Beiträge von Millemaus

    BieBoss Ich glaube nicht, dass etwas körperliches die alleinige Ursache für das gesteigerte Aggressionsverhalten ist, nein.

    Aber ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es bei "Problemverhalten" höchst selten nur eine einzige Ursache gibt, sondern dass es ein Zusammenspiel von vielen verschiedenen Dingen ist.

    Da können Genetik, Aufzucht und andere Erfahrungen ebenso hineinspielen wie Ernährung, Beschäftigung, die generellen Haltungsbedingungen und eben auch Gesundheit.

    Das Problem bei der Gesundheit ist, dass uns die Tiere ja nicht sagen können, ob ihnen irgendwo etwas wehtut, wie sich gewisse Dinge anfühlen etc. Dementsprechend sollte man frühzeitig klären, ob in diesem Bereich wirklich alles in Ordnung ist. Ansonsten ist es nämlich schlichtweg möglich, dass man Wochen, Monate oder sogar Jahre ohne nennenswerten Erfolg trainiert, weil etwas gesundheitliches den Fortschritt und Erfolg blockiert.

    Ich glaube auch nicht, daß es sich um ein gesundheitliches Problem handelt, denn hätte Hund irgendwo Schmerzen, würde er nicht ausschließlich bei Hundebegegnungen ausrasten, sonder auch im Alltag mal Probleme zeigen, Schmerzen, schief laufen, schlecht fressen, was auch immer.....

    Gesundheitliches Problem heißt doch nicht ausschließlich Schmerzen. Die Schilddrüse kann z.b. massive Verhaltensprobleme auslösen, bzw begünstigen, ganz ohne Schmerzen.

    Das Programm ist ganz schön heftig, für einen Hund, der noch gar nicht richtig bei Dir angekommen ist... Mein Tipp: Chill mal ;)

    Meine Hündin (knapp 3 Jahre, seit knapp 2,5 Jahren bei mir) hat folgendes Programm:

    Aufstehen, Futter, ca 10-15 Minuten ohne Leine ums Haus, schlafen. Vormittags passiert hier nichts mit dem Hund. Ich mache Hausarbeit, lerne für die Ausbildung etc pp.

    Gegen 13Uhr gehts dann für 45 bis aller-, allerhöchstens 90 Minuten ohne Leine raus. Wenn wir an dem Tag Rally Obedience oder Mantrailing haben, wird die Runde auf 30 Minuten verkürzt, oder fällt sogar ganz aus. Bei dieser Runde üben wir gelegentlich ein wenig RO, machen ein bisschen Dummyarbeit (max. 10 Minuten am Stück). Das aber auch nur, wenn an dem Tag nichts weiter an Training ist, bzw. an dem Tag vorher kein Training war. (Am Wochenende fahren wir oft in für sie unbekannte Gebiete und gehen da auch mal mehrere Stunden spazieren, das ist im Alltag aber nicht drin.)

    Danach ist wieder schlafen angesagt. Nachmittags wird dann irgendwann ein bisschen gespielt oder getrickst oder Physioübungen gemacht.

    Um 20Uhr gibts Futter, irgendwann danach gehts an der 10m Flexi nochmal die selbe Runde wie morgens raus und danach gehts ins Bett. Das wars :ka:

    Und meine Hündin ist echt gechillt, hier wirklich angekommen und wir haben eine extrem gute Bindung zueinander. Alles Dinge, die bei deinem Hund und Dir nicht gegeben sind. Dementsprechend: Programm runterfahren.

    Außerdem möchte ich nochmal den Tipp von Wurli hervorheben. Extremes Verhalten kann immer auch gesundheitliche Ursachen haben (kann, nicht muss - die Möglichkeit besteht aber eben, sollte also abgeklärt werden). Wenn Du uns mal sagst, woher Du kommst, bzw. es reicht auch schon, welche größere Stadt bei Dir in der Nähe ist, dann kann Dir hier sicherlich jemand einen Tipp für einen guten Verhaltens-TA geben =)

    Vor nun etwas mehr als 2 Wochen

    Unterm Strich ist er vermutlich noch in seiner Eingewöhnungsphase da sein Leben ja nicht gerade von Konstanz geprägt wurde.

