Beiträge von Avocado

    hmm, ich weiss nichtmal wie ich Intelligenz beim Menschen definieren soll, dennoch beim Hund. irgendwie ist das alles sehr individuell.

    für mich ist meine Beagle Hündin Hannah der intelligenteste Hund den ich je kennengelernt habe. Sie hat IMMER eine Lösung parat um ihr "Problem" zu umgehen. Aus Tricksen, Unterordnung, usw. machte sie sich nie was. dafür konnte sie schon mit knapp 4 Monaten Türen öffnen, schaffte es auf Tische zu klettern um sich aus verschlossenen Dosen Futter zu klauen, schaffte es die Zwingertüre zu öffnen, auch als meine Eltern 3 Schieber dazu bauten. wie oft sie schon das Hoftor geöffnet um mal im Dorf gucken war ganz zu Schweigen.
    Ihre Ziele hat sie immer selbstständig erreichen könne. Hannah ist ein Hund der keinen Menschen braucht. Menschen sind ganz nette Accessoires die einem Futter geben, aber das war es auch für sie. sie will nicht zusammenarbeiten, sie will nicht gefallen. natürlich kann sie Sitz Platz Pfote und macht es auch wenn sie ein Leckerlie in Aussicht hat, aber das war es auch an menschlicher Zusammenarbeit.

    dann kam Ziva, Chihuahua-Pinscher. Ziva WILL gefallen, für sie ist die Nähe und Anerkennung von Menschen das A und O. sie braucht aber irrsinnig lange um etwas zu kapieren und mit Frust kann sie nicht umgehen. kann sie etwas, zeigt sie es immer wieder in Situationen wo es mal dafür ein Lob gab (sie springt zB bei JEDEM Spaziergang auf den Baumstamm auf dem ich sie mal fotografiert habe, macht Sitz und guckt nett. wenn es dafür kein Lob gibt ist sie gleich ganz verwirrt und beschwichtigt). Sie kann sich selber nicht wirklich helfen. ist sie wo "gefangen" dann kläfft sie einfach bis wir sie retten. auch wenn sie zB selbstständig unters Bett gekrabbelt ist aber Angst hat rauszukommen. sie kläfft so lange bis ein Mensch sie rauszieht. dass sie den selben Weg zurück gehen könnte versteht sie irgendwie nicht. sie liegt auf der Decke und zittert weil ihr wohl kalt ist. dann kläfft sie. deckt man sie zu ist wieder Ruhe. von selber unter die Decke gehen, daran denkt sie nicht. das kann sie NUR wenn ich (oder eben ein Mensch) auch unter der Decke liege.
    Clickern habe ich mit ihr des öfteren angefangen, aber neue Tricks lernen ist wahnsinnig anstrengend. sie spult alles ab was sie kann und wenn es kein Click gibt dafür kläfft sie aus Frust oder dreht sich dauernd (Lieblingstrick). wenn man sie für ein Verhalten lobt dann zeigt sie es immer wieder. bei Intelligenzspielies ist es ähnlich. sie patscht mit den Pfoten drauf und bellt das Teil an. zeige ich ihr wie es geht guckt sie zu und pfötelt dann wieder. und bellt es an.
    auf sich gestellt (ohne Menschen an ihrer Seite) würde Ziva wohl nicht alleine klarkommen.

    Hecci, AmStaff, nannte ich als Welpe immer doofkopf. es stellte sich heraus dass er garnicht so doof war wie ich anfangs dachte, sondern er wägt einfach ab was sich für ihn lohnt und was nicht. findet er Gefallen an einer Sache ist er echt gut darin. so zB Unterordnung. es taugt ihm, er ist gut motivierbar, er tut es. im Alltag fehlt es ihm auch nicht an Intelligenz. ich hab ihn als 8 Wochen alten Welpen für 10Minuten im Büro angeleint gelassen. als ich wieder kam war er "nackig" und der Mülleimer leer. ich kann ihn heute nirgends angebunden lassen, er schafft es immer sich zu befreien. er hat es sogar geschafft im Auto den Gurt-Karabiner (diese Leine zwischen Gurtfach und Geschirr) aus dem Gurtzeug rauszuholen. das geht normalerweise nur mit Druck auf den Knopf.
    Im Vergleich zu Ziva schiebt er nicht so schnell Frust sondern arbeitet konzentriert. ich bringe ihm eigentlich keine Tricks bei, er kann aber dieselben Tricks wie Ziva, weil er mir beim Tricksen mit ihr zugeguckt hat.
    Er guckt sich auch vom Menschen viele Sachen ab. Türen öffnen zum Beispiel. oder dass Gassi gehen Schlüssel beinhaltet (wenn er raus will raschelt er am Schlüsselbund und/oder versucht den Schlüsselbund rauszuziehen und bringt ihn). er kann genauso wie Hannah Lösungen finden um an sein Ziel zu gelangen. Wo Ziva zB kläffend vor der Couch steht weil drunter der Ball ist, versucht er erst ihn rauszupföteln und wenn das nicht geht schubst er so lange an der Couch bis sie verschoben ist. so haben wir auch gelernt dass man Essen nicht auf der Küchenplatte lassen kann. auch wenn er zu klein ist um auf die Platte zu gelangen zieht er sich irgendwie dran hoch.
    und dann kommen die Momente wo er im Wald einfach gegen ein Gestrüpp rennt, oder in einen Baum reinrennt, oder zu spät abbremst und wo runterfällt. heute ist er 3x durch einen Stacheldrahtzaun gerannt, ohne sich irgendwie dran zu jucken...in solchen Momenten denke ich nur "Hund, du bist so dumm"

    ich soll das Pferd einer Nachbarin fotografieren und weil ich mal null Ahnung von Pferden hab hab ich mich an einem Pferd versucht das auf einer Koppel rumstand. da es hinter einem Zaun war waren meine Möglichkeiten begrenzt. würde mich über Feedback freuen :)

