Beiträge von RafiLe1985

    Hallo,

    ich antworte mal direkt auf den Eingangspost. Geht ja um Erfahrungsaustausch. Somit wären Doppelungen ja egal.

    Wie lange sollte die Schleppleine sein?

    5m sind vollkommen ausreichend.

    Nehme ich sie nur zur absoluten Notfalls-Absicherung oder zeige ich dem Hund z.B. über heranziehen was ich will/nicht will?

    Die Schleppleine soll so verwendet werden, dass der Hund möglichst nichts davon merkt.

    Wann nehme ich die kurze Leine/wann steige ich auf die Schleppleine um bzw. generell wieviel Raum gebe ich meinem Hund wann zur Verfügung (z.B. abhängig vom Trainingsstand)?

    Die kurze Leine würde ich bei einem jungen Hund ausschließlich zum Trainieren der Leinenführigkeit verwenden. Ansonsten halt Freilauf oder Schleppleine.

    Wie/Wann steige ich von der Schleppleine in den richtigen Freilauf um?

    Sobald du den Eindruck hast, dass dein Hund auch im Trieb zuverlässig kontrollierbar ist. Ansonsten gehört zur Sicherheit eine Schleppleine dran.

    Kurzer Erfahrungsbericht zu meinen Hunden:

    Newton lief früher sehr viel an der Schleppleine. Nie dauerhaft, aber immer phasenweise. Das Problem war bei ihm nicht der Jagdtrieb sondern das Abspauzen zu anderen Hunden und Menschen. Oft hat er sich auch beim Schnuppern derart verdaddelt, dass er nicht mehr abrufbar war. Bei ihm hing das sehr stark mit seinen pubertären Phasen zusammen. Weg gepackt haben wir die Schleppleine als er ca. 3 Jahre alt war.

    Hunter war nie an der Schleppleine. Ich hatte zwar eine gekauft, aber naja. Rausgeschmissenes Geld. Wobei, wir hatten sie mal verliehen an eine Bekannte. ;) Hunter ist allerdings mein zweiter Hund und hat von Anfang an eine andere Erziehung genossen als Newton. Ist ja auch logisch: Beim zweiten Hund hat man halt eindeutig mehr Erfahrung als beim ersten. Als Welpe lief er sowieso immer mit Newton mit. Ich musste nur Newton abrufen, da kam er mit. Kontrollierbarkeit im Trieb wurde durch das Training in der Staffel quasi mitgeliefert. Er steht 1a im Gehorsam. Mittlerweile ist er fast 3 Jahre alt. Denke nicht, dass ich bei ihm die Schleppleine jemals brauchen werde.

    So, nun noch ein bisschen unverlangter Ratschlag. Hoffe ist ok.

    nicht zu 100% sitzenden Grundgehorsam

    Bis Grundgehorsam bombenfest sitzt, braucht es ne Weile. Solange er noch nicht sitzt, sollte das Training möglichst so gestaltet sein, dass der Hund keine Fehler machen kann. Natürlich werden trotzdem Fehler passieren. Dann muss man sehr überlegt damit umgehen. Ich vermeide zum Beispiel strikt Doppelkommandos. Wenn Hunter ein Kommando nicht exakt ausführt, wird nicht bestätigt, neu begonnen und wiederholt. Je nach Fehlerart kommentiere ich den Fehler nicht oder sage neutral "Falsch." Einen Fehler den ich ohne Kommentar stehen lasse, ist zum Beispiel, wenn er beim Fuß nicht exakt gerade sitzt. Da wird einfach neu begonnen und wiederholt. Ein Fehler, den ich mit "Falsch" kommentiere, wäre zum Beispiel wenn er das falsche Element zeigt, z.B. ich sage "Sitz" und er macht "Platz". Sobald sich Fehler häufen, sollte man überlegen, ob man nicht seine Trainingsstrategie ändert. Bzw. was man am Training verändern muss, damit dem Hund weniger Fehler unterlaufen.

    Bei dir scheint das Hauptproblem der Abruf zu sein? Einen Abruf kann man mMn überhaupt nur vom Hund "verlangen" wenn er während des Spaziergangs durchgehend ansprechbar ist. Ist das nicht der Fall, würde ich während des Spaziergangs noch gar keinen Abruf verwenden. In diesem Fall würde ich den Abruf erstmal separat trainieren. Erst wenn der Abruf dann bei diesem separaten Training bombensicher sitzt, würde ich ihn situativ während des Spaziergangs verwenden. Eine gute Strategie hierzu: Den Hund erst mit Namen ansprechen. Und wenn du seine Aufmerksamkeit hast, abrufen. Schaffst du es nicht, seine Aufmerksamkeit zu erlangen, würde ich auch nicht abrufen. In diesem Fall dann lieber auf die Schleppleine stehen.

