Hallo,
Ich finde einen Shiba Inu als Ersthund für einen jungen, unternehmungslustigen Menschen auch nicht gerade geeignet. Shibas sind sehr selbständige Hunde. Andere Hunde und fremde Menschen brauchen sie nicht unbedingt.
Bei uns in der Hundeschule gibt es eine Dame mit einem American Akita, der "Großversion" des Shiba. Ihre Spaziergänge sind wohl recht einsam... Freilaufspaziergänge mit anderen Hunden und deren Haltern sind nicht möglich. Weiterhin muss sie in recht entlegene Gebiete fahren, wenn sie in Ruhe Gassi gehen will. Ihr Akita-Rüde hat einen sehr starken Schutztrieb und sobald jemand Fremdes in Sicht kommt, wird sie ihm an der Leine kaum mehr Herr.
Für mich persönlich wäre so ein Hundehalter-Dasein nichts. Ich möchte mich gerne sonntags mit meinen Freunden und deren Hunden zu schönen Wanderungen treffen können. Auch unter der Woche laufe ich gerne mit festen Gassi-Bekanntschaften. Die Hunde können sich zusammen austoben und man selbst kann entspannt nebenher laufen, weil man weiß, dass es funktioniert, mit den beiden / drei / vier Hunden. Außerdem möchte ich in meiner Wohnung gerne ungestört meinen Besuch empfangen können und meinen Hund auch zu meinen Freunden mitnehmen können. Das könnte alles mit einem Shiba schwierig werden.
Weiterhin finde ich es immer kritisch, sich im Studium einen Hund anzuschaffen. Wer weiß, was nach dem Studium kommt? Meine Schwester hat sich ihre Hündin auch während des Studiums gekauft und seither bin ich in dieser Richtung ein gebranntes Kind. Die Hündin ist nun neun Stunden täglich alleine zuhause und muss auf WeeWee-Pads ihre Notdurft verrichten... :-/ Aber gut, man wollte den Hund und nun ist er halt da... :-/
Ich bin immer dafür, dass man sich nach dem Studium erstmal im Berufsleben zurecht findet und sich dann, wenn der Zeitpunkt passend ist, für einen möglichst unkomplizierten Hund entscheidet. Auch wenn du eventuell nicht vollberufstätig bist, lässt sich die Zeit, die du mit dem Hund verbringen kannst, entscheidend maximieren, wenn er pflegeleicht und unkompliziert ist. Natürlich ist das auch Erziehungssache, aber der Shiba hat meines Wissens schon Wesensanlagen, die da kontraproduktiv wären.
Grüße,
Rafaela