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    Exifs:

    Eos 700D
    100mm 2.0 USM
    f: 2, 1/400, ISO 100

    ich glaube auch nicht an das stumpfe Reiz-Reaktion System und meine beiden Hunde finden zu häufigen RR wirklich unnötig. sie bleiben einfach stehen und gucken so nach dem Prinzip "haste sie noch alle, WIESO rufst du uns schon WIEDER?". und das akzeptiere ich auch so. wenn es keinen (triftigen) Grund gibt die Hunde zu rufen mache ich es nicht. solange sie auf dem Weg bleiben und ihren Radius einhalten, nicht außer Sichtweite gehen und nicht hinterher hängen, sehe ich keinen Grund sie zu rufen.
    an Hecci schleift eh 10m Schlepp (wenn auch aus anderen Gründen) und bei Ziva kann ich mich schon drauf verlassen dass sie keinen belästigt und jedem anderen Hund aus dem Weg geht.

    Dennoch trainiere ich fast bei jedem Spaziergang den RR wenn sich die Situation ergibt (Hund schnüffelt sich fest, geht ins Gestrüpp, rennt zu weit vor, usw). also so maximal 3-4 Mal pro (lange) Gassirunde. Belohnung gibt es variabel, Leckerlies, Spielen, gemeinsam rennen oder auch nur Lob und Freigabe zum Weiterschnüffeln.

    Mittlerweile haben sie auch gelernt dass, wenn ich sie rufe, es einen Grund hat und sie sofort zu Kommen haben. wer erst beim zweiten Rufen kommt wird verbal belohnt und wenn ich öfter als 2 Mal rufen muss sammel ich den Hund ein und er kommt für eine Weile an die kurze Leine. so haben sie beide schnell gelernt dass sich nicht zurück kommen um irgendwo weiterzuschnüffeln überhaupt nicht lohnt.

    ich denke dass er bei meinen Hunden so funktioniert. komme ich wenn ich gerufen werde habe ich danach wieder alle Freiheiten. komme ich nicht muss ich an die Leine und hab keine Freiheiten mehr. und freuen tut sich die Olle auch noch wenn ich hingeh, manchmal springt ein Leckerlie raus, also warum nicht?

    (von pubertären Hirngespinsten mal abgesehen, aber dafür hängt ja die Schlepp dran)

    ach, apropos Stopper. sind da die Vorschriften rasseabhängig?

    ich hatte letztens mit einer aus dem Verein gesprochen wegen Ausstellung. sie erzählte mir dass ihre Mali Hündin fast abgehaut war weil die Kette etwas zu gross war und sie den Kopf rausziehen konnte, sie aber die Kette nicht auf Zug tun durfte also dauernd gestresst war die Hündin würde abhauen. Kette auf Zug würde aber zur Disqualifikation führen.

    jetzt bin ich verwirrt. bei den Staffs hatten alle Hunde entweder Kette (auf Zug) oder Ausstellungsleinen ohne Stop. disqualifiziert wurde da keiner, ich dachte sogar das muss so.

    es handelte sich sogar um dieselbe Ausstellung, aber ein Jahr früher als die wo wir waren.

    kann das sein? ist das vielleicht bei den Gebrauchshunden so? oder hat sie eine komische Richterin erwischt?

    bemerkenswert traurig

    da ich wieder Vollzeit arbeiten bin und Hecci sich alleine langweilt hat er vor Allem in der ersten Woche so einiges zerstört. mein Mann schickt mir ein Foto von dem Wohnzimmer nachdem Bub 2 Kissen in ihre Einzelteile zerlegt hat. nervig aber irgendwie lustig. passiert halt, so ein Kissen kostet nicht die Welt. Arbeitskollege sieht das Foto und rät mir

    "den musst wennst dann zu Hause bist so richtig prügeln, bis der weint"
    (mein Gesichtsausdruck hat wahrscheinlich Bände gesprochen). ich dennoch versucht schön zu erklären dass es nix bringt wenn der Hund 5 Stunden später Prügel bekommt. abgesehen davon dass er dann eher die Schläge mit meinem Heimkommen assoziieren würde und dass ich mit Schlägen nichts erreichen würde, bei keinem Hund.

    "das hab ich bei meinem auch so gemacht, die hat mich immer provoziert als Welpe, der hat reingeka..., da hab ich den mit der Schanuze reingesteckt und auf den Arsch gedroschen bis er gejault hat. das hat der dann ganz schnell gelernt".

    ca. 20Minuten später habe ich es aufgegeben. alle Vorträge meinerseits wurden abgehakt mit "das machen die extra, da kannst mir nix erzählen, die wissen GANZ GENAU was sie falsch machen".
    bei der Frage ob mit den eigenen Kindern auch so umgegangen wird hiess es das kann man ja nicht vergleichen, ein Kind weiss das alles ja noch nicht was verboten ist. aha.

    bemerkenswert traurig ist es noch dass das nicht das erste Mal ist dass ich hier "am Dorf" solche Ansichten höre...