Beiträge von RafiLe1985

    Ich würde gar kein explizites Training machen sondern dem Hund das lernen, was ihr im Alltag braucht. Dann macht man es auch genau in der richtigen Reihenfolge. Vieles kann man auch über Management lösen. Dann braucht man sich nicht abmühen mit Dingen, die ein Welpe ohne hin noch nicht leisten können wird.

    Setzt euch nochmal zusammen, stellt euch den Alltag mit Welpe vor und schreibt die Liste neu mit den Dingen die euch am wichtigsten sind oben.

    Den Namen lernt er ohnehin nebenbei. Stubenreinheit ist wichtig! Sitz und Rückruf sind geschenkt wenn man es geschickt anstellt. Nein, Aus, Beißhemmung etc. würde ich managen durch anbieten von Alternativen. Ein Welpe auf dessen Höhe man sich begibt, wird sich das Anspringen erst gar nicht angewöhnen. Auto fahren: Am besten gleich in einer Box, dann schlagt ihr zwei Fliegen mit einer Klappe. Das ist größtenteils Gewöhnung. Kein Aufhebens drum machen. Klappe auf, Tür auf, Welpe rein, Tür zu, Klappe zu, los fahren. Alleine bleiben ist auch Gewöhnung. Es kommt im Alltag einfach vor. Wichtig ist nur, dass man es langsam steigert. Auf Klo geht ihr eh alleine. Duschen hoffentlich auch. Wenn das gut klappt, kann man auch mal kurz den Müll runter bringen oder zum Briefkasten. Nach Lebenswoche 16 sollte das Hinterherlaufen langsam aufhören. Dann kann man auch schon mal etwas länger die Wohnung verlassen. Platz, Bleib, Bei Fuß kommen später. Das braucht ihr im Alltag nicht unbedingt. Leinenführigkeit auch ganz spät. Solange die Leine ans Geschirr machen und gut festhalten. Bzgl. Ruhe, Gelassenheit... Action gibt es nur draußen. Drinnen ist absolute Ruhe. Es liegt kein Spielzeug rum; es gibt auch sonst Nichts was den Welpen interessieren könnte. Stichwort: Das Haus / Die Wohnung (anfangs reicht ein Zimmer!) welpentauglich machen! Was mir sehr wichtig ist, was du vergessen hast: Maulkorbtraining. Ich beginne da schon mit dem Welpen. Dann stört ihn der Maulkorb auch nicht.

    Du bekommst einen Labrador. Da würde ich auch sehr früh mit rassegerechter Beschäftigung anfangen. Was ist in die Richtung geplant? Man beginnt in der Regel mit dem Voran auf die Futterschüssel. Das ist geschenkt. Ich empfehle die Retrieverschule von Kosmos (Norma Zvolsky), absolutes Standardwerk für Retrieverhalter.

    Wichtig: Rein positives Training. Kein Schimpfen, kein grobes Anfassen, schon gar keine Alpha-Rolle, etc. Klar, wenn er Mist baut, darf er auch schon mal in der Stimme hören, dass das jetzt nicht so toll war.

    Außerdem wichtig: Hundekontakte ermöglichen, aber bedacht. Nicht wahllos mit jedem anderen Hund der des Weges kommt. Vor fremden Hunden, die du nicht kennst, würde ich ihn im ersten Lebensjahr (ca., je nach Entwicklungsstand auch länger) komplett abschirmen. Souveräne Hunde die du kennst und von denen du weißt, die sind i.O., mit denen kannst du ihn interagieren lassen. Eine gute Idee sind feste Gassi-Bekanntschaften. Leine ihn grundsätzlich an, wenn andere Hunde entgegenkommen. Bitte den anderen Hundehalter ggf. seinen Hund bei sich zu behalten. Eventuell kommt man über die Hunde ins Gespräch. So können die Hunde erstmal auf Abstand "zusammen" sein. Wenn man sich häufiger trifft, kann man mal ein Stück zusammen an der Leine gehen. Wenn das gut klappt, auch mal ableinen. Irgendwann tauscht man mal Nummern aus, verabredet sich. Gassi-Freundschaft, check.

