Beiträge von RafiLe1985

    Hallo zusammen,

    ich habe mir gestern mal eine Hundepension angesehen und würde gerne mal eure Einschätzung hören, ob das so Gang und Gäbe ist bei Hundepensionen. Dann kann ich nämlich gleich aufhören zu suchen...

    Also ich hatte da einen Termin um 16.30 Uhr und war nach ca. 20km Anfahrt überpünktlich da, so dass ich mir noch die Umgebung ansehen konnte. Das Haus war so ein alter Bauernhof, der aber nun vollständig als Wohnraum, bzw. die Scheune als Garage umgebaut wurde/genutzt wird. Einen Garten gab es nicht, nur einen gepflasterten Innenhof. Direkt am Haus vorbei laufen zwei Hauptstraßen.

    Um halb 5 klingelte ich also. Als nach fünf Minuten noch keiner kam, lugte ich mal durch die Fenster. Es waren so sechs bis acht Hunde anwesend, Betreuungspersonal war weit und breit nicht in Sicht. Ich klingelte nochmal. Kurze Zeit später kam, vmtl eher aufgrund des Gebells, ein Mann aus einem anderen Teil der Anlage und fragte freundlich wie er helfen kann. Ich sagte, dass ich einen Termin um halb 5 zum Kennenlernen/Besichtigen habe. Darauf hin sagte er, seine Tochter (Inhaberin) sei gerade zum Tierarzt gefahren, aber er schaue mal nach. Er verschwand dann und kam nach einiger Zeit wieder. Er sagte, es sei kein Termin im Kalender eingetragen und seine Tochter sei nicht erreichbar.

    Da die Hunde immer noch bellten, war Newton natürlich auch nicht sonderlich ruhig. Er hat zwar nicht so gekläfft, wie die anderen Hunde, aber so ein paar deutliche Wuffs kamen verständlicherweise schon. Da Newton normalerweise nie bellt, sah ich keinen großen Handlungsbedarf und ignorierte ihn einfach. Die Bemerkung des eigentlich freundlichen Mannes: "Oh weh, der ist nicht kastriert, oder?" Dann fing er an, auf Newton einzureden ("Na Großer, was gibt's denn? Was schimpfst du denn so?") und ihn zu streicheln.

    Naja, auf jeden Fall bot er mir an, dass ich noch bis um 17 Uhr warten könnte, da wäre seine Tochter sicher wieder da, weil da die offiziellen Öffnungszeiten losgingen... Weil ich unter Anderem andere Termine hatte, habe ich mich dagegen entschieden und bin gefahren.

    Am selben Abend erhielt ich dann eine Mail von der Inhaberin. Sie entschuldigte sich. Sie sagte, sie hatte vergessen den Termin einzutragen und war daher der Ansicht, sie hätte Zeit für einen Tierarztbesuch. Sie bot mir einen zweiten Termin (heute) an, den ich jedoch erstmal ausschlug.

    Fazit:
    - verbindlich abgesprochene Termine werden nicht eingehalten
    - schon rein äußerlich lassen die Örtlichkeiten zu wünschen übrig (zwei Große Straßen, kein nennenswertes Außengelände)
    - die Inhaberin lässt ihren offenbar nicht dafür ausgebildeten Vater mit einem Rudel Hunde allein und ist dann nicht mal erreichbar
    - ein Rudel Hunde ist über Minuten vollkommen unbeaufsichtigt
    - ein unkastrierter Junghund ist anscheinend nicht gerne gesehen...

    So, nun ihr... ;) Bin das ich, oder meint ihr auch, das ist ein verdammt schlechter erster Eindruck?! Wie habt ihr eure Hundepension gefunden? Vllt hat zufällig jemand Tipps für mich? PLZ steht links. ;) Nehmen Hundepensionen generell nur kastrierte Rüden? Das kann doch nicht sein, oder?

    Vielen Dank für eure Beiträge,
    Rafaela

    Hallo,

    ich denke schon, dass man sich als Vollzeit-beschäftigter Single einen Hund halten kann. Sonst könnten das ja nur Rentner und Arbeitslose... Allerdings ist da schon ein wenig Organisation nötig. Natürlich kann man theoretisch einen erwachsenen Hund, der das Alleinebleiben gelernt hat, über mehrere Stunden alleine zuhause lassen. Die Hündin meiner Schwester ist jeden Tag neun Stunden allein, ohne das jemand kommt zum Gassi gehen zwischendurch. Die Frage ist, ob man das will (ich nicht!) und ob das artgerecht ist. Als müsste, wie du schon sagst, eine Betreuungsperson her und diese ist unter Umständen nicht so einfach zu finden. Am besten wäre es natürlich, wenn der Hund mit zur Arbeit dürfte. Viele Arbeitgeber sind da heute sehr offen.

