Beiträge von RafiLe1985

    Beide meiner Rüden hatten einen Chip und bei keinem von Beiden habe ich diese allseits gefürchtete „Erstverschlimmerung“ gemerkt. Ich halte das nach wie vor für ein Märchen.

    Wohl Raven hatte das 1-2 Wochen lang, also so zwischen der 5. und 7. Woche des Chips irgendwo.

    Aber keine Aggression oder so, nur einfach noch hirnloser im Kontakt mit Hündinnen, egal ob kastriert oder unkastriert. Also richtig mit leerem Deppenblick, bei unsrer eigenen kastrierten Hündin wohlgemerkt.

    Naja, aber ob da eine Kausalität besteht, kann man doch nicht abschließend beurteilen. D.h. es mag sein, dass er sich so verhalten hat. Aber ob das jetzt mit dem Chip zusammenhängt… Das ist mehr als fraglich. Vor allem wenn der Chip schon fünf Wochen saß.

    Ich denke, man muss bei jedem Hund damit rechnen, dass es früher oder später zu gewissen Einschränkungen kommen wird. Spätestens wenn der Hund dann älter wird.

    Bei Hunter war ich zeitweise immer wieder eingeschränkt, weil er phasenweise nicht zuverlässig alleine blieb.

    Mein Motto: It is what it is. Man kann es in dem Moment nicht ändern. Sich darüber aufzuregen oder frustriert zu sein, macht es doch nicht besser…

    Also so hinnehmen, gucken, wie man es managt. Zähne zusammen beißen.

    Also unsere TÄ hat gemeint, dass es in den ersten Wochen nach dem Chip setzen ( sofern der neu gesetzt ist) kann es erstmal zu einer gesteigerten Aggression kommen da wohl erstmal das Testosteron steigen kann.

    Fragt mich bitte nicht, wie das medizinisch belegt ist, aber so meinte sie es. So kann ich mir das eben beim Auslaufen des Chips auch vorstellen. Das Testosteron flutet wieder an und der Hund kommt erneut in eine Art pubertäres Verhalten.

    Das passiert in der Regel in dem ersten 3 Tagen… Die Anflutung von Testosteron.

    Beide meiner Rüden hatten einen Chip und bei keinem von Beiden habe ich diese allseits gefürchtete „Erstverschlimmerung“ gemerkt. Ich halte das nach wie vor für ein Märchen.

    Bei meinem jüngeren Rüden habe ich den Chip auslaufen lassen. Auch hier nichts dergleichen…

    Machen wir irgendetwas falsch, oder zu viel? Wir wollen alles bestmöglich richtig machen, haben aber das Gefühl, dass irgendwie viel schief läuft.

    Das ist sehr schwierig zu beurteilen, weil wir euren Alltag nicht en detail kennen.

    Generell kann man sagen, dass Welpen am Tag mehrere, dafür aber recht kurze Aktivitätsphasen haben. Ich würde mal schätzen so vier bis fünf pro Tag von je einer halben Stunde. Je älter der Hund wird, desto mehr werden sich diese Phasen reduzieren und verlängern. Ein erwachsener Hund hat vielleicht 1-3 Aktivitätsphasen. Die Länge richtet sich dann natürlich auch danach, was man mit dem Hund macht.

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    Meine beiden (erwachsenen) Hunde sind in der Regel zweimal am Tag aktiv. Morgens gehen wir ca. 45 - 60 Minuten Gassi; nachmittags dann nochmal ca. 60 Minuten. Je nach verfügbarer Zeit nachmittags auch mal länger. Den Rest des Tages ruhen sie. An Trainingstagen kommen zwei intensive Aktivitätsphasen von je ca. 10 - 20 Minuten dazu. Da schaue ich, dass ich die Spaziergänge kürzer halte. An heißen Tagen kann es auch mal nur eine sehr lange Aktivitätsphase geben. Morgens von 5 bis 7.30 Uhr Gassi gehen. Den Rest des Tages ist Siesta angesagt. Raus geht es dann nur noch kurz für die Erledigung der Geschäfte.

