Beiträge von Samita

    Evtl würde eine kastration etwas helfen?

    Kastration ist kein Allheilmittel, ersetzt keine Erziehung und hat im schlimmsten Fall auch negative Auswirkungen auf den Hund.

    Mein Rüde zog mich anfangs mit seinen 13 Kilo auch fast weg, obwohl ich noch eine 23 Kilo Hündin hab mit der ich Mantraile (da darf sie sich richtig reinschmeißen) und ich will fast behaupten das der kleine fast genauso viel Kraft hat wie sie.

    Wenn was läufiges in der Nähe ist, kann ich ihn nicht mehr ohne Leine laufen lassen, er leckt Pipi von Hündinnen, klappert mit den Zähnen, speichelt und reitet auf. Wenn ein Rüde in der Nähe ist, gibts Ärger und das ist reine Erziehungssache.

    Und tata... er ist kastriert und das schon seit einer halben Ewigkeit, wir vermuten das er mit ca. 2 Jahren kastriert wurde evtl. aber auch eher.

    Und die negativen Auswirkungen.
    Das Kleinteil ist in total vielen Situationen so unsicher, das er mir fast schon leid tut. Es wird mittlerweile aber das Training wäre sehr viel einfacher gewesen, wenn er unkastriert gewesen wäre.

    Nur das zum Thema.

    Und ich kenne auch noch viele andere Leute, bei denen sich durch die Kastration rein gar nichts zum positiven verändert hat, sondern auch eher zum negativen.

    Wenn dich die Meinung eines Tierarztes dazu noch interessiert hier ein interessanter Artikel rein aus fachmännischer Sicht
    Die Kastration beim Hund - Ein Paradigmenwechsel - Ulm / Neu-Ulm - Kleintierpraxis Ralph Rückert

    Mittlerweile hat es aber auch er geschafft, super an der Leine zu gehen und das sogar in der Hundeschule wo 10-20 Hunde auf einmal neben, hinter und vor uns gehen.

    Ich würde erst mal Sitz und Bleib üben, du stehst also mit Leckerli bewaffnet vor dem Hund sagst ihm ein Sitz verlagerst anfangs nur das Gewicht nach hinten, dann wieder vor zum Hund Leckerli geben.
    Dann mal einen Schritt weg wieder hin Leckerli geben, dann mal zwei Schritte usw. aber wirklich ganz langsam und kleinschrittig. Nicht jetzt an einem Tag das kann Wochen und Monate dauern bis du mal außer Sichtweite kommst und der Hund sitzen bleibt. Wichtig ist immer den Hund dort wo er sitzt zu belohnen, wenn er sitzen geblieben ist, nicht zu dir Rufen anfangs.

    So würde ich das machen, bzw. hab ich mit meinem auch parallel so aufgebaut und hat gut funktioniert.

    Wir haben das auch sofort angefangen und nach 2 Wochen intensivem Training konnte er schon wunderbar 3 Stunden am Stück allein bleiben, sowohl mit meiner alten Hündin als auch ganz allein. Und das obwohl er 7 Jahre vorher angeblich nie allein bleiben konnte.

    Ich hab ihn am Anfang auch so im Haus immer mal wieder in einem Zimmer allein gelassen, das funktioniert wunderbar beim Putzen immer wieder die Räume wechseln und Türen hinter dir schließen beim Zurückkommen sofort Leckerlis und Anfangs immer nur 1-3 Minuten und dann steigern, wenn er das gut kann mal nach draußen Tür abschließen und sofort wieder rein Leckerli usw.

    Alles so kleinschrittig wie möglich, dann sitzt es nachher auch besser.

    Mit einer Schleppleine die normalerweiße 7,5 Meter lang ist, wäre ich evtl bei so einem Kraftpaket vorsichtig, wenn er hinter dir ist hat er immerhin 15 meter Anlauf, wenn er noch nicht hört. Und das reißt einem schon bei meinem 13 Kilo Hund die Schulter aus. (Meine Erfahrung).

