Beiträge von RafiLe1985

    Hallo,

    gleich mal vorneweg: Einen Welpen fünf Stunden am Stück alleine zu lassen, geht faktisch nicht. Noch mit 12 Wochen musste Newton alle zwei Stunden raus zum Pipi machen. Heute, mit fast neun Monaten, kann er eben diese fünf Stunden einhalten.

    Einen Welpen direkt ins Jugendzentrum zu nehmen hat meiner Meinung nach vor und Nachteile. Da ein Welpe eh noch viel schläft, wird er schnell lernen, dass er sich auch entspannen kann, wenn um ihn viel Trubel ist. Andererseits musst du echt höllisch aufpassen, dass er dort keine negativen Erfahrungen macht, die ihn unter Umständen für's Leben prägen und die im schlimmsten Fall eine Therapiebegleithund-Ausbildung unmöglich machen.

    Dem Tipp von Kathrin wegen der Geräuschgewöhnung sehe ich etwas kritisch. Es geht ja nicht drum, dass du den Kleinen an die Geräuschkulisse gewöhnst. Es geht darum, dass er ruhig, gelassen und entspannt bleiben kann, wenn um ihn rum viel (nicht nur Geräusche) los ist. Dafür musst du dich meiner Meinung nach nicht an eine vielbefahrene Straße stellen. Das könnte meines Erachtens sogar kontraproduktiv sein und eventuell zu Ängstlichkeit/Unsicherheit führen. Meines Erachtens erreichst du das am besten, wenn du grundsätzlich nur einen ruhigen und gelassenen Gemütszustand bestätigst, zuhause genauso wie im Jugendzentrum.

    Die Box, wenn sie positiv belegt ist, ist eine super Möglichkeit, dem Hund "mobile" Ruhe zu verschaffen. Wenn er gelernt hat, dass er da seine Ruhe hat, wird er dort sehr schnell zu eben dieser kommen und sich entspannen können.

    Wegen Überforderung würde ich mir jetzt ehrlich gesagt nicht so viele Gedanken machen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich das nur auf den Hund überträgt und man dann eben genau das erreicht, was man verhindern wollte. Wenn man nichts zum Problem macht, wird es der Welpe auch nicht als Problem ansehen. Einfach mit ins Büro nehmen und gut auf den Kleinen Acht geben.

    Was ich dir sonst noch mit auf den Weg geben möchte, dass ist oben schon angeklungen. Mit einem Welpen hast du den unschlagbaren Vorteil, dass du ihn dir so formen kannst, wie du es möchtest und (für die Therapiehund-Ausbildung) brauchst. Du kannst ihn von Anfang an, an sein späteres Arbeitsumfeld gewöhnen und so fällt diese riesen Hürde, die ein erwachsener Hund, der das vorher nicht kennt, erstmal nehmen muss, weg. ABER: Je nachdem wann du den Welpen aufnimmst, bist du bis zu 50% an seiner extrem wichtigen Prägungsphase beteiligt. Fehler, die du da machen solltest, können sich später massiv rächen.

    Eine Kollegin hatte ihren Welpen auch von Anfang an mit in die Schule genommen. Im Welpenalter ging alles gut, aber als sich der kleine, alles-liebende Welpe dann zum erwachsenen selbständigeren Hund entwickelte, hatte er es irgendwann satt, ständig von jedem respektlos angetatscht zu werden und hat einen Schüler so massiv bedroht (Knurren, Zähne fletschen), dass er fortan nicht mehr mit in die Schule durfte. Und dahin waren die Träume vom Therapiehund...

    Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg und ein gutes Händchen bei der Erziehung und Ausbildung des Kleinen. Könnte dir hier vmtl stundenlang weiter antworten, aber nun ist es glaube ich schon lang genug geworden.

    Liebe Grüße,
    Rafaela

    Hey,

    also was wir hier haben, ist nicht wirklich ein Plüschtier, aber zumindest aus Stoff und sehr robust. Es heißt "Gladiator" von AniOne und sieht aus wie so ein Beißring. Eben nur aus Stoff. Newton hat das voll gerne und es hält wie gesagt viel aus.

