Beiträge von RafiLe1985

    Kommen eure Hunde gut mit anderen Hunden aus? Ich frage mich zunehmend, ob unser Hund überhaupt für die Flächensuche geeignet ist. Er hat Schwierigkeiten mit anderen Hunden und bislang ist er mit seinen 1,5 Jahren noch immer nicht abrufbar, wenn er einen anderen Hund sieht. Wir arbeiten deshalb weiter an diesem Problem. Jedoch habe ich Angst, dass unser Hund mal im Training oder gar irgendwann im Einsatz einen anderen Hund beißen könnte. Daher überlege ich immer öfters, ob wir die Ausbildung zum Rettungssuchhund doch besser aufgeben sollten. Milow liebt die Suche, aber vielleicht könnten wir auch im Hundesport gemeinsam glücklich werden.

    Mein Hund ist in aller Regel mit Fremdhunden auch "unverträglich". Zwar nicht so, dass er direkt beschädigend zubeißt, aber wenn er in die Situation käme, dass er länger von einem fremden Hund bedrängt würde und sich selbst helfen müsste, würde ich nicht die Hand für ihn ins Feuer legen... Allerdings ist es bei ihm auch so, dass er von sich aus nie zu einem fremden Hund hingehen würde. Im Training kommt das ja häufiger vor, dass da mal Passanten mit Hunden vorbeikommen. Das juckt ihn gar nicht. Da sucht er einfach weiter.

    Ansonsten habe ich in der Staffel auch keine Probleme mit ihm. Solange jeder seinen eigenen Hund gut im Griff hat und ihn adäquat führt, dürfte es auch möglich sein, einen mit Artgenossen unverträglichen Hund als Rettungshund auszubilden.

    Im Einsatz sehe ich da in der Suche nicht unbedingt das Problem. Meist sind die Suchgebiete doch so groß, dass man sich gar nicht in die Quere kommt. Und das da mitten in der Nacht in einem unzugänglichen Waldgebiet ein Passant mit einem Hund auftaucht, naja, eher nicht. Generell kann und sollte man als Hundeführer auch immer sagen (dürfen), wenn man Bedenken hat, ein bestimmtes Gebiet abzusuchen. Und wenn dann halt im Hochsommer um 21 Uhr eine Parkanlage abgesucht werden soll, dann sucht halt nicht dein Hund sondern ein Hund, der dafür besser geeignet ist. Kannst du schon als Helfer in Einsätze mitgehen? Dann beobachte doch mal den Ablauf genau und versuche dir zu überlegen, ob das mit deinem Hund im Moment irgendwie machtbar wäre.

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    Prinzipiell ist auch die Frage: Was bedeutet unverträglich überhaupt? Deswegen habe ich es oben in Anführungszeichen geschrieben. Für mich ist das ein Spektrum, das von "Mein Hund möchte gerne jeden Hund zerbeißen, der auch nur in seine Nähe kommt." bis "Mein Hund möchte keinen Kontakt zu fremden Hunden haben und zeigt das ggf. auch deutlich." geht. Mein Hund ist eher am unteren Ende dieses Spektrums und solange er in meinem Einflussbereich ist, besteht für ihn auch gar nicht die Notwendigkeit deutlich zu werden, weil ICH deutlich werden... Daher hab ich mit ihm im Alltag auch kein Problem, wenn da mal ein ungebetener Gast dasteht... Es nervt mich zwar tierisch und die Besitzer bekommen eine entsprechende Ansage, aber "passieren" tut nix.

    Wir hatten vor Kurzem eine Situation... Da waren wir hier am Messegelände (großer offener Parkplatz) und Hunter gerade bei der VP zum Verweis... Da kamen zwei große schwarze Hunde auf ihn zugeschossen. Ich bin hingerannt und hab mich den Hunden sehr deutlich in den Weg gestellt. Gott sei Dank waren sie von mir derart beeindruckt, dass sie von sich aus den Rückweg zum Herrchen angetreten haben... Und Hunter hat vollkommen ungestört weiter verbellt. 😂

    Was du natürlich unbedingt in den Griff bekommen musst, ist, dass dein Hund nicht von sich aus zu anderen Hunden hin geht. Natürlich haben meine Vorredner recht, dass das Verhalten nicht untypisch ist für einen jungen Hund. Allerdings muss ich sagen, dass ich persönlich das schon als Erziehungsfehler betrachte, den die allermeisten Hundehalter (im Besonderen Ersthundehalter) vermutlich unbewusst machen. Klar, der Welpe soll ja gut sozialisiert werden und mit Artgenossen verträglich sein und Viele meinen eben, dass das erreicht wird indem der Hund als Welpe/Junghund mit möglichst vielen Fremdhunden in Kontakt kommt. Und dann hat man eben später das Problem, dass der Hund gelernt hat, dass er zu jedem Hund einfach hin darf.