    Ich möchte dich nicht entmutigen, aber bei meinem Rüden hat die Leinenführigkeit, von einem absoluten Rüpel dem alles egal war bis dahin das er jetzt fast an durchhängender Leine immerhin 10 Minuten am Stück schafft, ein halbes Jahr gedauert. Man braucht also viel Geduld und vor allem Konsequenz.
    Wenn du einmal keine Lust drauf hast, hast du dir die Arbeit von ca. 2-3 Wochen wieder kaputt gemacht.

    Wir haben hier einen Nachbarshund, der an guten Tagen fast 3 Stunden durchgehend ohne Grund rumbellt, wenns schlecht läuft immerhin fast 7 Stunden. Immer wenn die Leute in die Arbeit fahren, lassen sie ihn allein auf der Terasse und dann bellt er halt ist nervig, hat aber den Vorteil das alle Nachbarn unsere Hunde soooo ruhig finden.

    Darcey ist auch nicht "laut" im sinne von bellen, jaulen oder so. Aber sie ist ätzend gesprächig, jede Gemütsregung wird mit den abenteuerlichen Lauten untermalt. Vor allem wenn sie frustet, dann wird richtig gequängelt...

    So ein Exemplar hab ich auch hier sitzen, ist aber kein Sheltie.
    Und ich denke immer, gleich fängt er an zu reden, was der für laute von sich gibt fehlt da echt nicht mehr viel :applaus:

    Die Sicherheit ein warmes Dach über dem Kopf zu haben, zu "wissen" wie der andere tickt gibt eine Planungssicherheit, jemanden nicht immer neu "entschlüsseln" zu müssen, sich nicht um auftretende Probleme kümmern müssen (Bedrohung erkennen und abwehren zu müssen), mit jemandem zusammen zu sein, der immer eine Lösung hat.

    Eben genau deshalb bin ich vollkommen dagegen, dass sich Hunde einen Teil ihres Futters erarbeiten sollten. Meine Hunde bekommen die Sicherheit immer satt zu werden egal ob sie kooperieren oder nicht.
    Natürlich verwende ich auch Leckerlis vor allem am Anfang, wenn man einen Hund noch nicht lange kennt, aber meist habe ich keine dabei, weil ich sie schlichtweg zu Hause vergesse.


    Ich weiß gar nicht, warum manche sich so anstellen mit Leckerlies

    Ich vermute mal du hast mich nicht damit gemeint, da ich ja auch teils Leckerlies verwende.

    Ich sehe nur bei meiner Nachbarin immer wieder, dass ihr Hund gar nicht mit ihr mitlaufen würde, wenn sie mal keine Leckerlies dabei hätte. Damit ihr Hund mitgeht hält sie ein Leckerlie über den Boden und gibt ihr alle paar hundert Meter eins, sonst würde sie umdrehen und nach Hause laufen (hat sie schon ausprobiert).
    Da wäre für mich jetzt die Schleppleine eher das Mittel der Wahl als mich alle hundert Meter runter zu bücken und dem Hund völlig sinnfrei ein Leckerlie in den Hals zu stecken.

    Meine bekommen wirklich nur ein Leckerlie wenn sie auch irgendwas dafür getan haben, und zwar nicht für selbstverständlichkeiten sondern wirklich für Leistung, wie z.B. auf dem Hundeplatz.

    Ich denke auch sonst ist das doch gar nichts besonderes mehr.

    Wenn zum Beispiel auf der einen Seite meine Mutter mit Leckerchen steht und ich auf der anderen Seite Streicheleinheiten anbiete kommen sie immer zu mir.

    Oder auch habe ich Anfangs nur über Leckereien belohnt, sie kamen dann holten sich ihre Leckerei und flitzten wieder ab. Seit ich über Berührungen belohne bleiben sie so auch schon mehr in meiner Nähe und suchen diese Aktiv und hören auch seither viel besser.

    Futter kann sich ein halbwegs kluger Hund auch so irgendwo beschaffen, warum also sonst als wegen emotionaler Bindung würde ein Hund freiwillig bei uns bleiben?

    Und ja meine Hunde sind freiwillig, sie hätten am Tag zig Chancen abzuhauen, wenn sie es wollten.