    Liebe Grüße,
    Rafaela

    Um eine solche Ausbildung absolvieren zu dürfen, muss der Hund doch einige Kriterien erfüllen. Dort wo ich mit Newton die Ausbildung machen werde, ist es so, dass man einen bestandenen Wesenstest vorlegen muss oder von den Ausbildern dort durch eine Beurteilung entschieden wird, ob er an der Ausbildung teilnehmen darf. Hier ist es Voraussetzung, dass der Grundgehorsam zuverlässig sitzt. Das Abbruchsignal und der Abruf zählen für mich zum Grundgehorsam. Die Hunde mussten also vor oder während der Ausbildung unter Beweis stellen, dass sie gehorsam sind. Daher ist davon auszugehen, dass dieser Vorfall eine absolute Ausnahmesituation war, der sich, auch durch die Einsicht der Hundehalterin, nicht wiederholen wird.
    Anders würde es sich verhalten, wenn wir hier eine Hundehalterin hätten, deren Hunde nicht erzogen sind und die es ohne Weiteres akzeptiert, dass sie mal zwei Stunden im Wald wartet, während die Hunde beim Jagen sind...
    Aber eigentlich ist es müsig, darüber zu diskutieren, bevor man nicht weiß, welche Konsequenzen nun tatsächlich auf sie zukommen.
    Ich persönlich könnte in diesem Fall mit einer Geldbuße leben, aber bei Leinenzwang oder gar Maulkorbpflicht würde ich schon mal Widerspruch einlegen und mich dann rechtlich beraten lassen.

    Hallo,

    ich muss mir hier mal den Frust von der Seele schreiben... Gerade war ich mit Newton und einer Bekannten und ihrer Hündin über die Felder spazieren. Beide Hunde waren freilaufend. Nach einiger Zeit kam uns eine Familie mit zwei Kindern entgegen. Als wir mit denen auf gleicher Höhe waren, sagt der Mann plötzlich. "Nehmt bitte eure Hunde an die Leine." (Im ersten Moment dachte ich mir "Sind wir schon beim Du?!") Die Hunde waren auch gerade nicht in der Nähe, also fragte ich, aus welchem Anlass wir sie denn anleinen sollten. Antwort: "Da hinten steht ein Graureiher. Das geht auf keinen Fall, dass die Hunde hier jagen." Ich guckte mich dann um und sah, dass der Graureiher in so weiter Entfernung stand, dass man ihn überhaupt nur mit viel Fantasie als solchen erkennen konnte... Meine Bekannte hätte bei diesem Anblick fast losgeprustet, ich konnte mich noch beherrschen und dankte für den Hinweis... Angeleint haben wir die Hunde nicht.

    Ein weiterer Vorfall geschah im stadtbekannten Freilaufgebiet. Wir waren dort mit insgesamt drei Hunden unterwegs, alle freilaufend. Da das Wetter recht schlecht war, war nicht so viel los wie sonst. Hinter uns liefen drei Spaziergänger (ohne Hunde), die es wohl recht eilig hatten, da sie immer weiter aufschlossen. Die Hunde waren links und rechts des Weges am Schnüffeln. Als uns die Spaziergänger überholten, sagte eine von ihnen plötzlich: "Nehmt bitte eure Hunde zu euch. Das ist gefährlich wenn die hier immer über den Weg laufen." Ich guckte darauf hin wohl etwas skeptisch, worauf sie entgegnete, dass ja ein Rad kommen könnte. Darauf hin drehte sie sich um und ging ihres Weges...

    Passiert euch das auch so oft wie mir, dass ihr von Nicht-HH belehrt werdet, wie ihr mit euren Hunden umzugehen bzw. wie ihr euch zu verhalten habt? Langsam geht mir das echt auf den Keks! Ich würde nie auf die Idee kommen, auf der Straße fremde Leute anzusprechen, um sie zu belehren wie sie sich zu verhalten haben. Es kann doch nicht sein, dass einem als Hundehalter jeder gesunde Menschenverstand abgesprochen wird. Natürlich weiß ich, dass Hunde nicht jagen sollen. Aber ich weiß auch, dass mein Hund sich einen feuchten Dreck für Graureiher interessiert und im Notfall gibt es auch noch einen Abruf der mit 99,8%iger Sicherheit funktioniert. Oder auch beim zweiten Vorfall... Haben Radfahrer keine Klingel oder keine Stimme, mit der sie auf sich aufmerksam machen können, damit man die Hunde kurz ran ruft? Zudem stört es mich extrem, dass man direkt einfach so geduzt wird. Meine Bekannten und ich sind alle in den 30igern... Muss ich mich da von wildfremden Menschen duzen lassen?! Es ist mir klar, dass es Lebensbereiche gibt, wo das Du Standard ist. Hier im Forum, im Sport, etc. Aber wenn ich von wildfremden Leuten auf der Straße angesprochen werde, möchte ich doch gesiezt werden...

    Wie geht es euch? Habt ihr ähnliche Situationen schon erlebt? Wie reagiert ihr darauf? Bin gespannt auf eure Beiträge.

    Liebe Grüße,
    Rafaela

    So, dann versuche ich das nun auch mal mit den Fotos.

