Hallo nochmal,
ich war wie gesagt heute nochmal bei der Polizei und hab ausgesagt. Meine Freundin auch.
Der Polizist meinte, genau kann er mir natürlich nicht sagen, wie es ausgeht. Vom strafrechtlichen Aspekt käme wohl eine fahrlässige Körperverletzung (wegen des Bisses) und Nötigung (wegen der Drohung) in Betracht. Wenn der Staatsanwalt kein besonderes öffentliches Interesse feststellt, kann es auch nur einen Strafbefehl gegen den Halter geben. In diesem Fall gäbe es aber dann "nur" eine Geldstrafe. Eventuell könnte hier auch noch ein Haltungsverbot für Tiere für einen Zeitraum von bis zu drei Jahren ausgesprochen werden.
Auch das Ordnungsamt wird natürlich Maßnahmen ergreifen. Da der Halter ja schon Maulkorb- und Leinenpflicht hatte, kann der Hund beschlagnahmt werden. Weiterhin könnte das Veterinäramt eingeschaltet werden. Das könnte im schlimmsten Fall anordnen, dass der Hund eingeschläfert werden muss. Was ich nicht hoffen will.
Der Hund kann ja nichts für... War nur in den falschen Händen.
Zivilrechtlich gesehen ginge es um Schmerzensgeld, bzw. wenn der Halter keine Haftpflicht für den Hund hat, oder diese nicht zahlt, um die Behandlungskosten. Allerdings meinte der Polizist, dass es wohl beim Schmerzensgeld nicht so ganz klar ist, ob ich welches bekommen werde. Er meinte, ich bin ja bewusst das Risiko eingegangen, gebissen zu werden. D.h. ich habe in dem Wissen gehandelt, dass der Dobermann mich beißen kann, wenn ich da dazwischen gehe. Wo er ja durchaus Recht hat. Ich bin natürlich nicht davon ausgegangen, dass ich gebissen werde, aber ja, hätte passieren können und ist halt dann auch so passiert. Er meinte, dass der Anwalt der Gegenseite vermutlich hier eine außergerichtliche Einigung vorschlägt. Der Polizist riet mir, wenn freiwillig ein Schmerzensgeld angeboten würde, darauf einzugehen. Er sieht die Wahrscheinlichkeit nicht so gering, dass ich vor dem Zivilgericht ohne Schmerzensgeld rausgehe.
So, wie es jetzt weiter geht, weiß man natürlich nicht. Solange der Hund in bessere Hände kommt und der Halter drei Jahre lang keinen Hund mehr halten darf, wäre es eigentlich ok für mich. Meine PKV wird sich aber wohl die Kosten wiederholen. Bei der Beihilfe muss ich noch nachfragen, da weiß ich nicht, wie das läuft in so einem Fall.
Meinem Arm geht es eigentlich gleich wie gestern. Schmerzmittel brauche ich schon noch. Antibiotika muss ich auch noch nehmen. Muss am Freitag nochmal hin. Frage mich auch, ob ich so an die Tafel schreiben kann, bzw. ob das der Genesung förderlich ist... Im Moment sind ja Ferien- Eigentlich soll ich den Arm möglichst oft in neutraler Position halten... Am Schreibtisch geht das gut. Aber an der Tafel...
Danke nochmal für alle Genesungswünsche!
Newton stellt übrigens neuerdings bei Hundebegegnungen den Kamm. Weiß nicht ob das mit diesem Vorfall zusammenhängt, aber ich werde das mal beobachten.
Liebe Grüße,
Rafaela