    Unser Hauptproblem ist, dass er extrem unterscheidet, wann die Leine oben ist und wann nicht.

    Das ist ungünstig und ein Trainingsfehler deinerseits. Vielleicht lässt du dir den Umgang mit der Schleppleine nochmals von der neuen Trainerin zeigen. Generell gehört eine Schleppleine (sofern man sie ausschließlich als Trainingsgerät verwendet) nicht in die Hand.

    Mein Hauptproblem ist daher, dass er sofort Chancen nutzt seinen Kopf durchzusetzen sobald er merkt, dass ich keine Handhabe mehr habe, gefordertes Verhalten auch durchzusetzen (eben mittels Leine). Das zeigt mir, dass er die Regeln die wir aufgestellt haben und den Radius den er haben darf überhaupt nicht akzeptiert hat.

    Nein, das zeigt in erster Linie deine Fehler, die du beim Training gemacht hast. ;) Wenn du ein bestimmtes erwünschtes Verhalten "durchsetzen" musst, läuft generell was falsch. Der Hund sollte das Verhalten freiwillig und gerne zeigen.

    Das "Hauptproblem", das du bei Charlie beschreibst, habe ich auch mit Newton. Sobald er ein Menschenhäufchen riecht, ist er weg. Da kann ich machen, was ich möchte. Und da hilft auch keine noch so hochwertige Bestätigung. Was bei ihm klappt, ist ihn sofort abzubrechen sobald ich merke, er hat was in der Nase. Aber wenn er mal durchgestartet ist, ist die Sache durch. Da hilft nur schnell hinterher und ihn "manuell" davon abhalten. Jedoch habe ich dieses Problem nicht, weil der Hund nicht gehorcht sondern weil ich das im Training verbockt habe. Jetzt muss ich damit leben. Bei Hunter ist der Abruf in dieser Situation auch kein Problem. Aber eben, mein zweiter Hund, mehr Wissen, mehr Erfahrung. So ist das halt. ;)

    Ein Familienhund muss sowas abkönnen, unser vorheriger Hund hat sich alles gefallen lassen.

    Wenn man sowas liest, dann weiß man doch direkt, wo das Problem ist. Das Problem ist sicher nicht der Hund! Und auch nicht das Kind!

    Ihr seid als Eltern eurer Fürsorgepflicht nicht nachgekommen. Eure Tochter bezahlt das mit einer schrecklichen Erfahrung und Schmerzen. Und euer Hund soll das nun auch noch mit seinem Leben bezahlen?

    Gebt den Hund in sachkundige Hände. Wenn es in eurer Nähe einen Schäferhundverein gibt, wäre das vielleicht eine gute Anlaufstelle.

    Ansonsten würde ich euch empfehlen, zu warten bis die Kinder im Teenager-Alter sind bis wieder ein Hund einzieht. Oder eure Einstellung bezüglich "ein Familienhund muss sowas abkönnen" drastisch zu ändern! Und wenn, entscheidet ihr euch am besten für eine ganz andere Rasse.

    Eurer Tochter gute Besserung und für den Hund alles Gute.

    Bei sowas wie „frühestens in 5 Jahren nen Welpen“ würde ich fast von Zeitverschwendung sprechen...

    Das ist noch so lang hin, da werden einige der jetzt aktuellen Zuchthunde nicht mehr aktiv sein etc. Man muss dann also eh nochmal gucken, dann kann man den Erstbesuch also auch erst dann machen, wenn man konkrete Pläne hat.

    Warum? Ich habe mich jeweils schon weit vor Anschaffung der Welpen damit beschäftigt. Je näher der gewünschte Termin rückte, desto intensiver natürlich. Hunter zog im Juli 2018 ein; mein Thread hier zur geplanten Anschaffung datiert von Oktober 2015. Also knapp drei Jahre vorher.

    Die nächste Welpenanschaffung steht ca. 2028 ins Haus. Bereits jetzt habe ich zwei Rassen ins Auge gefasst. Nun geht es hauptsächlich drum, die Entscheidung für die Rasse zu überprüfen. Letztens habe ich hier beim Gassigehen an der Dreisam ein Ehepaar mit einem Rassevertreter gesehen. Die musste ich natürlich gleich ansprechen und ausfragen. Ich denke von den Besitzern der jeweiligen Rasse erhält man die verlässlichsten Auskünfte.