    Immer und bei allem wichtig: Stelle dir deinen erwachsenen Hund vor und überlege, welches Verhalten du dir wünscht bzw. welches Verhalten gar nicht geht. Und dieses Verhalten musst du schon von Welpenbeinen an vorbereiten. Beispiel: Ich möchte nicht, dass meine Hunde einfach so hunderte Meter zu einem fremden Hund abspauzen. Also bekommen sie als Welpe dazu erst gar keine Gelegenheit. Weiteres Beispiel: Ich möchte nicht, dass meine Hunde am Tisch betteln. Also bekommen sie grundsätzlich nichts vom Tisch und wenn sie sich nicht benehmen können, kommen sie hinters Kindergitter. Ganz unaufgeregt. So geht das nicht Freundchen. Und ab mit ihm. Mittlerweile liegen sie im Körbchen direkt neben dem Tisch und schlafen wenn wir essen. So können sie dabei sein. Kein Problem. Ich möchte zum Beispiel auch nicht, dass Besuch belagert wird. Auch da ist der Welpe anfangs hinterm Kindergitter bis sich die erste Aufregung gelegt hat. Wenn er sich ruhig verhält, wird er geholt und kann dabei sein. So lernen sie von Anfang an, welches Verhalten zum Erfolg führt und welches nicht.

    Jetzt habe ich die vollkommen unstrukturiert vollgelabert, tut mir Leid. Aber es ist nicht einfach Erfahrung mündlich / schriftlich vollumfänglich weiterzugeben. Manche Erfahrungen muss man auch selbst machen. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Bei ersten Hund wird man Fehler machen. Er ist der Lehrmeister. Beim zweiten, dritten Hund weiß man es dann besser.

    Viel Spaß in jedem Fall mit ihm.

    Die Frage ist, ob das seriöse Züchter waren... Ich habe schon mit vielen Züchtern gesprochen und nicht einer war übergriffig. Und ich war/bin auch in einem Alter wo Kinder Thema sein könnten.

    Ich finde, es ist halt eine Frage der Prioritäten. Wenn ich jetzt dringend ein Kind wollte, würde ich mich halt jetzt erstmal darauf konzentrieren. Und wenn das Kind Zeit hat, dann spricht doch nichts dagegen einen Hund zu holen, zu warten bis er aus dem Gröbsten raus ist und dann es mit dem Kinderwunsch probieren.

    Nein, ich will den Thread nicht shreddern. Ich wollte nur zeigen, dass man eventuell eine andere Meinung als den Mainstream haben könnte, wenn man die Rasse selbst führt.

    RafiLe1985

    Du schreibst, dass die TE keinerlei Beschäftigung in die Richtung der Apportarbeit plant, aber erstens wissen wir das gar nicht und zweitens entwickeln sich Dinge oft auch erst mit der Zeit. Wenn man merkt, wie gern der Hund Dinge mit sich rumschleppt oder bringt wird man meines Erachtens die Beschäftigung in diesem Bereich nicht ausblenden sondern vermutlich eher ausbauen. Und wenn es „nur“ Bringaufgaben mit dem normalen Spielzeug sind, da kann man so viele abwechslungsreiche Aufgaben stellen, ich denke schon dass drei Kinder und zwei Erwachsene auf nette Ideen kommen können. 😉

    Allerdings ist es häufig leider so, dass das gar nicht in Zusammenhang gebracht wird. Der Labbi („Familienhund“, Sitterhund einer Staffelkollegin) mit dem wir heute unterwegs waren, hat sich vollkommen neurotisch auf jeden Stock gestürzt, der zufällig rum lag. Es war nicht auszuhalten… Er musste schließlich an die Leine… Aber laut Frauchen reicht ihm ja eine tägliche Gassi-Runde von 45 Minuten. Er spielt ja so schön mit den Stöckchen. Solche Fälle meine ich. Da rollen sich mir die Zehennägel hoch.