    Ich würde dir vorschlagen, dass du die Aktivitätsphasen deines Welpen etwas mehr strukturierst. Hier ein Vorschlag, wie ich es gemacht habe. Morgens, mittags, nachmittags und abends, jeweils der folgende Ablauf: Gassi-Runde (Freilauf), Essen, Ruhen (ca. 30 Min.), Geschäfte erledigen (mit Leine). Die Gassi-Runden am Morgen und am Nachmittag waren die "Hauptgassi-Runden" und damit etwas länger (bis ca. 30 Minuten). Mittags und Abends habe ich sie entsprechend kürzer (ca. 10 - 20 Minuten) gehalten. Anfangs waren wir immer die exakt gleichen zwei Runden. Als ich das Gefühl hatte, der Welpe kennt diese beiden Runden ausreichend, habe ich während einer der Hauptgassi-Runden ca. einmal pro Woche etwas Neues eingebaut. An Trainingstagen habe ich die Hauptgassi-Runden dagegen auch kurz gehalten. Wichtig: Die Leine habe ich wie gesagt immer nur ganz kurz verwendet. 5 Minuten um Geschäfte zu erledigen. Alles andere war Freilauf, während dem der Welpe in seinem eigenen Tempo die Welt erkunden konnte!


    Ein weiteres häufiges Problem ist, dass man seinen eigenen Tagesablauf zu 100% an die Bedürfnisse des Welpen anpasst. Dem Welpen wird so vermittelt, dass er im absoluten Mittelpunkt des Lebens steht. Damit kommen viele Welpen nicht klar und überdrehen. Eigentlich sollte es so sein, dass man seinen Alltag wie gewohnt weiter lebt und der Welpe halt da ist. Mag sich jetzt widersprüchlich zu dem oben geschriebenen anhören. Aber außerhalb der oben beschriebenen Aktivitätsphasen waren die Welpen bei mir jeweils "abgemeldet" und ich bin meinem normalen Alltag nachgegangen. D.h. habe zum Beispiel den Haushalt erledigt. Oder am Schreibtisch gearbeitet. Oder was man eben so macht. Anfangs sind die Welpen natürlich neugierig, wenn man den Geschirrspüler ausräumt oder kocht, etc. Wenn man da gelassen und unaufgeregt mit umgeht, lernen sie aber schnell, dass es da gar nichts Interessantes zu sehen gibt. (Wenn man natürlich jedes Mal einen mega Aufriss drum macht und meint, man müsste jetzt mit dem acht Wochen alten Welpen gleich mal "Decke" trainieren. Und sich dann vielleicht auch noch ungeschickt anstellt dabei und den Welpen heillos überfordert... Ja, dann wird es natürlich spannend für die Kleinen. Wehren weckt Begehren.)


    Ein weiterer Punkt, der mir aufgefallen ist, ist dass du von deinem Welpen bereits vollständige Verhaltensketten verlangst. Gegenstände verstecken, den Welpen suchen, finden und bringen lassen. Klar, ein Labrador hat das im Blut. Trotzdem überfordert es ihn. Ich würde da mit kleinen Dingen beginnen. Erstmal das Objekt interessant machen vielleicht. Dann ein Voran auf die Futterschüssel. Später mal Gegenstände halten üben. Alles in kleinen Schritten. Dann ist es auch sauber aufgebaut. Und dann muss man später auch nicht an den ganzen Unsauberkeiten herum laborieren. Generell finde ich schon, dass man mit Welpen durchaus zweimal bis dreimal in der Woche jeweils ein bis zwei gute durchdachte und kurze Übungseinheiten machen kann. Aber ganze Verhaltensketten abfragen, bei denen der Welpe eigentlich gar nicht weiß was er tut... Nein.


    Ansonsten beobachte ich es auch oft, dass es sich gerade Neuwelpenbesitzer es schwieriger machen als eigentlich nötig. In Welpentagen regle ich Vieles einfach noch über Management statt da irgendeinen Gehorsam oder irgendwelche Etikette einzufordern, die noch gar nicht sitzen können bzw. die in der jeweiligen Situation für den Welpen gar nicht abrufbar sind weil er abgelenkt oder nicht konzentriert ist. Im Zweifel einfach Leine dran und gut festhalten. ;)

    Gleichzeitig haben Neuwelpenbesitzer auch oft eine mega Erwartungshaltung gegenüber dem Welpen. Mit Woche 10 muss das Sitz beherrscht werden, in Woche 12 spätestens das Platz. Und überhaupt muss er mit jedem fremden Hund zurecht kommen und natürlich nach 10 Tagen stubenrein sein.... Wenn das alles klappt, schön. Wenn es nicht klappt, ist man enttäuscht und baut ggf. Druck auf oder "trainiert" noch eifriger...

    Generell würde ich einfach mal entspannen, Erwartungen runterschrauben und den Welpen Welpen sein lassen. Bis vor zwei Wochen hattet ihr doch ein Leben vor dem Welpen. Das dürfte ja nicht so schwer sein, das wieder abzurufen. Lasst den Welpen an eurem Alltag teilhaben ohne dass er permanent das Gefühl hat, dass er den Clown spielen muss um euch zu gefallen. Struktur und Ruhe reinbringen. Und das Problem wird sich lösen.