    Zumal es ja auch oft so ist, dass nicht Jeder jederzeit einen Welpen bei sich aufnehmen kann. Vielfach muss das erst arrangiert/möglich gemacht werden. Ist ja nicht so, dass man Freitag den Welpen holt und dann Montag neun Stunden arbeiten geht.

    Also ich finde schon: Je früher man anfängt zu planen, desto besser. Dass man natürlich nicht im Januar 2021 bei einem konkreten Züchter anruft, wenn die Welpenanschaffung 2026 ansteht, ist doch logisch.

    nicodamius Also ich gehe bei der Züchtersuche immer so vor: Ich suche mir auf der Seite des VdH die Rassezuchtvereine für meine gewünschte Rasse raus. Meist hat jeder Rassezuchtverein auch eine eigene Homepage. Dort gibt es dann in der Regel auch Informationen über anstehende oder gefallene Würfe. Bei "meinen" Rassen ist es noch so, dass es jeweils Vereine gibt, die eher jagdlich unterwegs sind und andere, die eher auf Standardzucht "spezialisiert" sind (um es grob vereinfacht auszudrücken). Bei mir ist das immer die erste Entscheidung, die zu fällen ist. Möchte ich einen jagdlich geführten Hund oder einen Standardhund? Um eine begründete Entscheidung treffen zu können, telefoniere ich meist mit mehreren Züchtern. Ich habe sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Züchter geben gerne Auskunft über die Rasse allgemein oder ihre eigenen Hunde, auch wenn sie gerade keinen Wurf zu verkaufen haben. Das Telefon würde ich dir auch sehr ans Herz legen. E-Mails gehen leider oft unbeabsichtigt unter.

    Wir alle zusammen kennen wohl keine statistisch irgendwie relevante Anzahl von Hunden um eine verlässliche Aussage zu machen... Ich habe zwei VdH-Hunde, die beide gesund sind. Und jetzt? Hebt das zwei von deinen drei kranken Hunden auf?

    VDH als Gewährleistung für gesunde, wesensstarke Hunde, muss ich nur noch deutlich trübe lachen.

    Schon alleine die Auswahl der Deckrüden, ich nenne es inzwischen Krankzüchten.

    Viel Spass bei der Suche des ideale gezüchteten Seelenhund.

    Als ob es jemals eine Garantie auf einen gesunden, wesenfesten Hund gäbe... Aber beim VdH ist die Chance darauf meiner Meinung nach wesentlich höher als beim Vermehrer um die Ecke!

    Du hast alles richtig gemacht. Ich finde es auch sehr kulant von deiner Versicherung, dass sie 50% übernommen haben!

    Dein Hund war angeleint; du hast dein Möglichstes getan, die Angreifer abzuwehren...

    Wenn der Besitzer des Bullys nochmal anruft, sag ihm unmissverständlich, dass du nicht bereit bist, die andere Hälfte zu übernehmen und dass er dich in Ruhe lassen soll.

    Mal unabhängig davon, dass ihr euch da ein absolutes Überraschungspaket ins Haus holt... (Wisst ihr mit was der HSH denn gemixt ist?) Bei HSH-Mix kenne ich solche und solche. Welche, die vollkommen unkompliziert und die liebsten Hunde der Welt sind und aber auch welche, die können nur mit Maulkorb und doppelt gesichert Gassi geführt werden.

    Ich kenne jetzt die Wohnsituation nicht genau, aber ich sehe es jetzt nicht als so problematisch, wenn ihr euch zeitgleich einen Welpen holt. Solange es klar ist, dass der eine Hund Paar A gehört und der andere Hund Paar B und die Wohnsituation auch entsprechend getrennt ist. Dass die Hunde viel Umgang miteinander haben werden, ist klar. Auch das sehe ich aber eher positiv als negativ. Wenn die Beiden miteinander aufwachsen, glaube ich auch nicht, dass es groß zu Problemen kommen wird.

    Meine Eltern halten ein Yorkshire-Mix-Pärchen (Hündinnen); ich halte zwei Rüden (Labrador und English Springer Spaniel). Kein Problem. Klar, andere Rassen, logo, kann man nicht vergleichen. Aber HSH stehen doch oft auch zusammen bei der Herde. Dass sie Fremdhunde nicht mögen, klar. Aber wenn sie miteinander aufwachsen, würde ich jetzt eher weniger Probleme vermuten. Es sei denn ihr als Halter verbockt natürlich was. Davor ist man nie gefeit.

    Zwei Wurfgeschwister in einen Haushalt holen, da gebe ich meinen Vorschreibern recht, das würde ich auch eher nicht machen. Wäre mir zu stressig. Aber bei euch wären die Haushalte ja prinzipiell schon getrennt.