@Michi69 und @Hundejunkie95
ja klar. wird bisschen länger
unser Trainer sah in Hecci einen Hund der dauernd unter Strom steht, kaum abwarten kann dass was neues passiert. wir konnten uns auch nicht wirklich unterhalten ohne dass er dauernd dazwischen gefiept, etwas angekaut, an irgendwas gezerrt, jemanden bestiegen, usw hat.
also Schritt 1 war dass Hecci lernt dass Frust zum Leben dazugehört. nicht im Sinne von Impulskontrolle sondern wirklich Frusten.
da haben wir so Sachen gemacht wie zb Futter herrichten und dann einfach stehen lassen und sich einen Tee machen. oder Bettchen umstellen. Leine in die Hand nehmen und ohne Hund weg gehen. Leckerlies verteilen an Ziva aber an ihn nicht.
die ersten 3-4 Tage lief er mir dann fiepsend hinterher. mittlerweile sind wir so weit dass es ihm schlicht egal ist was ich mache, solange er nicht angesprochen wird liegt er irgendwo rum und schläft.
dann sollten wir die Spaziergänge auf ein minimum reduzieren. 3 Runden um den Block (im Wald) und das war's.
kein Hundeplatz mehr, keine Tricks, keine Suchspiele.
Leckerlies kann es geben, aber nicht als Bestätigung. fürs Futter muss er gar nichts tun. (früher musste er einen teil erarbeiten und vor dem zweiten Teil musste er bis auf mein OK liegen).
Hecci hat daheim (später dann hoffentlich auch draußen) nichts mehr zu entscheiden.
Sinn soll langfristig sein dass er (so wie es eig. bei Ziva ist) die Nähe zu mir als Bestätigung sieht. dumm ist Hecci ja nicht, er hat zb auch das Prinzip von Hunden anzeigen ganz schnell kapiert und auch meistens gezeigt. ausser der andere Hund war ihm zu doof, da hat er sich erst vorbildlich verhalten um dann nach dem Leckerlie drauf zu gehen.
Schritt 2 an dem wir gerade arbeiten: Leinenorientierung. klassisches kurze Leine/lange Leine Spiel. kurze Leine heisst du gehst neben/vor/hinter mir, egal wo, hauptsache es kommt keine Spannung auf die Leine. sobald eine Spannung da ist sofort Richtung wechseln. lange Leine heisst er darf schnüffeln, markieren, was auch immer. sobald Zug auf die Leine kommt, Richtungswechsel und Leine wieder kurz einhaken. er wird also immer für's nicht ziehen mit der langen Leine belohnt. er soll lernen auch draußen auf meine Signale zu achten, von sich aus.
dann ruhiges Sitzen einfordern. erst ohne Ablenkung, dann mit. wir sind noch bei dem Part ohne die Ablenkung. also zb im Wald, ich hol Hecci zu mir und setze ihn neben mich. und da hat er zu bleiben, egal was um uns rum passiert. steht er auf, einfach stumm wieder zu mir holen und hinsetzen. die Übung wird erst aufgelöst wenn er eine Weile ohne aufzustehen und entspannt (also kein fixieren, usw.) neben mir sitzt.
ich soll garkeine Kommandos mehr verwenden im Alltag, mehr auf meine Körpersprache achten.
beim letzten Training hatten wir die Situation Hunde am Zaun mal simuliert. Hecci hat sich natürlich aufgeführt wie ein Berserker, so wie ich ihn halt kenne. natürlich ist meine Reaktion Hund zurück ziehen. diesmal habe ich einfach das Gegenteil gemacht. Leine fest halten, dem Zaun den Rücken kehren und garnicht drauf eingehen. Hecci hat sich dann komplett verwirrt zu mir orientiert. hat dann immer die Hunde angeguckt, dann mich, dann die Hunde. dann bissi Berserker. dann wieder vor mich setzen. fiepen. mich anhüpfen. Berserker. Fiepen. Fussposition. Platz. Pfote. Berserker. Fiepen. Pföteln. Berserker.
es kam so rüber als hätte er sagen wollen: hey Frauchen, guckma, Hunde. ich raste mal aus. haaaaallooo schau maaaal ich raste aus. hey hey. hallo!!! ich raste aaaaaus! haaalooo schaumal ich hau gleich draaaaauf