    Jetzt muss ich mal RafiLe1985 kurz unterstützen.

    Nein, die (meisten) Labbis von heute sind keine hochspezialisierten Jagdhunde.

    Ja, sie sind gute Familienhund wenn die Auslastung stimmt. Sicher kann ein Teil der Auslastung durch Gassi etc gedeckt werden aber etwas Kopfarbeit (und das ist mehr als zehn Kekse im Gras suchen) finden sie schon echt geil. Alle Retrieverhalter die ich kenne und die sich eine Beschäftigung mit dem Hund gesucht haben (es gibt ja bekanntlich noch ein paar andere Sachen außer RHS und Dummy) sagen im Nachhinein, dass der Hund viel glücklicher ist, weniger kaputt macht, besser hört und und und.

    Wenn die Bereitschaft da ist, was mit de Hund zu machen (was ich eigentlich aus den Posts lese) ist ein Retriever sicher passend. Zu den Collies kann ich nichts sagen, da bin ich raus. Ersatzbeschäftigung finden die aber sicher auch cool.

    Danke dir. Genau so ist es. :smiling_face_with_sunglasses:

    Das sage ich doch gar nicht! Ich spreche von rassegerechter Beschäftigung, nicht von Dummysport auf F- oder O-Niveau… Die TE plant gar nichts in Richtung rassegerechte Beschäftigung. Gar nichts. Es steht zumindest nichts im Eingangspost. Und daher eben von mir ein klares Nein.

    Der Ehemann ist Lehrer, vielleicht plant er ja auch eine rassegerechte Beschäftigung als Schulhund. Und Hundeneulinge könnten unter "mit dem Hund tricksen" auch sowas wie Apportieren verstehen, ich hätte die Fachbegriffe vor meiner Zeit hier auch nicht gewusst.

    Nur weil etwas nicht explizit geschrieben wurde, heißt das ja nicht, dass es kategorisch ausgeschlossen wird.

    Bezüglich Fachbegriffe:
    Was bedeutet F- oder O-Niveau bitte?

    Das sind Prüfungsklassen im Dummysport. Fortgeschrittene und offene Klasse.

    Schulhund ist ein Hobby und keine rassegerechte Beschäftigung.

    Natürlich beschwert sich kein Labbi über eine solche Haltung. Und problematisch werden die allermeisten Labbis deswegen auch nicht. Aber happy? Nein, definitiv nein. Wer das behauptet, hat einen Labbi noch nie bei einer Beschäftigung gesehen in der er aufgeht.

    Die TE plant keinerlei Beschäftigung in diese Richtung. Nicht einmal eim bisschen just-for-fun Dummy…

    Und deswegen von mir ein klares Nein zum Labbi und auch zum Goldie. Ich bitte meine Meinung dazu zu akzeptieren und nicht laufend drauf rumzuhacken.

    Akzeptiere ich, bin nur völlig anderer Meinung. Sorry. Aber diese rassen so hinzustellen, als müsste man da irgendwie professionell dummy machen, stimmt so doch nun wirklich nicht. Schmeiß den ich sag mal showretrievern ein paar mal ein Spielzeug und dann sind die happy. Ernsthafte dummyarbeit ist bei denen nun wirklich nicht nötig, egal wie oft du das so darstellst.

    Lg

    Das sage ich doch gar nicht! Ich spreche von rassegerechter Beschäftigung, nicht von Dummysport auf F- oder O-Niveau… Die TE plant gar nichts in Richtung rassegerechte Beschäftigung. Gar nichts. Es steht zumindest nichts im Eingangspost. Und daher eben von mir ein klares Nein.