Ich finde es beim ersten Hund einfach generell eine gute Idee, wenn man einen Hund nach dem Motto "Alles kann, nichts muss." sucht. Die "Angebote" für Hundehalter bzw. das Leben als Hundehalter sind/ist heutzutage sehr facettenreich. Wer weiß auf was man alles für Ideen kommen kann. Deswegen würde ich für den Anfang einen Hund nehmen, der da bei allem erstmal mitziehen würde. Ob man dann dabei bleibt, ist eine ganz andere Sache...
Ich habe mich damals für einen Labrador entschieden. Er hat mit großer Freude alles Mögliche mit mir ausprobiert. Schulhund-Ausbildung, Dummy-Arbeit, Nasenarbeit, Crossdogging, Rettungshundearbeit, eine Vielzahl an Seminaren. Ich kann ihn vollkommen problemlos überall mithin nehmen. In den (Wander-)Urlaub, zu meinen Eltern, wenn's sein müsste, würde er auch mit mir auswandern (Flug/Quarantäne wäre nicht schön für ihn, aber einen Schaden bekäme er davon nicht). Alleine bleiben, Ortswechsel, Fremdbetreuung, Umzüge, Einzug des Zweithundes, wenn jetzt menschlicher Nachwuchs käme, wäre es sicher auch kein Problem. Ich kann es kaum in Worte fassen, wie easy dieser Hund ist.
Klar, er ist ein Retriever, d.h. eigentlich für den Jagdgebrauch gezüchtet, und möchte beschäftigt werden. Da sollte es schon mehr sein als nur zweimal eine dreiviertel Stunde Gassi... Aber was dieses "Mehr" ist, ist ihm vollkommen wurst. Was jetzt nicht heißt, dass er am Rad dreht wenn ich wegen eigener Krankheit mal ein paar Tage hintereinander nur zum Pinkeln/Lösen mit ihm runter gehe...
Ich würde euch dazu raten euch beraten zu lassen, welche Rasse für eure Lebensumstände geeignet ist. Und dann einen Welpen dieser Rasse im VdH suchen. Im Forum kann euch da sicher auch geholfen werden.
Von einem Mischlingswelpen würde ich auch dringend abraten. Das ist ein totales Überraschungspaket. Und auch so neumodische Züchtungen wie Labbis in silber, etc. würde ich komplett außen vor lassen. (Labbis in Silber haben nämlich den Weimaraner eingekreuzt zum Beispiel und wenn man dann Pech hat, hat man nen mannscharfen Jagdhund an der Leine...)
Zum Thema Kinder: Ich würde den Hundewunsch jetzt nicht dem Babywunsch unterordnen. Newton zog ein, da war ich 29. Da war mein erstes Kind mit spätestens 32 und mein zweites mit spätestens 35 geplant... Nun bin ich 35 und habe keine Kinder, dafür aber zwei Hunde...
Überhaupt: Heute möchte ich gar keine Kinder mehr... Und wenn ich damals den Hundewunsch hinten angestellt hätte, hätte ich vmtl heute noch keinen Hund. Außerdem habe ich viele Freundinnen und Bekannte, da war der Kinderwunsch ein Thema über mehrere Jahre... Es klappte nicht, dann Fehlgeburt, dann erstmal darüber hinweg kommen. Eine meiner Bekannten war dann Anfang 40 als endlich das erste Kind kam.
Dass Wartelisten lang sind, ist nicht unüblich. Bei Rassen die es häufiger gibt, sind die Wartelisten aber bei Weitem nicht so lang. Beim Labbi hatte ich die Auswahl aus mehreren Züchtern. Alle keine Warteliste. Selbst bei meinem English Springer Spaniel (einer deutlich selteneren Rasse) gab es keine Warteliste. Naja, und wenn man halt dann doch mal warten muss: Für den richtigen Hund/Welpen lohnt sich das doch allemal.