    Im Privatleben kann es natürlich auch durchaus sein, dass man Abstriche machen muss, je nachdem was du für eine Freizeitgestaltung bisher hast. Bei mir waren die Abstriche da eher weniger groß. Ich war eh schon sehr viel draußen aktiv und auch mein Freundeskreis ist eher von der geselligen Sorte. Newton kann da meist überall mit. Die einzigen Dinge, die ich so freizeitmäßig mache, wo er nicht mit kann, ist ins Kino gehen und Rennrad fahren und Schwimmen. Da bin ich aber maximal vier Stunden weg und ich versuche es mir auf Tage zu legen, wo er sonst sowieso nicht alleine ist.

    Was natürlich auch nicht mehr geht, und wo ich mich zugegebenermaßen schon umstellen musste, ist, dass man nicht mehr einfach so viele Stunden am Stück wegbleiben kann. Früher habe ich (auch dank horrender Preise für den ÖPNV) oft einiges miteinander verbunden, d.h. ich bin Samstag nachmittag in die Stadt rein gefahren zum Shoppen, abends traf man sich dann in einem Restaurant zum Abendessen, danach ging es ins Kino und danach noch auf ein Getränk in eine Bar. Da war ich schnell mal von 15 Uhr bis 0 Uhr weg. Das geht natürlich nicht mehr und das vermisse ich schon als mal. ;) Das habe ich gern gemacht.

    Als Tausch bekommt man natürlich viele andere Freitzeitgestaltungsmöglichkeiten, die mit Hund viel toller sind als ohne. :) Ich liebe es, mit Newton durch den Schnee zu spazieren. Er hat da so viel Freude, da vergisst man doch gleich die Kälte. Sonntags machen wir mit seinen Hundekumpels immer einen Ausflug ins Umland zum Wandern. Da sind wir dann auch oft den ganzen Tag weg. Erst gibt es eine Wanderung, so ca. 1,5 bis drei Stunden, je nachdem und dann kehrt man noch wo ein. Ist auch sehr nett und eine gute Entschädigung für den weggefallenen Shopping-Kino-Bar-Samstag. ;)

    Was ich für mich persönlich allerdings echt schwierig fände, ist die Sache mit dem fehlenden Auto. Das ginge bei mir ehrlich gesagt gar nicht. Erstens brauche ich es natürlich um zur Arbeit zu kommen. Da kommt Newton ja auch mit. Es gibt zwar eine gute ÖPNV-Verbindung, aber das mag ich mir gar nicht vorstellen. Erstens müsste Newton da einen Maulkorb tragen und jedes Mal den Kinderfahrpreis zahlen, was ins Geld geht. Zweitens finde ich es nicht so prickelnd morgens um sechs mit einem großen Hund und mehreren Schultaschen (drei an der Zahl) in einem vollgestopften Zug zu sitzen. Und danach wäre dann noch eine Fahrt mit einem noch vollgestopfteren Schulbus nötig... Zweitens fände ich es auch schwierig und zeitaufwändig die anderen Dinge, die mit Hund zusammenhängen zu erledigen: Futter im 12kg-Sack kaufen, Tierarzt-Besuche, Besuch der Hundeschule, Besuch des Freilaufgeländes, Anfahrt zum sonntäglichen Treffpunkt für die Wanderungen. Wenn ich zum Beispiel an einem normalen Wochentag kein Auto hätte, wären das geschätzt sicher drei Stunden, die ich länger bräuchte ohne Auto. Lassen wir dann noch einen Einkauf bei Fressnapf oder einen Tierarzt-Besuch dazukommen, sind es schnell vier oder gar mehr Stunden. Da ich gezwungen bin auch zuhause nach der Schule noch zu arbeiten, wäre das bei mir auch ehrlich gesagt gar nicht drin. Weil ich so abhängig vom Auto bin, habe ich seit Newton eine ADAC-Plus-Mitgliedschaft, die mir einen Mietwagen zahlt, wenn das Auto ausfällt.

    Wobei ich hier einschränkend sagen muss, dass Vieles auch von der Größe des Hundes und der Wohnlage abhängt. Wenn ich mit der Tram 15 min. zu Arbeit fahre und TA, Fressnapf, Auslaufgebiet, etc. in unmittelbarer Nähe sind, dann ginge das sicher auch ohne Auto.

    So, jetzt ist das ein ganz schön langer Bericht geworden. Vllt waren ja ein paar neue Aspekte dabei.

