Es ist in meinen Augen auch noch ein Unterschied was man selber an der Leine hat... Hat man einen 20kg+ Hund der mal gerempelt wird steckt er das HÖCHSTWAHRSCHEINLICH (vorausgesetzt es bestehen nicht bereits negative Verknüpfungen) besser weg als so ein 3kg-Zwerg der selbst bei einem Bodycheck eines JRT einen Abflug macht. Zumal sich Hunde in ähnlicher Gewichtsklasse anders benehmen als wenn sie "einer Handvoll Hund" gegenüber stehen".
Viele Respektlosigkeiten die sich Hunde bei meinen Zwergen erlauben versuchten haben sie sich interessanterweise beim 35kg-BBS einer Freundin verkneifen können... Hunde sind ja auch nicht doof, die merken schon schnell wo sie ernsthaften Gegenwind bekommen und wo der Gegenüber schutzlos ist.
Ebenso werden meiner Meinung nach selbstbewusste Hunde deutlich seltener Opfer von Tutnixen als eher unsichere Charaktere (das sehe ich wie schon erwähnt oft bei meinen beiden).
Wir haben hier durchaus auch Hunde mit denen schnüffeln meine Mädels ne Runde, da wird auch "hallo" gesagt und sich gefreut wenn man sich sieht. Das sind allerdings allesamt unaufdringliche Hunde die weder über andere drüberbügeln noch die Nasen in deren Hintern versenken. Da achte ich dann auch wenig auf "Größe" oder "Gewicht", allerdings toben die Hunde dann auch nie zusammen.
Das Problem ist für mich zweigeteilt: einerseits der "Wunsch" nach infantilen, dauergrinsenden Hunden die alles was annähernd Puls hat lieben und andererseits das komplette Unvermögen sich vorzustellen dass es auch Hunde gibt die im Kopf übers Welpenstadium hinausgekommen sind. Das führt dann in 99% der Fälle zu wahnsinnigen Probleme da solche Hunde auch im Freilauf eher selten wirklich kompatibel sind.
Das Bild des Hundes als "des Menschen bester Freund" hat sich schon arg gewandelt in den letzten Jahrzehnten. Weg vom arbeitenden "Partner" hin zum "besten Freund von jedem". Ich weiß auch nicht so recht ob ich das begrüßen soll, ich finde diese Happyhunde nämlich (obwohl ich Hunde wirklich toll finde!!) extrem unangenehm.
Und ja, ICH als Mensch finde es wenig prickelnd wenn da 30kg+ Hund auf mich zugeschossen kommt, egal in welcher Absicht. Ich liebe Hunde, ich streichel sie auch gerne wenn es erlaubt/erwünscht ist und ich hab kein Problem damit wenn sich 20 fremde Hunde um mich herum bewegen. Aber bei einer Labratonne von 35 oder mehr Kilo die in gestrecktem Galopp auf mich zukommen rutscht mir das Herz in die Hose da mich so was schon mehr als ein mal ins Krankehaus gebracht hat.