    Ich mag euch noch mal einen Konflikt in diesen Thread werfen - ich bin mir nicht sicher, worum es hier ging.
    Weil Alma dazu neigt, immer noch mal nachzusetzen, hab ich das da abgebrochen. War das okay? Oder hätte man den Mädels die Chance geben sollen, das ohne Muddis Abbruch hinzukriegen? Oder hättet ihr schon früher eingegriffen? (Dann hätte ich ja nix zu filmen gehabt!)

    Ist das eurer Einschätzung nach noch nettes Konfliktklärungsverhalten oder schon ein NoGo?
    (Anfangs gab's hier zwei drei Mal Kommentkämpfe, nun ist es halt so, dass jede dieser - ich nenn's mal: - Rangeleien in so einem "Alter lass mich!!" endet. Hab ich das überhaupt richtig gelesen?)

    Ich bitte übrigens zu beachten, wie teilnahmslos Bolle im Hintergrund liegt. Ach, der Schatz. :herzen1:

    https://www.youtube.com/watch?v=XPN9dBawqqk

    Ich hätte das vermutlich instinktiv genauso gemacht wie du. Sie haben den Konflikt ja grundsätzlich schön selbst geklärt. Dass man da nochmal nachsetzt, muss nicht sein. Deswegen Abbruch und fertig.

    RafiLe1985 Äh, du willst trotz aller Informiertheit zwei völlig für deinen Bedarf unpassende Rassen und die mit etwas beschäftigen, was so gar nicht ihre eigentliche Aufgabe ist ..also chill Mal.

    Vom Kromfohrländer und Kooiker haben häufig Unsicherheitsprobleme, die sie mit Aggression lösen. Daher würde ich Abstand halten und plädiere auch für einen Retriever aus Showlinien

    Hier geht es doch gar nicht um mich... Außerdem ist das was du schreibst völlig unzutreffend. Sorry. Die Züchter der betroffenen Rassen werden das wohl besser wissen wofür ihre Hunde geeignet sind und für was nicht.

    Die einzige Erwartungshaltung, die ich an eine Rasse-Suchliste habe, ist, dass sie realistisch ist. Dass der TE die beiden Rassen überhaupt kennt, zeigt doch, dass er sich darüber informiert hat. Und dann verstehe ich halt nicht, wie der Toller unter diesen Voraussetzungen überhaupt noch in Frage kommen kann. Genauso der Field Spaniel.

    Ich finde diesen Trend sehr gefährlich da mir dies leider regelmäßig im Alltag begegnet. Ersthundehalter suchen sich immer exotischere Rassen aus, die sie weder angemessen führen noch beschäftigen können. Dementsprechend blitzen sie bei seriösen Züchtern ab und holen sich dann eben aus Trotz einen Vermehrerhund dieser Rasse. Dieser hat dann noch Wesensmängel und/oder gesundheitliche Mängel. Und dann ist das Dilemma perfekt. Hier in meiner Nachbarschaft so geschehen mit einem AL-Labbi, einem X-Herder und einem Cane Corso. Ich mache einen großen Bogen, wenn ich diesen Gespannen begegne.

    Wie gesagt, ich wäre bei einem Begleithund aus der Gruppe 9. Jeder Hund möchte gerne beschäftigt werden und für die angedachte Beschäftigung braucht es doch keinen Spezialisten wie einen Toller oder einen Field Spaniel.

    Was ich sehr empfehlen kann, ist sich einfach mal mit den Züchtern dieser Rassen auszutauschen und dann ehrlich zu hinterfragen, ob das eine Rasse ist, die in den eigenen Alltag passt.

    Hier sucht eine junge Familie einen netten Begleithund. Da frage ich mich schon, warum da Toller und Field Spaniel überhaupt auf der Liste stehen. Labrador und Golden ok, kann ich verstehen. Diese Rassen werden oft als DIE Familienhunde schlechthin angepriesen. Und da gibt es auch eine Menge Züchter, die genau für diese Zielgruppe züchten. Da wird man sicher fündig werden und einen passenden Hund finden.

    Vor dem Hintergrund dass ich mittlerweile viele Labbis und Goldies aus der Rettungshundearbeit und dem Dummytraining kenne, würde ich diese Rassen aber auch nicht mehr empfehlen, wenn nicht gezielt einer regelmäßigen Beschäftigung nachgegangen werden soll.

    Für mich täte es hier ein netter Mix aus dem Tierheim oder ein Hund aus der FCI-Gruppe 9. Begleithunde. Genau das wird hier nämlich gesucht.