    Liebe Grüße,
    Rafaela

    Hallo,

    ich finde nicht, dass euer Hund mit dem ihm angebotenen Programm überlastet ist. Unser Programm ist ähnlich. Morgens 20 min. Pipi-Runde, mittags ca. 45 min. bis 1 Stunde Freilauf. Abends nochmal kurz Pipi. Newton ist allerdings schon 9 Monate alt.

    Kann es unter Umständen sein, dass dein Hund nicht gelernt hat, herunterzufahren? Bei Newton war das als Welpe ein hartes Stück Arbeit, bis er gelernt hat, sich einigermaßen rasch zu beruhigen und zu entspannen.

    Zum Apportieren werden oft Seminare angeboten. Vielleicht kannst du mal da in der Hundeschule nachfragen. Ich mache mit Newton Mitte Juli ein Seminar dazu. Ich möchte später Dummy-Training mit ihm machen und wäre mir eher unsicher bei der Do-it-yourself-Lösung. Nachher trainiere ich ihm was falsch an und muss es nachher mühsam wieder umtrainieren.

    Liebe Grüße,
    Rafaela

    Ich entschuldige mich für OT
    aber DAS


    finde ich echt lächerlich. Und mir wäre das echt sowas von egal.
    Es ist nicht richtig, sowas auf Kosten eines Tieres zu machen.


    Sorry, aber für mich geht das Wohl eines Menschen eindeutig vor dem Wohl eines Hundes. Und vernachlässigt wird der Hund ja nun nicht...

    Hallo,

    ich habe schon einige Zeit mitgelesen und mir lange Zeit überlegt, ob ich das schreiben soll. Aber ich tue es jetzt einfach um eine andere Sichtweise anzubieten.

    Bei der Yorkie-Hündin (Finchen) meiner Eltern ist es ganz ähnlich. Sie ist sehr viel im Garten (allerdings freiwillig, sie kann jederzeit rein) und bellt dort auch sehr viel. In der Nachbarschaft gibt es sehr viele Hunde, die auch bellen, also hat man sich dort quasi mit der Problematik abgefunden...

    Auch Finchen weicht zurück, wenn man sie streicheln etc. will. Sie ist ein sehr unsicherer Hund und zudem auch noch viel zu früh (auf Anraten eines Tierarztes) kastriert worden. Medizinisch notwendig war es nicht, aber der Arzt ist bekannt dafür, dass Hündinnen, die nicht werfen sollen, eben nach der ersten Läufigkeit kastriert werden.

    Körperlich geht es der Hündin gut, sie ist gepflegt und wird auch ordentlich ernährt.

    Wir haben hier also eine ähnliche Situation wie du sie schilderst. Klar, nicht ganz so krass, aber so weit so gut (oder eben schlecht).

    Meine Mutter ist krankheitsbedingt in Frührente. Mein Vater arbeitet Vollzeit, d.h. meine Mutter ist quasi den ganzen Tag alleine zuhause. Wir Kinder sind ausgezogen und wohnen auch relativ weit weg. Nun ist im Juli 2012 unsere erste Hündin, die den Krankheitszustand meiner Mutter sehr linderte, gestorben. Meine Mutter zerbrach daran fast. Also wurde kurz darauf, keine zwei Monate später, Finchen angeschafft. Da sie aus völlig egoistischen Motiven angeschafft wurde, wurde geringer Wert auf Erziehung gelegt. Sie darf so machen, wie sie möchte. Der Krankheitszustand meiner Mutter hat sich jedoch soweit gebessert, dass sie zumindest ohne Medikamente auskommt.

    So, und das schreibe ich jetzt ausdrücklich ohne dich persönlich angreifen zu wollen, es könnte ein beliebiger Nachbar sein... Wenn jetzt ein Nachbar meinen würde, er müsste, nur weil ein Hund mal im Garten bellt (so wird es nämlich gesehen), den Tierschutz einschalten, der womöglich meiner Mutter den geliebten Hund, an den sie sich klammert, wegnehmen könnte, dann bekäme der ein riesen großes Problem mit mir. Und nicht nur mit mir, sondern mit der ganzen Familie...

    Was ich damit sagen will: Wenn du es schon für nötig erachtest einzugreifen, würde ich das bestimmt NICHT über den Tierschutz sondern erstmal mit einem Brief oder einem freundlichen Gespräch tun. Man kann nie wissen, was dahinter steckt und bevor man sich in anderer Leute Angelegenheiten einmischt, sollte man doch erstmal die Sache ausloten...

    Liebe Grüße,
    Rafaela