    Hier mein kleiner Newton mit 9 Wochen:

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    Hier ist er bereits 12 Wochen alt:

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    http://www.directupload.net/file/d/3866/3ns7kpfu_jpg.htmDann hier noch mit 6 Monaten:

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    (Heute servieren wir: Newton in Dreckbrühe. Lecker!)

    Und relativ aktuell mit 8 Monaten:

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    Hallo,

    also ich hatte mich als Vorbereitung einfach eingehend über die Rasse und die Aufzucht von Welpen informiert. Weiterhin habe ich mir einen Züchter ausgesucht, der in einem Verband züchtet, der dem VDH angeschlossen ist. (Meine Eltern und meine Schwester haben damals unwissentlich jeweils einen Vermehrerhund geholt. Das wollte ich unbedingt vermeiden.)

    Bei ersten Telefonat ging es erstmal nur ums Kennenlernen. Die Züchter wollten allerlei über mich, meinen Lebensstil, meine Erfahrung mit Hunden, etc. wissen. Weiterhin war es ihnen sehr wichtig, dass ich mich regelmäßig über die Kleinen erkundige und dazu selbständig mit ihnen Kontakt halte. Mittlerweile weiß ich, dass sie auch einige Interessenten abgelehnt haben, weil sie sie nicht geeignet fanden.

    Auch beim ersten Besuch ging es erstmal drum die Kleinen kennenzulernen. Welcher Zwerg ist wie drauf? Einfach mal beobachten. Eventuell schon einen Kandidaten für sich ausgucken, etc. In meinem Fall hätte ich gleich drei Buben zur Auswahl gehabt.

    Erst beim zweiten Treffen hatte ich mir dann sehr konkret und sehr spezifisch einen ganzen Fragenkatalog aufgeschrieben, mit dem ich dich jetzt nicht langweilen will. Die Fragen ergeben sich auch ganz von alleine, wenn du dich eingehend mit der Rasse beschäftigst. Mein Labrador-Fragen-Katalog wird die beim Bolonka oder beim Portugiesischen Wasserhund wohl kaum weiterhelfen. ;)

    Ich würde das Ganze erstmal entspannt angehen. Wenn es passt, dann passt es, wenn nicht, dann nicht.

    Lg und viel Erfolg,

    Rafaela

    Hallo,

    Newton ist nun fast neun Monate alt und bekommt Welpenfutter. Er wird es weiter bekommen, bis er ein Jahr alt ist. Mir wurde auch von allen Seiten geraten, recht schnell auf Adult-Futter umzustellen. Die Züchterin empfahl mir jedoch weiterhin Junior zu füttern und daran habe ich mich gehalten. Newton ist bisher sehr gleichmäßig gewachsen. Er sieht mit neun Monaten noch fast ganz nach Junghund aus und ihm fehlt auch noch einiges bis zur Endgröße.
    Die andere Labbi-Hündin in unserem Kurs wurde bereits mit vier Monaten auf Adult-Futter umgestellt, ist darauf hin förmlich in die Höhe geschossen und sieht jetzt auch schon recht ausgewachsen aus. Natürlich muss diese Entwicklung nicht unbedingt mit dem Futter zusammenhängen, aber man sieht schon einen großen Unterschied zwischen den beiden.

    Lg,
    Rafaela

    RafiLe1985: Besuchshunde zählen nicht zu den Ausnahmen, sondern nur Diensthunde von Behörden, Rettungshunde, Blinden- und Behindertenbegleithunde, Herdengebrauchshunde und Jagdhunde.

    Ich meinte jetzt auch nicht unbedingt solche Ausnahmehunde.

    Ich stelle mir vor, mir wäre das passiert, wenn Newton fertig ausgebildet ist. Bis dahin hat er den Wesenstest und die BHP bestanden, eine Therapiebegleithund-Ausbildung erfolgreich hinter sich gebracht und an mehreren Dummy-Prüfungen teilgenommen. Ich finde schon, dass so ein Hund anders zu behandeln ist, als ein vollkommen unerzogener Hund, den der Besitzer unkontrolliert jagen lässt und der sein Unrecht auch nicht einsieht.
    Da sollte es meiner Meinung nach schon eine Einzelfall-Entscheidung geben.

    Hallo,

    meiner heißt Newton (wie Isaac). Ich habe Mathematik studiert und wollte ihn unbedingt nach einem Mathematiker benennen. Nachdem sich Euler, Leibniz und Bolzano-Weierstraß eher weniger als Hundenamen eignen, ist die Wahl dann auf Newton gefallen. Er ist ein chocolate Labbi. Sein Zuchtname ist Amadeus vom Pinselberg. Amadeus gefällt mir eigentlich auch, aber fand Newton dann doch irgendwie besser. Wird wohl auch eher selten vorkommen, dieser Name.

    gruß,
    Rafaela