    Du sagst es ja selber: Der Hund ist noch gar nicht richtig "da". Er muss sich noch eingewöhnen. Das kann je nach Hund durchaus schonmal 3 Monate oder länger dauern. Gerade bei einem Hund, der in seinem bisherigen Leben viel "herumgereicht" wurde, würde ich eher auf "länger" tippen.

    Wieso musste er denn schon so oft umziehen? Sprich: Weswegen wurde er von den 2 Vorbesitzern abgegeben? Wisst ihr was darüber?

    Da sich seine Begeisterung altersgerecht aber hauptsächlich auf Hündinnen, Enten und Eichhörnchen beschränkt, hoffen wir, dass mit einer Kastration hier wenigstens teilweise etwas mehr Ruhe einkehrt.

    Das Huskys gerne jagen sollte ja bekannt sein. Das werdet ihr mit einer Kastra nicht loswerden.

    Ich persönlich(!) würde ihn nicht kastrieren. Gerade die schlechte Bemuskelung und auch das Fell würden für mich dagegen sprechen.

    Wäre es mein Hund, würde ich ihm einen Hormon-Chip setzen lassen um zu schauen, ob er damit besser ankommen/zur Ruhe kommen kann und auch, ob sich die Sache mit der Vorhautentzündung damit erledigt. Wenn ja, kann man immer noch kastrieren lassen. Bei einem so jungen Hund, der körperlich und geistig noch gar nicht richtig erwachsen ist, aber gleich Nägel mit Köpfen zu machen, fände ich verkehrt.

    Gebt ihm noch etwas Zeit und entscheidet dann.

    Er schläft ruhig in seinem Bett im Wohnzimmer bis wir dann selbst schlafen wollen. In dem Moment wacht er auf und fängt an zu hecheln, sich zu schütteln oder kratzen und sich die Schnauze zu lecken. Nachdem man ihn 2-3 Mal wieder an seinen Platz geschickt hat, bleibt er in der Regel auch dort, allerdings nur unter den genannten Symptomen. Die Tatsache, alleine (und evtl. zusätzlich im mehr oder weniger Dunkeln) bleiben zu müssen, scheint ihn massiv zu beunruhigen. Wir lassen weiterhin unsere Schlafzimmertür einen Spalt weit auf, da er bestimmt 2 Mal pro Nacht kommt und sich versichert, dass wir noch da sind. Er geht dann mittlerweile eigenständig wieder an seinen Platz.

    Ansonsten sind Momente, in denen wir ihm Kommandos geben oder man sich umzieht, teilweise nicht mal um das Haus zu verlassen, für ihn anscheinend Stressmomente. Er wird unruhig, fängt an zu hecheln, umkreist einen wie der weiße Hai oder leckt sich eben die Schnauze.

    Auch hier gibst Du eigentlich schon selbst die Antwort:
    Er zeigt das Verhalten, weil er nicht alleine sein will/kann(?). Er wird nervös, wenn ihr anfangt, ihn alleine zu lassen.

    Ich würde hier unterscheiden zwischen der Situation des Zubettgehens und der Situation des alleine lassens.

    Warum darf er nicht mit ins Schlafzimmer? Die Tatsache, dass er es nicht darf, scheint ihn ja massiv zu stressen/zu verunsichern.

    Beim alleine lassen würde ich auf ein komplett bei 0 anfangendes Training setzen. Anscheinend hat er es nie richtig gelernt und hat Streß, wenn ihr ihn alleine lasst. Dementsprechend solltet ihr das mMn nochmal komplett neu aufbauen.