Beiträge von RafiLe1985

    Weil ich bisher noch nicht dazu gekommen bin, antworte ich erstmal auf den Eingangspost:

    Mir ist die Basisarbeit sehr wichtig: Gehorsam, Gewandtheit, körperliche Fitness, eine saubere, bombenfeste Anzeige, d.h. der Hund sollte viele Opferbilder kennen. Für den Verbeller bedeutet das, dass er fokussiert, unbeirrt und ausdauernd verbellt, die Person dabei aber nicht beschädigt und auch nicht zudringlich wird (Fläche), wenn er länger bellen muss. (Hunter läuft im Wald oft bis auf 250-300m Distanz, d.h. bis ich da an der VP bin, kann das schon mal dauern. Also zwei bis drei Minuten Bellen ohne Frust zu schieben, sollte schon drin sein.) In den Trümmern darf gerne Eindringverhalten gezeigt werden.

    Für die Suche im Wald ist es vorteilhaft, wenn der Hund selbstständig und motiviert nach menschlicher Witterung sucht. Ein erfahrener Rettungshund holt sich dazu ggf. auch selbst den Wind. Ideal ist es, wenn der Hund dazu in der Lage ist, seine Suche selbst zu strukturieren anstatt einfach planlos durch den Wald zu donnern bis er irgendwo zufällig Witterung bekommt.

    Für die Suche in den Trümmern (oder auch in Gebäuden) gilt ähnliches: Planvolles, strukturiertes Absuchen in moderatem Tempo ist zielführender als Hals über Kopf drüber zu schießen bis man zufällig in die Witterung läuft. Der Hund soll so nah wie möglich an die VP ran. Wenn er nicht ran kommen kann, hat er dort zu verbellen wo der stärkste Witterungsaustritt ist.

    Die Aufgabe des HF ist, seinen Hund gut zu kennen und zu wissen, wie man ihn wo unterstützen kann/muss. Bzw. im Einsatz ist es auch wichtig, die Stärken und Schwächen seines Hundes zu kennen um klar sagen zu können, wann der eigene Hund eingesetzt werden kann und wann nicht. Und dann, das fällt (meiner Beobachtung nach) vielen HF besonders schwer, auch mal zu sagen, dass man als Helfer mitgeht und der eigene Hund im Auto bleibt. (Jeder HF braucht mind. einen Helfer und in der Regel sind externe Helfer von Feuerwehr oder Bergwacht eher rar.)

    Hunters Stärken liegen ganz klar im städtischen Bereich. Friedhöfe, Parks, Gebäude, Wohnanlagen, Spielplätze, Hofanlagen, Baustellen, etc. Er lässt sich bei Bedarf sehr eng führen, weil er sehr gut im Gehorsam steht. Was mit ihm eher schwierig ist, sind Suchen in sehr dicht bewachsenen Waldgebieten. Trotz (für Springer-Verhältnisse) Kurzhaarfrisur macht es ihm doch sehr viel Mühe, sich durchs Unterholz, Dornen, Brombeeren, Brennnesseln, Kletten, etc. zu kämpfen. Was auch ein Problem ist, ist definitiv Tiefschnee. Klar, wenn nicht viele geprüfte Hunde vor Ort sind am Einsatz, laufen wir das natürlich auch. Und dann macht er es auch gut, weil er irgendwie spürt, dass es jetzt um was geht. Aber wenn wir mal in einem solchen Gebiet sind, viele Teams dabei sind und es ist die Frage, wer seinen Hund erstmal zurückstellt und als Helfer geht, dann würde mir jetzt definitiv kein Zacken aus der Krone brechen, wenn ich erstmal nicht als HF laufe.

    Und im realen Einsatz wird dann halt blöd geschaut falls Wild da ist oder wie?

    Im realen Einsatz hat die letzte Entscheidung ob sein Hund läuft oder nicht immer der Hundeführer. Es gibt auch mehr als genug Einsätze bei denen die Gefahr, dass Wild da ist, relativ gering ist. Friedhöfe, Parks, Umgebungen von Gebäuden, Hofanlagen, Industriebrachen, etc.