    Ein erster Schritt um das abzutrainieren, wäre konsequente Vermeidung dieses Verhaltens. Es ist sehr selbstbelohnend und jedes Mal wenn er das Verhalten zeigen darf, bedeutet es einen Rückschritt im Training. Dementsprechend müsstest du natürlich mit deinen Ausbildern absprechen, ob dein Hund übergangsweise so gearbeitet werden kann, dass er das Verhalten unter keinen Umständen zeigen kann. Sprich, er müsste mal ein halbes Jahr komplett alleine gearbeitet werden.

    Nun ist das ja aber ein Rettungshundestaffel und kein Erziehungskurs... Wenn die Ausbilder dazu nicht bereit wären, würde ich an deiner Stelle in der Staffel solange pausieren, bis das Verhalten SICHER abgestellt ist. Denn du kannst im Alltag soviel trainieren mit ihm, wie du willst... Wenn er im Staffeltraining immer wieder die Gelegenheit bekommt, zu anderen Hunden hinzulaufen, machst du dir alles wieder kaputt...

    Und im Endeffekt ist es so: Es sind alles unsere Familienhunde. Der Alltag zuhause muss mit ihnen klappen. Wenn man Rettungshundearbeit obendrauf satteln kann, sehr schön. Und wenn es eben nicht geht (oder noch nicht geht), dann geht es eben nicht. Es ist doch keine Schande (besonders als Ersthundehalter) zu sagen, "Leute, das bekomme ich parallel nicht gebacken. Grunderziehung und eine so umfangreiche Spezialausbildung, das ist einfach zu viel."

    Es schadet absolut nicht, wenn dein Hund die Ausbildung zum Rettungshund erst mit drei Jahren beginnt oder fortsetzt. Überhaupt nicht. Mein Senior Newton ist quasi Hobby-Suchhund. Was ich mit Hunter als Welpe monatelang kleinschrittig aufgebaut habe, hat Newton im Alter von fünf Jahren nach drei Trainings drin gehabt. Und Newton macht wirklich keinen schlechteren Verweis als Hunter. Im Gegenteil. Hunter macht ab und an mal Bellpausen, was uns in der Prüfung die 1 gekostet hat. Bei Newton hab ich noch niemals ne Bellpause erlebt.

    Zudem: Wenn dein Hund laufend zu anderen Hunden hinrennt während sie arbeiten, kann das den anderen Hundeführern durchaus was "kaputt" machen. Wenn du mal die Situation, die ich oben im Spoiler beschrieben habe, weiter denkst... Was passiert wäre, wenn die beiden Hunde während dem Verweis an Hunter rangekommen wären und ihn im schlimmsten Fall vermöbelt hätten... Der wird mir doch nie mehr unbeschwert verweisen können, nach so einem Erlebnis.

    Also ich würde dir vorschlagen, deinen Hund erstmal aus der Rettungshundearbeit rauszunehmen, das Problem soweit in den Griff zu bekommen, dass ein unbeschwertes und konzentriertes Arbeiten mit deinem Hund möglich ist. Und dann eben wieder einzusteigen.

    Das kam sicher schon, aber man kann es nicht oft genug sagen: Bitte verbietet dem Hund niemals wieder irgendeine Art von Kommunikation! Das kann echt fatal enden! Gerade wenn Kinder im Spiel sind.

    Das Knurren eures Hundes ist ein Warnsignal um deutlich zu machen, dass er das nicht möchte. (Sicher habt ihr die körpersprachlichen Warnsignale, die diesem Knurren vorausgegangen sind, übersehen... Ohren zurück legen, Kopf wegdrehen, etc.) Wenn ihr ihm das Knurren verbietet, bzw. seine Warnsignale andauernd übergeht oder ihn sogar dafür schimpft, könnte es sein, dass er irgendwann eben nicht mehr warnt, sondern direkt in die höchste Eskalationsstufe geht. Sprich zubeißt.

    Also bitte: Nehmt das Kind vom Hund weg wenn da irgendwelche Ressourcen (Spielzeug, Futter, etc.) im Spiel sind. Und wenn der Hund schon knurrt, ist die einzige richtige Reaktion, ihn in Ruhe zulassen!

    (Unabhängig davon muss er natürlich lernen, Dinge abzugeben, die er nicht haben darf. Das trainiert ihr am besten separat und ausschließlich mit positiven Methoden, Clickern, Tauschen, etc.)

    Ich verstehe natürlich, dass es dich traurig macht, dass sich so viele Menschen die dir wichtig waren wegen deines Hundes von dir abgewandt haben. Aber wenn sie sich schon „nur“ wegen eines Hundes abwenden, waren sie ohnehin niemals wahre Freunde und wären auch niemals für dich da gewesen in einem Notfall oder einer schwieriger Lebenssituation.

    In meinem Freundeskreis gab es nur Wenige, die sich an meinem neuen Hund störten. Aber alle haben sich damit arrangiert. Auch mit dem Zweithund, der dann 4,5 Jahre spätet einzog. Klar, ich kann die Hunde jetzt nicht zu Jedem mitbringen… Manche wollen einfach keine Tiere im Haus… Aber das ist für mich ok so.

