkung gearbeitet. Es wird geblockt, begrenzt, korrigiert. Und ich habe den Eindruck, der Hund wirkt irgendwie eingeschüchtert.

    Ja, das wird sie sicherlich sein, aber das ist doch nicht verwunderlich, oder?

    Inzwischen glaube ich, es gibt nicht DIE Methode und nicht DAS Training. Jeder Hund ist anders und auch mein Bauchgefühl muss stimmen, wenn ich meinen Hund trainiere. Da kann man auch die Elemente der Trainingsmethoden austauschen und muss nicht nach Schema 0815 vorgehen. Was meint ihr?

    Genau das glaube ich auch. Es ist ja schon völlig unterschiedlich, wie jeder Halter sich die Leinenführigkeit vorstellt. Ob der Hund hinter einem, neben einem, im Radius um einen gehen soll etc. Schon davon hängt ja die Methode ab. Und dann eben auch davon, wie man arbeiten möchte und kann. Von der Methode her und von den Umständen her. Und last not least hängt es natürlich auch davon ab, was der Hund "versteht" also gut umsetzen kann.

    Ganz konkret: da wir in der Stadt leben und Elvis als Pointer einen Riesenradius hat + jagdlich sehr passioniert ist, läuft er mit Ausnahme von Hundeausläufen und Schleppleineneinheiten an der 2-Meter-Leine. Meine Vorstellung von Leinenführigkeit war, dass er diesen Radius gerne nutzen darf, aber nicht ziehen soll. Ich mag es z. B. gar nicht, wenn er nur neben und hinter mir geht. Neben mir gehen macht mich irgendwie nervös und außerdem sehe ich Elvis einfach gerne und das fehlt mir, wenn er hinter oder auch neben mir ist.

    Ich habe sehr konsequent (Trennung Halsband & Geschirr) und lange mit einer verkomplizierten Baummethode trainiert, dabei gab es Fortschritte, hat aber nie richtig gut funktioniert.

    Was jetzt für uns gut funktioniert hat, ist die Methode von Turid Rugaas, die letztlich ein Radiustraining ist. Dabei wird viel mit angekündigten Richtungswechseln (+ Belohnung) gearbeitet. Das hat von Anfang an gut geklappt, allerdings hatte ich dann irgendwann einen Durchhänger und habe über Monate hinweg nicht mehr geübt.
    Die größte Herausforderung für mich war, dass ich hier in der Stadt auf den Bürgersteigen den Richtungswechsel nicht immer einsetzen kann, zumindest nicht ohne anderen Passanten oder Radfahren massiv in die Quere zu kommen. Ich habe dann oft einen angedeuteten Richtungenwechsel eingesetzt (einfach ein paar Schritte rückwärts) oder Elvis nur zu mir geholt.
    Nach der langen Übungspause habe ich eines Abends durch Zufall bemerkt, wie gut Elvis die Technik noch draufhat. Er musste abends noch einmal raus, ich war zu faul ihm für nur-zum-Baum-vorm-Haus das Geschirr anzuziehen und bin nur mit ihm am Halsband und ohne Leckerlies raus. Draußen dachte ich dann aus einer Laune heraus, wir gehen einfach mal, bis er das erste Mal zieht und drehen dann um. Wir waren dann 20 Minuten unterwegs und ich war baff - und motiviert, wieder zu üben.
    Inzwischen sind wir weiter gekommen, als ich es zu hoffen gewagt hätte mit dieser Zugmaschine. Was mir jetzt noch einmal sehr viel gebracht hat ist, dass ich auf einen Blickkontakt warte, bevor wir weitergehen. Das Thema Blickkontakt habe ich wirklich jetzt erst so richtig entdeckt, blöd genug. Zum einen ist Elvis dadurch gedanklich häufiger "bei mir" und zum anderen ist es für mich auch schöner, einfach weil es sich jetzt viel mehr nach "gemeinsam unterwegs" anfühlt.

    Was bei mir außerdem extrem wichtig war ist, dass ich darauf achte, dass ich ihm durch meine Körperhaltung und ggf. auch durch Gesten zeige, in welche Richtung wir (weiter-)gehen. Diesbezüglich habe ich ihn in den ersten beiden Jahren sehr verwirrt.
    Nach Bina Lunzer habe ich übrgens kurzzeitig auch trainiert, bis mir irgendwann aufging, dass ich Elvis gerade beibringe, nur neben & hinter mir zu gehen.
    :roll:

    Holt euch am besten mal einen Trainer ins Haus, der euch über "Hündisch für Anfänger und/oder Fortgeschrittene" informiert. Das könnte helfen, Dinge, die zwischen euren Hunden passieren richtig einzuschätzen und ggf. auch managen zu können. Das/ein Forum ist hier meines Erachtens nicht die beste Wahl...

    Aber bitte, bitte, bitte achtet darauf, dass es ein anständiger, hundefreundlicher Trainer ist. In den letzten Tagen habe ich hier irgendwie zu oft von Trainern gelesen, die mit Leinenrucken und "Rosskuren" arbeiten und bekomme langsam, aber sicher Alpträume. Ich wünsche euch, Shiva und dem Knirps ein gutes Zusammenwachsen!

    Ich empfehle @TaxKuba das Buch "Hundeverstand" von John Bradshaw. Darin sind die (immer noch recht aktuellen) Forschungsergebnisse rund um Wölfe und Hunde versammelt.
    Nach der Lektüre der ersten 5 Kapitel bist du, TaxKuba, dann garantiert klüger als dein Trainer. Und das Buch ist einfach total spannend und macht Spaß zu lesen, weil es so interessant ist - viel Spaß!