    Aber die Diskussion ist müßig, weil ein gut ausgebildeter DD nicht unverlangt Wild hetzt.

    Im Training schon, zumindest hab ich es so kennen gelernt :pfeif:

    Habe ich auch schon erlebt.

    Nicht immer, nicht überall, aber ja auch schon.

    Diskussionen hat es auch nach sich gezogen, verständlicherweise.

    In der Regel laufen im Training die Hunde, die ein Jagdproblem haben am Ende. Dann ist alles Wild draußen. In der Prüfung muss immer ein weißer Hund als erster (außer Konkurrenz) laufen, damit alle Prüflinge die gleichen Bedingungen haben.

    Im Wesentlichen gibt es zwei Möglichkeiten:

    1) RafiLe1985 hat einfach zu viel Geld und ob sie 3500€ mehr oder weniger hat, fällt nicht ins Gewicht (evtl sollte ich dann nochmal über ein Studium nachdenken, ich arbeite wesentlich mehr, trage mehr Verantwortung, führe 60 Personen und 3500€ haben oder nicht sind für mich sehr relevant).

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    Keine Ahnung wo die 3500€ herkommen, aber das ist schon Oberkante. Ich habe zB 1600€ gezahlt.

    Bei der Jägervereinigung wo ich mich anmelden will, kostet er 2.250€ plus 320€ Prüfungsgebühr.

    Hast du eine Idee warum er bellt?

    Ich tendiere einfach zu Aufregung. Für ihn ist alles interessant, und er merkt sich wirklich wo alles war.

    Da er aber ansprechbar ist in der Situation ist das schwer zu händeln.

    Einfaches Beispiel: Bei uns im Garten laufen oft Waschbären oder Katzen quer. Ab und an sieht er diese und verbellt Sie. Soweit alles ok.

    Aber bei den nächsten Male geht er schon in der Erwartung raus, das da wieder was ist, und bellt von Anfang an los. Wenn ich ihn bei mir halte, ist es zwar weniger, aber er muss trotzdem kundtun, das dies sein Revier ist, und Herr Waschbär und Frau Katze da nichts zu suchen haben.

    Mmmmhhh ok, dann würd ich’s erstmal versuchen auszusitzen. Einfach unkommentiert lassen damit er sich nicht bestätigt fühlt. Dein Hund ist noch jung. Vielleicht nur eine Phase?

    Ich hoffe es ist halbwegs verständlich.

    Ja, es ist verständlich. Aber weder habe ich irgendwo gesagt, dass ich den Jagdschein nur zum Schein mache, noch dass ich den Hund niemals nicht jagdlich ausbilden möchte... Viele Frauen, die ich heute gesprochen habe, haben auch einen Jagdschein, haben aber andere Resorts für sich gefunden, wo sie mitwirken können. Eben in der Ausbildung der Hunde oder der Organisation von Prüfungsveranstaltungen. Das muss auch jemand machen... Aber das kann ich ja jetzt noch niemals nicht absehen, wenn ich weder einen Jagdschein noch die nötigen Kontakte habe... (Ein paar Kontakte konnte ich ja heute schon knüpfen. :))

    @RafiLe1985

    Tu mir den Gefallen und schau dir mal die Jugendsuchen (VJP) in den nächsten 2 Monaten an. Da bekommst du eine bessere Vorstellung davon, was du da in Bahnen lenken musst. Hier werden die Anlagen geprüft, (meist) ohne das die Hunde schon voll im Gehorsam stehen. Bei der Bringtreue siehst du eher das Endergebnis.

    Ja, das hab ich vor. Aber heute waren auch schon relativ junge Hunde dabei, auch von Erstlingsführern. 1 bis 1,5 Jahre. Ich habe da nichts gesehen, was ich mir jetzt nicht zutrauen würde.

    Aber ich gucke mir auf jeden Fall das ganze Programm an. Hab ja noch zwei Jahre Zeit.