    Ich sehe da kein Problem wenn man den Hund entsprechend auswählt. Kein Ein-Mann-Hund, kein Angsthund aus dem Auslandstierschutz, keine Rasse, die nur mit viel Hundeverstand führbar ist.

    Ich würde einen Welpen einer unkomplizierten Rasse von einem seriösen Züchter (VdH!) auswählen, der schon damit aufwächst, dass er regelmäßig betreut wird.

    Auch würde ich unbedingt eine professionelle Betreuung empfehlen. Keine Freunde, Bekannte, etc.

    Ich denke auch, dass die Hündin schlicht falsch beschäftigt wird. Jeden Tag vier Stunden Gassi gehen, ist einfach zu viel. Gleichzeitig wird sie auf den Gassigängen gefühlt ziel- und planlos beschäftigt.

    Zweimal 45 Min Gassi plus 5 Min. Löserunde vor dem Schlafengehen sollten dicke reichen. Ansonsten würde ich ihr eine strukturierte Beschäftigung anbieten. Dummy-Training, z.B. Da geht es auch viel um Steadiness, Impulskontrolle, etc. Das von Grund auf aufzubauen, würde ihr sicher helfen.

    Generell habe ich den Eindruck, dass Hunde, die hundesportlich aktiv sind, im Alltag leichter führbar sind.

    Ist bekannt, ob bei der Hündin Deprivationsschäden vorliegen? Ist sie aus seriöser Zucht, sprich DRC? Wobei ich mir kaum vorstellen kann, dass ein DRC-Züchter einen AL-Labbi in ein Zuhause gibt in dem kein Sport gemacht werden soll.

    Da unsere erste Tierarztrechnung von gestern sich schon auf 170€ belief

    Nur mal so nebenbei bemerkt, weil da "schon auf 170€" steht...

    Als Hunter gebissen wurde, belief sich die Gesamtsumme auf das 10-fache... Allein die OPs waren bei 1.400€. Plus Nachsorge, etc.

    Also ganz abgesehen von dem Leid des verletzten Hundes... Ich würde nur eine Betreuung wählen, bei der Beißvorfälle nahezu ausgeschlossen sind. Z.B. eben durch Einzelhaltung.

    Was das Finanzielle angeht: unter Lehrgeld verbuchen. Ihr werdet ohnehin auf 50% der Kosten sitzenbleiben… Denn euer Hund war auch nicht angeleint.

    Es läuft nicht über Versicherung, und im EP steht:

    Wir wollten das natürlich über die Versicherung regeln und haben die Kontaktdaten der Halterin bekommen. Hier ist jetzt das, wo wir etwas.... verwundert / empört/ fassungslos sind: Die Dame ist NICHT versichert :face_with_monocle: wegen Corona hatte sie das aus finanziellen Gründen nicht gemacht, gerade erst wieder angemeldet und noch keinen Schutz (angeblich und das alles über Textnachrichten). Würde aber die Tierarztrechnung zahlen?!

    Also sehe ich Moment nicht, dass die TE auf 50 % der Kosten sitzenbleibt.

    Da die Halterin des Hundes, der den anderen Hund verletzt hat, trotz Versicherungspflicht dort keine hat, denke ich sie wird anstandslos die TA-Kosten in voller Höhe bezahlen, damit sie keinen Ärger bekommt.

    Die Haftungsfrage hat mit der Versicherungsfrage gar nichts zu tun. Es greift die Gefährdungshaftung. Beide Hunde waren ohne Leine. Das ist ein klassischer Fall für eine Teilung 50%-50%. Wenn die andere Halterin die Kosten in voller Höhe übernimmt, ist das ja fein. Muss sie aber nicht. (Meiner Erfahrung nach wird sie aber vermutlich eher nix zahlen. Die TE stellt das ja auch in Frage, wir man an ihrer Zeichensetzung (?!) sehen kann.)

    Also ganz ehrlich… Ich musste gar nicht bis zu Ende lesen umzu wissen, dass diese HuTa nix ist… Einzelzimmer/Zwinger, ab und an mit einem anderen, gut verträglichen Hund in einen großen, eingezäunten Auslauf, keine Gassigänge. Ich würde meine Hunde nirgends anders mehr hingeben…

    Was das Finanzielle angeht: unter Lehrgeld verbuchen. Ihr werdet ohnehin auf 50% der Kosten sitzenbleiben… Denn euer Hund war auch nicht angeleint.

    Leider gibt es aber genau solche Hunde mit genau solchen Haltern… Ich bin mal von nem Dobermann gebissen worden, der eigentlich schon Mailkorb- und Leinenpflicht hatte… Und der Halter hat ihn trotzdem frei und ohne Maulkorb laufen lassen… Für meinen eigenen Hund (oder die Hunde von Freunden und Bekannten) gehe ich das Risiko gerne ein, dass ich gebissen werde. Aber für wildfremde Leute/Hunde… Definitiv nein.