Mein 1. Hund findet fremde Hunde prinzipiell total überflüssig.
Mein 2. Hund zog hier mit ca. 6 Monaten ein, mein Rüde war da 5,5 Jahre.
Die erste Begrüßung fand auf neutralem Boden statt. Der Rüde hat der neuen Hündin mehr als deutlich klar gemacht, dass sie ihn in Ruhe lassen soll (und nicht an sein Futter zu gehen hat). Aufs Sofa durfte sie zu Hause (da habe ich dann den Rüden weggeschickt), beim Bett hat mein Rüde sehr klar gemacht, dass er neben mir liegt. Sie hat dann die erste Nacht im Körbchen verbracht.
Auch heute schläft sie lieber im Körbchen als im Bett. Kommt aber ab und an stressfrei dazu.
Getrennt habe ich sie in der Anfangszeit nicht räumlich, außer beim Fressen. Alleine bleiben mussten sie die ersten Wochen nicht, als ich damit anfing, lief immer die Kamera mit.
Mein Tagesablauf hat sich extrem verändert, aber das habe ich bewusst in Kauf genommen.
Liegt daran, dass mein Rüde eine sehr begrenzte Frustrationstoleranz/Impulskontrolle hat und ich die Runden nicht mit beiden zusammen gehen konnte. Selbst heute mache ich mindestens die große Runde getrennt. Morgens und Abends gehen mein Freund und ich zusammen mit den Hunden raus. Er die Hündin, ich den Rüden. Sehr sehr selten gehe ich mal mit beiden gleichzeitig raus. Hieß also, bevor mein Freund hier einzog: 6 Gassirunden pro Tag.
Das kann halt passieren. Wenn man nicht willens ist, sowas zumindest zeitweise in Kauf zu nehmen, sollte man sich vom Gedanken an einen Zweithund verabschieden.
Die Hunde an sich verstehen sich... Okay, sag ich mal. Demletzt gabs nach 3 Jahren das erste Mal echtes Kontaktliegen und auch das erste Mal echtes Spiel draußen. Ansonsten koexistieren sie eher.
Richtig Streß gabs glaub ich 3 Mal. Da hatte ich durchaus Schiss. Würde ich nicht immer und immer wieder extrem viel managen, würde es hier sicherlich öfter knallen.
Heißt: Man muss die Hunde sehr gut lesen können. Ich werde von meinem Freund und von Besuch öfter gefragt, warum ich einen der Hunde zurecht gewiesen hätte, der "würde doch gar nichts tun". Ne... Außer steif werden, den Fang schließen oder das Gewicht verlagern hat der Hund in der Situation wirklich nichts getan. Aber das sind eben die ersten Anzeichen dafür, dass gleich was passieren wird/kann. Und DAS ist der Zeitpunkt, an dem man idealerweise eingreift und nicht erst, wenn "der Hund was tut". Muss man aber eben sehen können.
Action gibt es hier Nachts nicht. Das war von vorneherein nie ein Thema. Hätte einer der Hunde damit angefangen, hätte es von mir ein verschlafenes Donnerwetter gegeben