Wir haben auch "nur" ein Kind. Ich wollte sehr lange kein Kind, mir haben die Hunde "genügt", aber auch hier wäre das über kurz oder lang ein Trennungsgrund gewesen und das wollte ich unter keinen Umständen - und es ist gut so wie es ist, wir haben einen wundervollen Sohn. Die Zeit mit ihm bis jetzt empfand ich als super einfach und easy going, und bin sehr dankbar dafür.
Für meinen Sohn würde ich mir zwar irgendwie auch einen Bruder oder eine Schwester wünschen, aber ich weiß, dass ich dafür schlicht und ergreifend keine Kapazität habe. Keine Familie in der Nähe und ich zeitweise mehr oder weniger alleinerziehend. Außerdem hätte auch ich ein rosarotes Bild von Geschwistern, die immer zusammen spielen und zusammenhalten im Kopf obwohl ich selbst ganz genau weiß, wie es laufen kann
So geht es mir auch, das ist ziemlich gut zusammen gefasst. Dazu kam eine problematische Schwangerschaft und eine unschöne Geburt. Und mental habe ich, nachdem wir die letzten Jahren familiär soviele Katastrophen und immense Herausforderungen hatten, einfach keine Nerven übrig. Ich merke das jetzt schon, wenn eine Freundin mit ihrem Sohn zu Besuch ist, der gerade eins geworden ist - ich muss dann immer erstmal durchatmen und bin "froh", wenn der Besuch dann wieder weg ist, ich merke einfach, dass ich nach kurzer Zeit "keine Löffelchen mehr habe". Klar ist ein eigenes Kind nochmal was anderes, aber in meiner jetzigen psychischen Verfassung bin ich froh, dass ich mich um unseren Sohn und den Hund gut kümmern kann. Abgesehen davon bin ich relativ spät Mutter geworden, mein Mann und ich waren erst 10 Jahre zu zweit (bzw. eben mit den Hunden) und mit fast 40 bin ich jetzt - für mich - einfach zu alt.
Das ist irgendwie etwas, was mir noch nie geholfen hat. Ich weiß, dass es ganz vielen Müttern hilft, zu wissen, "das kommt ja wieder". Mir irgendwie gar nicht. Weiß nicht, ob das an meiner eigenen unfassbaren Ungeduld liegt
Rein logisch weiß ich das natürlich. Emotional ankommen tut es aber nicht.
Ich habe das schon ziemlich oft in ähnlicher Form zu meinem Mann gesagt und immer gedacht "vielleicht fehlt mir einfach der Weitblick dafür".
Die Baby/Kitazeit war trotzdem noch - mit echt entspanntem Kind - ne coole Zeit, in der wir auch viel spontan unternommen haben/einfach mal zwischendurch ein paar Tage weggefahren sind und ich habe das generell viel freier empfunden.
Die Umstellung auf die Schule jetzt ist das, was uns immernoch ein bisschen schwer fällt, gar nicht mal dem Kind, aber uns als Eltern. Finde das schon sehr einschränkend. Das habe ich bisher im "Muttersein" noch nie so stark gefühlt wie jetzt - liegt halt aber an äußeren Faktoren, nicht am Kind per se.